@Mondknospe

Rye

Wo ist dir zuletzt Hierarchie begegnet? Brauchen wir Hierarchie? Findest du dich mit/in Hierarchien gut zurecht?

Einer meiner Leute aus meiner Raidgruppe hatte eine neue Idee für unseren Discord, hatte das alles bereits bei den anderen grob angesprochen (ich fiel die letzten Treffen aus), aber als er mich gestern erwischte, kam er direkt an "Ryyyyyyeeee, ich brauch dich mal!"
Er hat die Rechte auf dem eher demokratisch geführten Discord, er hätte Tags zuvor eine Mehrheitsentscheidung forcieren können, er hätte den Vorschlag allgemein (offiziell) unterbreiten können, aber nein, bevor er auch nur etwas in der Richtung unternommen hat, hat er nach meinem Okay und den Bedingungen, die ich dazu habe, gefragt.
Ich bin glasklar der akzeptierte Lead.
Um mal bei meiner Raidgruppe zu bleiben, weil sie für mich eins der schönsten Beispiele von Hierarchie-Abwesenheit und -Notwendigkeit ist: Das sind alles gute, engagierte Spieler. Ich hab sie anfangs trainiert, jupp, aber theoretisch muss ich allen nicht mehr sagen, was sie zu tun haben; sie wissen es. Es ist trotzdem nicht problemfrei: Ohne mich mangelt es an Disziplin, Struktur, umgesetzten Innovationen. Wir sind eingespielt als eine Gruppe unter meiner speziellen Führung, eine Mischung aus Freiheit und Kommando. Während ich keinem davon "bossy" kommen muss und werde, braucht es dennoch unsere Hierarchie, um als Gruppe so effizient, organisiert und erfolgreich wie möglich zu arbeiten. Sicher würde auch eine andere gehen, aber ich kann mir nur wenige Formen vorstellen, in denen das Interesse nicht schnell wegfallen würde, weil es zu lasch oder zu eng geführt wäre. Und es ist gewollt. Sie geben in gewissem Maß ihre individuelle, vollkommene Freiheit auf, werden dafür aber entlastet, erreichen Ziele, die sie allein nicht oder erschwert erreichen würden, und können sich fallen lassen.
Es braucht bedingt Hierarchien, aber es braucht ein Gefühl für die Notwendigkeiten, die gemeinsamen Stärken & Schwächen einer Gruppe, und es braucht vor allem Vertrauen.
Ich selbst bin...entweder Problem-Magnet oder -Löser in Hierarchien. Ich klettere meist schnell nach oben. Unsichere Führungskräfte neigen dazu, sich von mir bedroht zu fühlen, während ich für selbstsichere Führungskräfte oft zum Co-Leader oder Assistenten aufsteige. In der Rolle des "noch quasi externen Internen" fallen mir meist schnell Kernprobleme auf, und ich neige dazu, offen damit umzugehen. Jepp, geht nicht immer gut aus. Außerdem habe ich eine unbewusste Tendenz, "leere Plätze" und notwendige Rollen zu (er)füllen. Das sorgt einerseits dafür, dass man sich auf mich verlässt, andererseits mache ich mich leider noch zu oft damit unabdingbar.
Ich muss für mich keine "offiziellen" Ränge einnehmen, aber ich strahle Autorität aus und offen gesagt reagiere ich auch empfindlich, wenn man mich unterbuttern will, wo ich etwas weiß, kann, und eine Notwendigkeit für eine Entscheidung sehe. Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen, organisieren...all das fällt mir leicht, weshalb ich in Hierarchien eben entweder ein Gewinn oder eine Nervensäge bin.
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Bist du noch da?

[heavy shit]
Nummer 4 dieses Jahr. Von denen ich was mitbekomme (und ich vermeide es sehr)
Und bei Millie, die im Krankenhaus gefangen ist und literally gef.oltert wird, wirds auch immer schlimmer.
Ichmagnichtmehr
Vielleicht brauche ich etwas Zeit offline. Um mich auf die nächste Diagnostik vorzubereiten, mental. Mein Psychiater war ganz toll und verständnisvoll, als ich sagte, dass ich wegen dem Diagnoseprozess jetzt keine (eigentlich geplanten) neuen Experimente wagen möchte. Die diensthabende Ärztin letztens im KH war wundervoll und kompetent. Es gibt sie, die Schätze.

Bist du glücklich zur Zeit?

Der Held und ich konnten heute beide nicht schlafen, und da ich etwas Kraft hatte, bin ich auf dem Weg zum Bad zu ihm getapst und wir haben etwas in Insomnia-Comfort-Company gekuschelt (machen wir in solchen Nächten öfter, nur meistens andersrum).
Wie so oft sind wir beide dabei total runtergefahren, und manchmal - nicht meistens, aber öfter - schläft einer von uns dann ein. Heute er. Ich hab das breiteste Grinsen von dem sich langsam entwickelnden Schnarchen neben mir, wie schön ist das einfach, dass ich, ICH allein dafür sorgen kann, dass jemand seit der Kindheit mit Insomnia kämpfendes leichter einschlafen kann???
Pures Glück. Pure Liebe.
Es ist immer schon total schön, wenn ich in diesen Nächten auf dem Weg zum Bad höre, wie er schläft, einfach dieses "Woah yes er konnte vor mir schlafen", aber das ist nochmal next level. Fühle mich einfach mal zurückgebend für all das Gute, das er in meinem Leben ist und sein muss.
All das, was uns jahrelang so zusammengekuschelt wie ein Knäuel hat schlafen lassen, dass uns eine 1,40-Matratze riesig vorkam und auf dem 1,80-Bett fast eine Hälfte immer frei war (japp wir haben auch Gäste bei uns pennen lassen mit bequem genug Platz lol, und wenn ich mal Abstand brauchte und auf die zweite Matratze zog, isser mir im Schlaf hinterhergekrochen - wenn er Abstand wollte, hab ich ihn ANGEBLICH immer fast aus dem Bett geschubst durchs schlafende Hinterherkriechen [aber das sind alles bloß hartnäckige Gerüchte ich hab davon nie was mitbekommen]) das ist alles noch da, das war nie "weg"-weg, das war nur überdeckt. Und jetzt sind es halt zu viele Probleme, die dabei auftreten. Aber im Kern sind wir das immer noch. Und das macht mich sehr, sehr glücklich.
Es gibt diesen Ratschlag, herauszufinden, ob Menschen wirklich zueinander "passen", nebeneinander zu schlafen. Während ich dagegenhalte, dass Kompatibilität da fehlen und dennoch sehr gut sein kann, also nicht für alle pauschal passt (getrennt schlafen ist kein Scheitern o.ä.), finde ich es irgendwie doch echt schön und..auch ein bisschen bestätigend, dass wir da menschlich einfach zueinander passen. Nichts ist schöner, als wirklich tief zu vertrauen und sich fallen zu lassen.
Da fällt mir ein, wir pennen auch SOFORT wieder ein/weiter, wenn einer von uns in den jeweils anderen Schlafraum muss und man dabei dann geweckt wird. "Alles gut, schlaf weiter" und das "Ok" kommt dann schon im festen Schlaf und hinterher stellt sich raus, oh, war doch nicht im Traum lol. Ah. Ich liebe das. Den Helden. Das macht mich so unendlich glücklich.

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Gibt es in deinem Leben jemanden denn du am liebsten niemals kennengelernt hättest?

Puh.
Wie dir jeder Narc-Survivor bestätigen wird, ist nichts von dem wenigen Guten, was man aus so einer Begegnung mitnimmt, diese Zerstörungswelle, die das im Leben darstellt, wert.
Oder generell trau.matische Erfahrungen, in dem Fall durch Ge.walt eines Menschen, machen dich nicht "stärker", sondern vernarben einfach. Stärke ist dabei nur, sich regenieren und wieder öffnen zu können.
Aber man lebt ja ein "Danach". Und baut auf diesem matschigen Grund verdammt stabile, schöne Dinge auf. Hat Begegnungen, die von alldem beeinflusst, geprägt sind. Und natürlich wäre man ohne das ja auch woanders im Leben und hätte die neuen Begegnungen vielleicht nie gehabt.
Diese Frage an sich ist so rückwärtsgewandt, dass ich sie mir nicht stellen möchte, weil ja gar nichts gutes bei rumkommen kann. Andererseits ist das eine Frage, die sich einfach immer und immer wieder aufdrängt und eher schon ein wiederkehrender Wunsch ist. Weil Tra.uma etwas ist, was niemand durchmachen möchte, sollte, muss. Daran ist nichts wertvolles.
Und gerade narzisstischer Ab.use ist ein Musterbeispiel dessen, mal ein festlegbarer Punkt, anders als bei vielen anderen Ge.walttra.umata, wo man sagen kann, "JA, ohne diesen einen Menschen wäre mir das erspart geblieben". Es ist verlockend. Und doch so tricky und nicht zwingend gut. Aber auch nicht zwingend schlecht.
Ich habe mal für mich eine Zwischen-Antwort gefunden: Ich hätte stattdessen lieber den/die Menschen kennengelernt, die mir und anderen vorgespielt wurden. Oder einfach nur einen wahrhaftigeren Menschen in diesem/n Menschen. Selbst als negative Erfahrung wäre es ein wertvollerer Teil meines Lebens geworden. Der Kummer war nicht, einander zu begegnen, der Kummer waren die Lügen, das Gaslighting, der Ab.use.

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lese eure Shoutouts und verstehe, dass ich ledig bleiben werde

Denk immer dran, dass die schräge Minderheit die lauteste ist.

Language: English