@Klugdiarrhoe

Uri Bülbül

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eigentlich wollte ich dir recht geben und doxographisches wissen ist in wissenschaftlichen arbeiten halt verpöhnt, nur andere meinungen wiedergeben bringt halt keinen fortschritt und damit fällt man in der uni auf die nase. was du in meine antwort hineininterpretierst ist deine sache und nicht meine

Hinein- und herausinterpretieren - ja, das ist ein sehr schönes Beispiel für ein Mißverständnis scheinbar. Für meine Hineininterpretationen muss und möchte ich mich natürlich bei dir entschuldigen. Oben finde ich den Ausdruck "doxographisches Wissen" treffend gebraucht, allein der Aussage, sie sei in "wissenschaftlichen Arbeiten verpönt" kann ich nicht zustimmen. Natürlich soll die Wiedergabe der Quellen allein nicht zu oberflächlich und vordergründig und überwiegend ausfallen, aber wir reden aneinander vorbei, wenn ich versuche auf die Frage einzugehen, wie man sich fruchtbar der Philosophe nähern könne, wenn der Weg nicht über die Universität führen soll und du von der Praxis der durch Noten sanktionierten Form der Pro- und Hauptseminarsarbeiten erzählst. Ich würde dich bitten, deine Begriffe von "wissenschaftlichem Fortschritt" und der "Wissenschaftlichkeit" überhaupt im Zusammenhang mit der Philosophie noch einmal kritisch zu überprüfen.
Zu der Formulierung, was nun wessen Sache sei: Natürlich ist es unser beider Sache, was wir an Interpretationsfläche dem/der anderen darbieten, wenn wir miteinander kommunizieren wollen. Und die Tatsache, dass wir uns hier schreiben, ist für mich eine Äußerung des Kommunikationswillens. Wir können nicht auf der einen Seite von Weisheit, Kultur des Denkens. Philosophie und Kreativität sprechen und auf der anderen Seite subjektivistischer Willkür das Wort reden. Auch in der Interpretation getätigter Aussagen geht es um Verständigung, was Mißverständnisse einschließt. Aber wo man sich mißverstehen kann, kann man sich auch richtig verstehen. Ich habe deine Formulierung "keiner will doxographisches wissen von dir lesen/hören (egal ob student*in oder nicht)" auf mich bezogen. Du hast es aber anders gemeint, scheinbar: niemand an der Uni ist an doxographischem Wissen allein/ausschließlich interessiert. Um die Qualität jedweder Diskussion bemüht, sollten wir unsere Sätze so unmißverständlich wie möglich formulieren. Mein Fehler war, dass ich gemeint habe, du würdest meine Ausführungen zu der Frage als "doxographisch" bezeichnen, und das traf ja nun wirklich nicht zu. Was aber die universitäre Philosophie einem genau abverlangt und wie damit ein wissenschaftlicher Fortschritt verbunden sein soll, haben wir noch gar nicht wirklich expliziert.
In meiner ersten Antwort versuchte ich erst einmal philosophische Inhalte von studientechnischen und abschlussorientierten Strukturen der Studien- und Prüfungsordnungen zu trennen. Die philosophischen Inhalte, die an der Universität angesammelt sind und bearbeitet werden, finde ich wichtig und rate niemanden ab, sich damit zu beschäftigen, ich rate lediglich aber umso vehementer davon ab, sich am Gängelband von Studien- und Prüfungsordnungen an der Nase herumführen zu lassen.
Sowohl die Ausgangsfrage als auch deine Bemerkungen haben mich jedenfalls sehr motiviert, wofür ich euch sehr zu Dank verpflichtet bin.

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kurz: keiner will doxographisches wissen von dir lesen/hören (egal ob student*in oder nicht) und in der uni gibt man dir nur werkzeuge an die hand, in klausuren/hausarbeiten/mündl. prüfungen verlangt man eigene gedanken. philo studieren KANN das erfüllendste sein, wenn man nicht nur auswendig lernt

Kleiner Systemverteidiger ;) Möchte dich Affirmator nennen. Habe ich deinen Nerv getroffen? Auf Genderkorrektes achtest du und wähnst dich schon auf der richtigen Seite. Schon der Form nach ist deine Aussage etwas dümmlich: was keiner will, kannst du gar nicht wissen. Also bescheide dich! Wenn du nict lesen willst, lass es! Achte schön auf die richtige Verwendung der dir fremden Wörter: mit «doxographisches wissen», liegst du in der Kategorisierung meiner Antwort falsch! Du wirst bestimmt mal ein braver Staatsdiener im Schuldienst und wirst dich für einen werweißwie fortschrittlichen Lehrer halten. Absolviere deine Prüfungen und glaube, eigenständig zu denken, wenn du magst - von deiner Sorte habe ich schon viele verbeamtet gesehen. Wenn dich das Philosophiestudium nach Studien- und Prüfungsordnung erfüllt aber du nicht einmal in der Lage bist, meine Sätze richtig zu lesen: «gehe zur Uni, gehe einfach in Vorlesungen und Seminare, besorge dir einfach das kommentierte Vorlesungsverzeichnis, rede mit den Fachschaftern und Dozenten, ohne eingeschrieben zu sein. Erfülle nicht die Studienordnung, sondern benutze sie als Kompass für DICH» bist du auf jeden Fall auf dem richtigen Weg für dich, du freiwilliger Sklave der bourgeoisen Ordnung!
Ich weiß, ich weiß, ich soll auf junge Leute nicht so wüst eindreschen. Aber wie sonst soll man Weizen von der Spreu trennen?
«Doxographie oder -grafie (von griechisch δόξα dóxa, deutsch ‚Meinung, Ansicht', und -graphie) bezeichnet allgemein die Darstellung der Lehren von Philosophen in philosophiegeschichtlichen Werken oder philosophiegeschichtlichen Teilen sonstiger Werke.» Wikipedia ;)

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Wie kann man sich fruchtbar der Philosophie nähern? Von einem universitären Studium rätst du ja intensiv ab.

StadtderNebel’s Profile PhotoMel Whatever
Oh, nein, das ist leider ein Mißverständnis, was an mir liegt. Ich habe mich zu sehr polemisch gegen die universitäre Philosophie geäußert. Das darf nun nicht als Abraten verstanden werden. Das ist mir sehr wichtig. Die universitäre Philosophie ist wie das Materiallager einer Fabrik oder der Fundus eines Theaters oder die Fundgrube eines Künstlers. Die Kreativität wirst du dort nicht finden, du musst das in dir suchen und entwickeln und dann macht es sehr viel Sinn, dass du einen Fundus hast, aus dem du schöpfen kannst. Ich polemisiere so heftig gegen die universitäre Philosophie, weil sie in ihrer Arroganz, Philosophen auszubilden, Verrat an der Philosophie begeht. Die Kultur des Denkens wird in bürokratischer Dekadenz erstickt. Löse dich von den Ketten der Studienordnung, höre dir Vorlesungen an, nehme aufmerksam das kommentierte Vorlesungsverzeichnis zur Kenntnis und stelle dich auch hier und da, wo du es für sinnvoll erachtest, einigen Aufgaben in Hausarbeiten schreiben. Davon ist dir nicht abzuraten. Das wäre ein fataler Fehler. Aber bleibe dir und deiner Intuition treu, werde nicht zum Nachbeter von abgepackten Theoremen und Philosophemen, halte dich von der formalisierten Philosophasterei fern. Konzentriere dich auf die Texte und Textabschnitte, die du wirklich liest und exzerpierst und versuche nicht, dich im typisch universitären Diskurs der Phrasendrescherei hinzugeben: «Aber in seinem Hauptwerk im Kapitel Blabla auf Seite Schießmichtot hat der Philosoph dies und jenes geschrieben... blablabla» Alles Blendwerk wider die Kultur des Denkens! Eine gute Kenntnis in Philosophiegeschichte, die Kenntnis einzelner Schulen und Texte, einzelner Termini und deren Funktion im Denksystem kann dir nicht schaden. Vergiftet wirst du erst durch den Diskurs der Philosophaster, die als Blender agieren. Von dort kann man sich übrigens auch sehr schnell in Depression stürzen, weil man sich heuristisch in Aporien verrennt und plötzlich das Gefühl bekommt, gar nichts mehr formulieren zu können, weil es zu allem und jedem ein Gegenargument zu geben scheint. Nicht nur du kannst andere im Blendwerk blenden, du wirst ja auch von anderen geblendet und schon versinkst du in Selbstzweifeln, ob du dies und jenes überhaupt «richtig» verstanden hast. Davor möchte ich dich warnen, denn nur ein kreativer Geist, der sich angstfrei entwickelt ist schön für das Leben und die Kultur des Denkens.
Das Ganze fängt schon damit an, dass du meinst, dich erst offiziell für ein Studium einschreiben zu müssen, um das Studium aufzunehmen. Versuche mal gegen diese Institutionsgläubigkeit zu handeln: gehe zur Uni, gehe einfach in Vorlesungen und Seminare, besorge dir einfach das kommentierte Vorlesungsverzeichnis, rede mit den Fachschaftern und Dozenten, ohne eingeschrieben zu sein. Erfülle nicht die Studienordnung, sondern benutze sie als Kompass für DICH. Dann bist du in der Universitas der Universität ;)

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Dir ist bestimmt aufgefallen, dass die Menschen versuchen, ihren Geist zu verbessern, So viel wissen wie möglich anzusammeln, aber sich fast nie um die Kultur des Denkens scheren. Sie versuchen, logisch zu argumentieren, aber kümmern sich nicht darum, richtig zu denken. Stimmst du zu?

«Die Kultur des Denkens» - was für ein schöner Ausdruck, ein faszinierender Begriff. Ich möchte ihn auf die Paraphrasierung der Philosophie anwenden: Die Philosophie ist die «Kultur des Denkens», aber nicht jene, die die Schriftgelehrten an Universitäten lernen und lehren. Die universitäre Philosophie (ich würde sie nicht «akademisch» nennen, um den Begriff «akademisch» nicht zu beschmutzen), die universitäre Philosophie oder noch deutlicher und noch verächtlicher. die HOCHSCHULPHILOSOPHIE IST ZU 99,9% Philosophiegeschichte anhand Primär- und Sekundärliteratur. Das ist die traurige und dekadente Entwicklung der Philosophie, die zu akademischen Graden und Würden führt, was an sich schon dem Begriff des «Akademischen» Hohn spricht. Dagegen führst du nun, wie von magischer Zauberhand geführt, die Wendung «Kultur des Denkens» ein. Meine Anerkennung und mein Dank dafür! Chapeau!
Allerdings kann ich nun wirklich nicht behaupten, dass mir aufgefallen sein soll, dass Menschen versuchen «ihren Geist zu verbessern». Ach ja? Wann und wo soll das denn der Fall sein? Der Mensch im Medienzeitalter saugt Bilder, Nachrichten, Informationen in sich ein, scheint über das ganze Weltgeschehen Bescheid zu wissen oder lebt zumindest in diesem Gefühl vollkommen berauscht und zu keinem wahren Gedanken fähig, sammelt Wissen über einige enge Fachbereiche, weil er es irgendwie nutzen und als Kapital einsetzen kann, wendet hier und da mit seinem Geist Machteffekte an und ansonsten ist er ohnmächtig wie bewusstlos. In der Selbstoptimierung findet hier und da ein Gedächtnistraining seinen Platz und das war's! «Geist verbessern» habe ich noch nirgends entdeckt - nicht mal an mir selbst ;)
Ich finde es neben deiner Einführung der Wendung «Kultur des Denkens» äußerst bemerkenswert und anerkennenswert, dass du zwischen logischer Argumentation und «richtigem» Denken unterscheidest. Auch dafür Respekt! Diesen deinen Wendungen und Differenzierungen stimme ich zu.
Gemeinsam mit dir würde ich sehr gerne «richtiges Denken» inhaltlich bestimmen. Logische Folgerichtigkeit (nehmen wir den Begriff der «Argumentation» mal aus) allein macht «richtiges Denken» keineswegs aus. Wobei das Wort «richtig» hier nicht in die Irre führen soll: es meint nicht, Folgerichtigkeit und Wahrheit im Sinne von Übereinstimmung der Aussage mit der Wirklichkeit. Ein banales Beispiel hierfür liegt direkt vor uns: «Dieser Text ist von Uri Bülbül als Antwort auf eine ask.fm-Frage geschrieben, also ist Uri Bülbül der Autor dieses Textes». Ja, so ist es: wahr und folgerichtig und doch hat das nichts mit richtigem Denken zu tun! Denn richtiges Denken kann nur dort stattfinden, wo es voll in die Sensibilität der Sinnenwelt eingebettet ist. Die Kultur des Denkens muss also aus dem Denken hinausweisen! So viel Leben aber erlaubt diese Gesellschaft nicht, die nur auf Schein begründet funktioniert.

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Dir ist bestimmt aufgefallen dass die Menschen versuchen ihren Geist zu
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Was macht einen Menschen in Deinen Augen schön? Wie definierst Du Schönheit? Was findest Du an Dir schön? Sag nicht es gäbe da nichts. Da gibt es bestimmt etwas. Grüßle

Schönheit ist für mich eine Harmonie der Erscheinung in allen Punkten: natürlich gehört das Äußere dazu, aber auch die Seele, die den Menschen bewegen lässt, reagieren und agieren, lächeln, lachen oder weinen, den Stirn in die Falten legen und und und. All das zusammengenommen kann Schönheit ausmachen. Seelenlos gibt es keine Schönheit. Vielleicht macht mich meine Leidenschaftlichkeit schön, meine Freundlichkeit, aber auch die Wut, obwohl meine Herzallerliebste sagt, sie fände meine Wut, die in Abgrenzung und Abstand zu ihr geht, hässlich, da möge sie mich gar nicht ansehen. Verzweiflung jedenfalls und der wütende Rückzug machen mich hässlich. Mein leidenschaftliches Engagement und meine Verträumtheit vielleicht schön. Ich empfinde in letzter Zeit die hässlichen Momente in meiner Persönlichkeit und in meinem Verhalten deutlich als hässlich und mag mich dann selbst nicht. Vielleicht ist aber die Fähigkeit, das wahrnehmen zu können, ein Moment meiner schönen Seite.

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Lässt du ein Buch über dich schreiben? Dein Leben klingt spannend. Ich lese gerne auf deiner Seite, um mich zu unterhalten und zu freuen, dass die Welt wohl auch schön und lebenswert ist.

Ich denke eigentlich immer daran, Bücher üner das Leben anderer Menschen zu schreiben und nun wird diese Frage an mich herangetragen wie an einen Veteranen der Kulturarbeit. Ja, ich komme ja auch in die Jahre, das wird mir bewusst, ist mir bewusst und ist mir auch ganz schön beunruhigend. Aber ich muss auch sagen, dass mir das sehr schmeichelt, wenn Du ein Buch über mich schreiben wolltest. Ich beauftrage aber niemand hierfür. Wer meint, über mich schreiben zu wollen, soll es ungehindert tun.
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Nach der 400. Folge kann ich getrost feststellen, dass ein ganzer SOKRATES-Roman-Kosmos von Figuren und Charakteren entstanden ist. Und in der Konstellation Basti und der magische Hattinger Wald entsteht dort eine Freundschaft zwischen einem sehr ungleichen Paar. SOKRATES Folge 413:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Ja, ja, nix Moschee, nix Moschee», erwiderte der Landvermesser, «ich suche nix Moschee, nix beten, nix Moschee! Was ist das? Guck! Guck!» Er zeigte wieder auf seine Uhr. «Ja, sag‘ ich doch! Jetzt ist es fünfzehn Minuten früher als vorher. Aber verlass dich nicht darauf: wir werden hier nicht jünger!» «Wir werden nicht jünger?», fragte der Landvermesser und folgerte, ohne es ganz ernst zu meinen: «Dann werden wir nicht zu Babys?» «Nein, ich glaube nicht», sagte Basti im ruhigen Ton. Der Landvermesser grinste: «Hihi – du Glaube? Du Moschee? Oder Kirche? Oder Tempel? Oder Synagoge?» Basti überlegte, plötzlich fragte er sich, ob es nicht im Hattinger Wald nicht doch irgendwo ein religiöses Haus oder dessen Ruinen gab. Er kannte die Häuser an den Ecken des Bassins und Viktors schiefe Hütte, auf mehr war er bisher nicht gestoßen, aber das wollte nichts heißen. «Was du überlegen?», fragte der Landvermesser und Basti antwortete ehrlich und direkt: «Wir werden nicht zu Babys, aber ich werde manchmal zu einem rosa Delphin». «Oh! Rosa Delphin – so, so!» Basti konnte nicht ganz genau einschätzen, ob der Mann ihn veralberte und ihm keinen Glauben schenkte oder ob er tatsächlich ernsthaft überlegte, wie das gehen sollte und was Basti ihm damit sagen wollte. Jedenfalls fragte der Landvermesser: «Wann?» Und blieb dabei durchaus ernst. «Das geht nicht nach der Uhrzeit. Manchmal! Ich verwandle mich manchmal in einen rosa Delphin. Meine Mama heißt Ophelia und lebt dort draußen im Wasser, aber sie ist blau. Nur ich bin ein rosa Delphin und auch ein Mensch, wie du sehen kannst.» Der Landvermesser überlegte kurz und sagte: «Wenn du dich verwandelst, will ich es sehen. Verstehst du: gucke, gucke!» «Ja, wenn du müde bist und schläfst, kannst du mich in deinem Traum sehen. Ich bringe auch meine Mama mit.» «Gut, aber wenn ich schlafe träume ich nicht. Ich schlafe einfach und fertig. Und Kollegen sagen: ich schnarche! Kann sein, aber träume? Nein, nein!» «Woher wissen deine Kollegen, dass du schnarchst? Schläfst du bei der Arbeit?», fragte Basti interessiert. «Nein, nein, nicht bei der Arbeit. Ich mit Kollegen auf Montage wochenlang und dann immer teilen zwei, drei ein Zimmer, verstehst du?» Ja, das war nicht schwer zu verstehen. Basti nickte. In diesem Moment schlug das Gegröle der Seeräuber ihnen sehr deutlich entgegen, so dass sie ihre Worte deutlich verstehen konnten: «Wir wollen kein Unrecht erdulden dulden, keine Ungerechtigkeit, nicht der Bürokraten Selbstherrlichkeit, nicht der Krämer Geiz und Gier. Freie Menschen wollen wir sein und teilen gern unser Lohn und Brot mit anderen Menschen frei, die nicht der anderen Kraft und Zeit stehlen. Krämerei ist uns ein Graus, Habgier und Sklaverei. Freiheit ist für alle, niemand ist des anderen Untertan.» «Oh, oh, oh!», machte der Landvermesser, wog mit aufgeblasenen Backen den Kopf seitlich hin und her, als wäre er mächtig beeindruckt vom Gesang der Seeräuber. «Nix Untertan! Sehr gut!», sagte er, sein Messgerät abstellend.

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Kann Poststrukturalismus unter der Postmoderne subsumiert werden?

Ich würde «Poststrukturalismus» als einen, wenn auch etwas unglücklich gewählten Methodenbegriff der Kultur- und Gesellschaftswissenschaften bezeichnen. Die «Postmoderne» ist ein nicht weniger unglücklicher Epochenbegriff. Der Poststrukturalismus entsteht, wenn man die Begriffe so versteht, u.a. als Methode der Postmoderne. Die Vorsilbe «post» macht beide Begriffe zu sehr abhängig von dem, wonach sie kommen sollen. Einerseits kann ich das, wenn ich dialektisch-linear denke, nachvollziehen. Mit «dialektisch-linear» meine ich einen Entwicklungsbegriff, der zwar Bewegung und Entwicklung aus dem Kampf der Gegensätze ableitet, der aber zugleich eben wie eine steigende Linie verläuft, da es ja angeblich eine Entwicklung vom Niederen zum Höheren gibt. Und da kann die Vorsilbe «post» dem Bezeichneten höhere Weihen verleihen. Der Poststrukturalismus ist etwas Besseres als der Strukturalismus, hat dessen Fehler und Mängel aufgehoben und steht auf einer höheren Stufe, ist die dialektische Aufhebung des Strukturalismus. Und ebenso die Postmoderne die höhere Aufhebung der Moderne. Ich denke, wir sollten dieses Denkmodell abstreifen und zu konkreten Betrachtungen der Phänomene kommen - sowohl historisch-epochenkundlich als auch im Methodendenken. Der Poststrukturalismus wird auf jeden Fall nicht das essenzielle Merkmal der postmodernen Epoche sein! Mehrwertige Logik, Aufhebung der Dualismen, nicht binäres baumhierarchisches, sondern rhizomatisches Denken mit einer Vielzahl von Verästelungen (ich vermeide das Wort VerZWEIgung) an einem Knotenpunkt, Netzwerke und Synergien, nicht Monokausalität wie in der Mechanik, sondern vielfache Interdependenzen, die als Eigenschaften des postmodernen Denkens gelten sollten, können diese Epoche besser kennzeichnen, wenn das klassische, mechanistische Denken nicht zu übermächtig wäre - da hilft auch die Vorsilbe «post» nicht als Befreiungsschlag. Diese Eigenschaften könnte man methodisch auch als «Poststrukturalismus» bezeichnen, wenn man den binären Zerfall im Erklärungsmuster in generierende Strukturen in der Tiefe und generierte Phänomene auf der Oberfläche (Matrix-Welt) hinnehmen möchte. Es sind ja nur hypothetische Hilfskonstrukte, heuristische wie hermeneutische Hilfsmittelchen, die man mal einnehmen Kann, wenn man Zahnschmerzen oder eine Erkältung hat. Was aber wirklich begriffen werden muss, ist, dass die Welt und darin auch wir selbst begrifflich-rational nicht zu erfassen sind. Es ist wie der Versuch, unter dem Regenbogen hindurchzulaufen. Es ist ein nettes Spiel, kann aber zu nichts Wirklichem führen. Als marxistischer Pseudogroßinquisitor hätte ich meine Ausführungen hier früher mit knapp 30 Jahren als bürgerlich-subjektivistischen Idealismus verdammt. Damals war die wahre Religion die wissenschaftliche Weltanschaunung des Marxismus-Leninismus in Zentralverwaltung Moskaus. Irgendwann prägte ich noch Mitglied der KP den Spruch: Ich bin kein Marxist, kann selber denken! Heute bin ich quasi ein Sokratiker ;)

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Der Herbst naht langsam. Kannst du dieser Jahreszeit etwas abgewinnen? Wenn ja, was gefällt dir besonders? Wenn nein, was stört dich an der Jahreszeit und welche magst du lieber?

In der Tat, in drei Wochen steht die Sommersonnenwende bevor, die Tage werden kürzer, bald geht der Sommer zu Ende. Ich betrachte im Garten die Bäume, die gerade voll im Saft stehen und überlege mir schon, wie der Herbstschnitt sein wird. So schnell vergeht die Zeit - ich muss den Gartenmüll aus dem vergangenen Herbst nun endlich loswerden.
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Für wen schreibst du?

Was ich nicht selbst essen würde, böte ich auch sonst niemandem an, bis auf Futter aus der Dose für meinen vierbeinigen Freund, aber er bekommt weiß Gott nicht nur Dosen- oder Trockenfutter. Gestern haben wir uns Lamm geteilt. Und so manch einen Abend verspeisen wir Steaks, er ganz ohne Messer und Gabel, so ein 300g Steak verschwindet nach etwas Weichkauen in einem Haps. So mute ich auch meinen Leserinnen und Lesern nichts zu, was ich nicht selbst gern lesen würde und natürlich gibt es unterschiedliche Geschmäcker. Literatur ist eine sehr unaufdringliche Kunstform im Gegensatz zur Musik zum Beispiel, man kann sich dem Hören nicht entziehen, wenn man es nicht mag. Lesen ist ein aktiver Prozess und man kann so lesen, wie man mag und sofort aufhören, wenn man nicht mag. Das erleichtert mir das Schreiben für mich, ich denke mir, ich würde das alles sehr gerne lesen und wer es anders sieht, kann es sein lassen. Genau diese Freiheit ist mir sehr wichtig. Ich schreibe nach eigenem Gusto und wer es nicht mag, soll es bitte nicht lesen und schon gar nicht lesen müssen, zum Beispiel als Schullektüre. Stelle mir vor: Eines Tages ist der SOKRATES-ROMAN Schullektüre - das ist für mich eine Horrorvorstellung. Generationen von Schülerinnen und Schülern müssen diesen Roman lesen, weil darüber eine Klassenarbeit geschrieben wird, in welchen Folgen verarbeitet der Autor seine Erinnerungen an seinen verstorbenen Vater? Ist das nicht furchtbar? Liebe Schülerinnen und Schüler späterer Generationen, es tut mir Leid, diesen Roman geschrieben zu haben, so etwas wollte ich euch niemals antun! Aber seht bitte, dass nicht ich euch quäle, sondern das elende und niemals reformierbare Schulsystem. Wahrscheinlich wird genau diese ask-Antwort verlorengehen und in keiner Werkausgabe auftauchen und die armen Kinder werden mich verfluchen. Wahrscheinlich aber kommt es ganz anders, niemand wird Notiz von mir und meiner Literatur nehmen, alle werden zwar nicht vom System aber doch von mir verschont bleiben und ich werde Gott sei Dank wenigstens für mich geschrieben haben. So habe ich zu Lebzeiten Spaß und das Schreiben ist nicht umsonst. Wenn ich aber anderen eine Freude machen kann, ist das Schreiben umso schöner, so habe ich Spaß und der eine oder andere ebenfalls. Nun werde ich mich einer anderen Frage zuwenden, die theoretischer, um nicht zu sagen rationalistischer Natur zu sein scheint, ob denn der Poststrukturalismus der Postmoderne subsumiert werden könne. Ich hatte einen Professor in der Filmwissenschaft, der auf solche Fragen von mir diese und zwar nur diese Antwort gab: "wenn Ihnen das was bringt!" Ich mochte ihn sehr und habe, als ich von seinem Tode erfuhr in der Cafeteria der Uni geweint. In meinen Erinnerungen lebt er weiter und ich frage mich, warum er noch keinen Eingang in den SOKRATES-Roman gefunden hat.

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Nun verschließen wir uns nicht in der Gedankenkammer, sondern öffnen wir uns genau jener Welt, die die Analysis als Funktion der gebrochen rationalen Art beschreibt. Schauen wir mutig in jenen Bereich, den sie mathematisch "die Unendlichkeitsstelle" nennt - SOKRATES Folge 412:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Dieser Schritt war dann reine Formsache; in der Bezirksregierung landeten hunderte von solchen Fällen und wurden pauschal mit einer Genehmigung abgefertigt und damit die Schicksale vieler Jugendlichen vorerst einmal besiegelt. So war auch Ben @Gedankenkammer kurz davor in den Mühlen der Bürokratie zermahlen zu werden, da erregte Bens Fall das Interesse der Frau vom Amt. Lassen wir sie namenlos, lassen wir sie ohne Gesicht und Biographie, eine Frau vom Amt eben aber nicht eine Frau von Amts Wegen. Viele andere hatten Disziplinarprobleme, schwänzten die Schule, weigerten sich manchmal sogar gänzlich, die Schule zu besuchen, waren schon mehrmals straffällig geworden, die häufigsten Delikte waren Diebstahl, Körperverletzung, Hehlerei, Drogenbesitz oder Drogenhandel im kleineren Rahmen auf Schulhöfen. Dieser Fall aber lag gänzlich anders. Er hatte nichts mit Drogen, Banden- und Jugendkriminalität, Schulschwänzerei oder Schulverweigerung zu tun, da galt ein Schüler als psychisch gestört und war auffällig geworden durch mehrfache üble Nachrede und die Behauptung, er habe Visionen und könne mit Geistern verstorbener Menschen kommunizieren. Die meisten Beamten hätten gedacht, dass in diesem Fall die Psychiatrie der zutreffendste Ort für diese Person sei. Ganz zweifelsfrei. Ob ein krimineller Schulverweigerer in die Klapse gehörte, konnte man bezweifeln, ein selbsternannter Geisterseher mit Visionen gehörte ganz ohne Zweifel in die Klapse - so dachten die meisten Beamten im Jugendamt und in der Schulbehörde, so aber nicht diese unsere Frau vom Amt, der wir Gesicht und Biographie verweigern. Warum eigentlich? Diese Sachbearbeiterin aber, der Bens Akte vorlag, griff zum Telefon, nachdem sie alles sorgfältig gelesen hatte: «Maja, ich glaube, ich habe da etwas für euer Sanatorium.»
Der Wind trug die Gesänge oder besser gesagt das Gegröle der Seeräuber auf dem Schiff bis zu Basti und dem Landvermesser. Die beiden standen am Ufer und sahen auf den See hinaus. «Kennst du dich hier gut aus?», fragte der Landvermesser. Basti musste etwas lachen. «Vielleicht, weiß nicht genau», sagte er. Der Landvermesser polterte ein bisschen, ohne aber seine Freundlichkeit dabei zu verlieren. Man konnte ihm seine polterige und etwas laute Art zu reden, überhaupt nicht übel nehmen. Vielmehr wirkte das eher belustigend. «Was? Was? Vielleicht, nix genau? Weiß nicht? Was ist das?» Basti fand etwas Kindliches in der Art des Landvermessers. «Ja, genau: nix genau!», antwortete er, um den Landvermesser etwas zu necken, fügte dann hinzu: «ich weiß nicht, was du unter gut auskennen verstehst! Suchst du etwas Bestimmtes im Wald? Dann kann ich dir wahrscheinlich nicht helfen, denn hier gibt es nichts Bestimmtes. Schau auf deine Uhr, wenn du mir nicht glaubst. Mal geht sie vorwärts, mal rückwärts und dann wieder vorwärts.» Der Landvermesser sah auf seine Uhr und da war wieder sein Allah, Allah. "Hier im Wald nix Moschee!", scherzte Basti.

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Söder ist:

ChamPati’s Profile PhotoChamPati
Das Produkt eines politischen Inzests nach bayerischer Manier - die Welt ein Dorf und in diesem Dorf gibt es Dorftrottel und Kinder, die dem Pfarrer ähneln und hoffentlich ist er der zukünftige Bundeskanzler - diese Republik hat nichts Besseres verdient.
Liked by: शिव

Der klassische magische Gegenstand im Fantasy ist das Schwert. Wahrscheinlich geht dieser Gegenstand auf Excalibur zurück. Was wäre deiner Meinung nach mal ein ausgefallener magischer Gegengenstand und was müsste er bewirken?

simonalein_’s Profile PhotoSimona ⁽⁽⁽i⁾⁾⁾
Der eigentlich magische Gegenstand neben dem Schwert und dem Schwert eigentlich auf eine metaphorische Weise anverwandt ist das Wort. Man sagt ja manchmal auch, das Wort sei eine Waffe - politisch, gesellschaftlich - die Hand, die das Schwert führt, ist vom Wort, von einer sie beflügelnden und vom Wort getragenen Idee, geführt. Daher würde ich das Buch als das gegenständliche Medium des Wortes für den magischen Gegenstand halten, von dem die wahre Zauberkraft ausgeht. Ausgefallen ist dieser Gedanke aber nicht. Das Buch als magischer Gegenstand ist also nicht sehr originell. Mit Büchern, Wörtern, Ideen verwandt fiele mir als magischer Gegenstand ein Fotoapparat ein: eine Polaroidkamera, mit der du eine Situation, eine Szenerie fotografierst, das Bild, aber das aus der Kamera kommt und vor deinen Augen sich entwickelt, zeigt dir, nach eigenem Gutdünken, wie es mal früher in diesem fotografierten Viereck war oder wie es in einiger und manchmal sogar in einer kurzen Zeit hier sein wird. Du fotografierst also mit der magischen Polaroidkamera, ohne, dass du es willentlich steuern kannst, in die Zukunft oder Vergangenheit. Eigentlich könnte das doch als ein weiteres surreales Element mit dir gemeinsam als Simona @simonalein in den kafkASKen Fortsetzungsroman SOKRATES. Was meinst du dazu?
Du bist eine rasende Reporterin und im SOKRATES-Roman immer auf der Suche nach einer guten Story, hast eine Menge mehr oder minder kritischer Fragen zur Verbesserung der Welt; du fotografierst mit deiner magischen Polaroid und musst dann die Bilder deuten - manchmal ist das ein Kaffeesatzlesen, denn kein Foto dieser Art kann eindeutig und von sich aus sprechen. Es ist auf deinen guten verständigen interpretierenden Verstand angewiesen. Vergiss das Schwert - du als rasende Reporterin mit dieser magischen Polaroid bist die Fantasy-Figur schlechthin für mich. Wir müssen uns natürlich auch eine Backstory für dich überlegen: warum hat ausgerechnet dich das Universum auserwählt für den Umgang mit dieser Kamera? Wie bist du an sie gekommen? Und welche Abenteuer warten auf dich?

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Guckst du den FreeESC oder ARD? 🎉

ChamPati’s Profile PhotoChamPati
Ich nehme deine Frage mal zum Anlass auf meinen eigenen kleinen Film hinzuweisen, der in einem Monat nur 15 Aufrufe geschafft hat. Ich habe ihn mir heute noch einmal angesehen, als ich für das Hardenberg-Blog einen neuen Beitrag schrieb:
https://hardenberg-projekt.blogspot.com/2020/04/corona.html
Ich halte die Kurzversion des Hardenberg-Projekts für gelungen. Ich muss allen noch einmal sehr danken, die daran mitgewirkt haben. Dieser Film und der heutige Blogeintrag korrespondieren miteinander. So ist meine Art, Literatur zu machen - Literatur und Philosophie korrespondieren bei mir ebenfalls und ich habe Spaß am seriellen Erzählen gegen alle Regeln der Kunst des seriellen Erzählens. So hat es SOKRATES - der kafkASKe Fortsetzungsroman schon auf 412 Folgen gebracht und die nächsten 8 entstehen bis Ende des Monats und werden nach und nach hier veröffentlicht.
Soweit in eigener Sache. Nun zu deiner Frage: Ich habe überhaupt keinen Fernseher und schaue kein Fernsehen.
https://youtu.be/sMCMwUxnyUsKlugdiarrhoe’s Video 162869167545 sMCMwUxnyUsKlugdiarrhoe’s Video 162869167545 sMCMwUxnyUs

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'Kunst'. Ich kann mich an meine Kindheit erinnern, da hatten wir auch Kunst in der Wohnung. ..Also Kunsthonig. Der war bei allen sehr beliebt und es war eine Kunst! wenn man davon noch was abhaben wollte. ..Also ? MUSS Kunst süß und schön sein.

Nach Ihrer Definition von Kunst ist der türkische Honig genau das Richtige. Wenn Sie mal Museumsdirektor in Dresden werden sollten, schmeißen sie das Gerümpel dort raus und richten sie eingerahmte Honigecken mit türkischem Honig ein. Ich schreibe einpaar ganz zuckersüße Gedichte dazu und die reimen sich alle und Kasperle bezwingt das Krokodil bevor es verschlingt die Oma zum Mahle.
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Gibt es Musik/Musiker*innen die deine politischen Einstellungen oder politische Identität geprägt hat?

Ich würde eher denken, es gibt Musik und MusikerInnen, die mit meiner politischen Position und meinem ästhetischen Empfinden korrespondierten. Ich denke, politisches Bewusstsein und Musikästhetik hängen durchaus miteinander zusammen - eine ausdifferenzierte Ästhetik erfordert ein ausdifferenziertes Rezeptionspotential und schlichtes Denken reproduziert sich in Marschmusik, in Schlagern oder in großen Teilen der Popmusik. Aber auch Klassik ist nicht immer ein Garant für ausdifferenzierte Rezeptionsästhetik. Joseph Hayd, einiges von Mozart, die Klassik-Epoche sind so grenzwertig. Expressive ernste Musik oder russische Romantik, Bach oder atonale Musik sagen mir mehr zu. Hanns Eisler oder Arnold Schönberg gefallen mir und in der Folge politisch in die Nähe der Liedermachertradition und Lyrik gerückt Wolf Biermann. Aber es bleibt fraglich, ob die Henne erst da war oder das Ei: wurde mein politisches Bewusstsein von den genannten geprägt oder habe ich sie meiner Prägung entsprechend bevorzugt? Erst ab 2008 habe ich eine starke emotionale Affinität zu Oriental Jazz entwickelt; im Moment aber wende ich mich eher wieder davon ab - zu viele menschliche und künstlerische Enttäuschungen motivieren mich zu anderen Wegen.

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Ist Kunst systemrelevant? Teil 3...

Man kann von dieser Frage auf das nahe Verhältnis von Kunst und Kitsch schließen, da “Kitsch” ursprünglich mit Müll gleichbedeutend ist. Es haben sich aber Bedeutungsverschiebungen ergeben, so dass Kitsch eine andere Art von “Müll” darstellt, als eine Fett-Filz-Ecke im Museum. Es gibt die Behauptung, dass das Wort “Kunst” von “können” käme und dadurch auch eine besonders akribisch entwickelte Fähigkeit darstelle. Dazu passend der Spruch “Das ist keine Kunst, das kann doch jeder!” Kunst wäre demnach eine besondere Fähigkeit des Handelns. Es gibt auch Auffassungen, wonach Kunst schön sein müsse und schön sei, was gefallen finde. Und wenn etwas niemandem oder nur wenigen Leuten gefalle, sei es keine Kunst. Wiederum möchte manch ein anderer in der Kunst die eigene Realitätswahrnehmung wiedererkennen. Und wenn Kunst in seinen Augen “unrealistisch” wird, sei es dann auch keine Kunst. Manche verbinden Kunst direkt mit der Fähigkeit, andere Menschen zu unterhalten und wenn sie langweile, sei sie keine Kunst. In einigen dieser Auffassungen erkennen wir direkt den Einfluss zweckrationalen Denkens. Mechanisches, kapitalistisch-utilitaristisches sprich monetäres Denken, Konsumismus, Kommerz bilden eine Melange von Ideologemen, worin Kunstverständnis und die Kunst selbst untergehen.
Wir können nicht unser Denken und Leben in kapitalistisch präformierten Denkstrukturen und sozialen Machteffekten lassen, Statussymbole von Wohlstand und Wohlergehen für unser eigenes Streben verinnerlichen, bürgerliche Bildungsideale und darauf basierende Hierarchien für wahr halten und zugleich ein freiheitliches Kunstverständnis haben. Entweder es ändert sich alles oder es ist alles im Falschen ohne ein Richtiges. Wir können auch im Falschen nicht richtig leben - und “richtig” meint hier gewiss nicht “korrekt”, “konventionell” und sozial unanstößig, sondern “lebendig”! Was an der kapitalistischen Gesellschaft als Existenz geboten und realisierbar ist, ist nichts anderes als ein Sein zum Tode im Ausgebeutet- und Ausgenommensein! Dem Leben und dem eigenen Sein entfremdet, vom Leben abgeschnitten darf der Mensch lediglich selbst das Sein führen, was er auch seinen sogenannten Nutz- und Haustieren beschert: Käfighaltung, eine Überversorgung mit Antibiotika und Verfettung. In dieser Welt und in diesem System, das eine enge Verzahnung von politischem, wirtschaftlichem, gesellschaftlichem und kulturellem System darstellt, kann man nicht in freiheitlichem und vitalistischem Sinne sinnvoll von und über Kunst sprechen. Was “systemrelevant” ist, könnte ja im systemstützenden oder systemstürzenden Sinne “relevant” sein. In Tat und Wahrheit aber ist Kunst im Kapitalismus der Versuch, das Richtige im Falschen zu etablieren und zu leben.
Dazu passend:
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Ist Kunst systemrelevant?

Fruhlingspfutze’s Profile PhotoLebenstänzerin
Teil 2:
Ich kann z.B. einen Stuhl bauen, weil ich Schreiner bin und es zu meinem Beruf gehört, Stühle zu bauen, die ich dann verkaufe, um damit Geld zu verdienen. So befinden sich Stuhl und ich als Schreiner in einem wirtschaftlichen System und der Stuhl gehört dennoch auch zum System von Wohnen. Wenn ich als Schreiner für jemand anderen arbeiten würde, der mich gegen einen Lohn Stühle bauen lässt, die er dann zu einem weit höheren Preis verkauft, als er an Material- und Lohnkosten hatte, befände ich mich in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem. Systeme definieren sich über Zwecke und Funktionalitäten. Ein kaputter Reifen erfüllt seinen Zweck nicht an einem Fahrrad oder Auto und muss gegen einen funktionstüchtigen ausgetauscht oder repariert werden. Aber der kaputte Reifen eines Rennwagens, dessen Fahrer deswegen verunglückt und gestorben ist, in einem Museum, befindet sich in einem anderen System.
Also gibt es Systeme, deren Funktionszusammenhänge nicht in monokausaler Linearität stehen: Werkzeuge sind ein Gegenbeispiel: sie sollen einen ganz bestimmten Zweck erfüllen: Schraubenzieher und Schrauben, Schraubenschlüssel und Schraubenmuttern, Hammer und Nagel - die Funktionszusammenhänge sind monokausal zuzuordnen. Wirtschaftliche Zusammenhänge lockern diese Zusammenhänge auf, bis zu dem Punkt, an dem sie sogar gänzlich verloren gehen. Ich baue einen Stuhl nicht, weil ich darauf sitzen möchte, sondern, weil ich damit Geld verdiene und das Geld in diversen Zusammenhängen einsetzen kann - es erhöht meine Flexibilität. Ich kann Stühle bauen und verkaufen, auf denen Menschen gefoltert werden. Oder Stühle, die einfach auf einer Halde landen, nachdem sie mir abgekauft wurden, damit ich Geld verdienen kann, ohne dass diese Stühle gebraucht werden.
Bei all den Überlegungen ist eines wichtig festzuhalten: Unser Denken über Funktionszusammenhänge, Zwecke, Ursachen und Motive ist im Wesentlichen durch die Mechanik bestimmt. Wenn wir in Kausalketten denken, denken wir Ursachen, Wirkungen in einem mechanischen Zusammenhang: eine Ursache und die daraus resultierende immer gleiche Wirkung.
Die Realität des Lebens ist aber eine andere. Es gibt komplexe Systeme, worin das Aufeinanderwirken der einzelnen Module vielfach variieren kann und eine Ursache verschiedene nach Wahrscheinlichkeiten und weiteren Faktoren auftretende Folgen haben kann. Physiker idealisieren und abstrahieren die mechanischen Gesetze in der Anwendung auf die Realität in künstlichen Laborsituationen, indem sie viele Faktoren auszuklammern versuchen wie z.B. den Luftwiderstand beim freien Fall. So entsteht ein Rationalismus, der vieles erklärt, ohne dass man das Leben versteht.
Was also ist Kunst? Es gibt die Kunst, ein Motorrad zu reparieren, die Kunst, anderen Menschen zuzuhören, die Kunst im Museum und die berühmte Frage, die wohl mit einer Skulptur von Joseph Beuys in Verbindung steht: “Ist das Kunst? Oder kann es weg?”.

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Ist Kunst systemrelevant?

Fruhlingspfutze’s Profile PhotoLebenstänzerin
Teil 1:
Was genau ist “Kunst”? Und was ist “systemrelevant”? Genau mit diesen beiden analytischen Fragen beginnend will ich die Frage zu beantworten suchen. In einer etwas allgemein gefassten Form versuche ich Kunst einem von mir vorausgesetzten allgemeinen Verständnis von Kunst nach zu definieren. “Allgemein” meint in diesem Fall, dass ich “Kunst” nicht als “bildende Kunst” (Malerei, Bildhauerei ec.) verstehe, sondern als die Kategorie, in die jegliche Produkte des menschlichen ästhetischen Handelns fallen. Es ist natürlich noch keine Definition, wenn ich Kunst als Produkt des ästhetischen Handelns beschreibe. Denn darin steckt eine gewisse Tautologie, die recht augenfällig ist: Was ist Kunst? Produkt des ästhetischen Handelns. Was ist ästhetisches Handeln? Das ist ein Handeln, das Kunst hervorbringt. Ja, das ist schon richtig, aber erklärt im Grunde nichts. Das sind Sätze mit Laubbläser-Effekt: das Problem wird lautstark von einer auf eine andere Seite verlagert und wieder zurück.
Grundsätzlich können wir zwei Handlungstypen unterscheiden: 1. zweckorientiertes Handeln: es wird durchgeführt, um einen bestimmten vorab ins Auge gefassten Zweck zu erreichen: ich baue einen Stuhl, um darauf sitzen zu können. 2. zweckfreies Handeln, das aus Spaß an der Freude seiner selbst willen betrieben wird. Hier könnte man natürlich sagen, und das ist nicht von der Hand zu weisen: dann ist eben der Spaß der Zweck des Handelns, also gibt es eigentlich nur eine Kategorie des Handelns - nämlich diese: Handeln ist eine Aktivität zur Verfolgung bestimmter Zwecke (Zwecke werden auch als "Finalursachen" bezeichnet) - ohne eine Motivation gibt es kein Handeln. Ohne treibende Kraft keine Bewegung: Ohne Movens und Motivation keine Handlung! Im Begriff des Handelns ist sozusagen die bewegende Ursache, die Motivation, schon enthalten.
Das sei akzeptiert und doch können wir wieder unterschiedliche Motivationen feststellen und den Begriff des Zwecks in Abgrenzung zur Zweckfreiheit wieder in die Argumentation einbetten: Der Zweck ist eine besondere Form der Motivation im Handeln und kann enger gefasst werden als Motivation, zu der auch Spaß an der Freude gehört. Der Zweck ist das in einem Funktionszusammenhang gedachte oder erkannte Ziel, das mit einer Handlung verbunden wird. Ich wechsle den platten Reifen eines Autos, damit das Auto wieder fahrtüchtig wird. Ich baue einen Stuhl, damit man sich auf diesen setzen kann. Das ist der Funktionszusammenhang, in dem sich ein Stuhl befindet.
Eine komplexe Form von Funktionszusammenhängen können wir auch ein System nennen. Der Stuhl befindet sich in einem umfangreichen System von Wohnen. Ich kann auf ihm sitzen und wenn ich ins Bett gehe, meine Kleider auf ihm ablegen.
Es ist wichtig festzuhalten, dass Dinge nicht ausschließlich einem einzigen System zuzuordnen sind und durchaus auch in verschiedenen Systemkontexten stehen können.

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Herr Bülbül haben Sie eigentlich schon mal ein Buch /einen Roman herausgegeben...Also auf den Markt geworfen ? Es muss ja nicht gleich ne Enzyklopädie ( so wie bei mir ) sein..Aber so'n kleines Heftchen? Das liese sich bestimmt gut verkaufen. --Ich nehm' auch eins.

Also wie soll ich nur sagen: Sie hatten bisher sich weitsaus seriösere Titel und Berufe hochgestapelt. Nun "OberHellseher"? Das ist wirklich unter ihrer Würde! Ich möchte wieder Doktortitel neben Ihrem Otto sehen und etwas mit General oder Admiral zu Wasser und im Universum auf der Reise hinter den Mond oder noch gefährlichere Abenteuer, wie Sie sie als Militärattaché in SOKRATES bestehen werden, dass es Ihnen schier schwindelig wird. Nur weil wir im Moment bei Oberförster Friedhelm Förster hängen, heißt es ja nicht, dass keine besseren Zeiten kommen. Ich habe übrigens gehört, dass Tetanus-Erreger aerophob seien und an der Luft stürben und die Wahrscheinlichkeit, sich an Tetanus anzustecken äußerst gering sei. Haben Sie eine Ahnung davon als ex Dr. der Medizin? Sie müssen also, werter Otto, kein Hellseher sein und erst recht kein OBERHellseher, um meine literarischen Werke in Print auf dem freien Markt zu finden - selbst Amazon bietet mein Gedrucktes feil. Es hilft, Google zu fragen, zu bestellen und zu bezahlen. Aber auch auf meiner Homepage www.uribuelbuel.de findet sich ein Link zum von mir so verachteten kommerziellen Verkauf gedruckter Geistesgüter. Mögen die himmlischen Kräfte mich vor einem Bestseller bewahren. Amen. Gelobt sei die Corona-Maske.

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Liked by: Olli Wer?

Von Menschen, Bürokraten, Apparaten, Apparatschiks, Rädern im Getriebe und ganz zu schweigen vom Sand... SOKRATES zur Geisterstunde mit der Folge 411:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Ach, der kommt schon wieder zu sich», soll die Sportlehrerin gesagt haben, während sie sich in Ruhe anzog, ihre Frisur vor der Spiegelkommode zurechtmachte und das Haus verließ, nachdem sie sich in aller Ruhe und Zärtlichkeit von ihrer Geliebten verabschiedet hatte. Auch die Ehefrau soll kurz darauf das Haus verlassen haben, nachdem sie das Bett gemacht und alles aufgeräumt hatte, was nach einem Liebesakt aussah. Sie ging erst einkaufen und meldete den Fund ihres verstorbenen Ehemannes erst nach ihrer Rückkehr mit zwei Paar neuen Schuhen, einem Hut und einem Blazer. Ben noch in der sechsten Klasse ein Dreikäsehoch fiel dadurch in dieser Geschichte auf, dass er seine Mutter fragte, was eine lesbische Schlampe sei. Er erntete mit seiner Frage nicht nur einen empörten Aufschrei, sondern auch die Gegenfrage, woher er diesen Ausdruck habe. Die Wahrheit zu sagen, das lernte Ben bald, brachte überhaupt keine Vorteile. Wahrheit musste immer das sein, was die Normalität und damit die Macht immer hören wollte. Auch damit hätte Ben keine Schwierigkeiten gehabt, wenn er denn nur immer gewusst hätte, was das denn war. So wuchs nicht nur Ben allmählich zu einem jungen Mann heran, mit ihm wuchs auch das Image eines Sonderlings, die Hoffnung seiner Mutter, mit dem Älterwerden würde sich auch langsam ein anderer Realitätssinn bei ihrem Sohn einstellen, erfüllte sich nicht. Schließlich war Ben nicht auf den Kopf gefallen und nun wahrlich alles andere als dumm! Warum sollte er sich der Übermacht einer Normalität beugen, die alles andere als an der Wahrheit interessiert war? Ben begann auf eigene Faust zu forschen und kam alsbald dahinter, dass er mit seinen Visionen nicht allein auf der Welt war. Dies führte ihn zu weiteren Erkenntnissen und Bekanntschaften. Für ihn kristallisierte sich ein neues soziales Umfeld heraus, das seine Wahrnehmungen zwar nicht im individuellen Einzelnen, aber doch im Prinzip bestätigte, die Möglichkeit akzeptierte und ihn nicht als einen Phantasten und Lügner abstempelte. Dadurch wurde Ben aber auch etwas renitent, was ihm zwei Schulverweise bescherte, seine Akte im Schulamt wuchs und nahm einen beachtlichen und außergewöhnlichen Umfang an. Die Empfehlung des Schulamtes, ihn aus der Schule auszuschließen und psychiatrisch behandeln zu lassen stand an, die Entwicklungen hatten einen bedrohlichen Reifegrad erreicht. Eigentlich schwebte Ben in ernsthafter Gefahr. In der Psychiatrie zu landen und medikamentös gefügig gemacht zu werden, bis seine Visionen verschwanden und er auch das nur sah, was alle anderen sahen, konnte auch bedeuten, dass er seine körperliche Gesundheit verlor, krank und medikamentenabhängig wurde und sich immer weiter von einem gesunden Leben in Freiheit entfernte. Aber Ben sollte auch etwas Glück im Unglück haben. Die Sachbearbeiterin im Schulamt bereitete die Akte zur Vorlage in der vorgesetzten Behörde, der Bezirksregierung, zur Genehmigung des Verfahrens vor.

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Jeder kennt sie und (fast) jeder mag sie, Spaghetti Bolognese. Doch irgendwie bereitet sie jeder anders zu. Wie machst du deine "Bolognese"? Erkläre alles möglichst genau und bitte mit Rezept ^^

ShortMan679’s Profile PhotoSaturas
Ich nehme erst Zwiebeln und dünste sie leicht, dann kommt das Hackfleisch in den Topf, später Salz, Pfeffer, edelsüße Paprika, eine Menge Tomatenmark. Für 500g Hackfleisch nehme ich zwei kleine Dosen Tomatenmark und heißes, vorgekochtes Wasser, ganz zum Schluss noch frische kleingeschnittene Tomaten, die aber nicht zu lange kochen und dadurch verkochen sollen, sondern ihren frischen Geschmack behalten und lediglich schön aufgewärmt sein. Damit wäre meine Bolognese fertig.
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Filme im Kopf - ich habe mal scheinbar eine Frage erhalten und weiß nicht, ob ich sie je beantwortet habe - ich google, finde diesbezüglich nichts: welchen Film hast du zuletzt gesehen? Hast du ihn gemocht? Ich habe einen Zettel mit Filmen im Kopf...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Das Meiste sehe ich im Kopf mit dem Kopf. Die Augen liefern mehr oder minder Zusammenhangloses. Die Bilder, die Filme, die Gedanken - sie alle entstehen im Kopf. Welchen Film habe ich zuletzt gesehen? Und habe ich ihn gemocht? Ich finde diesen Zettel auf meinem unaufgeräumten Schreibtisch, der vielleicht auch meinem Kopf und Herzen gleicht. Ich entstaube, versuche Ordnung zu schaffen in diffuser Trauer. Vor wenigen Minuten den Film in meinem Kopf. Er ging gut aus, und ich frage mich: Kerl, bist du paranoid? Und mein Verfolger, der mich immer wieder bei mir denunziert, Bestrafung, Überwachung und Folter verlangt, erklärt dazu: «Nein, du bist normal, langweilig und ein bißchen spießig.» Dann schlägt er mir vor, mit mir in den Keller zu gehen und ein paar Leichen auszugraben, damit sie endlich wieder befreit wären. Ich bezweifle, dass ihnen diese Freiheit hilf - «uns übrigens auch nicht», wende ich meinem Verfolger ein. Wir sind schon ein Team und ich spreche von «uns»! Er drückt mir wortlos den Spaten in die Hand. Damit kann ich nur im Garten graben, der Keller ist betoniert. Im Garten ein Loch - sieht aus wie mein Grab, gähnend leer und im Nebel ein Frauenschatten, und mein Verfolger sagt: «Winke nicht!» Warum sollte ich auch? Ich sollte besser einen anderen Film drehen. Auf der Rückseite des Zettels: Niklas Hardenberg im Interview. Er geht mit einer Journalistin eine Allee entlang - eine wunderschöne Allee im Herbst mit allen dazu gehörigen Millionen Farben. SIe kommen langsam aus dem Fluchtpunkt schlendernd auf die Kamera zu. Die Journalistin, eine schlanke Frau mit kurzen Haaren und später wird man sehen: mit einer Brille. Sie steckt in Jeans und in einem Parka. Hardenberg hat einen Mantel und einen Hut. In der Hand eine sehr altmodische Aktentasche. Der Film beginnt mit einer Kranfahrt aus der Vogelperspektive langsam im Sinkflug auf die Allee. In der Ferne auf der anderen Seite eine Villa, ein kleines Schlösschen, man wird es sehen, wenn die Kamera um 180° schwenkt, weil die beiden an ihr vorbei schlendern und sie sich drehen muss, um bei ihnen zu bleiben. Sie gehen auf die Villa zu. Die Allee mündet in ein großes Rondell mit einem Blumenbeet in der Mitte vor der Villa. Am Rande in der Grünanlage zwischen den Bäumen ein buckeliger Gärtner. Quasimodo höchstpersönlich. Er steht gedankenverloren vor einem großen Berg Laub, das er zusammengekehrt hat. Gestützt auf seinen Rechen betrachtet er die Wiese oder lässt einfach seine Gedanken schweifen. Es interessieren ihn die Herannahenden nicht, wenn er sie überhaupt erblickt hat.

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Filme im Kopf  ich habe mal scheinbar eine Frage erhalten und weiß nicht ob ich

Aber das Komma muss zwischen "daran" und "dass".

Auch damit hast du völlig recht, setzen wir die Kommas richtig. Die korrigierte Fassung ist im Google-Dokument. Von dort aus wird das Buch in Druck gehen. Das heißt, ich verwende diese Textversion, um das Buch zu erstellen. Aber während ich dir so schreibe, kommt mir die Idee, dass ich doch auch ein Hörbuch aus den SOKRATES-Folgen machen könnte. Soll ich Dir und auch anderen, die es interessiert nicht auch eine Hörversion der Geschichten hier anbieten. Und wir starten mal nicht mit der ersten Folge, sondern mit der 410. Was hältst du davon? Auf Google jedenfalls kannst du die Geschichte auch kommentieren, wenn du magst: https://docs.google.com/document/d/1h1HZ1wLyJ-klREpEtMe5ohnR7Y34-M8PB3-ngerLJHY/edit
Aber das Komma muss zwischen daran und dass

Träumst du manchmal davon, bei einer Lotterie zu gewinnen? Was würdest du mit deinen Millionen anfangen?

Nein, gewiss nicht. Ich will und genieße die innere Notwendigkeit der Entwicklung meines Lebens. Das allein bedeutet wahres Glück für mich. Zufällig gewonnene Millionen gehören nicht dazu und sind kein wirklicher Gewinn für mich.

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