SOKRATES Folge 222: Wie sicher ist ein Video als Beweismittel?
Hatten vielleicht die Piraten schon angefangen auf ihre Art im Cyberspace der Banken und Finanzmärkte Umverteilungskämpfe zu führen und Kapital "volkseigen" zu machen, wie es die blöden K-Gruppen genannt hätten? Ihnen war es weder in den Sinn gekommen, Flugzeuge zu kapern und den Versuch zu unternehmen, den Kapitalismus symbolisch im Herzen zu treffen und mit diesen Flugzeugen in das Worldtrade-Center zu fliegen, um den antikapitalistischen Klassenkampf blutig und symbolisch zu beschleunigen, noch hatten sie irgendwelche Hackererfolge zu vermelden; keinen Einbruch in das System des Pentagon, um die Raketen scharf zu machen und die Welt demonstrativ an den Rand des atomaren Holocaust zu bringen oder streng geheime Dokumente einfach im Internet zu veröffentlichen - nichts. Rein gar nichts. Außerhalb ihrer ewiggestrigen Phrasendrescherei mit Vokabeln der vergangenen Jahrhunderte, was sich heutzutage etwa so anhörte wie Walther von der Vogelweide für Betonköpfe, brachten die Linken nichts zustande. Aber die Piraten könnten in der Lage sein, von den Reichen im virtuellen Raum zu nehmen und es den Armen zu geben. Aber gleich so viel?
Er hatte sogar erwogen, Anwalt Kolbig ins Vertrauen zu ziehen und hatte die Frage für sich nicht endgültig geklärt. Er war noch mit der Suche nach möglichen Antworten beschäftigt, aber seine Reaktion – oder besser Reaktionslosigkeit vor der Richterin, die Antworten verlangte, stimmten ihn eher pessimistisch. Eine große Hilfe konnte Kolbig sicher nicht sein.
Oberstaatsanwalt Leopold Lauster spürte den Wahnsinn knistern. Der beklagte Häftling einfach verschwunden, weg, nicht mehr in seiner Zelle. Im Schnelldurchlauf hatte Hauptkommissar Hoffmann sofort die Überwachungsvideos gecheckt: nichts zu sehen. Der Wachtbericht enthielt etwas anderes Seltsames, aber nichts davon gehörte hierher. «Ich muss die beiden Kollegen befragen, die in der Nacht Dienst hatten», ging es Hoffmann durch den Kopf. Er beobachtete Hardenberg, während die Richterin ins Diktaphon sprach. Das Aktenzeichen des Schriftstücks der Staatsanwaltschaft war also auch festgehalten. «Meine Herren, Sie haben mir nur ein Video vorgelegt, auf dem zu sehen ist, wie eine Gestalt, wahrscheinlich ein Mann sich einem Auto nähert, das dem Beklagten als Dienstfahrzeug vom Innenministerium zur Verfügung gestellt wurde; die Gestalt beugt sich vor und macht sich an der vorderen und hinteren Stoßstange zu schaffen und dann öffnet er die Beifahrertür und beugt sich ins Auto; schließt dann wieder die Tür und geht. Das soll ausreichen, Arthur Francis Suthers festzusetzen? Sind Sie noch bei Sinnen?» Leopold Lauster unternahm einen Versuch: «Die Nummernschilder am Auto, als Herr Suthers kontrolliert wurde, waren gefälscht und ebenso befand sich in seinem Besitz ein nicht registrierter Revolver des Typs Smith and Wesson Special357MAG. Zudem leistete er gegen seine Festnahme Widerstand.» «Herr Oberstaatsanwalt, Sie beleidigen meinen Verstand!»
Er hatte sogar erwogen, Anwalt Kolbig ins Vertrauen zu ziehen und hatte die Frage für sich nicht endgültig geklärt. Er war noch mit der Suche nach möglichen Antworten beschäftigt, aber seine Reaktion – oder besser Reaktionslosigkeit vor der Richterin, die Antworten verlangte, stimmten ihn eher pessimistisch. Eine große Hilfe konnte Kolbig sicher nicht sein.
Oberstaatsanwalt Leopold Lauster spürte den Wahnsinn knistern. Der beklagte Häftling einfach verschwunden, weg, nicht mehr in seiner Zelle. Im Schnelldurchlauf hatte Hauptkommissar Hoffmann sofort die Überwachungsvideos gecheckt: nichts zu sehen. Der Wachtbericht enthielt etwas anderes Seltsames, aber nichts davon gehörte hierher. «Ich muss die beiden Kollegen befragen, die in der Nacht Dienst hatten», ging es Hoffmann durch den Kopf. Er beobachtete Hardenberg, während die Richterin ins Diktaphon sprach. Das Aktenzeichen des Schriftstücks der Staatsanwaltschaft war also auch festgehalten. «Meine Herren, Sie haben mir nur ein Video vorgelegt, auf dem zu sehen ist, wie eine Gestalt, wahrscheinlich ein Mann sich einem Auto nähert, das dem Beklagten als Dienstfahrzeug vom Innenministerium zur Verfügung gestellt wurde; die Gestalt beugt sich vor und macht sich an der vorderen und hinteren Stoßstange zu schaffen und dann öffnet er die Beifahrertür und beugt sich ins Auto; schließt dann wieder die Tür und geht. Das soll ausreichen, Arthur Francis Suthers festzusetzen? Sind Sie noch bei Sinnen?» Leopold Lauster unternahm einen Versuch: «Die Nummernschilder am Auto, als Herr Suthers kontrolliert wurde, waren gefälscht und ebenso befand sich in seinem Besitz ein nicht registrierter Revolver des Typs Smith and Wesson Special357MAG. Zudem leistete er gegen seine Festnahme Widerstand.» «Herr Oberstaatsanwalt, Sie beleidigen meinen Verstand!»