Rye

Da hat sich jemand ganz klar keine Mühe gegeben

---

Es ist wundervoll, wenn man nicht persönlich von den zahlreichen möglichen Umständen, die einen im Können einschränken, betroffen ist. Wirklich. Ist nichts, was man anderen wünschen sollte.
Aber es deshalb für inexistent zu erklären ist simpel blasphemisch, und diese eigene Kurzsicht als eine vorgeblich inspirierende, unmaskiert jedoch lediglich verurteilende "Weisheit" in die Welt zu tragen, nicht weniger als toxisch.

---

Nicht, dass ich da nicht selbst auch schon in Momenten meines Lebens gewesen wäre. Privilegien machen blind und geben uns das Gefühl, zu unserer Normalität gehörende Bedingungen wären allseits gleich. Absolut alle können da in irgendeinem Belang stranden. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir uns davor gegenseitig warnen und es möglichst minimieren, weil es ungebremst Konsequenzen hat.

View more

Im Rahmen meiner Dissoziationen und Derealisationen kommt das unangenehm häufig vor, auch wenn ich den Begriff bis zu deiner Frage nicht kannte.

---

[Manchmal auch unter starker Erschöpfung durch die CFS, auch wenn ich das meistens nicht mal mehr wahrnehme oder später erinnere. Aber sowas, wie völlig verwirrt aufs Handy starren, weil das vor einem keinen Sinn ergibt und diese App völlig unbekannt ist, japp, japp. So, wie die simpelsten Dinge zu hochkomplexen Aufgaben werden, kann unter einem Crash auch die bekannteste Umgebung zu etwas völlig Fremden werden, etwas Unverständlichem, keinen Sinn ergebenden. Positiv daran ist, dass man das wenn überhaupt nur bruchstückhaft erinnert, weil auch keine Kapazitäten für Abspeichern von Erinnerungen da sind, und dass man in der Regel dann eh keine Kraft hat, davon allzu gestresst zu sein, weil alle Ressourcen in relevantere Dinge fließen. Isses trotzdem beängstigend? Jupp]

---

Dennoch.
Ich würde gerne irgendwas greifbares beschreiben können, aber es ist auf so bizarre Art Teil meiner Realität, das ich mich schon längst dran gewöhnt hane. Ha, eben kurz so einen Moment mit dem Wort "das/dass" gehabt, mal wieder. Ich vertausche die ja öfter in letzter Zeit, falls das wem hier aufgefallen ist, weil gerade bei dem Wort öfter so ein Jamais-Vu aufploppt. Ich kann dann nichts mehr damit anfangen und folge einfach dem nächsten Wortvorschlag oder dem Körpergedächtnis, weil ich keine Ahnung habe, wieso es zwei Worte gibt und worin sie sich unterscheiden. Eben gings, kam zurück, aber für ein paar Sekunden war ich einfach nur VERWIRRT. Mal wieder.

---

Und das isses eben. Deswegen kann ich nichts groß an Beispielen nennen oder das Phänomen beschreiben, weil es einfach begleitet von so einer Verwirrung und Schwammigkeit ist... ODER aber von einem überwältigenden Gefühl, das ich noch weniger beschreiben kann. Am ehesten eine Mischung aus Überwältigung, Faszination, Neugierde, dem Gefühl, dass das so richtig ist, während es sich anfühlt, als ob es so nicht richtig ist.
Und bisschen erschreckend ist, dass ich erstmal echte Probleme hatte, es als etwas Herausstechendes zu identifizieren, weil es so alltäglich ist.

---

Ein bisschen ist das vielleicht wie bei so einer Klischee-Szene in einem Thriller/Mystery. Wenn Protagonist*in irgendwo hingeht, und den Ort eigentlich kennen sollte, aber irgendwas nicht stimmt und für sie/ihn alles so neu ist wie für die Zuschauenden. Und dann fliegt hinter Protagonist*in ein aufgescheuchter Vogel auf und die Person dreht sich erschrocken um, sich fragend, ob das Teil dieser Umgebung ist. So, das. Das Gefühl aus so einer Filmszene kommt dem am nächsten, von allem, was ich mir gerade vorstellen kann.

View more

Jeder Nachrichtensprecher, Schauspieler Moderator und die allermeisten Content-Creator auf Instagram, YouTube, TikTok und co. sind - ratet, japp, geschminkt.
Make-Up muss nicht immer besonders sichtbar oder "klassisch feminin" sein, Make-Up hat sich auch schon immer verändert und war bei weitem nicht immer "Frauensache".

---

Ich komme aus und bewege mich in mehreren Szenen, in denen Make-Up an Männern zur gelebten Normalität gehört, und ich finde es eher merkwürdig, dass daraus immer noch so ein Thema gemacht wird, besonders, wenn man bedenkt, dass alle noch so angepriesen maskuline Rolemodels eine gute Schicht Make-Up tragen.
Zuletzt noch ein paar random Männer mit Make-Up aus meiner Camera Roll, natürlich *mein* ästhetischer Geschmack bei Männern. Ich trage selbst überhaupt kein Make-Up aus unterschiedlichen Gründen und bekomme dabei Make-Up-Neid, also Männer, seid pls weniger verklemmt und macht, was euch gefällt? Und restliche Gesellschaft....seid einfach mal generell netter, das passt immer

View more

Ehrlich, du hattest mich bei gewalttätig verloren...

---

Völlig egal wer da was wieso gemacht hat: Ist DAS die Umgebung, in der ein wehrloses, unschuldiges Kind aufwachsen soll? Diese Frage und auch der Verantwortung sollten sich beide werdenden Eltern stellen.
Es gibt viele Optionen, darauf zu reagieren, und alle sind okay, solange dabei an die Verantwortung gedacht wird. Aber ein Kind unter körperlicher (und wies klingt auch psychischer) Gewalt großzuziehen geht nie gut, und das Kind muss dabei am meisten aushalten.

---

Wenn du dich allein oder bedroht fühlst, nicht weiter weißt, wende dich bittebitte an Hilfestellen. Ich weiß, dass es manchmal eine hohe Hürde ist, die auch nicht leichter wird, wenn man dann bspw beim Frauenhaus hin- und hertelefonieren muss, aber du verdienst es. Du verdienst es, dass es besser wird. Und das Leben in dir spielt eine Rolle, ob du es austrägst oder nicht, aber du solltest alle Möglichkeiten vor dir sehen. "Irgendwie weiter so" klingt nach einem Albtraum, den schon zu viele durchmachen mussten.

View more

// Trauma(?)-Müll (:

---

Ich habe vor kurzem dazugelernt, wie wichtig vor Trauma-Aufarbeitung/-Konfrontation in bestimmten Fällen das Bilden eines stabilen Umfelds und einer greifbaren Realität, quasi eines positiven Gegenparts ist, in dem all das, was durcheinander geriet, einfach als richtig existieren darf und sich damit erholt.
Trauma-Konfrontation kann sonst sogar zu Retraumatisierung führen, und damn, das ist so wichtig für Therapie-Konzepte. Aber es war auch so ein Augenöffner in vielen persönlichen Belangen.

---

Aber nun zu mir - not me, wie ich spontan durch mein aufgeplatztes...was auch immer das ist, in ernsthafte Struggles gerate, ob ICH überhaupt aushaltbar bin, wie ich eben unverstellt und ungefiltert bin ......und dann diese heftige, warme Realisierung, dass da ein Mensch die längste Zeit mit mir aushält, meine schlechtesten Seiten in- und auswendig kennt, und dabei dann regulär sogar noch meine Nähe SUCHT.

---

Angst verwandelt sich in Traurigkeit für eine vergangene Variante von Rye. Das sind keine optionalen Dinge, für die man genug Bonuspunkte sammeln muss oder sich jemanden gut genug zu fühlen lassen hat. Ich hab immer hart an mir gearbeitet, einst noch härter als jetzt, und ich war gut genug. Es waren andere, die ihre eigenen Shortcomings, Ängste, Probleme oder simple, nicht wichtige Unsympathie zu einem Problem an mir erklärt haben.
Ich bin traurig, mit Menschen festgesteckt zu haben, die da keine andere Lösung sahen, als es zu meinem Problem zu machen.

View more