Das kommt immer darauf an, in welcher Umgebung ich mich gerade befinde. Da ich meistens sehr viele Reize und Eindrücke wahrnehme, bin ich generell eher angespannt. Schlichtweg spüre ich einen eindeutigen Unterschied, ob ich mich gerade mitten im Zigarettenqualm eines Stadt-Trubels befinde, oder gerade in einer Waldlichtung auf einer Bank Platz nehme. Befinde ich mich z.B. in sehr dichten und öffentlichen Lokationen, ist mir Gelassenheit ein Fremdwort, und dies in dem Sinne, dass ich mich einfach nicht wohl fühle. Menschen sind oft unnötig laut und penetrant - ihre Geschwätzigkeit kann ich eigentlich nur eine Stunde ertragen, danach sind meine Ohren ausgelaugt und meine Sinne überstrapaziert. Besonders ein recht lärmreicher und chaotischer Dauerzustand über Monaten kann einen Menschen je nach Ausmaß und Beschaffenheit dazu führen, dass er die Nase voll von seiner Umwelt hat und daher nur noch in der Natur seine Ruhe findet.
Andersherum ist mein Verhältnis zur Gelassenheit sehr stark. Auch wenn mich die Menschheit mit ihrem sozialen Theater nur noch ankotzt, habe ich einen großen Ruheanteil in mir. Sitze ich praktischerweise irgendwo in der tiefen Natur vor einem Lagerfeuer, dann höre ich nur das leise Knistern ihrer Gluten, während nebenher das Laub im Wind raschelt. Erst dann kann ich mich auch treiben und fallen lassen. Gar kann ich mich sogar intensivst auf diverse Zustände konzentrieren, weshalb mir es heute nicht mehr schwer fällt, zu meditieren, um Ruhe zu erlangen und belastende Einflüsse filtern zu können. Ich denke also, es kommt immer auf den Ort an, an dem ich mich gerade gewollt oder ungewollt befinde.
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