@Klugdiarrhoe

Uri Bülbül

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Diejenigen von euch, die den Kapitalismus ablehnen sollten das erste Smartphone werfen. Wer macht mit? (Ich persönlich bin der Meinung wir werfen die Smartphones auf das Kanzleramt oder hast du eine bessere Idee?)

Ha, ha, wer von euch ohne Handy sei, werfe den ersten Stein.

Im Bezug auf deine Frage, ob es Problemlösungen ohne finales Happy- End gäbe, stellte mir sich nach einer Diskussion mit einer Person, die Frage, was mit finalem Happy-End genau gemeint war.

quelleistdasgehirn’s Profile PhotoYo
Ich habe mich über diese Frage sehr, sehr gefreut und wie sehr hätte ich es mir gewünscht, dass sie früher kommt. Aber andererseits muss ich auch zugeben, dass es gut so ist, wie es ist; denn wäre sie früher gekommen, wäre ich um einige Deutungen in den Antworten ärmer.
Einigen hat das Wort «final» Todesnähe suggeriert und sie haben «finales Happy-End» als eine beschönigende Umschreibung von Selbstmord interpretiert. Ich selbst habe mir das «finale Happy-End» als den Schlusspunkt einer dramatischen Spannungskurve in einer Handlung vorgestellt. Also als den Punkt, der die Geschichte, die Erzählung beendet und dann im Theater der Vorhang fällt, der Applaus beginnt und im Kino das Wort «Ende» auf der Leinwand erscheint, bevor dann der Nachspann mit den Credits beginnt. Das war für mich «final», also abschließend. Im Märchen lautet die Formel «Und wenn sie nicht gestorben sind...»
Das finale Happy-End wäre demnach also keineswegs der Tod, aber das Ende der Geschichte, der Abenteuer, der Ereignisse. Und immer wieder fragt man sich natürlich: Und was kommt nach dem Happy-End? In einer dramatischen Spannungskurve gedacht, wird das Leben danach doch eintönig. Auf dem Pulsmonitor auf der Intensivstation möchte man sich das gar nicht vorstellen, ein langes Piepen und eine lange Linie kennzeichnen aber sehr wohl den Tod. Die Märchenformel besagt eigentlich, wenn man es so sieht: «Wenn sie nicht gestorben sind, langweilen sie sich zu Tode» :( Denn das Abenteuer und die Geschichte sind zu Ende.
Was kommt nach dem Happy-End? Die Dauer wird eigentlich nicht erzählt; nur Abenteuer scheinen erzählenswert, Geschichten vom Untergang des Bösen, das endgültig niedergeschlagen und niedergerungen wird, sich nie wieder aufrichten kann, und dann leben die Helden ohne Abenteuer weiter, wenn sie nicht gestorben sind. Und wenn vor uns ein Konflikt auftaucht, beginnen wir im Schema einer Dramenkurve zu denken und dieser Konflikt wird mit einem finalen Happy-End besiegelt. Selten stellt man sich vor, dass sich die Kräfte der Konfliktparteien in einer Balance einpendeln und eine Koexistenz beginnen. Vielleicht gibt es eine glückliche Lösung, aber kein finales Happy-End. Vielleicht muss man nichts endgültig lösen, sondern zu einem Miteinander finden z.B. in Feindschaften, Beziehungen, Ehen, Partnerschaften welcher Art auch immer.

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Liked by: Yo Raoul Duke

Die erste Folge des Sokrates in diesem Jahr, Nr. 63 insgesamt, sollte nun nicht mehr länger auf sich warten lassen. Furchtbares bahnt sich an...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Und als sie damals vorsichtige Andeutungen zu machen versuchte, weil sie selbst nicht genau verstand, wie sie es sagen sollte,
Teil 63
fuhr ihr ihre Mutter über den Mund. Da wurde vom Thema abgelenkt. Da wurde nach den Hausaufgaben gefragt, nach irgendwelchen Belanglosigkeiten in der Schule oder nach der Nachmittags- und Freizeitgestaltung. Und ihre zehn Jahre jüngere Schwester konnte natürlich erst recht nicht helfen. Sie ging in den Kindergarten, erwartete mit Freude und Fragezeichen aufgeregt ihre Einschulung, hüpfte und sprang durch den Alltag, nervte mit ihrem Eigensinn und wollte eine Menge Aufmerksamkeit. Und Johanna dachte, dass das Kleine so völlig ahnungslos war, was noch auf sie zukommen konnte.» Sie fühlte sich damals schon verantwortlich für Luisa. Sie wollte ihre kleine Schwester viel besser beschützen, als es ihre Mutter konnte oder wollte. Und besonders dieser letzte Teil des Gedankens schmerzte Johanna sehr. Wahrscheinlich liebte ihre Mutter sie nicht genug. Sie beschloss damals, alles wieder gut zu machen – auch wenn das ein langer Weg sein sollte. Und nun konnte man doch wirklich sagen, dass das Ziel schon längst erreicht war. «Nein», widersprach Nilam, «nein, nichts ist erreicht. Und du wirst noch zu einer Verräterin! Und denk daran, dass dein Vater dich auch geliebt hat. Sehr viel inniger und intensiver als deine Mutter. Er wusste dich zu nehmen und es dir zu zeigen! Er hat dir alles beigebracht, woran du Freude hast – ich meine wirkliche, wahrhafte, ganz körperliche Freude.» Nilam lachte und kicherte irre. «Johanna, sag mir, was passiert ist! Sag mir, was dieses Monster mit euch getan hat! Und ich werde euch nie wieder belästigen.» «Wozu soll das gut sein?» fragte Johanna und nahm das Telefon wieder ans Ohr. «Was willst du schon wieder gut machen? Du kannst es nicht. Du kannst es einfach nicht!» Als sie das sagte, ging ihr aber etwas anderes durch den Kopf: Nein, die Mutter konnte es nicht wieder gut machen. Sie selbst aber schon. Es war der Weg scheinbar noch nicht ganz zu Ende gegangen. Also musste sie die letzte Etappe noch durchschreiten. Sie hörte ihre Mutter erzählen: «Kaum war Luisa etwa drei Jahe alt, da hat euer Vater aufgehört sich für mich als Frau zu interessieren. Ich war plötzlich Luft für ihn, nicht mehr als ein gewohntes Möbelstück, ein Sessel, auf den man sich nicht mehr setzt, der aber einfach da ist und mit zum Mobiliar gehört. Ich gebe zu, es war mir erst gar nicht so unrecht. Aber manchmal habe ich mich schon gefragt, ob er vielleicht eine Geliebte hat und uns, seine Familie, ihretwegen verlässt.» «Ja, andere Sorgen hattest du nicht!» brummte Johanna. «Aber vor einer Woche habe ich ein Paket in seinem Arbeitskeller gefunden. Es war schon geöffnet und darin waren etliche DVDs mit perversesten Filmen. Ich kann sie dir gar nicht beschreiben! So etwas kann niemals erlaubt sein! Es ist widerwärtig. Und dann kamt ihr mir in den Sinn, meine Töchter.

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Muss kreative Demokratie immer eine gewisse Subversivität zulassen? Fördert das Aufpassertum und der Überwachungsstaat nicht regelrecht die Entstehung von Terrorismus?

Mit dem Begriff der «kreativen Demokratie» habe ich meine Probleme. Was soll das sein - eine schöpferische Demokratie? Was soll sie denn schöpfen?
Mit dem Begriff der Subversivität habe ich weniger Probleme. Subversiv ist, was die vorhandene Machtordnung, das Machtgefüge untergräbt, aushöhlt und zum Einstürzen bringt. Die Kraft des Subversiven richtet sich eher gegen eine bestehende Ordnung. Sie kann aus der Vorstellung einer besseren Ordnung ebenso gespeist sein wie aus der einfachen Unzufriedenheit und aus der Ablehnung des vorhandenen Machtgefüges.
Ich will das hehre Wort «Demokratie» gar nicht hierfür verwenden. Sie wird zu einem unantastbaren Ideal erhoben und damit zugleich aber auch der Wirklichkeit enthoben, geheiligt und in der Heiligung eigentlich vernichtet. Dasselbe passiert auch mit dem Begriff der Freiheit. Er wird so in aller Munde und im öffentlichen Bewusstsein geführt, dass er im Grunde dadurch völlig verschlissen und aufgebraucht wird.
Wenn wir die Ideale der Verfassung nehmen und auch einen Teil unserer staatlichen Wirklichkeit wie Rechtsstaatlichkeit, dann gibt es durchaus etwas, was man auch als eine demokratische Errungenschaft ansehen kann. Aber selbst an den vorhandenen Idealen gemessen sehe ich keine halbwegs vollständig entwickelte Demokratie. Sowohl die Parteienapparate als auch der Parlamentarismus höhlen demokratische Rechte und das Demokratieideal vollständig aus. Plötzlich wird aus «Demokratie» «Populismus», wenn den staatstragenden Mächten nicht gefällt, was die Mehrheit der Bevölkerung denken und fordern könnte.
Ich bin auch nicht immer auf der Seite der Mehrheit. Wenn wir über die Todesstrafe abstimmen und die Mehrheit diese eingeführt haben wollte, wäre ich auf der Seite der Minderheit; bei Asylgesetzgebung und der Praxis im Umgang mit Flüchtlingen und Asylanten bin ich auf jeden Fall auf der Seite der Minderheit, die für alle Menschen radikale Bewegungsfreiheit fordert. Eine Welt ohne Grenzen, ohne Staatlichkeits- und Nationalitätenwahn. Zur entscheidenden Abstimmung würde ich meine Meinung nicht stellen.
Dem zweiten Teil deiner Frage stehe ich äußerst skeptisch gegenüber. Es gibt neben dem «Terrorismus» von nicht staatlicher Seite auch den Terrorismus des Staates. Die Verflechtung des Verfassungsschutzes und der NSU ist nur ein Beispiel. In anderen europäischen Ländern findet man ganz andere und noch heftigere Beispiele für den staatlichen Terrorismus. Aber Subversivität als Kraft gegen die Macht muss sich nicht die Duldung der Macht erbitten oder darauf spekulieren, sondern muss sich einfach und völlig ungefragt entfalten. Wer auf die Zulassung der Subversion von Seiten der Macht wartet, hat die Subversion nicht begriffen.

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Liked by: Lestat Loewenhof

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Diese, die andere Bonnie erscheint und bringt sich sofort wieder zum Verschwinden. Ist es ein Spiel? Ist es die Unentschlossenheit? Ist es das Zeichen eines medienkritischen Bewusstseins? Etwas mürrisch latsche ich ins virtuelle Archiv. Warum auch immer will die Fritz-Box die Internetverbindung nicht recht halten. Und ich fühle mich dadurch in meiner Recherche nach der Bonnie, die mir mal auf ask.fm begegnete und mein Interesse weckte, behindert. Der letzte Wortwechsel zwischen uns liegt nicht lange zurück, und er hatte, welch Wunder, etwas mit Philosophie und Philosophieren zu tun. Wir suchten gemeinsam Mittel und Wege der Kommunikation Bonnie @catchlightninginabottle. Aber die Unentschlossenheit überwog auch hierbei.
Du willst ein ask-Profil, aber du willst es nicht nutzen; dich interessiert Philosophie, aber du denkst, sie wird dir irgendwann, wenn du Zeit für sie hast, auf den Kopf fallen. Du kannst dich schön ausdrücken, aber du ziehst das Schweigen vor. Dein Profil ist leer, aber du schickst mir ein @. Ich habe aber noch einen Profiltext von dir in meinem Archiv: «Nein, ich werde hier nichts über mich erzählen und auch keine Links von meinem tollen instagram oder Facebook einfügen.» Nein, du willst nicht kommunizieren, aber alle sollen es wissen.
Okay. Warum auch nicht? Es sind deine ersten größeren Schritte in die Welt. Da gibt es das Internet und darin viel Gefährliches und Böses; es ein ein Wald, wenn nicht gar ein Dschungel, wo giftige Schlangen und wilde Tiere dich reißen können. Du könntest Meinungen begegnen, die dein Gehirn ratzekahl waschen und keinen klaren Gedanken mehr darin lassen. Du könntest bei einem einzigen Augenklimpern deine Unschuld verlieren und Beute moderner Sklavenhändler werden. Und tapfer stellst du dich an den Rand des Waldes und singst schon mal laut: «hier bin ich und ihr könnt mir nichts».
Stimmt's?

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Es gibt der Bonnies zwei und doch sind sie beide einzigartig. Diese @nancynarcotiic ist die kühle Blonde aus dem Norden oder Nordosten, die einem wie die Insel auf der sie wohnt das romantische Herz höher schlagen lassen kann. Ihre Antworten so oft so besonnen und erwachsen. Und doch schimmert hinter dem schönen Schein, den sie sich nicht absichtlich zugelegt hat, sondern der zu ihrer Natur gehört, Furcht vor Einsamkeit und Unsicherheit hervor. Wollte ich meine Hypothese ergründen, würde ich auf kalte Mauern des Schweigens oder der einsilbigen Antworten stoßen.
Meine Liebe, zwei Enttäuschungen sprechen aus mir und wollen nicht verstummen - es sind zwei geschwätzig gewordene Enttäuschungen. Die erste ist eine ältere und liegt weit zurück bei den Anfängen der Rundflüge. Die ask-Zeitrechnung verrät uns zehn Monate: http://ask.fm/nancynarcotiic/answer/108606621738 Deine Antwort war ein einfaches wie beeindruckendes «Klar». Aber im Nachhinein frage ich mich: Hast du die Frage überhaupt durchgelesen und wenn ja, hast du sie ernst genommen? Kannst du dir vorstellen, dass bei allem Spaß auch Leidenschaft dahinter steckt, wenn von Stürmen und Turbulenzen beim philosophischen Höhenflug die Rede ist? Als es hätte stürmisch werden können, verfielst du ins Schweigen.
Die zweite Enttäuschung ist jüngerer Natur; meine Frage nach dem, was du bisher im Fach Deutsch gelernt hast als eine reflektierende Rekapitulation deines Wissens als jemand, der Germanistik studieren möchte, aber noch Fragezeichen und Zweifel hat, wurde auch nur mit einem Schweigen beantwortet. Ich deute diese beiden Phänomene so:
Einerseits glaubst du stark an die Ordnung der Welt und dass alles, was ist, seinen guten Grund hat und andererseits glaubst du zu wenig an dich und daran, dass du im stürmischen Chaos der Welt in dir selbst den festesten Anker hättest. Wo du selbstbewusst bist, bist du es, weil die Ordnung der Welt dich hier und da auch ganz gut bestätigt und dir eine Zukunft verspricht, wenn du nur brav immer den Fehler bei dir suchst und nicht in der Welt ;)
Die Auseinandersetzung mit diesem @ könnte der Beginn des Philosophierens für dich sein. Aber du wirst keine Philosophin werden oder bleiben, wenn du schweigst.

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RyoMcCauley’s Profile PhotoTyler Durden
Da will der berühmte Tyler es aber echt wissen, von dem kleinen, randständigen Klugdiarrhoe. Da macht er den Hauskater kurzer Hand zu einer Badekugel und weckt in meiner Gedankenblase mit seiner Antwort auf die Frage «Welche drei Wörter beschreiben am besten, wie das Leben in deiner Stadt ist?» tausend Fragezeichen. Der Hund ist dem Hund ein Editor? übersetze ich mit meinem Mangellatein. Mann, ich bin doch nicht mehr in der Schule, und ich weiß, dass der Lehrer mich gleich deklinieren und konjugieren lassen würde. Und wenn ich ganz viel Pech hätte, packte er mich am Ohr: «Bülbül, was machst du eigentlich in meinem Unterricht? Wir sind auf einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium! Und ehrlich gesagt, glaube ich, dass du vollkommen begabungsfrei bist - sprachlich und naturwissenschaftlich! Also, was willst du in meinem Unterricht?»
Ja, ja, es ist nur eine Lateinarbeitsgemeinschaft, und der kleine nette Lehrer mit dem Lockenkopf ist sowohl Mathe- als auch Lateinlehrer. Womöglich kann der auch Griechisch, würde mich nicht wundern - in meiner Phantasie wird er auch zu einem Religionslehrer, ein Theologe, der die mathematischen Gottesbeweise nicht nur aus dem FF beherrscht, nein, einer der auch seine Schüler abfragt, ob diese es auch können. Ich kann keinen einzigen Sch***Gottesbeweis. Ich kann nicht mal dieses «Canis canem edit» richtig übersetzen. Heißt wahrscheinlich der Hund ist einem Hund ein Köter oder so etwas.
Aber die Frage meines Lateinlehrers müsste ich eigentlich ehrlich beantworten. Ich sitze in seinem Lateinunterricht nicht wegen der Deklinationen und auch die Konjugationen kann ich nicht. Mir ist auch egal, ob Caeser mit Brutus würfelt oder nicht.
Vielleicht meint Tyler auch so etwas wie «Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf» und hat es nur falsch übersetzt mit «canis canem» oder geht es um Fleisch? Vielleicht ist des Rätsels Lösung «Der Hund will mehr Fleisch»? Der Google-Übersetzer jedenfalls hat nicht mehr alle Tassen im Schrank und schmeißt mir als lateinische Übersetzung von Hund «dog» an den Kopf. Hey, wollen mich heute alle verar... ich meine auf den Arm nehmen?
Also die Sache mit der Latein-AG war die: die Rothaarige mit den schönen großen blauen Augen vor mir und den süßen Sommersprossen auf dem Näschen und dem märchenhaften Hintern... äh, also ich meine, wie soll ich jetzt den Grund meiner Anwesenheit in Latein erklären, wenn ich besser die Fresse halten sollte? Ich könnte ja auch wie in diesem Videospiel schlagend, knutschend und schießend durch die Stadt rennen oder auf einem Skateboard dahin gleiten. Achterbahn fahren und Abenteuer provozieren. Und wenn mich der Latein-Mathe-Gottesbeweislehrer wieder nervt, müsste ich etwas cooles in den Raum setzen wie @RyoMcCauley. Er hätte es drauf! Leider bin ich nicht mehr in der Schule :(

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Ärgerst du dich oft über Menschen oder spielst du lieber Mensch ärgere dich nicht?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Ich ärgere mich voll und ganz und mit Begeisterung beim Mensch ärgere dich nicht Spielen! Mit manchen Dingen kann man mich zur Weißglut treiben, und es geht recht schnell, wenn man den Nerv trifft. Wenn nicht, dann nicht ;)
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http://ask.fm/askwirdgefikkt/answer/122235875894 Warum diese Antipathie in seinen Worten?

Ach keine Ahnung. Vielleicht will er Aufmerksamkeit von mir und hat es bisher nie bekommen. Vielleicht will er von mir inniglichst geherzt werden und weiß es nicht anders auszudrücken. Oder er kennt mein Innerstes - jenes, das selbst mir verborgen ist, das aber vielleicht irgendwo auf meinem Profil zwischen den Zeilen steckt und nun von ihm entdeckt wurde. Hoffen wir das Beste :)
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Nun kommt die 62. und für dieses Jahr letzte Folge des kafkASKen Fortsetzungsromans SOKRATES. Falls es jemand nicht mitbekommen haben sollte, Nr. 61 ist hier: http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/123669712825 hinter einem schlichten Nö.

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Bisher hast du dich auch nicht um uns geschert. Und dabei sollte es auch bleiben, verdammt!» «Es war ein großer Fehler, ein wahnsinnig großer Fehler. Ich weiß nicht, was ich sagen soll...» «Dann ruf auch nicht an! Du nervst einfach!» Johannas Mutter jammerte: «Bitte, Johanna, bitte, leg jetzt nicht auf! Ich muss es erfahren. Ich muss es von dir erfahren.» «Gar nichts musst du! Du hast immer weggesehen, du hast es immer ignoriert. Du hast an deiner heilen Welt geklebt. Alles andere war die völlig Wurscht! Und jetzt, da wir schon lange unseren Seelenfrieden gefunden haben, jetzt fängst du an zu nerven?» Nilam brach in schallendes Gelächter aus bei dem Wort «Seelenfrieden». Johanna warf das Telefon weg, um sich mit beiden Händen die Ohren zuhalten zu können. Aber Nilams Gelächter durchdrang alles; ließ ihre Schädeldecke von innen vibrieren. Und immer wieder brachte sie zwischen ihren hysterischen Lachern das Wort «Seelenfrieden» hervor. Johannas Mutter hatte noch nicht aufgegeben. Sie jammerte und klagte, bat und bettelte auf der Bettdecke ahnungslos, dass Johanna im Augenblick sich gänzlich ins Aus geschossen hatte. «Johanna, es tut mir so unendlich Leid. Bitte, ich verlange nicht, dass du mir verzeihst. Ich möchte doch von dir nur die Wahrheit erfahren. Ich möchte wissen, was euer Vater mit euch Mädchen gemacht hat.» Nilam lachte nicht mehr. «Johanna? Johanna! Bist du noch da?» Johanna hatte nicht aufgelegt. Man konnte die Stille im Raum hören. Da witterte die Mutter ihre Chance: «Johanna, bitte, sprich zu mir. Es ist nicht zu spät. Es kann nicht zu spät sein. Wir leben noch. Ich war blind. Ich war taub. Ich war naiv. Ich war blöd. Ja, ich war blöd. So blöd, dass ich Angst hatte, die Wahrheit zu erfahren. Es ist unverzeihlich. Und ich erwarte nicht, dass du mir vergibst. Ich werde Luisa und dich in Zukunft auch nie wieder anrufen. Ich werde euch immer in Ruhe lassen. Aber ich muss es jetzt ganz genau wissen. Ich muss wissen, was euch dieses Schwein angetan hat – dieses perverse Schwein!» Johanna starrte reglos auf das Telefon. «Eigentlich muss ich jetzt die Paradieseologie weiterlesen», dachte sie, «ich habe gar keine Zeit für diese perversen Geschichten. Warum soll ich ausgerechnet jetzt mit meiner Mutter darüber sprechen? Vor zehn Jahren wäre es aktuell gewesen und vor zwei Jahren bei Luisa. Aber jetzt? Jetzt gab es nichts zu reden. Jetzt musste sie sich dringend auf das Buch dieses Verdächtigen konzentrieren. Sie musste seinen Fall lösen. Und die Paradieseologie konnte womöglich etwas dazu beitragen, diesen Menschen besser zu verstehen. Ja, das war im Moment wichtig und nicht diese heulende und wimmernde, bittende und bettelnde sorgenvolle Mutter, die jahrelang alles nur ignoriert hatte – in den entscheidenden Momenten hatte sie die entscheidenden Signale nicht wahrgenommen, nicht wahrnehmen wollen. Und als sie damals vorsichtige Andeutungen zu machen versuchte, weil sie selbst nicht genau verstand, wie sie es sagen sollte,...

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Sag mal Schatzi, machst du etwa den bekannten Wurm? Will auch, auch wenn du nicht willst will ich, denn ich bin willig. Ach ja, @ =)

HeuteBinIch14’s Profile PhotoGundel Gaukel ey
Du weißt, dass ich dir nicht widerstehen kann und nützt es schamlos aus. Meine älteste Liebe auf ask - nicht auf das Alter allein bezogen, sondern auf die Dauer der Liebe, ha, ha. Und ich möchte just an dieser Stelle keine Kommentare, wenn es sich irgend einrichten lässt. Schließlich ist wieder ein Jahr um, und ich muss feststellen, ich werde nicht jünger und schöner. Heute morgen erwachte ich verdammt früh mit einem Gedicht im Kopf, das ekliges enthielt und dass ein Kuss nicht zustande kam. Ich habe es verdrängt, aber nicht gut genug scheinbar. Dann kommst du mir kurz vor Jahresende mit Schatzi und willig; ja, so bringst du einen alten Mann um seinen Restverstand. Ich wühle schon nach den blauen Pillen und suche nach dem passenden Zitat, um meinem schönen Fräulein zu wagen, meinen Arm als Geleit anzutragen - wissend, dass du auch ganz gut alleine gehen kannst mit dem Sprüchlein: Bin weder Fräulein, weder schön, Kann ungeleitet nach Hause gehn. Ja, doch, ja, das weiß ich wohl, aber ich frage mich halt, wie soll es weitergehen? Und bist du wirklich nicht schön. Ich habe da ein Foto von dir in meinem Archiv, das macht mich noch ganz narrisch. Ich geh jetzt in die Rumpelkammer.

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Liked by: Gundel Gaukel ey

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@Zodiac6000 ist der Mann im Irrenhaus - natürlich in meinem Roman SOKRATES. Und natürlich ist er kein Irrer und zunächst eher eine angenehme Nebenfigur. Aber bitte, wir haben erst 61 von 365 Folgen. Da gibt es noch gigantische Entwicklungsmöglichkeiten für eine Nebenfigur - vor allem dann, wenn ihr ask-Profil so vielversprechend und die Phantasie anregend ist wie das von @Zodiac6000.
Ich rieche förmlich eine leichte Melancholie, getragen von Intelligenz und Ironie, um sich den Schwachsinn der Welt ein wenig vom Hals zu halten. Und ich mag den Profiltext mit den Leichen im Keller und der kühnen Behauptung, dass jedes menschliche Ego gebrochen werden könne. Und ich frage mich, ob Ironie nicht auch ein bißchen die Furcht davor ausdrückt, dass dies auch mit dem eigenen Ego geschehen könnte - wenn man sich nicht vorsieht. Zodiac aber sieht sich vor.
Darum, dass @nancynarcotiic sich auf deiner Seite herumtreibt und poetryslampoesie verbreitet, beneide ich dich fast, mein Lieber. Du versuchst einem etwas irritierenden Literaturgeschmack mit noch mehr irritierendem Literaturgeschmack als Mischung aus King und Nietzsche zu begegnen. Nicht schlecht. Möge das neue Jahr ganz nach deinem Wunsch verlaufen. Du wirst mein Held, mag sich der kleine @Maulwurfkuchen noch so viele seltsame Kreaturen wünschen, wie er kann.

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warum speicherst du die Antworten von den Leuten, die eine Frage beantwortet haben von dir?

Es handelt sich natürlich nicht um jede Frage und auch nicht um jede Antwort. In der Regel speichere ich die Antworten, die auf meine Themenfragen gegeben werden wie zum Beispiel auf meine Frage nach der Egozentrik oder (um einmal ganz weit zurück zu gehen) um die Frage nach der Schule und für wie notwendig man sie für das Lernen hält. Ich glaube, es stand unter dem Titel «Ohne Schule Lernen denken». Ich will heute nicht mehr ins Archiv. Aber es ist ein beruhigendes Gefühl, dass ich es könnte, wenn ich es wollte. Manche Leute löschen ihre Antworten, was aber noch häufiger vorkommt ist, dass sie ihr Account schließen. Da möchte ich nicht, dass bestimmte sehr anregende Antworten verloren gehen. Ich denke gerne und in Ruhe, ganz ohne Zeitdruck über sie nach.

@ (du weisst Bescheid, haha)

MoMockery’s Profile Photox
Ha, ha, ich weiß gar nicht, was du meinst. Okay, ich hätte hier ein Smiley gemacht, lass ich weg, weil du dich auf deinem Profil dazu kritisch äußerst. Ich mag deine Antworten, die manchmal sehr knapp aber nicht unwitzig und unprägnant ausfallen. Kann und soll ja nicht jeder so viel schwafeln wie ich. Vielleicht ist es ja ein wenig schade, dass du dich für Politik nicht so sehr interessierst, obwohl ich das irgendwie auch verstehen kann. Die Typen, die sich dafür interessieren und vor allem dort interessant und breit machen, wirken alle seltsam und/oder opportun. Dein Profil wirkt nun alles andere als das. Aber es ist halt auch schade, dass Menschen wie Simona mit ihren Fragen von interessanten Leuten, die Büchners Woyzeck gemocht haben, allein gelassen werden. Ich nehme mir jetzt gleich mal vor, Simonas Fragen zu beantworten, um die ich sie sogar selbst gebeten habe. So gibt es noch eine Menge zu tun in diesem Jahr.
Wir sehen uns im kommenden.

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Liked by: Flo x

@

Du hast mir vor einiger Zeit mit deinem lustigen Namen eine witzige Situation beschert. Ich habe die Gewohnheit, die auf meine Fragen gegebenen Antworten als PDF-Datein abzuspeichern. Dazu gehe ich unter dem Browser auf Datei Drucken und Drucken in Datei. Dann bekomme ich ein Fenster mit dem Namen und dem Ort der zuletzt gedruckten Datei, die da hieß, weil sie deine Antwort auf eine Frage von mir war «Drehpimmel3000.pdf». He, he.
Ein Kollege im Theater wollte, dass ich ihm etwas als PDF abspeichere - ich glaube, es war eine Flugreservierung, und als ich den oben beschriebenen Weg ging, erschien «Drehpimmel3000.pdf» Er versuchte es krampfhaft zu ignorieren, aber ich musste doch ganz schön grinsen über die Situation. Ich hätte nur zu gern gewusst, was er wohl gedacht hat, was ich zuletzt in eine PDF-Datei umgewandelt habe. Was könnte ein Drehpimmel3000 nicht alles sein?
Außerdem rätsle ich immer und vergesse zu googeln, was «zissexuell» sein soll. Auch ein Klugdiarrhoe weiß halt nicht alles. Aber fest steht, dass Computer eigentlich wie Tagebücher eher zur Privatsphäre gehören und nicht von Kollegen benutzt werden sollten; aber bei mir ist alles durcheinander. Ich mache alles an meinem ThinkPad und benutze den Laptop im Büro nie. Ich kenne nicht einmal das Passwort zu dem Ding.
Also, fall mir im kommenden Jahr nicht unter 3000 Umdrehungen und alles Gute :)

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Liked by: Sigyn Flo

ich Versuche Gleich 'Mal, Hier Ein Bisschen platz Zu Verschwenden. mit Inhaltslosem geschreibe, Welches Nur Dadurch aufmerksamkeit Erregen Könnte, Dass Es So Ist, Wie Es Ist. näHHHHmlich Irrsinnig Und ast. wenn Ich Es Nicht Schaffe, Auch Egal. danach Kräht Dann Auch Keine krähe Mehr. meer Und meer Ü

Ich fasse dies als ein Geschenk an mich auf. Du schenkst mir knappe 3000 Zeichen, mit denen ich meine augenblickliche ask-Lage erläutern kann, obwohl natürlich auch @biervotze mir ein solches Geschenk gemacht hat. Sie wusste sich sogar kürzer auszudrücken, eine Punktlandung mit einem gelb gebogenen Wort: «Gedankenbanane». Aber dieses Geschenk hat Assoziationen in mir geweckt, nicht zuletzt musste ich an @Maulwurfkuchen denken und an dessen Bananen-Lego-Auto. Ja, meine unbeantworteten Fragen sind mir schier die wichtigsten. Sie beschäftigen mich und lassen mich im Geiste etliche Antworten schreiben, die nicht in die Tastatur einfließen. Meine ältesten Fragen sind keineswegs die vergessenen, da ist zum Beispiel «Als der Typ das Neugeborene vergewaltigte... Die Vorstellung, dass ein Kind vergewaltigt wird... Mir ist es als Mädchen ebenfalls passiert bzw. es wäre beinahe... Ich frage mich immer, was in einem Menschen vorgeht der Kinder sexuell anziehend findet. es irgendwann außer Kontrolle gerät und es ...» Diese Zitatfetzen habe ich mir aus einem Beitrag von @HeuteBinIch14 selbst als Frage zusammen gestellt, weil ich ihr unbedingt darauf eine Antwort schreiben wollte. Es ist eine Diskussion, die etwa ein Jahr alt ist, und ein Teil davon gehört zu meinen beliebtesten Antworten: http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/105276821433 Und sie endet selbst mit einer Frage: Braucht jemand die Vorstellung eines Kinderschänders und wie er selbst sich zum Rächer emporschwingt, um sich als einen guten und moralischen Menschen zu fühlen?
Während mich Fragen, Themen, Antworten einfach nicht loslassen, auch wenn ich sie manchmal in meinem Hinterstübchen abstelle, was wie eine überfüllte und völlig chaotische Abstellkammer aussieht oder ein Keller, der einfach mal entrümpelt gehört, wenn man mal nur wüsste, wo man anfangen könnte, schreibt Gundel, die ja zweifelsohne eine Hexe ist, so etwas: http://ask.fm/HeuteBinIch14/answer/106398179183 Klar kann es einem egal sein, wieviel Follower man hat oder wieviel Herzchen man bekommt und was Leute auf diese @-Fragen schreiben, die man ohnehin nicht persönlich kennt. Ich selbst habe etwa vor einer Woche -oder ist es länger her?- eine @-Frage bekommen, die diesen Wortlaut hatte: «Sende jedem den du folgst ein @ und schau was sie zur dir zu sagen haben! :)» Das wollte ich nicht kommentarlos an die Leute weitergeben, schrieb noch ein paar Grüße dazu und schickte sie an die Leute, denen ich folge. Ich war in Experimentierlaune. Schließlich weiß man nie, wann und wodurch man auf etwas Interessantes stößt. Ich glaube, ich bin ein geistiger Trödler und vertrödle auch meine Zeit. Da sind andere irgendwie effizienter oder nehmen die Dinge angeblich nicht so ernst, wie es Gundel von sich behauptet. Sie sei geistig nicht einmal immer bei der Sache, wenn sie hier etwas beantwortet. Das kann ich von mir nur umgekehrt behaupten: Ich bin mehrmals bei einer Frage, auch wenn ich sie nicht beantworte. Trödler finden jeden Schrott interessant.

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Sollte man Frauen mit Hunden gleichsetzten?

Ich bin ein wenig skeptisch, ob der Versuch aus dem Genlabor gelingen kann, Küchenschabenmutanten einen Computer zu geben, damit sie sinnvoll für Menschen über die Tastatur laufen und Fragen auf ask.fm tippen können. Jedenfalls scheinen ihnen jetzt schon halbwegs sinnvolle Fragen zu gelingen. So etwas wie «Sollte man Frauen mit Hunden gleichsetzten?»
Ist schon ein gentechnischer Fortschritt finde ich, wenn am Inhalt der Fragen noch gearbeitet werden muss. Man kann natürlich auch fragen, warum man Küchenschaben überhaupt so viel Aufmerksamkeit schenken muss.
Keine Ahnung :(

wenn jeder bekommt was er verdient, was denkst du bekommst du?

aoesnui’s Profile PhotoNaacal
Freiheit :) Die Freiheit kann man mit Geld nicht aufwiegen. Also wenn jeder bekommt, was er verdient, wird jeder Mensch frei - frei auch von Sorgen und Nöten um Alltag und Geld verdienen. Ja, das hat jeder verdient.
Liked by: Betty anne Naacal

nö.

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Ja, ja, du bist ein sehr eigensinniger Kerl. Aber ich auch. Deshalb geht die 61. Folge des SOKRATES-Romans einfach so weiter:
Johanna schüttete sich ihre Tasse voll und nahm reichlich Milch dazu. Kälte kroch ihr von den Füßen durch ihre Beine langsam hoch in ihren Körper, weshalb sie sich kurz entschlossen mit ihrem Kaffee wieder ins Bett legte. «So viel Zeit muss sein», sagte sie sich. Außerdem konnte sie ja noch ein bißchen auf ihrem Tablet recherchieren bzw. das Buch dieses seltsamen Vogels lesen, bevor sie sich auf den Weg ins Büro machte.
«Paradieseologie: Das Paradies ist ein Traum, und verdient wie jeder Traum auf seinen Bezug zur Realität geprüft zu werden. Traumdeutung setzt immer voraus, dass Träume außerhalb ihrer eigenen Seinsstufe auch etwas zu bedeuten haben und mit unserer Wirklichkeit im Wachzustand verwoben sind. Wären Traumwelt und Wachwelt zwei völlig voneinander getrennte Dinge, die nichts miteinander zu tun haben, müsste man sich keinerlei Gedanken über die Traumdeutung machen.» Da versucht sich der kleine Vogel in Logik, dachte Johanna und nahm eine kräftigen Schluck Kaffee. Der Blick auf die Uhr ihres Tablets verriet, dass sie sich noch eine gute halbe Stunde Zeit lassen konnte. Also las sie weiter: «Die Schöpfungsgeschichte, das Paradies und die Vertreibung aus dem Paradies sind aufgeschriebene Träume, worin auch eine Ahnung von Gott steckt, wobei dies keine theologische Abhandlung werden soll. Nicht um Gott, dessen Existenz und Existenzweisen soll es gehen. Fest steht, dass es ein Buch namens Bibel gibt und darin Texte und Geschichten existieren. Das ist der einzige Ausgangspunkt für die Paradieseologie, die weder die Existenz noch die Inexistenz Gottes behaupten will. Ihr Raum und ihr Gegenstand ist das Phantasma. Was denkt und malt sich der Mensch aus? Was setzt er an Ideen und Geschichten in die Welt? Und was hat er zuvor von der Welt empfangen, was ihm als Samen für all das diente, was er in die Welt gesetzt hat?
Die Paradieseologie kommt um das Thema Traum und Wirklichkeit nicht herum. Und der Begriff der Wirklichkeit verdient dabei eine genauere Betrachtung.» Zur Sache, Schätzchen, komm endlich zur Sache, ging es ungeduldig Johanna durch den Kopf und sie nahm den letzten Schluck Kaffee aus ihrer Tasse. Das Vögelchen wollte also die Schöpfungsgeschichte wie einen aufgeschriebenen Traum behandeln und deuten. Und wie ein Psychoanalytiker wollte er wahrscheinlich damit in die dunklen Ecken der Seele schauen. Was hatte der Apfelbaum zu bedeuten? Die Schlange? Warum schwebte Gott über den Wassern? Was hatte die Leere des Universums vor der Schöpfung zu bedeuten? Hoffentlich hast du auf all meine Fragen eine Antwort, Vögelchen, dachte sie scherzhaft. Irgendwie machte es ihr Freude beim Lesen an ihren Delinquenten mit der gebrochenen Nase zu denken. Ärgerlich zuckte sie zusammen, weil das Telefon klingelte. Ohne auf das Display zu schauen, nahm sie dieses Mal den Anruf an: «Was willst du?

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Liked by: Betty

Schreib ein Gedicht über dein Lieblingsessen.

Lieblingsessen oh du mein,
hab dich lecker verspeist
ich weiß, das war gemein
nun bist du verreist
durch meinen Darm
war nur eine kurze Tagesreise
und am Ende
warst du Scheiße.
Liked by: Betty Walden

Diogenes denkt beim Sonnenuntergang aus Uri Baba und die 40 Denker. Pilotenhandbuch zu philosophischen Höhenflügen. Folge 2

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Wie nähern wir uns der Philosophie? Und was ist unser Ansinnen? Warum nähern wir uns ihr? Was zieht uns an? Was versprechen wir uns von ihr? Von diesen Fragen und dahinter liegend eigentlich von uns selbst wird es abhängen, was die Philosophie uns sagen wird. Unabhängig von unserer Subjektivität, von unserer Haltung ihr gegenüber und von unserem Bewusstsein gibt es keine Philosophie, und ohne uns einzubringen, werden wir keine philosophische Erfahrung machen.
Wir können die Philosophie ruhig personifizieren. Damit wären wir bestimmt nicht die ersten. Sophia, die schöne Dame, zart und fein in einem halbdurchsichtigen Kleid - der erotische Traum eines Mannes. Dabei können wir nicht stehen bleiben, müssen noch ein paar Schritte weiter gehen. Die Frage WIE NÄHERN WIR UNS DER PHILOSOPHIE? hat zur logischen Konsequenz, dass wir auch uns selbst in Augenschein nehmen. Wie benehmen wir uns? Was ist unser Begehr? Und was sind unsere Voraussetzungen - insbesondere die ganz stillen, die heimlichen, die hinter uns stehenden, die uns beeinflussen und wenn wir nicht auf sie acht geben, die uns dann zu ihren Marionetten machen? Die Philosophie als die schöne Frau zum Beispiel impliziert den Blick eines heterosexuellen Mannes oder einer homosexuellen Frau. Wer bei diesen Bildern und ihren stillschweigenden Voraussetzungen hängen bleibt, wird immer gegen eine unsichtbare Wand laufen; «Ein Bild hält uns gefangen», sagt Ludwig Wittgenstein. Es kann uns aber nur gefangen halten, wenn wir nicht sehen wollen, wie es zustande gekommen ist.
Und wir sollten die Bilder, die in uns auf dem Weg zur Philosophie entstehen, nicht allzu oberflächlich betrachten und kritisieren, weil das eine weitere Gefahr darstellt, an einer unsichtbaren Wand zu scheitern. Es ist nur ein gedankenverspieltes Beispiel: wenn wir uns damit aufhalten, das Bild von der Philosophie als schöne Frau im halbdurchsichtigen weißen Kleid oder Nachthemd als sexistische und chauvinistische Projektion zu kritisieren, laufen wir Gefahr am Eigentlichen vorbei zu denken. Wir verfangen uns im Spinngewebe anderer Voraussetzungen, die stillschweigend Macht über unser Denken erlangen. Gewiss ist die Kritik nicht unberechtigt, und sie kann uns zu weiteren wichtigen Argumenten und Erkenntnissen führen. Wichtig aber ist, dabei nicht stehen zu bleiben, sondern weitere Schritte zu gehen und andere Standpunkte auszuprobieren. Letztendlich kommt es nicht darauf an, ob die Philosophie eine Schönheit im Negligé ist, sondern dass der sie betrachtende Mensch in ein erotisches Verhältnis zu ihr tritt. Ein schwuler Mann mag andere Bilder haben als eine lesbische Frau oder Heterosexuelle - wichtig ist nicht das projizierte Bild, das SINNBILD der Philosophie, sondern das subjektive Verhältnis, das man zu ihr einnimmt.

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