TheGurkenkaiser: worin besteht denn deine Zwangs"störung"? [Fortsetzung der Antwort]
[TW Zwangssymptome, u.a. auch mit sexuellem Hintergrund] ... Einmal hatte ich Angst, gesehen zu haben, dass sich der an der Decke in einem Klassenzimmer befestigte Fernseher bewegt habe. Bevor ich mich traute, das meiner Lehrerin zu sagen, habe ich mir Vorwürfe gemacht, dass ich, wenn ich es nicht tue, Schuld bin, wenn der Fernseher runterfällt und ein Mensch verletzt wird.
Irgendwann hat sich auch ein Wasch- bzw. Putzzwang entwickelt (einen Ordnungszwang hatte ich aber nie). Dabei hatte ich dann z.B. bei Anfassen bestimmter Dinge (auch z.B. Batterien) ein Gefühl von 'schmutzigen' Händen und zum Teil Sorge, Keime oder giftige Stoffe zu übertragen bzw. auf Flächen zu hinterlassen, die andere Menschen berühren könnten. Aber auch mögliche Spuren eigenen Spermas nach Masturbation bereiteten mir Sorgen (ich weiß nicht mehr genau, in welchen Zeiträumen das eine Rolle spielte), eines der besonders stark mit Schamgefühlen belegten Symptome.
Viel geholfen hat mir 2006 ein dreimonatiger stationärer Aufenthalt in der Jugendpsychiatrie in Würzburg. Dort begann dann auch meine Medikation. Mein Waschzwang war danach nahezu überwunden und auch die anderen Sachen wurden besser. Ein bis zwei Jahre nach dem Aufenthalt habe ich wegen der Verbesserung in Absprache mit meinem Jugendpsychiater die Medikation wieder abgesetzt.
2009 kam es zu einem starken 'Rückfall', der vor allem auch mit dem enormen Druck zu tun hatte, den ich mir selbst wegen meiner Facharbeit am Gymnasium machte. Zum Ende der Arbeit hatte ich enorme Ängste, Fehler bei den Quellenangaben gemacht zu haben. Das ging soweit, dass ich mich nach Abgabe einige Zeit lang nicht mehr traute, in die Arbeit hineinzusehen, aus Angst, dass mir ein Fehler 'ins Gesicht springt' (Redewendung). Dennoch hatte ich in den Wochen nach der Abgabe immer wieder Sorgen, dass etwas falsch ist und nachträglich korrigiert werden muss. Als ich meinem Psychiater die Facharbeit einige Zeit später per Email geschickt habe, habe ich ihn darauf hingewiesen, dass er mich unter keinen Umständen über Fehler, gleich welcher Art, informieren soll. Dies würde nur meinen Zwang wieder auslösen, schrieb ich.
Leider kam in der Zeit nach der Abgabe viel von meiner Zwangssymptomatik zurück, vor allem Kontrollzwänge. Es war heftig. Ich kann mich gut erinnern, dass ich einmal mit dem Fahrrad außerhalb der Stadt unterwegs war und alle paar Meter anhalten musste, weil ich Angst hatte, etwas bedenkliches gesehen zu haben. Ich war verzweifelt und wusste gar nicht mehr, wie ich so überhaupt noch heim kommen sollte.
Dank häufigerer Therapiesitzungen in der Krisenzeit und Wiederaufnahme der Medikation, die seither bis heute anhält, ließ sich dieses Ausmaß wieder eindämmen. Ich habe allerdings auch eine Ferienarbeit, die ich 2010 zwischen Schule und Studium in einer Elektronikfabrik machte, ein paar Tage vorzeitig wegen psychischer Belastung abgebrochen.
[Weitere Fortsetzung folgt^^]
Irgendwann hat sich auch ein Wasch- bzw. Putzzwang entwickelt (einen Ordnungszwang hatte ich aber nie). Dabei hatte ich dann z.B. bei Anfassen bestimmter Dinge (auch z.B. Batterien) ein Gefühl von 'schmutzigen' Händen und zum Teil Sorge, Keime oder giftige Stoffe zu übertragen bzw. auf Flächen zu hinterlassen, die andere Menschen berühren könnten. Aber auch mögliche Spuren eigenen Spermas nach Masturbation bereiteten mir Sorgen (ich weiß nicht mehr genau, in welchen Zeiträumen das eine Rolle spielte), eines der besonders stark mit Schamgefühlen belegten Symptome.
Viel geholfen hat mir 2006 ein dreimonatiger stationärer Aufenthalt in der Jugendpsychiatrie in Würzburg. Dort begann dann auch meine Medikation. Mein Waschzwang war danach nahezu überwunden und auch die anderen Sachen wurden besser. Ein bis zwei Jahre nach dem Aufenthalt habe ich wegen der Verbesserung in Absprache mit meinem Jugendpsychiater die Medikation wieder abgesetzt.
2009 kam es zu einem starken 'Rückfall', der vor allem auch mit dem enormen Druck zu tun hatte, den ich mir selbst wegen meiner Facharbeit am Gymnasium machte. Zum Ende der Arbeit hatte ich enorme Ängste, Fehler bei den Quellenangaben gemacht zu haben. Das ging soweit, dass ich mich nach Abgabe einige Zeit lang nicht mehr traute, in die Arbeit hineinzusehen, aus Angst, dass mir ein Fehler 'ins Gesicht springt' (Redewendung). Dennoch hatte ich in den Wochen nach der Abgabe immer wieder Sorgen, dass etwas falsch ist und nachträglich korrigiert werden muss. Als ich meinem Psychiater die Facharbeit einige Zeit später per Email geschickt habe, habe ich ihn darauf hingewiesen, dass er mich unter keinen Umständen über Fehler, gleich welcher Art, informieren soll. Dies würde nur meinen Zwang wieder auslösen, schrieb ich.
Leider kam in der Zeit nach der Abgabe viel von meiner Zwangssymptomatik zurück, vor allem Kontrollzwänge. Es war heftig. Ich kann mich gut erinnern, dass ich einmal mit dem Fahrrad außerhalb der Stadt unterwegs war und alle paar Meter anhalten musste, weil ich Angst hatte, etwas bedenkliches gesehen zu haben. Ich war verzweifelt und wusste gar nicht mehr, wie ich so überhaupt noch heim kommen sollte.
Dank häufigerer Therapiesitzungen in der Krisenzeit und Wiederaufnahme der Medikation, die seither bis heute anhält, ließ sich dieses Ausmaß wieder eindämmen. Ich habe allerdings auch eine Ferienarbeit, die ich 2010 zwischen Schule und Studium in einer Elektronikfabrik machte, ein paar Tage vorzeitig wegen psychischer Belastung abgebrochen.
[Weitere Fortsetzung folgt^^]