Katzelmacher

Liebe Nadia, Nachhaltigkeit ist definitiv sehr wichtig, doch die Umsetzung ist leider oft nicht so einfach.
Ich mache einmal im Monat einen Großeinkauf mit den Wagen. Da kaufe ich alle wichtigen haltbaren Produkte ein. Zwischendurch fahre ich dann nur mit den Rad einkaufen. Da mache ich gleichzeitig für meine Gesundheit und für die Umwelt etwas.
Wenn biologisch-dynamische Produkte gleich viel oder nur geringfügig mehr kosten bevorzuge ich diese beim Einkauf.
Fahrten mache ich normalerweise mit dem Rad und bei längeren Strecken mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Neues kaufe ich fast nur, wenn das alte Produkt Defekte hat.
Die Restmülltonne bleibt immer fast leer, da ich solche Produkte meide.
Ich mag keine Fleischprodukte und ernähre mich daher schon immer vegetarisch, leider jedoch nicht gesund. Ich mag Eis und Süßigkeiten einfach viel zu gerne.
Sicher gibt es vieles, was ich verbessern könnte und manches habe ich früher konsequenter umgesetzt.
Mir ist klar, ich lebe in dieser Welt in meinen Biotop. Wenn es dieses nicht mehr gibt, gibt es mich auch nicht mehr.

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Liebe Nadia, Deine Fragen gefallen mir so gut, dass ich diese einfach beantworten muss! Sorry an die anderen Fragesteller, wenn ihre Fragen dann eventuell nicht zum Zug kommen.
Ich liebe historische Romane, wenn in diesen Faktenwissen mit verarbeitet wurde. So mag ich sehr gerne die Krimiserie "SPQR" von John Maddox Roberts, die Romane von James A. Michener, Ken Follett, Rebecca Gablé und Gillian Bradshaw. Sehr spannend fand ich von Maurice Druon den Zweiteiler "Die unseligen Könige" und den 2. Teil "Die Wölfin von Frankreich". Er hat noch weitere Romane geschrieben. Gerade im 2. Teil, welcher sehr fantasievoll das Leben von Isabella und ihren wohl schw.ulen Ehemann König Edward II. darstellt, ist sehr eindrucksvoll. Der Autor beschreibt, wie Isabella aufgrund dieser Neigung ihres Mannes kurzfristig die Macht ergreifen konnte und ihn beseitigte. Im 1. Teil wird sehr eindringlich beschrieben, wie es zur Ausr0ttung des Templerordens hat kommen können. Was gut gemacht ist, sind die Anmerkungen, in denen kurz das Faktenwissen dargestellt wird. Ein vierbändiger Roman von Johannes Tralow umfasst die wichtigsten Ereignisse des Kaiserreichs von Trapezunt, diese Romanserie hat mir den Zugang zu diesen wichtigen Kaiserreich erschlossen. Nachdem das Byzantinische Kaiserreich durch die Kreuzritter zerschlagen wurde, war dieses Teilreich das politisch stabilste. Oft heute leider nur noch eine Randnotiz in den Geschichtsbüchern. Einen Roman von etwas über 600 Seiten, den ich eindrucksvoll fand, ist von Boleslaw Prus und heißt "Pharao". In diesen Roman geht es um die Regierung von Ramses XIII. einen Pharao, der so unbedeutend und unbekannt ist, das in normalen Geschichtswerken, wenn überhaupt, nur der Name als Randnotiz erwähnt wird. Bei so wenig Faktenwissen einen so umfangreichen, sehr spannend geschriebenen Roman zu gestalten hat mich schwer beeindruckt.

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2. Paulus und Petrus wurden doch auch unter Nero hingerichtet. Das kann man anhand der Briefe herausfinden. Ich wusste gar nicht, dass man Konstantin heilig gesprochen hat. Ich habe ihn auch nie wirklich als Christen betrachtet. Viele sehen das kritisch. Zudem war er Arianer..
Wobei noch etwas zur Taufe (von Konstantin) generell: Grundsätzlich glauben wir schon, dass Gott alle Sünden vergibt (auch Mord), wenn jemand ernsthaft bereut und sich ernsthaft bekehrt und seine Fehler nicht wiederholt. Das ist ja der Sinn des Glaubens! :)
Letzte Anmerkung. Man muss bei antiken Texten ja sowieso aufpassen. Lese z. B. gerade Josephus und der übertreibt es manchmal mit den Zahlen, aber solange man ein kritisches Auge hat, können diese Texte sehr bereichernd sein! :)
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Liebe Nadia, vielen Dank für diese sehr gute ausführliche Anmerkung, die zeigt, wie viel Wissen Du zu dem Thema hast. Mit Stephanus hatte ich mich bisher noch nicht auseinander gesetzt. Im Gegensatz zu Dir bin ich sprachlich unbegabt und lese daher nur Sekundärliteratur zu den Themen. Primäre Quellen sind definitiv besser. Gerade was Nero angeht, habe ich das meiste Wissen in seiner Biographie von Philipp Vandenberg. Dieser berichtet davon, das Nero nach dem Brand wohl einige Juden verfolgen und hinrichten lassen hatte und die Christen noch als jüdische Sekte mit dabei waren. Erst durch Paulus löste sich das Christentum vom Judentum.
Arianer im Gegensatz zu Athanasianer (Richtung, welche zum heutigen christlichen Glauben führt) finde ich sehr spannend, doch finde ich immer nur sehr allgemein gehaltene Texte dazu. Ich weiß, Arius als Theologe und übersetzte die Glaubenslehre ins Germanische. Daher waren gerade viele germanische Stammesführer, welche zum christlichen Glauben fanden meist Arianer. Vor allem die Goten gehörten dieser Lehrmeinung an. Ein wohl wichtiger Unterschied ist wohl, das Arius gegen die Auffassung der Dreieinigkeit (Trinität) auftrat. Ich finde, gerade die Trinität im christlichen Glauben auch sehr schwer verständlich. Denn Christus spricht laut Bibel am Kreuz mit Gott. Wenn jedoch Gott und Jesus als eine Person gelten, ist dieses für mich unverständlich und nicht wirklich nachvollziehbar.
Zu Deiner letzten Anmerkung: Völlig richtig, jede Quelle ist eine Bereicherung an Wissen, wenn diese kritisch gelesen wird. Das gilt jedoch nicht nur für antike Quellen, sondern für die der heutigen Zeit ebenso.
Liebe Nadia, Deine Fragen und Anmerkungen sind super! Da macht ask gleich wieder doppelt so viel Freude.

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Liebe Nadia, gerade im 19. Jahrhundert wurden seine Aufzeichnungen von Historikern sehr unkritisch betrachtet. Eusebius war Christ und sogar Bischof, also gingen die Historiker davon aus, alles was er geschrieben hat, beruhe auf Tatsachen. Die anderen historischen Quellen, wie Sueton oder Tacitus waren Heiden, diese Texte wurden viel kritischer betrachtet. Wie Dir schon aufgefallen ist, hat er "seinen Kaiser" durch seine Aufzeichnungen zu einen Heiligen gemacht (in der griechisch-orthodoxen Kirche tatsächlich heilig gesprochen). Dabei war Constantius I. ein unberechenbarer Massenm0rder. Er brachte nicht nur potentielle Gegner um, sondern fast die gesamte Familie seiner Frau. Politisch wechselte er seine Position aus persönlichen und strategischen Vorteil. So verbündete er sich mit Licinius, den Oströmischen Kaiser, um Weströmischer Kaiser werden zu können. Nachdem Licinius ihm zu dieser Position verholfen hatte, ließ er ihn wie eine heiße Kartoffel fallen und besiegte ihn, sodass er nun auch Kaiser der Osthälfte wurde.
Noch extremer sind die Aufzeichnungen von Eusebius, was seine Geschichten über Nero angehen. Nero lebte knapp 250 Jahre früher und durch die extreme negative Berichterstattung durch Eusebius ist das Bild von Nero bis heute geprägt. Vieles an diesen Geschichten ist nach heutigen Wissen von Eusebius einfach erfunden:
- Nero als großer, böser Christenverfolger: Das ist zeitlich schon einmal gar nicht möglich gewesen, da Nero 54-68 nach Chr. Geburt regierte. Das Christentum begann gerade erst sich zu bilden. Hätte es unter Nero eine echte Verfolgung gegeben, würde es heute keine Christen geben.
- Nero als Brandstifter: Rom brannte damals häufig, da unkontrolliert gewachsen. Auch im Mittelalter brannten Städte immer wieder. Nero war nachweislich nicht einmal in der Nähe von Rom und es gab für ihn auch keinen Grund, seine Hauptstadt selbst anzuzünden. Das besondere an diesen Brand war jedoch, dass Nero ein spezielles Wiederaufbauprogramm hatte. Rom wurde in Stein wieder aufgebaut, mit Feuerschneisen, Feuerwehr und einen so guten Brandschutz, dass Rom die nächsten Jahrhunderte vor einen Großbrand gesichert war.
Dann betont Eusebius immer wieder gerne, das Nero seine Mutter Agrippina beseitigen ließ. Okay, damit könnte er sogar recht haben, doch sollte man dabei beachten, das Agrippina vermutlich zuvor schon seinen Vater und Halbbruder beseitigt hatte und nun scheinbar selbst die Herrschaft anstrebte. Es gibt Münzen, auf denen sie ihr Bildnis prägen lies und von Nero nur dahinter, also nur als schmale Silhouette. Konstantin der sogenannte Große brachte beide Ehefrauen, einen Sohn, mindestens drei Schwäger und einen Schwiegervater um und ließ sich dann taufen. Durch seine Taufe waren laut damaliger christlichen Meinung alle Sünden vergeben, welche er vor der Taufe begangen hatte. Meines Erachtens war dementsprechend auch die Taufe eher Berechnung.

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Mein Dienstjubiläum habe ich nicht wirklich gefeiert, dazu ist bei der Arbeit keine Zeit. Beim 60.Geburtstag war das natürlich etwas ganz anderes. Das wäre jetzt nicht mehr möglich. Alle Freunde und Verwandte waren da. Buffet beim Chinesen zum Mittag in einen separaten Raum dann im Stadtpark Spaziergang zum Kaffee, dort noch einmal gespeist und es am Abend langsam ausklingen lassen. Das ist jetzt noch nicht einmal ein Jahr her, doch heute unvorstellbar, so unbeschwert feiern zu können.
Der Schichtwechsel macht mich auch müde und ich habe dann große Konzentrationsschwierigkeiten, was gar nicht gut bei der Arbeit ist. Durch das sehr lange tragen des Nasen-Mund-Schutzes trocknen die Nasenschleimhäute aus und ich habe öfter einmal Nasenbluten. Das kannte ich gar nicht von mir.
Ich wünsche Dir und allen lieben Lesern meiner Seite einen wundervollen, entspannten Tag.

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