Ich möchte mich erstmal dafür entschuldigen, dass ich mit der Frage jede Kindheit als sorgenlos abstempelte. Ich habe nicht bedacht, dass nicht jede Kindheit traumhaft verläuft, dafür erstmal ein Tut mir leid.
Ich kann von mir sagen, dass ich seeehr oft daran denke, wie schön es ist, ein Kind zu sein. Ich wünsche mir auch häufig, wieder eins zu sein, um diese ganzen Konflikte und den ganzen Stress loszuwerden. Ich bin nämlich der Meinung, die Zeit vergeht viel zu schnell. Normalerweise ist dies eine Aussage, die ältere Menschen verwenden, aber es fiel mir schon lange auf und ich komme einfach gar nicht mehr mit. Alles verfliegt einfach und auf einmal bist du schon 17. Das Jahr fing gerade an und es ist schon Halloween. Ich habe mich noch nicht mal daran gewöhnt, in der Schule eine 10 für den Oktober zu schreiben und schon ist November. Und in diesen Momenten denke ich mir, ich würde gerne wieder ein Kind sein und diese vermasselte Zeit nutzen.
Als Kind braucht man sich um nichts Sorgen zu machen, man braucht sich keine Gedanken machen, den ganzen Stress nimmt die Mama oder Papa ab. Man braucht nicht darauf zu achten, wie man sich verhält, man ist einfach super wie man ist und jeder liebt dich, weil du einfach ein Kind bist (Naja, außer man hasst Kinder generell, wie ich es eigentlich tue). Man hat als Kind einfach nichts, was einen daran hindert, man selbst zu sein. Man streitete sich mit jemandem und nach wenigen Minuten ist schon wieder alles in Ordnung.
Meine Kindheit bestand zwar aus vielen Umzügen und ich musste mich immer wieder an neue Menschen gewöhnen, aber es hat mich nicht daran gehindert, ich selbst zu sein. Ich lernte so viele tolle Menschen kennen, mit denen ich heute zwar keinen Kontakt mehr habe, da ich mal wieder umgezogen bin, aber an die ich mich einfach richtig gut erinnern kann, denn ich habe sehr viele schöne Zeiten mit ihnen erlebt. Mich machten damals die kleinsten Dinge unglaublich froh und heute, pffff. Ich versinke in Gedanken und diese befinden sich selten in einer harmonischen Ebene.
Ich wusste als Kind sehr wenig. Viele Kinder bekamen alles von ihren Eltern erklärt, aber meine haben es nicht immer getan. Und heute finde ich das einfach sooo gut, ich wünschte, diese ganzen Dinge würde ich einfach nicht kennen, wie ich es damals nicht kannte. Bis zu meinem 11. Lebensjahr wusste ich nicht, was ein Penis war. Normalerweise hat man in der Grundschule das Thema Sexualkunde durchgemacht, aber meine Eltern wollten nicht, dass ich dort mitmachte, also verbrachte ich die Zeit mit anderen, die nicht mitmachen durften vor der Klassentür. Und es war einfach so schön, unwissend zu sein. Ich wusste nichts von Geschlechtsverkehr, nichts von Jungs, nichts von Kriegen, nichts von Armut, nichts von Ungerechtigkeit. Es war so schön.
Oh man, wollte jetzt noch ein anderes Thema ansprechen, aber nein. Nicht genug Zeichen zur Verfügung. Was soll's.
- Sherlock
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