Heute muss man ja aufpassen wie man etwas sagt, um gendergerecht zu sein. Bist du auch dafür, ist es dir egal oder nervt es dich? Wie handhabst du das?
Also zuerst mal, müssen muss mensch gar nichts, aber mensch kann natürlich, wenn mensch denn möchte. Hab hier schon mal etwas dazu beantwortet:
https://ask.fm/glasvolldreck/answers/152211289911
https://ask.fm/glasvolldreck/answers/152211872567
https://ask.fm/glasvolldreck/answers/152212034359
Also ich bin mittlerweile strongly dafür, meine Ausdrucksweise so neutral wie möglich zu halten, vor allem in öffentlichen Texten. Warum? Ganz einfach, zu jedem 'Warum?' denke ich mir erst mal die Antithese, also 'Warum eigentlich nicht?'
Und wenn ich mir die Argumente der Gegner anschaue, denke ich mir nur so...puh. Okay, das kling jetzt eher nach butthurt-haftigem Rumheulen, aber wirklich überzeugend? Es geht halt meistens darum, dass mensch einfach zu faul ist, seine mühselig antrainierten Gewohnheiten hinter sich zu lassen und sich mit etwas Neuem zu beschäftigen, dessen Sinn vielleicht noch nicht erschlossen wurde oder nicht erschlossen werden kann, weil mensch selbst nicht direkt betroffen ist. Ich denke, diese ganzen Argumente gegen eine Veränderung der Sprache (und seien wir mal ehrlich, Sprache befindet sich in einem konstanten Wandel seit sie existiert, warum bitte sollte mensch jetzt damit aufhören?) sind nur eine Projektion des eigenen schlechten Gewissens, weil mensch sich im Innern wahrscheinlich bewusst ist, dass keine stichhaltigen Argumente dagegen existieren, aber sich trotzdem lieber an der Gegenseite beteiligt "aus Prinzip" oder weil mensch negative Resonanz fürchtet.
Interessant ist auch, dass chromosomale Unterschiede der Sexualhormone erst um ~1900 entdeckt wurden und Pronomen (und damit auch die Unterteilung in genau zwei grammatische Geschlechter) sich ab ~500 vor Christus aus dem Proto-Germanischen heraus entwickelten und so auch ihren Weg in verschiedene aktuell gesprochene Sprachen fanden. Mehr als zwei Geschlechter sind uns aber ebenso seit etwa dieser Zeit bekannt - beispielsweise in Form des Hermaphroditos, um den sich sogar ein Kult entwickelte. Laut griechischer Mythologie soll dieser der Sohn der Götter Hermes und Aphrodite gewesen sein. Eine Nymphe namens Salmakis verliebte sich in ihn, jedoch erwiderte er diese Liebe nicht. So bat sie die Götter einfach darum, ihn mit ihr zu vereinen. Und so entstand aus den beiden ein intergeschlechtliches Wesen. Interessant, dass in späteren Jahrhunderten die Leugnung (und Liquidierung) der Existenz solcher Menschen hauptsächlich von der Kirche ausging, nicht? *hust*
Ok ich schweife ab. Mein point ist, dass die Separierung der Geschlechter in der Sprache mit keinen wissenschaftlichen Ergebnissen zusammenhängt, sondern auf sehr rudimentärem Wissensstand, sowie rein äußerlicher Basis erfolgte. Aus heutiger Sicht ist es für mich also schlichtweg unlogisch, weiterhin darauf zu beharren, nur weil "war schon immer so" oder "es gibt nur zwei Geschlechter".
Jedenfalls zitiere ich noch einmal meinen favorite sad boi: "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt."
https://ask.fm/glasvolldreck/answers/152211289911
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https://ask.fm/glasvolldreck/answers/152212034359
Also ich bin mittlerweile strongly dafür, meine Ausdrucksweise so neutral wie möglich zu halten, vor allem in öffentlichen Texten. Warum? Ganz einfach, zu jedem 'Warum?' denke ich mir erst mal die Antithese, also 'Warum eigentlich nicht?'
Und wenn ich mir die Argumente der Gegner anschaue, denke ich mir nur so...puh. Okay, das kling jetzt eher nach butthurt-haftigem Rumheulen, aber wirklich überzeugend? Es geht halt meistens darum, dass mensch einfach zu faul ist, seine mühselig antrainierten Gewohnheiten hinter sich zu lassen und sich mit etwas Neuem zu beschäftigen, dessen Sinn vielleicht noch nicht erschlossen wurde oder nicht erschlossen werden kann, weil mensch selbst nicht direkt betroffen ist. Ich denke, diese ganzen Argumente gegen eine Veränderung der Sprache (und seien wir mal ehrlich, Sprache befindet sich in einem konstanten Wandel seit sie existiert, warum bitte sollte mensch jetzt damit aufhören?) sind nur eine Projektion des eigenen schlechten Gewissens, weil mensch sich im Innern wahrscheinlich bewusst ist, dass keine stichhaltigen Argumente dagegen existieren, aber sich trotzdem lieber an der Gegenseite beteiligt "aus Prinzip" oder weil mensch negative Resonanz fürchtet.
Interessant ist auch, dass chromosomale Unterschiede der Sexualhormone erst um ~1900 entdeckt wurden und Pronomen (und damit auch die Unterteilung in genau zwei grammatische Geschlechter) sich ab ~500 vor Christus aus dem Proto-Germanischen heraus entwickelten und so auch ihren Weg in verschiedene aktuell gesprochene Sprachen fanden. Mehr als zwei Geschlechter sind uns aber ebenso seit etwa dieser Zeit bekannt - beispielsweise in Form des Hermaphroditos, um den sich sogar ein Kult entwickelte. Laut griechischer Mythologie soll dieser der Sohn der Götter Hermes und Aphrodite gewesen sein. Eine Nymphe namens Salmakis verliebte sich in ihn, jedoch erwiderte er diese Liebe nicht. So bat sie die Götter einfach darum, ihn mit ihr zu vereinen. Und so entstand aus den beiden ein intergeschlechtliches Wesen. Interessant, dass in späteren Jahrhunderten die Leugnung (und Liquidierung) der Existenz solcher Menschen hauptsächlich von der Kirche ausging, nicht? *hust*
Ok ich schweife ab. Mein point ist, dass die Separierung der Geschlechter in der Sprache mit keinen wissenschaftlichen Ergebnissen zusammenhängt, sondern auf sehr rudimentärem Wissensstand, sowie rein äußerlicher Basis erfolgte. Aus heutiger Sicht ist es für mich also schlichtweg unlogisch, weiterhin darauf zu beharren, nur weil "war schon immer so" oder "es gibt nur zwei Geschlechter".
Jedenfalls zitiere ich noch einmal meinen favorite sad boi: "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt."
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