Worauf freust du dich im Moment am meisten?
Hey, heute könnte ich mich doch mal auf das Ende des Tages am meisten freuen. Ich könnte bis dahin einen guten Teil meiner Aufräum- und Entstaubungsaktion hinter mich gerbacht haben und mir mit Zufriedenheit die aufgeräumten Ecken anschauen. Falls du dich fragst, warum hier denn schreibe, statt Staub zu wischen: Entstaubung ist auch eine mentale Sache - ich will ein paar Fragen loswerden und einpaar Bemerkungen - sie müssen in die Welt, raus aus mir, bevor ich an ihnen ersticke ;) Aber mal ganz ehrlich, ob mein Schreibtisch am Ende des Tages tatsächlich aufgeräumt und leer sein wird, darf bezweifelt werden. Natürlich bekomme ich einige Ecken und Themen in den Griff. Kann aber gut sein, dass der Schreibtisch darunter leiden muss, weil ich einiges zum Aufbereiten oder Notieren auf ihm ablegen muss. Mich beflügelt im Moment die Lust auf mein kulturphilosophisches Buch. Immer wieder variiert der Titel etwas. Im Moment lautet er: "Schnitzel ohne Jagd. Wandeln durch Gedankengänge und Labyrinthruinen. Kulturphilosophische Schnipsel" Mein Aufräumtag muss doch diesem Werk zugute kommen, oder? Das am Abend vor Augen zu haben, würde mich sehr freuen. Aber mir fallen auch zwei altlinke A5-Zeitungen in die Finger. Ich muss mal aus ihnen einiges einscannen und collagieren, damit klar wird, was ich meine: mein Aufräumen gerät auch zu Archäologie- und Archivarbeit. Und eine Frage, auf die ich so gerne eine fundierte Antwort finden würde, lautet: warum verdammt noch mal nutzen die ganzen Initiativen zur Verbesserung der Welt nichts? Just im Moment freue ich mich riesig auf die ersten Scans des heutigen Tages - sie bringen mich wahrscheinlich nicht der Antwort auf meine Frage näher, aber dennoch freue ich mich auf die Scans und ich teile sie sehr gerne hier. Aber da gibt es noch eine für mich wichtige Bemerkung, die ich hier noch vor den Scans machen muss: ich habe eine Kopien aus Lorenz Engells Buch über die Globalstrategie entdeckt und entstaubt: «Von der globalen Strategie zur Babylonischen Bibliothek» lautet das erste Kapitel und daneben auf S.6 finden sich Zitate: «Mich interessiert nicht die Waffe in der Hand des Gegners, sondern der Gedanke im Kopf des Mannes hinter der Waffe» (Mao Zedong); «Soll die Welt doch untergehen.» (Marguerite Duras) «Was gibt es in der Geschichte, was nicht zum Ruhme Roms ist?» (Petrarca) Mein archäologisches Gedankenspiel: Kann man aus diesen gegebenen Informationen nicht das ganze Buch rekonstruieren? Zumindest die Gedankengänge, wenn auch nicht den Wortlaut? Ich mache mich gleich an meine Scans und an die Collage - darauf freue ich mich im Moment (26.05.2020, 15.15 Uhr) wirklich am meisten. Und würde mich natürlich sehr über Reaktionen darauf freuen! 18:27 Uhr fertig ist die Collage. Und nun freue ich mich auf den Abend *-*