@JellaMorrison

Teddy Lupin

Angenommen du würdest dir das Leben nehmen wollen, wie würdest du dabei vorgehen?

herbularasa’s Profile Photoशिव
Eigentlich bin ich gerade auf einem Lehrgang aber deine Frage bzw. das Thema ist mir so unglaublich wichtig, dass ich sie doch heute beantworten mag.
Su.izid ist ein absolutes Tabuthema in unserer Gesellschaft aber das bedeutet nicht, dass er nicht oft vorkommt. Ungefähr 58 % der To.desfälle sind Su.izde - also mehr als die Op.fer von Dr. ogen. Besonders bei jungen "Männer" und bei Menschen über 80 gibt es eine enorme Häufigkeit.
Und dennoch wird das Thema so tabuisiert.
Su.izid war nicht immer so ein Tabu-Thema. Tatsächlich galt es zB in Zeiten der Antike als "Guter To.d". Su.izid gehört damit zu der Mitbegründung der Euthanasie, also des Gedanken, dass es einen guten oder ehrenhaften To.d gibt.
Primär durch das Christentum wurde Selbst.mord zur großen Sünde. Die Lei.chen dürften nicht Mal auf einen Friedhof bestattet werden.
1945 gab es in Deutschland Massensu.izide. Ganze Dörfer nahmen sich Kollegial das Leben und dennoch wird darüber nicht gesprochen noch es thematisiert.
Su.izid wird so verschwiegen, da es ja etwas mit dem Menschenbild zu tun hat. Damit, dass Leben das produktiv sein kann, auch dazu genutzt wird. Ein Mensch der arbeiten gehen kann aber aus dem Leben ausscheidet ist eine so große Sünde, weil die Arbeitskraft fehlt.
Aber natürlich auch weil Psychische Krankheiten und all das was da dazu gehört die Gesellschaft sehr ängstigen.
Su.izid ist für mich ein sehr sehr wichtiges Thema und es gibt von 37 Grad auch eine sehr gute Doku und "Der letzte schöne Tag" ist ein unglaublich guter Film dazu.
Ich persönlich finde es absolut legitim sich gegen das Leben zu entscheiden. Das ist weder Feige noch Mutig. Es ist wieder gut noch eine Sünde sondern eine Entscheidung. Das Leid der Angehörigen ist oft besonders bei Su.izid durch Wut, Scham, Angst, Trauer, Schuld und auch durch die Gesellschaftliche Ausgrenzung/Ablehnung besonders schwierig. Das muss Transparent sein. Generell muss unsere Gesellschaft noch sehr sehr sehr an "psychischen" Krankheiten und To.d arbeiten.
Su.izid darf eine freie Entscheidung aber keine Verzweiflungslösung sein. Aber auch der Umgang damit muss - wie gesagt - besser und transparenter werden vor allem bei jungen " Männern" und alten Menschen.
Für mich ist dieses Thema auch so unendlich wichtig. Vor allem durch den Su.izid meines Bruders und Mo's.
Ich finde deine Frage daher weder unangemessen noch fragwürdig jedoch etwas unsensibel für einige, eventuell.
Würde ich mir das Leben nehmen, dann durch den Strick.
Falls jemand Quellen, Statistiken, Bücher, Dokus oder Anlaufstellen mag, dann bitte meldet euch.

Sind die 58% auf nicht natürliche To.desursachen bezogen? Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass insgesamt mehr als jeder Zweite durch Sui.zid stirbt.

Ja, danke für das daraufhin weißen. Ich habe gerade auch nach einer allgemeinen Statistik geschaut: In Deutschland versterben jährlich ca. 10.000 Menschen durch Suizid. Das sind mehr Menschen, als im Verkehr (ca. 3.500), durch Drogen (ca. 1.200) und durch AIDS (ca. 400) zu Tode kommen (Statistik 2015). Die Zahl der Suizidversuche ist schätzungsweise 15– bis 20–mal so hoch"

Ich würde mir bei dem Thema eine Triggerwarnung wünschen. Ich komme damit noch einigermaßen klar, aber die Fragen/Antworten diesbzgl. lesen ja bestimmt noch andere Menschen, die auf das Thema Sûîzid noch viel sensibler als ich reagieren.

traeumerin1234’s Profile Photosonnenkind.
Vielen Dank für das darauf hinweisen, da hast du natürlich definitv recht! Tut mir leid, dass habe ich im "Eifer des Gefechts" echt aus dem Blick verloren!

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