Rye

Sure, aber ehrlich gesagt denke ich viel eher über die Momente nach, in denen ich KEINEN hatte.
Gestern z.B. ist so ziemlich alles schiefgegangen, was schiefgehen konnte, und zwei Leute um mich rum waren...puh, belastend wäre nett ausgedrückt. Als ich vor einer der Konsequenzen stand und ein Meltdown in voller Entwicklung war, hab ich die Person angerufen, die mir in dem Moment als einziges noch in den Sinn kam und so wirklich offen stand, und den Frust rausgelassen, wie er kam.
Ich habe keine Medis gebraucht, ich hab mich nicht weiter reingesteigert, es war beschissen und ich habe auch Konsequenzen gezogen, wie ich damit für den Moment umgehe, aber ich habe eben auch Hilfe angeboten bekommen, die ich teilweise genutzt habe, und der Tag war nicht fürn Arsch, sondern noch ganz produktiv und ich konnte den Rest meiner Pläne durchziehen.
So beschissen es lief, das war sehr nice.

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Ich weiß ehrlich nicht, wo ich da anfangen soll. x)
Existenz- und Zukunftsängste. Massiv.
Die unüberbrückbare Ungewissheit von so vielen zukunftsrelevanten Dingen, die in der Schwebe hängen. Das haut richtig rein, weil es kein Vor und Zurück gibt, ich kann nur warten und nichts tun, aber ich bin davon abhängig.
Mein Umfeld, für das ich absolut nicht da sein kann, das mir aber ungebremst Dinge auflastet, wenn ich für einen Moment nicht knallharte Grenzen ziehe.
Fehlende Bereitschaft zum Anpacken eigener Probleme im Umfeld und gelegentlich noch Projektion auf mich, was dann in durchaus mal verletzenden Kommentaren über meine für mich getroffenen Lösungen resultiert. Lösungen, die nicht leicht zu erreichen und durchzuhalten sind.
Meine eigene Gesundheit, die wirklich kritisch ist. Und die langsam einsetzende, wichtige, aber dennoch belastende Erkenntnis, WIE kritisch.
Mangelnde Versorgung genau dabei.
Die Hürden, wenn ich versuche, diese Mängel irgendwie zu ersetzen oder auszugleichen.
Eine davon finanzielle Sorgen, die nur noch belastender werden, mit so etwas wie den ausstehenden Gehaltszahlungen des Helden und sein passives Abblocken bei einer für unsere Seite besseren Lösung aus ungesunder Loyalität zu seinem Chef.
So kleine, unnötige Dinge wie einen von beiden Parteien vereinbarten Schwebezustand, bei dem ich hinten runterfalle, weil eine dritte eingebundene Partei wegen der langen Verhandlungsdauer Gebühren erheben muss. Es hat sich geklärt, aber sowas ist erstmal noch was obendrauf und es passiert einfach immer wieder.
Die fehlende Perspektive, dem allem einfach mal "Leckt mich" sagen und mein komplett eigenes Ding machen zu können. Diese ständige Abhängigkeit.
Jedes kleine bisschen muss ich mir im Moment freikämpfen. Immer abwägen, rechtfertigen, durchplanen, Maß halten, Rücksicht nehmen.
Ein echt beschissener Mensch in meinem Umfeld.
Nachwirkungen meiner komischen Stalker, und einfach kein Ende in Sicht, nach so vielen Jahren.
Ich hab immer noch nicht die Kaninchen gebürstet.
Gleich muss ich das alles irgendwie in die kurze Zeit mit meinem Psychotherapeuten packen, wo nebenher noch Organisation/Umstrukturierung Platz finden müssen, und ich weiß jetzt schon, es ist zu wenig. Aber es wird hoffentlich besser. Ich kann nur nicht mehr dieses "jetzt". Es sollte nicht besser werden, sondern besser SEIN. Fck it.

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Ich hab so ein Babyface, das weiß ich zwar, aber besonders die Kids haben jetzt noch eins obendrauf gesetzt, weil sie und ihre Freunde unabhängig der Meinung sind, ich sähe so aus "wie maximal 19" PUH
Ich war letztens mit nem Bier an der Kasse schon unsicher, ob ich nach dem Ausweis gefragt werde, nur deswegen ö.ö Okay, das ist mir ZUSAMMEN MIT DEM HELDEN sogar schon passiert, als die Kassiererin das Bier des Typen vor uns für unsers hielt und sagte, dass wir "schonmal den Ausweis rausholen" sollen. Der Held könnte der Vater der Mädels sein ckxmymkxnydlck

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Es stört mich..bedingt. Mir geht es viiiel besser, seit ich erwachsen bin und diese ganze Alters-Scheiße mehr oder weniger keine weiteren Belastungen mehr auslöst. Ja halt mich halt für jünger, ich kann trotzdem machen was ich will, y'know. Aber mein Alter ist einer meiner Trigger und ein relevanter Teil meines Traumas, also stört es mich schon. Es verunsichert mich nicht mehr. Aber es nagt so ein bisschen. Ich fühl mich ja auch immer noch weit älter als ich bin und hatte eine Kindheit, die mit Gleichaltrigen wenig zu tun hatte. Es fühlt sich fake an. Ich kann es einfach nicht als Kompliment sehen, für jünger gehalten zu werden, aber es ist dann gelegentlich schon ein bisschen befriedigend, wenn man Menschen überrascht. Immerhin das jetzt. :>

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Ich glaube, man glaubt viel häufiger, dass jemand das könne, als es wirklich der Fall ist.
Häusliche Pflege unterscheidet sich enorm vom Zusammenleben, und je nach Krankheit(sverlauf) können mentale und physische Belastung enorm sein.

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1) Eigenes Leben: Erwachsene Kinder haben ein Anrecht auf ein eigenes Leben mit individueller Planung, und ja, die Karriere muss man nicht dafür aufgeben, wenn man das nicht möchte. Außerdem ist es besonders bei eigenen (kleinen) Kindern oft unmöglich zu realisieren. Und ehrlich, deine Eltern haben sich für DICH entschieden, nicht andersrum, was zum nächsten Punkt führt.
2) Das Verhältnis. Egal ob es gut, schlecht, neutral - nichts davon inkludiert automatisch ein Verhältnis, das eine Pflege aushält. Man sieht die Angehörigen teilweise in erbärmlichen Zuständen, und nicht immer ist das für BEIDE Parteien aushaltbar.
3) Feierabend. Man hört ja immer wieder vom ausgebrannten Pflegepersonal, und es gibt da noch einen entscheidenden Unterschied: Häusliche Pflege hört niemals auf. Es gibt keinen Feierabend. Besonders ältere Menschen haben zunehmend Probleme, Grenzen zu verstehen und zu akzeptieren, und ich kann dir schon als junger, gepflegter Mensch sagen, dass es hart ist, die Balance zu halten, seinem Pflegenden genug Raum zu lassen und trotzdem gut versorgt zu werden. Es brennt aus.
4) Die mentale Belastung. Je nach Fall muss man sehr viele Dinge tun. Nicht alle können das. Und auch nicht für alle Eltern ist das angenehm. Man muss viel von sich aufgeben, um andere seine Fäkalien wegräumen zu lassen. Jeden Winkel waschen zu lassen. Mitten in der Nacht in irgendeiner zutiefst peinlichen Lage vorgefunden zu werden. All das. Und nicht alle Menschen sind dafür gemacht.
5) Der Zerfall. Ebenfalls mentale Belastung, aber next Level. Du siehst live, unabwendbar, nie pausierbar, jede neue Stufe abwärts ungefiltert DIR ohne jeden Beistand präsentiert, wie ein Mensch, den du dein ganzes Leben kennst, bestenfalls geliebt und deine Schulter in schweren Zeiten, zerfällt. Und das ist ein unbeschreiblicher Prozess für alle Beteiligten. Es ist okay, wenn Menschen das nur während zeitlich begrenzter Besuche aushalten.
6) Die physische Belastung. Nicht alle fitten und "jungen" Menschen können einen Körper umlagern, hieven, stützen und vor allem auch gut versorgen. Dekubitus ist ein schwerwiegendes Thema. Pflege ist körperlich unheimlich anstrengend, und das selbst bei ansprechbaren, klaren Personen. Geistig eingeschränkte Personen werden auch körperlich nochmal WEIT anstrengender zu handhaben, das darf man nicht unterschätzen.
7) All-Rounder. In der häuslichen Pflege ist man Kind, Elternteil (japp es dreht sich um), Mensch mit eigenem Leben, Seelsorger, Ansprechpartner, Tor zur Welt, Organisator, Einkäufer, Rollstuhlschieber, stets Kommentaren und Bewertungen ausgesetzt, stets in diesem awkwarden Miteinander aus Dankbarkeit und Selbstverständlichkeit.

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Häusliche Pflege ist nicht easy und keine Selbstverständlichkeit.

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