Seit ich Virginia Woolfs "Zum Leuchtturm" kenne, assoziiere ich mit besagtem Objekt immer automatisch innermonologische Beziehungsgeflechte, die stilistisch als Bewusstseinsstrom wiedergegeben werden. Darüber hinaus existiert eine japanische Redewendung davon, dass es am Fuße des Leuchtturms dunkel sei, weshalb ich vielleicht mein Umfeld erleuchte, aber selbst wenig von besagtem Licht zu sehen bekomme. Ansonsten erscheint mir das Größenverhältnis in beiden Beispielen zu unausgeglichen und extrem, als dass ich mich selbst in den Analogien wiederfinden könnte. Ich betrachte mich zwar nicht als besonders groß (sowohl körperlich, als auch charakterlich), aber ein Teelicht inmitten eines Sturms erscheint mir zu vulnerabel für meine Verhältnisse. Ich wäre gerne die viktorianische Lampe in einer verschneiten Nacht, die den Umkreis mit Helligkeit versorgt und die Bedrohlichkeit der Nacht dezimiert.
Manchmal genügt es, einfach nur aufzustehen, sich ein anderes Mal im Bett nach dem Glas Wasser zu strecken und wieder einzuschlafen und an anderen Tagen schaffe ich es, meinen Pflichten irgendwie nachzukommen. Jeder Tag ist gelungen, egal, wie er dabei verbracht wird; ob die Produktivität sich jetzt auf ein absolutes Minimum beschränken mag, weil meine Dépression wieder ziemlich stark ausgeprägt ist oder ich besonders viel auf einen Schlag schaffe, wenn ich mich wieder besser fühle. Ich habe gelernt, mich dabei nicht länger selbst zu instrumentalisieren.
Wie viel Zeit nimmt so eine Thesis eigentlich in Anspruch?
Das ist stark davon abhängig, ob du rein literaturbasiert arbeitest oder zusätzlich eigene empirische Daten und Untersuchungen erhebst und diese im Rahmen deiner Fragestellung analysierst. Eine Bachelor-Thesis umfasst in der Regel beispielsweise drei Monate Bearbeitungszeit nach offizieller Bekanntgabe, Themenfindung und Anmeldung und meist muss man sich viel viel viel mehr Zeit für Recherche, Datenerhebung, Exposé-Erstellung, Betreuung und das Konkretisieren spezifischer Hypothesen nehmen, bis man dann soweit ist, das auch wirklich anzumelden.Während meiner Bachelor-Thesis habe ich beispielsweise drei verschiedene Bodenprofile selbst erheben müssen und dafür - mit Zustimmung eines Landwirts - eine mir zur Verfügung gestellte Fläche mit einem Bagger ausgehoben. Zusätzlich musste ich noch 70 weitere Einzelbeprobungen mittels eines Pürckhauers (einer Art Bodenstab) durchführen, was auch sehr viel Zeit und Kraft in Anspruch genommen hat. Emanzipierter kann man sich als Frau nicht fühlen, wenn man mit seiner körperlich mit äquivalent geringfügiger Stärke ausgestatteten Kommilitonin mit schweren Bodenwerkzeugen über ein riesengroßes Feld marschiert und sich den halben Tag bei Kälte, Regen, Nässe und auch Hitze abmüht. xd Danach waren meine romantisierten Vorstellungen, irgendwann vielleicht selbst ein Land zu bewirten, im Keim erstickt. Das ganze Prozedere habe ich ein halbes Jahr vor meiner eigentlichen Anmeldung über mich ergehen lassen und die Daten entsprechend ausgewertet. Die Literaturrecherche macht man auch eher vor der Anmeldung, weil das unsäglich viel Zeit in Anspruch nimmt. Ein Großteil meiner Thesis war bereits runtergeschrieben, als ich es endgültig zur Anmeldung freigegeben habe, damit ich die drei Monate so effizient wie möglich nutzen konnte. Man sollte auch Zeit für eine adäquate Korrektur einteilen und auch den Druck nicht außer Acht lassen.Für meine Masterthesis habe ich doppelt so viel Zeit, allerdings sind die dabei entstehenden Mühen und Erwartungen selbstverständlich um Einiges höher. Ich arbeite jedoch mit einem Umweltamt zusammen, sodass ich Daten zur Verfügung gestellt bekommen habe, die ich nicht selbst erheben musste. Die Recherche wurde auch vor der eigentlichen Anmeldung durchgeführt und jetzt verbleiben noch vier Monate, bis das Ganze dann hoffentlich einigermaßen abgeschlossen ist.Ich stänkere zwar viel über Unlust und Zermürbung, allerdings liebe ich meinen Studiengang und bin immer noch erstaunt, dass ich so weit gekommen bin.
Immer noch "Weiße Nächte" von Dostoevsky, danach wollte ich "Sirens & Muses" beginnen, weil es ein sehr interessantes Konzept verfolgt. Will auch Eugen Onegin, Don Quijote und Little Women irgendwann anfangen, aber habe am Tag nie Zeit dafür und abends lese ich tatsächlich nicht so gerne, weil das meine Augen ermüdet und ich ohnehin schon eine ziemliche Brillenschlage bin.
Könntet ihr eine Partnerschaft mit einer Person führen, der es an intellektuellen Fähigkeiten fehlt und mit der tiefsinnige Gespräche nicht möglich sind?
Intellektualität ist nicht zwingend kohärent mit kognitiver Intelligenz, zumindest in meiner Vorstellung. Intellektualität beschreibt häufig den spezifischen Bildungsgrad sowie erworbenes Wissen. Ein Mensch kann durchaus eine Menge wissen und trotzdem nur Müll von sich geben bzw. ein fundiertes und tiefsinniges Gespräch gegebenenfalls nur mit fancy Begriffen aussschmücken.In meinem abgebrochenen Philosophiestudium ist mir lediglich eine Person mit viel Lebenserfahrung, Unvoreingenommenheit und Wissbegier begegnet, mit der man sich wirklich abwechslungsreich, offen und tiefsinnig unterhalten konnte, ohne dass man den Eindruck bekam, von gefachsimpeltem und abgerufenem Wissen umgeben zu sein. Mag es eher weniger, wenn man eindimensional mit ausschließlich erworbenem Wissen ein Gespräch führt und weniger die eigenen kognitiven Fähigkeiten zum Einsatz bringt.Ein Partner ist in erster Linie auch erst einmal ein komplett eigener Mensch, der nicht zu 100 % deinen eigenen Wissenstand wiederzuspiegeln vermag. Solange ich weiterhin tiefsinnige und interessante Gespräche führen kann, muss man nicht zwangsläufig meine akademischen und scheinbar intellektuellen Nischeninteressen vertreten bzw. über diese im Bilde sein, um mit mir ein fundiertes Gespräch führen zu können. Einige meiner Freunde sind so dermaßen intellektuell und gebildet, dass ich sie einfach interessiert nach ihrem Wissen frage, ohne selbst großartig viel Input leisten zu können. Ich vermute, dass man im Laufe der Zeit auch eine eigene Dynamik entwickelt und vom jeweils anderen lernt.Manche Menschen sind besser darin, Emotionen zu deuten, andere sind besonders smart und wiederum andere handwerklich begabt. Wäre doch langweilig, wenn man sich auf einzelne Eigenschaften so versteifen würde, wenn das Gesamtkonzept gut passt. Aber ich kann dazu auch kein wirklich gutes Urteil bilden, da Beziehungen für mich als Konzept schwierig in meine Selbstreflexion integrierbar sind.
Wenn ich vor 1021 bzw. - rückwirkend noch relevanter - 1492 existiere, weiß ich, dass außereuropäisch ein noch unentdeckter Kontinent existiert. Außerterritoriale Seefahrt und Kaufhandel waren da sehr gefragt, da man spezifisches topographisches Wissen benötigt hatte. Würde Kolonialisten gerne in die Irre führen, aber weil ich eine Frau bin, würde man mich vermutlich der Hexerei bezichtigen und verbrennen, ungeile Zeit, um Geographin zu sein. :/
Ich schreibe immer noch welche, für mich selbst, in manchen Fällen jedoch auch für meine Freunde. Das Meiste zentriert sich um Naturthemen, Melancholie, Großstadt-Einsamkeit, Gefühle und Kaffee.
Es ging, ich muss Freitag mit jemandem telefonieren und irgendwie denkt mein Hirn, jetzt schon unnötig Panik deswegen schieben zu müssen. Dabei habe ich mir angeeignet, dabei keine Angst mehr zu empfinden. Ich hasse es trotzdem. 🥲 Aber finde es gut, das Ganze per E-Mail schon vorweg genommen zu haben. Es ist so weird, sich mechanisch am Telefon wie so ein Roboter vorzustellen und irgendeine Phrase abzurattern, die man sich selbst beiseite gelegt hat. Ugh. HALLO, KÖNNEN WIR BITTE NUR NOCH ÜBER E-MAILS KOMMUNIZIEREN. ヽ༼⁰o⁰;༽ノ
Wie findest du Hörbücher? Ich muss sagen, das ist eine tolle Erfindung. Hörst du selbst Hörbücher? Kannst du dir vorstellen selbst Hörbücher zu machen? Ich weiß nicht, z.b aus der Hobbit oder LOTR? Oder gar anderen Büchern ?
Hörbücher sind ein tolles Konzept! Ich liebe es, welche Atmosphäre sie akustisch vermitteln und transportieren und die eigene Fantasie und Vorstellungskraft anregen. Die Harry Potter Hörbücher von Rufus Beck besitzen beispielsweise Kultstatus und ich kann sie dir als Fan auch ans Herz legen, falls du sie noch nicht kennen solltest. Im Augenblick höre ich mir "Das Mädchen, das in den Wellen verschwand" von Axie Oh an, was sich in Richtung Fantasy und Romance bewegt und von einer schön klingenden Sprecherin begleitet wird. Tatsächlich kann ich mir die Aufnahme eines Hörbuchs bzw. eine anderweitig stimmliche Begleitung von Medien sehr gut vorstellen, da eine Freundin auch schon immer halb scherzend, halb ernst davon spricht, einen literarischen Podcast in die Wege zu leiten. Und seit ich jeden Freitag Lies of P für meine Freunde streame und endlich ein Standmikro besitze, macht mir das sogar ziemlichen Spaß; allen voran die Dokumente und Bücher im Spiel vorzutragen. Ich lese auch unheimlich gerne Gedichte vor. Liebäugele manchmal damit, die Werke von Mascha Kaléko, Selma Merbaum und Rilke zu lesen oder Fanfiktions und andere Werke zu vertonen. Aber na ja, dafür fehlt mir dann doch die Zeit und die Professionalität, zumal man Versprecher und Atempausen auch berücksichtigen muss, was auf Dauer vermutlich auch so einiges an Engagement kostet, Nichtsdestotrotz ist das Vorlesen für mich schon immer eine schöne Tätigkeit gewesen, seit ich das ehrenamtlich für mich entdecken durfte und auch gerne singe.
Ist man ein schlechter Mensch, wenn man sich für seine Mitmenschen nicht wirklich freuen kann? Wenn jemand bspw. eine glückliche Ehe führt und eine andere Person dies zwar schön findet, aber sich nicht wirklich, oder zu 100% freuen kann, weil die Person es selber nicht besitzt?
Ich nehme mir nicht wirklich das Recht heraus, Menschen in derartige Kategorien einzuordnen. Allerdings ist es für deinen eigenen Seelenfrieden wichtig, zwischen situativer Missgunst (wenn es dir gerade selbst akut einfach so schlecht geht, dass das Glück anderer Menschen dir temporär ein Dorn im Auge ist, ohne, dass du es wirklich böse meinst) und aktiver, böswilliger Gehässigkeit zu unterscheiden, wo man nur noch in seiner eigenen egozentrischen Filterblase verharrt und einfach ein unangenehmer Zeitgenosse wird.Niemand kann dir vorschreiben, in welcher Quantität du dich über irgendetwas zu freuen hast. Mir geht es so mit der Tatsache, seit einem halben Jahr Tante geworden zu sein; ist zwar cool, aber ich gerate beim Anblick meines Neffen nicht in diese obsessive Verzückung, die eher meine Eltern überfällt; trotzdem habe ich den Kleinen gern und freue mich auch (in meiner Dosis) für meinen Bruder sowie meine Schwägerin. Aber wenn es dir übermäßig nahe geht, dass deine Mitmenschen auf ihre - meist doch sehr unbeteiligte und nicht zwingend provokative - Art und Weise glücklich sind, fände ich das tatsächlich eher problematisch. Es macht dich nicht zu einem schlechten Menschen, dass du so empfindest (vor allem, wenn du darüber zu reflektieren vermagst), allerdings müsstest du dich dann fragen, ob du selbst glücklich damit bist bzw. welchen Eindruck diese Form von Missgunst hinterlässt (in deiner eigenen Gefühlswelt und bei anderen.) Und ich kann durchaus die Herausforderung nachvollziehen, in einem Umfeld zu sein, das bestimmte Dinge, die in deinem eigenen Leben mangeln und die du dir herbeisehnst, bei anderen Menschen sichtbar sind. Du kannst dabei jedoch nur bedingt hinter die Kulissen blicken. Die Menschen, die du womöglich beneidest, besitzen ebenfalls Sorgen, Ängste und Sehnsüchte, die sie an anderer Stelle nicht erfüllen können. Wenn ich über Menschen oder Ereignisse reflektiere, die in mir ein solches Gefühl hervorrufen, gehe ich sehr tief in mich und bemühe mich, das nicht auf andere zu projizieren und die Dinge wertzuschätzen, die ich stattdessen besitze. Meinen Perfektionismus loszulassen und meine individuelle Einzigartigkeit zu erkennen, hat ebenfalls ein Stück weit geholfen. Missgunst und Neid sind normale Gefühle, die jeden hin und wieder überkommen, allerdings wäre es wirklich mehr als unschön, zu einem verbitterten Menschen zu verkommen, der nicht mindestens ein Stück weit Neutralität bei solchen Dingen bewahren kann und immer derartig gepolt ist, anderen absolut nichts zu gönnen. Dagegen kann man meines Erachtens durchaus etwas unternehmen, da es auf lange Sicht hin niemanden glücklich stimmt, ein miesepetriger Mensch zu sein, der immer nur sich selbst im Fokus hat.Eine Freundin von mir spricht sehr offen darüber, wenn sie ihre Freundinnen akut um etwas beneidet, weil sie vielleicht selbst im Moment Komplexe hat. Wenn man cool ist, nimmt man sich das nicht zu Herzen und redet darüber. Vielleicht hilft das ja auch.
Dachte irgendwie, es würde mich mehr motivieren, mich an meine Thesis zu setzen, wenn ich meine Notizen und Dokumente mit niedlichen Katzen-Post-Its versehe. ICH LAG FALSCH. :')
Das Katastrophenschutzmanagement soll dort eigentlich ganz gut sein, allerdings würde sich mein Alltag vermutlich erheblich verändern. Das Leben auf Stromboli birgt gewisse potenzielle Risiken, da der Vulkan für seine häufigen und mitunter dramatischen Eruptionen bekannt ist, die definitiv eine Bedrohung für die Sicherheit der Bewohner und Besucher darstellen können.Die Ausbrüche auf Stromboli zeichnen sich ja vordergründig durch regelmäßige Emissionen von vulkanischen Gasen, Asche und gelegentliche Lavaströme aus. Obwohl die meisten Ausbrüche eher klein sind und nicht unmittelbar lebensbedrohlich wirken, bleibt stets das Risiko größerer und explosiver Ereignisse bestehen.Im Juli 2019 ereignete sich auf Stromboli beispielsweise eine besonders starke Eruption, bei der ein Wanderer auf tragische Weise ums Leben kam. Dieses Ereignis verdeutlicht mitunter die potenziellen Gefahren, die mit dem Leben in unmittelbarer Nähe eines aktiven Vulkans verbunden sind.Die Bewohner:innen und örtlichen Behörden auf Stromboli ergreifen jedoch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen, um die vulkanische Aktivität zu überwachen und bei Bedarf Evakuierungen durchzuführen. Die Risiken des Lebens auf einer aktiven Vulkaninsel bleiben dennoch bestehen.Falls ich dort wohnen wollen würde, wäre es also essenziell, mich kontinuierlich über die aktuelle vulkanische Aktivität zu informieren, Sicherheitsrichtlinien zu befolgen und darauf vorbereitet zu sein, die Insel zu evakuieren, wenn die Behörden entsprechende Warnungen aussprechen. Zudem wäre es noch ratsam, sich mit den örtlichen Behörden und Fachleuten abzustimmen, um die spezifischen Risiken und Sicherheitsmaßnahmen im Zusammenhang mit den aktuellen vulkanischen Bedingungen auf Stromboli zu verstehen. Bin jetzt auch kein Vulkanologe, der sich damit besonders gut auskennt. Würde eventuell für ein Jahr dorthin gehen und meine eigenen Grenzen testen, aber dort mein Leben lang zu wohnen, stelle ich mir eher unwahrscheinlich vor.
Ich weiß nicht, wie man auf eine solche Schlussfolgerung kommt, zumal ich mir nicht sicher bin, was man mit ähnlichen Medien konkret anzusprechen versucht. Es existieren so unterschiedliche Arten von Videospielen (und Menschen), die gerade zwischenmenschliche Aspekte hervorragend porträtieren bzw. sogar einen spezifischen Bildungsauftrag erfüllen, wenn man sich Exemplare dieser Kategorie näher ansieht. Man betreibt nicht zwingend einen kategorisch sozialen Rückzug, wenn man das als Teil seiner Hobbies betrachtet. Video-Spiele, genau wie zahlreiche andere Unterhaltungsmedien, sind nicht ausschließlich in einem Extrem der völligen sozialen Inkompetenz zu betrachten, bloß, weil man sich dessen annimmt bzw. damit gerne seine Zeit verbringt. Finde diese Haltung eher unreflektiert und einseitig. Das kann meines Erachtens nur von Menschen herrühren, die lediglich vom tatsächlich nicht unerheblichen Su.chtpotenzial von Ego-Shootern dauerbeschallt wurden, aber ansonsten keine weitere kritische Recherche und Reflexion betrieben haben, was moderaten Konsum und diverse Nischen anbelangt, die im Bereich von Videospielen unermesslich sind. Streng genommen müsste man dann alles, was soziale Interaktionen artifiziell andeutet, in Zweifel ziehen und das erscheint mir ausgesprochen seltsam.