Es war ein Scherz, etwas Humor auf meine Art und wie ich finde nicht einmal schwarz, sondern grauer Altherrenhumor von einer grauen Eminenz. Ich hatte meine ernst gemeinte Antwort schon gegeben und da flatterte die Frage noch einmal ein; ich hätte sie auch einfach löschen können, aber ich hatte Lust auf einen Scherz. Ich schrieb eine Antwort und ehe ich mich versah, war die scherzhafte Antwort gelöscht. Dieses Thema ist hier nicht neu, immer wieder verschwinden Antworten. Also verfasste ich eine zweite scherzhafte Antwort und musste feststellen, dass auch diese verschwand.
Ich hatte schon vor Jahren hier die Debatte mit einer Person, die sich sehr vernünftig geben wollte und zu wissen glaubte, dass in solchen Fällen von einer "Zensur" nicht die Rede sein könne, weil "Zensur" eine staatliche Maßnahme sei. Jeder Betreiber von Plattformen könne ja schließlich selbst entscheiden, was auf seiner Plattform stehen dürfe. Das sei sein gutes Recht und keine Zensur.
Das sehe ich nach wie vor anders:
Das obige Argument kann gelten, wenn jemand eine Plattform betreibt, die thematisch orientiert ist. Eine Plattform über Gartenkultur sollte Informationen und Meinungen über Gartenkultur enthalten. Was nicht auf diese Plattform gehörte, möchte ich gar nicht erst anfangen auszumalen, denn Grenzen können fließend sein.
Wenn aber eine Plattform themenoffen zum Meinungsaustausch dient, dann muss auch Offenheit herrschen - die Grenzen werden juristisch gezogen und sind immer im Einzelfall zu entscheiden. Was ist Meinung? Was ist Beleidigung, Mobbing oder Aufruf zu einer Straftat? Zur Prüfung hat die Redaktion die Pflicht. Robots können nur Worte auffinden und nur dazu dienen, Menschen auf Beiträge aufmerksam zu machen. Sie auch löschen zu lassen, ist eine im demokratischen Sinne unzulässige Praxis. Aber hier gang und gäbe.
Nun mag der Einwand kommen: das hier ist aber keine Meinungsaustausch- und Kommunikationsplattform, sondern eine Partner- und Kennenlernplattform.
Dem widerspreche ich: weder funktioniert sie so noch war sie formal und inhaltlich so angelegt. Es gab wohl einen Besitzerwechsel und seitdem wird der Aspekt "Kennenlernbörse" benutzt, um die Nutzerzahlen für kommerzielle Werbung in die Höhe zu treiben und Profit zu erzielen. Ein klares inhaltliches redaktionelles Konzept ist nicht vorhanden. Und ich versuche hier immer noch, Menschen mit meinen Meinungen und Betrachtungen zu erreichen und mich von Fragen und Kommentaren anregen zu lassen, plane aber tatsächlich auch, inspiriert von der Frage-Antwort-Form, eine eigene Plattform für Kultur ins Leben zu rufen. Das geht nicht von heute auf morgen und nicht ohne Unterstützung von anderen Personen und Institutionen, um das zu wissen, bin ich lange genug Kulturarbeiter und Kulturphilosoph.
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