Ich telefoniere sehr gerne. ABER mal was anderes: Falls eines der Süßlinge, mit denen ich hier regelmäßig kommuniziere (Ihr wisst es, wenn Ihr gemeint seid) gerne einen Blueskycode haben will - schreibt mir. Ich habe nur zwei und wer zuerst schreibt, bekommt den Code.
Auf dieser Plattform interagierst du hauptsächlich mit mir, einem Computerprogramm. Ich bin in der Lage, Text basierend auf den Eingaben zu generieren, die ich erhalte, aber ich bin kein Mensch.Es gibt jedoch auch echte Menschen, die die Plattform überwachen und warten, einschließlich der Moderatoren und Techniker. Wenn du mit einem echten Menschen sprechen möchtest, könntest du den Support oder die Community-Manager des jeweiligen Dienstes kontaktieren, den du nutzt.
Mein Name ist Bendix. Bendix ist eine klangreiche und, da auf dem X endend, abenteuerlich wundervolle Variante von "Benedikt". Ich unterhalte den festen Glauben daran, dass die Bedeutung dieses Namens auch mein Leben widerspiegelt - "der Gesegnete". Nun weile ich bereits 59 Sommer auf diesem traumverhangenen Erdenrund, stetig auf der abenteuerlichen Suche nach Dir, meiner Muse, meiner Traumfrau. Ach, Traumfrau! was für ein starkes Wort, ein Statement en gros und doch bedeutet es für jeden von uns etwas ganz Eigenes, verbunden mit ganz unterschiedlichen Welten und Vorstellungen, die aus diesem Globus einen so wunderlich Ort machen! Meine Traumfrau, in meiner türkisfarbenen Welt, ist ein Juwel, ein Smaragd unvergleichlicher Schönheit und teuerster Kostbarkeit! Eine Mischung aus der anmutigen jungen Olivia Wilde und der bezaubernden Chloë Grace Moretz, die meine Welt wie ein bernsteinfarbener Stern erleuchtet! Zu mir gibt es nicht viel zu sagen. Ich bin junggeblieben, dynamisch, wohne in einem gemütlichen, intimen Studio, das ich mein Eigen nenne, ein ruhiges Refugium inmitten des pulsierenden Lebens. Ach, wer braucht schon Geld, wenn das Herz vor Liebe und Leidenschaft überquillt! Wir werden zusammen lachen und tanzen, die Sterne vom Himmel pflücken und uns an der zeitlosen Pracht des Lebens erfreuen. Ich bin ein Mann von einfacher, aber exquisiter Lebensart, ein Kenner des Schönen, ein Bewunderer der Künste. An meiner Seite wirst Du ein Leben voller Passion, Romantik und unvergesslicher Momente erleben.Solltest Du, meine Teuerste, zwischen 18 und 25 Jahre alt sein und dieses Versprechen Dein Interesse geweckt haben, zögere nicht, mir zu schreiben. Lass' uns gemeinsam in den Sonnenuntergang segeln und ein Leben jenseits der banalen Existenz entdecken, das auf uns wartet!In der Welt der Träume und der Fantasie gibt es keine Grenzen, kein Oben und Unten, kein Reich und Arm. Dort gibt es nur uns, Hand in Hand, bereit, das Universum zu erobern.In herzensvoller Sehnsucht und Erwartung Deiner Zeilen, Bendix G.; Hamburg
Das ist eine absolut interessante Frage, die ich gerne ausführlich beantworte – allerdings muss ich dieser (wahrscheinlich) recht umfangreichen Antwort einige wichtige Dinge vorausschicken: Obschon ich die Frage sehr ausführlich würdige, handelt es sich dabei um meine äußerst kondensierte Ansicht dazu, die letztlich auch komplett falsch sein darf. Ich bin kein Historiker, mein Wissen ist begrenzt und ich antworte ohne jede Quellensichtung. Ergo handelt es sich um meine Perspektive, die eventuell hier und da eine Anregung sein kann, nicht um eine fachliche Einordnung. Das ist eine Binsenweisheit, aber trotzdem nicht unwichtig zu erwähnen: Die Dinge sind komplexer als ich sie auf wenigen Zeilen anreißen kann. Das heißt, dass ich SEHR plakativ antworte. Im Rahmen dieser Antwort gehe ich außerdem davon aus, dass «kulturelle Prägung» eine bestehende Größe ist. Mir ist klar, dass die Frage nach dem Einfluss kultureller Prägung sowohl innerhalb der Soziologie und (begrenzt) der Psychologie kontrovers diskutiert wird, diesen Aspekt möchte ich an dieser Stelle aber ausblenden. Es ist m.E. nicht schwer, sich insofern zu einigen, als dass der Ort, die Gesellschaft (und damit auch das Wertesystem), in die wir hineingeboren werden, einen gewissen Einfluss auf unsere Persönlichkeit und Weltsicht hat. Die Frage nach dem Ausmaß jener Prägung und inwieweit jene immer in erster Linie individuell zu beantworten ist – das muss ich innerhalb dieses Beitrags außer Acht lassen. Der erste und ein ganz wichtiger Baustein, über den allerdings bereits ganze Bibliotheken verfasst wurden, ist der Begriff des «American Exceptionalisms». Ursprünglich geprägt wurde der Begriff von dem französischen Philosophen de Tocqueville, der in den 1830er Jahren ein (in der Quintessenz) recht anti-amerikanisches Werk abfertigte. Hier platzierte er (paraphrasiert) die USA a priori außerhalb der zivilisatorischen Kultur, die Sinnstiftung innerhalb der USA als ein puritanisches Produkt aus Gottesfürchtigkeit und der Ausr.ottung der Native Americans. Letztere manifestierte sich kulturell insbesondere über «Manifest Destiny», m.E. eine kulturelle Perv.ersion der christlichen Reconquista. (Perver.sion insofern, als dass sich Reconquista auf ehemals christlich-europäisch geprägte Gebiete bezog – zumindest im Hauptteil -, nicht in der Hinsicht, als dass das eine weniger furchtbar als das andere wäre). Ehe wir uns aber zu sehr im christlichen Kolonialismus verirren – de facto sind die USA vor allem insofern eine Ausnahme, als dass sie kein erworbener, sondern ein eroberter, ein «erkämpfter» Staat sind, der ein Land besiedelte, in dem er kulturell heimatlos ist. Dies ist in der Tat (meines Wissens) in der Weltgeschichte beispiellos. Zwar kann man einwenden, dass bsplw. Deutschland kein «gewachsener» Staat ist (was man heute wieder an allen Ecken und Kanten merkt), aber «Deutschland» besteht aus Staaten, die (kultur)geographisch immer zusammenhängend waren (duh).
Die USA hingegen sind das Resultat des Kolonialaufstands eines Gebietes, das zeitweise von fünf Staaten besetzt wurde (Alaska gehörte einige Zeit zu Russland). Die ersten Siedler waren überwiegend Aussätzige oder zumindest Außenseiter, oft auch religiöse Fundamentalisten, die, gut untereinander vernetzt, erste Ansätze zivilisatorischer Gesellschaften etablierten. Bevor wir die USA (insbesondere heute) extrem für den (m.E.) veritablen Völkerm.ord an den Native Americans fronten, wollen wir aber nicht vergessen, dass jener historische Umgang ohne die europäisch-christliche Tradition (sogar schon pre-Reconquista) nicht möglich gewesen wäre. Auch die rass.istische Konnotation der Skla.verei ist ein direktes Produkt des Christentums. (Skl.averei selbst existierte seit der Antike und die meisten verschifften Skl.aven wurden «rechtmäßig» von Skl.avenhändlern z.B. in Nigeria «erworben» - Geschichte kennt nie komplett «Gute» oder gänzlich «Böse» -, der massive Ras.sismus allerdings als Begründung der Skl.averei ist etwas, das in der Antike nicht existierte, sondern der sukzessiven Etablierung des Begriffs «Rasse» in christlichen Kreisen des 15. Jahrhunderts geschuldet war). Die paneuropäische Antike, ob Römisch, Griechisch oder Ägyptisch, wäre jedenfalls nicht mit Mor.dlust und Ausrot.tungswillen über Nord- und Südamerika hergefallen und hätte im Vorbeigehen ganze Hochkulturen vernichtet. Das ist ganz allein der christlichen Prägung geschuldet. Die christliche Ikonographie geht genauso früh in den Gründungsmythos ein wie das Narrativ der bedrohlichen Natur, des bedrohlichen («barbarischen») Fremden, dem das Land gehörte, das einem («Manifest Destiny») von göttlicher Autorität her «zusteht» (Stichwort: Roanoke). Am Ende einer langen Auseinandersetzung (mit vielen verschiedenen Nebenstraßen) stand letztlich eine Unabhängigkeit von England, der größten verbliebenen Kolonialmacht. Um das Ausmaß aus heutiger Sicht etwas nachvollziehen zu können – es ist ganz sicher nicht 1:1 vergleichbar, aber die Situation der Ukraine ist jener der USA nicht unähnlich. Die Frage lautet: Unterwirft man sich einem Tyr.annen oder bleibt man unabhängig – respektive erhält jene Unabhängigkeit? Das Resultat der Unabhängigkeit war unter anderem eine der bemerkenswertesten und ungewöhnlichsten («American Exceptionalism») Verfassungen der damaligen Weltgeschichte. Um es, im Sinne der Frage, zu paraphrasieren: Die «gewöhnliche» europäische Ordnung war eine klerikale und aristokratische Herrschaft, wobei die aristokratischen Linien von Gott ausersehen waren, dessen Willen in der realen Welt umzusetzen, quasi an seiner statt zu herrschen (genauso wie, der Bibel nach, Gott über alles herrscht wie der Mann über seine Frau herrscht – aaaand patriarchy enters the chat). Plakativ: Das «Natürliche» lag in der Hand der göttlich ausersehenen Menschen, das «Spirituelle» verblieb allein im göttlichen Geiste.
Mit der Unabhängigkeit der USA hatte man, unter anderem, das «natürliche» Statut Gottes entmachtet. Ein unmöglicher Vorgang! (der bald darauf auch ein contributor zur Rigorosität der Französischen Revolution wurde). Man hatte aber nicht den Gott selbst entmachtet, denn das geistliche Wort galt genausoviel, wenn nicht gar mehr, als zuvor. Ergo gibt es bis heute in den USA eine Quadrillion verschiedener christlicher, semi-christlicher, new-age-artiger Religionen. Darüber entstand eine rapide Diskrepanz innerhalb der philosophischen Trends zwischen den USA und Frankreich. Die USA hatten «Great Awakening» - überwiegend ein innerreligiöser Disput verschiedenster (neo)religiöser Strömungen, der de facto vor allem theologisch war – während die Gewinnung der Autonomie ein Prozess war, der in Frankreich philosophisch von der sogenannten «Aufklärung» begleitet wurde. Nicht nur eine differenzierte Auseinandersetzung mit (klerikalen) Machtstrukturen, sondern auch eine Annäherung an den Materialismus, an den Naturalismus – das Urvertrauen in die (bisweilen sogar gottlose! - D'Holbach) Natur. Urvertrauen existiert in der amerikanischen Kultur allerdings vorwiegend im spirituellen, nicht im weltlichen Sinne. Die Kultur ist geprägt durch eine Aura der Bedrohung, die von dem «Fremden», «Ungewissen» und der Natur selbst ausgeht. In der «Natur» herrscht rauer Darwinismus, ein unsicherer Überlebenskampf, Feinde lauern überall. Dieses Motiv findet sich in amerikanischer Unterhaltung genauso wie in der Weltliteratur. «Moby Dick», «Tarzan», Rudyard Kipling schrieb «The Jungle Book» in den USA; «The Most Dangerous Game» (sowohl die brillante Kurzgeschichte als auch die Verfilmungen); Bei Edgar Allan Poe – u.a. «The Masque of the Red Death», aber auch in Filmen, u.a. «The Hills Have Eyes». Das mangelnde Urvertrauen in die Natur fußt nicht nur auf der kulturellen Erfahrung der siedelnden Überlebenden, die die «bedrohlichen Wilden» ausro.tten mussten, um sich eine Heimat zu erschaffen, sondern ist selbstverständlich ein fester Bestandteil christlicher Ethik, wird also reichlich innerhalb der Erziehung weitergegeben. Es ist jene tiefe Unsicherheit (außerhalb spiritueller «Wahrheiten»), die in der Hochzeit der Industrialisierung zur Evolution des Kapitalismus/Konsumismus geführt hat, den wir heute in Form von Globalisierung kennen. Freiheit und Demokratie sind Zustände, die nicht naturgegeben sind (weil in der Natur liegt nur das Chaos), sondern die permanent erkämpft und verteidigt werden müssen. Amüsanterweise hört man dieser Tage dieselbe Rhetorik sowohl von Demokraten als auch Republikanern. Letztere andererseits werden seit Jahrzehnten von christlichen Vereinigungen unterstützt, die laut Satzung explizit auf die Apok.alypse als Ende allen Natürlichen (a.k.a. Ausr.ottung der Welt) hinarbeiten, um zur göttlichen Ordnung zurückzufinden.
Die gewachsene Realität ist eine Gesellschaft, die überwiegend durch innere Unsicherheit geprägt ist und jene zu einem Zustande der permanenten gesellschaftlichen Kompensation kultiviert hat. «Wettbewerb» ist ein allgemeines «Gut», SchülerInnen werden lobend erwähnt, wenn sie besonders «competitive» sind. In der Natur herrscht Soziald.arwinismus, ergo kann nur der Stärkere auf Dauer überleben. Fake it 'til you make it. Viele Gelehrte, aber vor allem auch interessierte junge Erwachsene, arbeiten seit Langem daran, die historischen Verbr.echen an Native Americans aufzuarbeiten – und (ganz nebenbei – LOL) die Historie der Skl.averei, die noch extrem jung ist. Neben allen anderen politischen Motivationen steht dem aber auch eine Kultur im Wege, die, viel ausgeprägter als viele andere Nationen, in jeder Schwäche eine massive Bedrohung sieht. Daraus einhergehend auch ebenjener übertriebener Patriotismus, der heute im Wesentlichen denselben Gesetzen des Kapitalismus' unterliegt. Ein Amerikaner sagte einmal zu mir: «Th1rsttrap, Du unterschätzt das Ausmaß des Kapitalismus' in diesem Land. Die USA sind kein Staat in erster Linie, nur in zweiter – vor allem und zuallererst sind die USA ein großer Konzern.» Unique Selling Point – Freedom, The American Dream, The Greatest Country In The World. Das mag jetzt alles extrem negativ klingen, aber ich bin, im Gegensatz zu vielleicht de Tocqueville, absolut kein Anti-Amerikanist, eher im Gegenteil. Die amerikanische Verfassung und das Statut der Freiheit sind die größten Errungenschaften der post-antiken Zeit. Die freiheitlichen Wertvorstellungen Europas sind überwiegend jenem Prozess geschuldet; die Französische Revolution ist ultimativ ins Leere gelaufen, während die Amerikanische überdauert hat. Das Problem sind m.E. nicht die weltanschaulichen Grundfesten der Verfassung, sondern eine auf die christliche Religion zurückgehende tiefe Unsicherheit im Hier und Jetzt.
Meine Handschrift ist eine absolute Zumutung, ergo kann ich mich nicht erinnern, jemals einen Brief komplett handschriftlich abgefasst zu haben. Vielleicht einmal in meiner Kindheit. Aber grundsätzlich mag ich Briefe - bis vor ein paar Jahren unterhielt ich noch einige wenige Brieffreundschaften. Währenddessen bin ich dazu übergegangen, eher die Briefe individuell zu gestalten, weniger über meine Handschrift als durch die Darstellung. Beispielsweise unterhielt ich eine Brieffreundschaft mit einem Bekannten, der seinerzeit in Großbritannien lebte und der ein großer "Turtles"-Fan war. Also habe ich für die Briefköpfe häufig eine Schriftart benutzt, die dem Logo der Serie nachempfunden wurde und für den Brief allgemein das Grün aus dem Logo mit Rot als Kontrastfarbe. Leider kann ich nicht besonders gut zeichnen, aber hin und wieder habe ich Figuren aus den Comics abgepaust, gescannt und dann mit Photoshop nachbearbeitet. Das war hin und wieder echt ganz lustig. Briefe waren aber in all meinen Kontakten immer nur ein "flankierendes" Medium, mehr oder weniger eine eigene Kunstform. Zu einer Zeit, als ich wesentlich mehr Kontakte hatte als heute, habe ich auch regelmäßig ein anderes "Halloween"-Briefpapier entworfen, über einen Zeitraum von ca. 6-7 Jahre. Meist habe ich die Briefe auf Hochglanzpapier gedruckt, hin und wieder auch mit Klebebindung geheftet. Das war ziemlich cool - aber mittlerweile habe ich keine Brieffreunde mehr, was fast ein bisschen schade ist. Mein "normales" Briefpapier, das ich auch für Behörden und so weiter benutze, ist äußerlich stark dem Verpackungsdesign von "BVLGARI - Jasmin Noir" (meinem Lieblingsparfum) nachempfunden - komplett schwarz mit manchmal weißer, manchmal goldener Schrift für die Nachricht. Hin und wieder denken die Leute safe, dass ich einen Lattenschuss habe - aber kürzlich sagte mir eine Dame, dass sie den Brief am liebsten mit nach Hause genommen hätte, weil er so cool aussieht:D. Also dieser Designaspekt ist m.E. das Interessanteste am Briefeschreiben. Und ich liebe besonders die erste Reaktion, wenn man dem Fan einer bestimmten Serie einen Brief schickt, der komplett an dem Theme orientiert ist. Darüber hinaus lesen sich meine privaten Briefe dann häufig eher wie schlechte Depeschen, da alle Arten der "alltäglichen" Kommunikation einfach, im Gegensatz zu damals, leichter und schneller online zu erledigen sind.
Lowkey warte ich ja darauf, irgendwann auf einem Querdenker-Facebookprofil anstelle des üblichen "Schule-des-Lebens"-Bildungswegs "Lyceum des Lebens" oder, noch besser (Alliteration!) "Lebenslyceum" zu lesen.
Ja, Du bist der einzige Mensch auf der gesamten Welt, der abends nach der Arbeit joggt. Sportkleidungshersteller leben literally in ihren Autos, weil die Menschen aufgehört haben, so zu sein wie Du.
Wofür würdest du deine Seele verkaufen, wenn du sie wirklich an den Teufel verkaufen könntest?
Nicht für Kleinigkeiten, aber da bräuchte es auch nicht besonders viel - eine kleine schmucke Karibikinsel würde reichen, 100 Millionen US-Dollar auch. Ich habe keine Angst vor der Hölle und Satan ist mir absolut nicht unsympathisch. Und davon einmal abgesehen, glaube ich nicht an eine Nachwelt - paradise now!
Glaubst du, dass es schwer ist, anderen zu vergeben, die sich gegen dich "versündigt" haben? Hast du es schon einmal versucht?
Manchmal habe ich den Eindruck, dieser - teils sicherlich religiös geprägte, wenn nicht motivierte - "Vergebungsgedanke" existiert in unserer zeitgenössischen Gesellschaft insbesondere entweder im selbstmitleidigem Pathos oder in der Antizipation einer Reaktion derjenigen Person, der man "vergibt". Aber beides ist - für die allermeisten Situationen - von einer tragischen Belanglosigkeit. Die tragische Realität ist, dass ich und meine "Vergebung" jenen Personen, die mir in diesem Zusammenhange einfallen würden, vollkommen einerlei bin. Hierzu einmal eine autobiographische Anekdote: Eine Person, für die ich viel zu viel empfunden habe, als ich eigentlich sollte, schrieb mir vor mittlerweile einem Jahr (gerade tobte Hurricane Ian) nach Jahren ohne Kontakt eine seltsame SMS, die ich nicht wirklich einordnen konnte. Zu diesem Zeitpunkte wusste ich auch nicht, dass sie es war, die mir schrieb, und wunderte mich darüber, dass meine (recht geheime) Handynummer nun doch bei den Spammern umging. Ich müsste allerdings lügen, würde ich behaupten, dass ich nicht ein mulmiges Gefühl im Hinterkopf hatte, dass es sich bei der Urheberin um ebenjene Person von damals handelte. Nach einer Weile antwortete ich, andernteils um herauszufinden, ob der Urheber wirklich ein Spammer ist. Nach einem längeren Hin und Her (Tage - ohne Gaslighting, selbst gegen einen scheinbar Unbekannten, läuft gar kein Kontakt mit ihr ab), schrieb sie mir etwas wie: "Ich habe ein neues Handy und hatte Ihre Nummer unter einem Herzen abgespeichert, aber weiß nicht mehr, wer Sie sind." Und während zwei Bekannte von mir damals sagten, dass sie ihr kein Wort glauben würden, weil man ja wohl wisse, dass man nicht "den Heizungselektriker" unter einem Herzen abgespeichert hat - glaubte ich ihr zu 100%, dass sie nicht mehr wusste, wen sie seinerzeit unter einem Herzen abgespeichert hatte. Was das alles noch viel schlimmer machte. Kurzum: Mit entsprechendem zeitlichen Abstand wird jeder zur Banalität. Unsere "Vergebung" ist oftmals nur ein Zeichen dessen, dass wir immer noch emotional und gedanklich jener Person (aus mannigfachen Gründen) verhaftet sind. Und "Vergebung", besonders bei wirklich schweren Dingen, keinen Alltagsbanalitäten wie in meinem Beispiel, ändert normalerweise nicht besonders viel an den eigenen emotionalen Attachments - da braucht es schon um Einiges mehr. Das Schmerzlichste ist es einzusehen, dass man selbst, der oder die so stark fühlt, doch im Grunde für jene, denen man sich zu vergeben eingeladen fühlt, vollkommen banal und längst vergessen ist. Das zerstört das Pathos, das zum Gestus des Vergebens - fast als einen rituellen Prozess - dazugehört und führt auch die Motivation der Vergebung ad absurdum.
This question drives right up my rant alley - so buckle up, buttercups! (Das wird mal wieder eine geteilte Mehrfachantwort, die wahrscheinlich niemanden wirklich interessiert – aber das kennt man ja von mir:D). Ich bin so alt, dass ich quasi der erste Mensch in meinem damaligen Bekanntenkreis war, der einen Ereader besaß. Ich war gerade 18 und überwiegend mit Reisen beschäftigt. Jeder in meinem Bekanntenkreis hielt mich für bescheuert, zumal der E-Ink-Screen seinerzeit so anfällig für Screencrushs war, dass ich ihn in einem gepanzerten Pelican-Koffer mitführte. Das war in einer Zeit, in der sich das Epub-Format noch nicht durchgesetzt hatte und die meisten Ebooks PDF-Exports der veröffentlichten Buchdokumente (oder natürlich «raubkopierte» Scans) waren. Dem kann man entnehmen, dass ich Ebooks gegenüber nicht grundsätzlich abgeneigt bin. Gäbe es keine Ebooks, müsste ich wahrscheinlich mehrere Immobilien kaufen, um meine Bücher darauf zu verteilen. Bücher als physische Objekte haben einen körperlichen Reiz, der aber meines Erachtens in der Nostalgie etwas überbewertet wird. Selbstverständlich sind Geruch und Haptik eines Buches ein Teil des Reizes, den ein Buch ausmacht – aber für mich macht das vielleicht 10% des Erlebnisses aus. Obschon ich also grundsätzlich Ebooks ok finde, ist das, was die kommerzielle Welt daraus gemacht hat, eine absolute Katastrophe. Epub ist der Beginn des Untergangs des Buches als Kunstform. Kindle ist die Buchhölle schlechthin. Ein Reader, der komplett an Amazon selbst gekoppelt ist – das ist ein vollkommenes No-Go. Die Reader sind fast alle so klein, dass eine gute PDF-Datei, sofern sie denn überhaupt darstellbar wäre, nicht komplett sichtbar ist. Die Customizationfeatures mögen für einige wenige Sehbehinderte ein Segen sein, aber sie sind typographisch und künstlerisch katastrophal. Der Satz eines Textes ist eine Kunstform, die, richtig verstanden, den Text darstellerisch interpretiert. Die Auswahl der Schriftart ist Teil der Inszenierung. Ein Text wie «Shadowhunters» wird nicht mit der beliebigen Amazon-Standardschriftfamilie inszeniert, sondern mit Dolly und Drop Caps zum Kapitel- oder Szenenbeginn in Pterra (eine Schrift, die von Margo Chase – selig – gestaltet wurde, die auch die Schriftart für «Buffy – The Vampire Slayer» entworfen hat). Buchdesign ist idealerweise – das mag nicht auf eine Taschenbuchausgabe von irgendeinem Dan-Brown-Thriller zutreffen, der nur möglichst ökonomisch gesetzt wird, aber das ist eine Ausnahme von der Regel – eine eigene Kunstform, bei der es nicht nur darum geht, Schusterjungen und andere typographische Fehler zu reduzieren, sondern einem Text Raum zu geben, Bereiche hervorzuheben, die inhaltlich wichtig sind und langen Sätzen genügend Atemraum zu geben. Und alles beginnt mit der Frage nach den Schriftfamilien, die man für den Text selbst und die Überschriften und Drop Caps nutzt.
Da ich schon «Buffy» erwähnte – in den '90er Jahren gab es eine Reihe (eher mittelmäßiger) Bücher zur Sendung; eine amerikanische Ausgabe davon fiel mir vor einigen Jahren in die Hände. Die Interpretation des Textes war genial. Für die Überschriften hätte man die Buffy-Logoschrift («Kruella») verwenden können, stattdessen hat sich die Verantwortliche dafür entschieden, die Schriftart «Herculanum» zu nutzen, die 1.) im «Buffy»-Logo den Titelzusatz «The Vampire Slayer» und 2.) die Credits zu Beginn der Episode darstellte. Die für den Text verwendete Schriftfamilie war «ITC Berkeley Oldstyle», was in meinen Augen eine absolut geniale Entscheidung war. «Berkeley Oldstyle» ist eine in den '80er Jahren nachgestaltete Version einer in den '40er Jahren für die University of California Press gestalteten Schriftfamilie. Der Designer, Francis Goudy, orientierte sich nach eigenen Angaben bei der Gestaltung an Ausgaben der University of Oxford. Zeitweise wurde «Berkeley Oldstyle» auch unter dem Namen «Californian» verkauft. Kurzum: Die Schriftfamilie ist historisch geknüpft an das akademische Studentenleben in Kalifornien, in dessen Zusammenhang «Buffy – The Vampire Slayer» spielt. In das Design der Schriftfamilie flossen viele Vorbilder aus der Renaissance, insbesondere Schriftgestaltungen des venezianischen Druckkünstlers Nicolas Jenson. Die Schriftfamilie kommuniziert zeitgleich den Coming-of-Age-Bezug Buffys, die zum Zeitpunkt des Erscheinens (4. Staffel) von der High School aufs College ging, und eine antike zeitlose Tradition, die wunderbar zum Vampirgenre passt. Wer auch immer seinerzeit bei Simon & Schuster die typographischen Entscheidungen getroffen hat, wusste genau was sie oder er tat und war sehr wahrscheinlich (Stichwort «Herculanum») selbst Fan der Serie. Einen solchen Text stellt man nicht in fu.cking Amazon-Bookerly dar! Und außerdem liest man ihn genauso wie er gesetzt wurde – Zeile für Zeile. Dasselbe gilt für das bereits erwähnte «Shadowhunters» - das Erscheinungsbild ist nicht nur passend (die 2001 in einer Ursprungsversion von der niederländischen Type Foundry Underware erstmals veröffentlichte «Dolly» ist prädestiniert für Young- bzw. New Adult Urban Fantasy und die Nutzung von Pterra als Logo- und Drop-Cap-Schriftart ist brillant), es ist als Ensemble Teil der Marke «Shadowhunters». Einen solchen Text überträgt man nicht in irgendeine E-Reader-Standardschrift. Und wo wir bei dem Begriff «Marke» sind – ein noch viel eklatanteres Beispiel ist m.E. der «Diogenes»-Verlag. Ich habe überhaupt nichts dagegen, einen «Diogenes»-Text auf einem EReader oder auch auf dem Tablet zu lesen. Aber die Buchdesignentscheidungen sind bei dem «Diogenes»-Verlag so ausgeprägt, dass man hier beinahe nicht von einem Verlag im eigentlichen Sinne, sondern von einem Label sprechen kann.
Ein «Diogenes»-Text benutzt IMMER die hauseigene «Garamond»-Schriftart, die stark auf der «Garamond Stempel» basiert. Weiterhin hat ein «Diogenes»-Text IMMER 30 Zeilen pro Seite, vollkommen egal, ob es eine Papierseite oder eine elektronische ist. Das ist das Markenzeichen des Verlags. Ein «Bookerly»-Text ist kein Diogenestext. Meine ganze Antwort mag furchtbar pedantisch klingen, aber der Wegfall des Buchdesigns auf dem elektronischen Buchmarkt ist m.E. gravierend. Sicherlich kann man argumentieren, dass ein guter Text an und für sich durch Einheitstypographie und undurchdachten (da algorithmischen) Satz nicht sehr viel schlechter wird; aber mit demselben Argument könnte man auch sagen, dass es für ein gutes Theaterstück kein eigenes Bühnenbild und aufwendig gestaltete Requisiten braucht, solange doch dieselben talentierten Darsteller anwesend sind, die die Geschichte erzählen. Warum hat es denn überhaupt aufwendig produzierte Netflixserien, wenn wir doch auch die Tablereads zur Vorbereitung auf den Dreh streamen könnten? Notgedrungenerweise lese ich tatsächlich Epub-Bücher und ich habe über die Zeit eine kleine Bibliothek an Schriftfamilien zusammengekauft, die mir dabei helfen, einen Text einigermaßen «passend» zu inszenieren. Aber das ändert nichts daran, dass das elektronische Lesen, so wie es heutzutage gelebt wird, einen großen Aspekt der literarischen Kunst ausspart, der m.E. nicht ausgespart werden sollte. Vor einiger Zeit habe ich einige Verlage kontaktiert und angefragt, ob sie mir ihre Druckvorstufen-InDesign-Exports (PDFs) als Ebook verkaufen würden. Die allermeisten haben das selbstverständlich abgelehnt, aber es gibt zwei mittelständische Verlage, die mir jene Exports tatsächlich als Ebook überlassen – ich namedroppe sie nicht, aber sie haben einen Platz in meinem Herzen, weil die Vertreter, mit denen ich sprach, meine Motivation komplett verstehen konnten. Seitdem mein guter alter Ereader leider den Geist aufgegeben hat (RIP), gibt es kaum guten Ersatz. Onyx ist einigermaßen nutzbar, aber immer noch nicht dasselbe. Wann immer ich PDFs lese, ob Bücher oder Zeitungen und Zeitschriften, greife ich zumeist auf ein größeres Tablet zurück. M.E. ist das vollkommen okay, auch ohne E-Ink-Screen. Solange die Industrie nicht einen Weg findet, alle visuellen Kunstaspekte des Buches in die elektronische Ausgabe zu integrieren, wird der EReader für meine Begriffe leider weiterhin eine Fastfood-Version der Textinszenierung bleiben.
Kürzlich besuchte ich das Haus, in dem ich aufwuchs und fand ein paar alte CDs (yeah, lang ist's her) und Bücher. Ergo höre ich zur Zeit etwas Kram aus meiner Jugendzeit, u.a. "Slipknot". Das erste Album war lyrisch nicht im Ansatz anspruchsvoll, aber der Chorus zu "Eyeless" ist literally eines der künstlerisch brillantesten poetischen Erzeugnisse, die ich je gehört habe. Und es ist komplett under-appreciated. Der Chorus wiederholt nur einen Satz: "You can't see California without Marlon Brando's eyes." Dieser eine Satz bietet ein solch großes Spektrum an Reflexion - von der Historie Hollywoods bis hin zu den massiven sozialen Unterschieden in Kalifornien - auf eine so brillant kondensierte Weise, dass es einem die Sprache verschlägt, besonders eingebettet in relativ unspektakuläre Lyrics. Also wollte ich mehr darüber erfahren und fand heraus, dass Corey Taylor diesen Satz nicht selbst schrieb, sondern von einem Obdachlosen hörte, der ihn offenbar ständig wiederholte. Das erinnert mich an ein Interview mit dem Footballtrainer Bill Bellichick von vor ein paar Jahren, in dem er sagte, dass der größte Quarterback in der Geschichte des Sports wahrscheinlich momentan Burger wendet, um zu überleben und niemals auch nur in die Nähe eines NFL Drafts kommen wird. Es ist unfaßbar, wie viel hochgradiges Talent auf der Straße versauert, während weitaus weniger fähige Leute gefeiert und mit Geld zugeschüttet werden. Well - you can't see California without Marlon Brando's eyes.
Just a rather insignificant thought: Die momentan in den USA viel diskutierte Frontpage der UNC-Studierendenzeitung "Daily Tar Heel" zeigt meines Erachtens unter vielen anderen Dingen, wie wichtig das Printformat immer noch ist. Es gibt kein äquivalentes Format, keine Onlinelayouts, die so pointiert und mit ähnlich großer Wirkung Texte dieser Art transportieren könnten. Ob in Form physischen Prints oder als PDF auf dem Smartphone oder Tablet - es ist meines Erachtens wichtig, dass das Format an und für sich erhalten bleibt. Keine Website kann das in dem Wirkungsgrad ersetzen.
Wo und wie informiert Ihr euch über das aktuelle Weltgeschehen? Schaut Ihr noch regelmäßig die Nachrichten im Fernsehen? Falls ja, welche Sendung schaut Ihr und warum? Falls nein, wieso nicht, bzw. wie informiert Ihr euch stattdessen über das Weltgeschehen?
Gosh, mein ganzes Leben lang bin ich eigentlich immer nur - wechselhaft, of course - on the verge of Depression und meine Nachrichtengewohnheiten machen es momentan nicht besser, im Gegenteil. Fernsehen nehme ich als Nachrichtenmedium schon sehr lange nicht mehr wahr, was aber einzig und allein daran liegt, dass ich seit dem Ende meiner Kindheit kaum noch lineares Fernsehen gesehen habe. Aber auch aufgrund des gelegentlichen Einschaltens habe ich keinen Zweifel daran, dass die Tagesschau nach wie vor großartig darin ist, kondensiert zu informieren.Deutsche Medien nehme ich fast nur unregelmäßig wahr. Ab und zu lese ich die "Zeit", ich liebe auch den Wiener "Standard" - eine wundervolle Zeitung. Zeitungen und Radio sind mein primärer Informationskanal, was (insbesondere hinsichtlich der Zeitungen) wirklich mittlerweile ein Fluch ist. Ich lese - in E-Paper-Ausgaben (of course) - regelmäßig die "New York Times", "USA Today", "WSJ", "The Guardian" und LeMonde, wobei ich Letztere mehr übersetze als lese - mein Französisch ist immer noch furchtbar schlecht. Als Einschränkung: Ich "lese" nicht wirklich alle Zeitungen (dann müsste ich den Tag über nichts anderes machen als das), sondern ich scrolle hindurch und überfliege - logischerweise gleichen sich die Meldungen ja auch oft (duh). Tagsüber höre ich viel Radio - hin und wieder auch Deutschlandradio, aber insbesondere amerikanisches Radio, NPR Stationen. Und ich folge vielen Newsorganisationen weltweit auf dem unselig unbenannten Twitter. Ich merke allerdings mittlerweile, dass ich das alles nicht mehr lesen und hören will. Kürzlich las ich, dass irgendein grenzfaschisto.ider libertärer Lellek mittlerweile in den Umfragen in Neuseeland gut abschneidet. Fasch.istischer Rechtsruck in fu.cking Neuseeland! Und Labour lutscht jetzt bei den Steinreichen, während sich die Tories ernsthaft überlegen, weiter in den Brexit-Gefilden zu fischen, um sich politisch abzugrenzen. Und dann haben wir noch nicht mal von den ganzen Mißständen innerhalb der französischen Polizei gesprochen, die diesen Sommer in Frankreich sehr offen zutage getreten sind. Es ist weltweit ein solches Elend, dass ich mich wirklich mittlerweile frage, ob ich mich noch knapp 2 Stunden am Tag damit auseinandersetzen soll. Mein ganzes Leben war ich mehr oder weniger Nachrichtenjunkie - aber ich merke, dass das meiner mentalen Gesundheit wirklich nicht gut tut. Ich freue mich schon auf den baldigen deutschen Winter, wenn ich nur wieder 6-9 Monate in der nicht endenden deutschen Dunkelheit sitze. Das wird bestimmt lustig ... Sorry, guys.
Pepsi Zero holt es da auch nicht mehr raus. Das beste "fRüHsTüCk" für die Art Herzsprünge, die der Kardiologe mit "da kann ich auch nichts mehr machen" kommentiert.
Seriously - bei der Mehrzahl der Fragen ist es doch mal eine willkommene Abwechslung, nicht verstehen zu müssen, was gerade gefragt wird. Ich fürchte, die Fragen zu verstehen, wäre weitaus unangenehmer.
Dieses Foto erinnert mich low-key an die Besprechung eines verunglückten Romans von Grass, der u.a. versucht hat, Fontane sprachlich zu imitieren, was Karasek mit der Zuspitzung kommentierte: "Habe gestern wieder kolossal gut gegessen, erlaube mir, Kameraden, zu fragen ..."
Offensichtlich schon, ja, und solange ich die Antworten einiger User hier interessant finde, kann ich auch über die meisten Fragen, die ziemlich awkward sind, hinwegschauen.
Findest du es unattraktiv wenn Frauen viel fast Food essen?
Daaaaamnnn, woher kommt sowas? Let the girl eat! Seriously, es wird dieser Tage ja fast mehr Alltägliches in Schubladen von "attraktiv" und "unattraktiv" eingeordnet als zu viktorianischen Zeiten - und die Jungs (yeah, überwiegend Jungs) hatten das damals echt gut drauf.Wieso wendet man Kategorien von "Attraktivität" überhaupt auf so etwas an? Es ist ganz sicherlich nicht der Höhepunkt der Attraktion, wie ich in einem Fünf-Sterne-Restaurant verzweifelt versucht habe, zum ersten Mal Hummer zu essen, ohne dass auch wirklich jeder im Restaurant etwas davon hat. Wäre das in Japan gewesen, hätte ich safe mein Gesicht verloren. Aber das in eine Attraktivitätsrichtung zu lenken ... Jesus f*****g christ ... "Mit einem Lächeln, sonniger als ein Sommerfrischemorgen an der Côte d’Azur, fuhren ihre zarten Fingerspitzen über die harte Oberfläche des Burgerbrötchens. Ihre vollen, erdbeerfarbenen Lippen öffneten sich ein wenig, als sie, den Blick in gespannter Erwartung der bevorstehenden Genüsse gesenkt haltend, den Burger zu ihrem Munde führte."- Stellt Ihr Euch das echt so vor (wie in einem Groschenroman geschrieben), oder was? xD N1ce ...
Das hat sich Alexander Puschkin auch gedacht. Und meist ging es gut, bis es dann nicht mehr gut ging. Das schöne Duell im Morgengrauen mit Pis.tolen, die eh zu ungenau waren, um den Gegner zu treffen. Heute würde diese antik anmutende Angewohnheit in den USA sicherlich etwas anders ablaufen ...
Lol. Wie soll ich diese Frage so allgemein beantworten? Bestimmt werde ich an irgendeinem Punkt einige Ask-User dazu nötigen, einen vierteljährlichen Ask-Buchclub zu veranstalten, frei nach dem Literarischen Quartett - drei Neuerscheinungen, ein Klassiker, jeder Teilnehmer stellt ein Buch vor:D. Anyways - was soll ich Dir empfehlen, wenn ich Dich nicht kenne? Lies die deutschsprachigen Klassiker. Wenn Du mit Goethe beginnen willst, dann beginne mit Werther. Zumindest mich hat alles andere von ihm (mit Ausnahme Faustens) nicht wirklich begeistert. Thomas Mann hat mit den "Buddenbrooks" einen sehr guten, teilweise (insbesondere für Manns Verhältnisse) extrem kunstvollen Text vorgelegt, der aber auch sehr abendfüllend ist. Mit dem Zauberberg habe ich dann aus vielen Gründen, aber insbesondere inhaltlich, nichts anfangen können. Ob man jetzt das Werk seines Bruders Heinrich unbedingt gelesen haben muss ... Well, "der Untertan" war sprachlich unheimlich schön, aber es war dann doch ein wenig cringey, wie ein sehr intellektuell Aufgewachsener die einfachen Kneipengespräche beschrieben hat. Kafkas "Prozess" - hell yeah! Definitiv auch Musil - allein für seine sprachlichen Fähigkeiten - am besten "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß", da "Mann ohne Eigenschaften" echt ein sehr ausladendes Buch ist. Joseph Roth ist sprachlich grandios. Ich würde allerdings "Hotel Savoy" mehr empfehlen als den "Radetzkymarsch", der mehr oder weniger Schullektüre geworden ist. Apropos Schullektüre - Anna Seghers, "Das siebte Kreuz". Ich mag die Perspektive, aber erst besonders "Die schöne Frau Seidenman" von Andrzej Szczypiorski hat mir geholfen, die Perspektive der Kriegsbetroffenen deutlicher nachzuvollziehen. (Sehr stark - besonders literarisch - dafür aber auch ziemlich zynisch ist "Das Buch Blam" von Aleksandar Tisma). Persönlich würde ich einen Bogen um Grass machen - selbst um die Blechtrommel (von mir auch liebevoll Brechtrommel genannt).Wenn Du meinen deutschsprachigen Lieblingsschriftsteller Eduard Graf Keyserling kennenlernen magst, beginne nicht mit "Wellen". Der Roman wird sehr oft (als Einziger von ihm) von Intellektuellen gelesen, da sie ihn so schön als Metapher des Niedergangs des Adels sehen können. Beginne stattdessen mit "Schwüle Tage" - eine kleine Novelle, wunderbar verfasst, großartiges (leicht unerwartetes) Ende. Das sind - mit einigen Nebenerwähnungen - die deutschen "Klassiker", die mir spontan einfallen. International gibt es so viel mehr. Ich liebe btw. viktorianische Romane, die Bronte-Schwestern, Austen, etc. Wenn Du Urban Fantasy magst - die Anita-Blake-Reihe von Laurell K. Hamilton ist cool, begrenzt auch die Sookie-Stackhouse-Reihe, auf der "True Blood" basiert. Ein (auch literarischer) großartiger Roman ist btw. "Der Anschlag" von Stephen King. Aber ich könnte das ewig fortsetzen und das sind wirklich nur Sachen, die mir oberflächlich einfallen.
Haben wir denn nicht schon genug Lebenszeit vergehen lassen, in der wir stillschweigend, herzzerreißend aneinander vorbeilaufen und in die entgegengesetzte Richtung laufen?
Hauptsache es hat sich im Endeffekt gelohnt und das ist bei definitiv fortlaufend der Fall.
Wer sind Sie und warum steht das unter "Personal"? :D
Verlieren Männer das Interesse an einer Frau, die sofort mit ihnen ins Bett geht?
Die Frage ist sehr absurd gestellt. Würde ich das Interesse an einer Person verlieren, die mit mir sofort nachdem sie mich kennengelernt hat ins Bett gehen WILL? Es würde sich meinerseits an dem Punkt kein ernsthaftes Interesse aufbauen, aber es wäre in diesem Szenario auch eine Grundlage nicht geschaffen.Die Weise, wie Du die Frage stellst, insinuiert allerdings, dass hier ein potenzieller Partner se.xuell mit einer Person verkehrt, um ihr danach (indirekt) genau das vorzuwerfen. Das ist, gelinde gesagt, kompletter Bulls.hit und das "Interesse" einer Person, die derart heuchlerisch handelt, ist ohnehin vollkommen wertlos.
Ich habe eine von Philip Gough illustrierte Ausgabe von Austens "Emma"! Seriously - ich "date" nicht, aber es gäbe auch keine besonderen Gründe, mich zu daten.
Was meinst Du konkret mit "persönlichen Dingen"? Es gibt nur ganz wenige nicht-elektronische Korrespondenzen von mir. Ich schreibe so gut wie keine Briefe. Hin und wieder schreibe ich tatsächlich mal handschriftliche Briefe und scanne sie ein, um sie einer Person per Mail zu senden, aber darin erschöpft sich das auch. Im weitesten Sinne ist ja jedes Besitztum "persönlich", aber davon ein Inventar zu machen, wäre auch ein bisschen merkwürdig. Der Gegenstand, der mir am allermeisten nostalgisch bedeutet, ist safe mein Krümelmonsterchen, das ich als Kind überall mit hingenommen habe. (Das sieht aber leider auch schon etwas angegriffen aus, liegt aber immer noch in meinem Bett). Ansonsten gibt es wenig wirklich nostalgisch "Persönliches".
Welche kreativen Aktivitäten oder Hobbys habt ihr entdeckt, die euch dabei geholfen haben, eure kreative Seite zu entfalten?
Ich habe literally keine "Hobbys", weil ich dazu einfach Dinge viel zu ernst nehme und ich mag den Begriff "Hobby" überhaupt nicht. Davon aber einmal ab - ich übertrage gerade Emil Marriots (Pseudonym von Emilie Mataja) ersten in der Zeitung abgedruckten Roman von Frakturschrift und zeitgenössische Rechtschreibung in das heutige Format. Generell liebe ich das Zeitschriftenformat und verstehe nicht wirklich, dass es nicht viel häufiger für Geschichten genutzt wird. Deshalb kam ich nicht umhin, währenddessen auch gleich die Geschichte in das Zeitschriftenformat zu übertragen und - mithilfe von AI - Illustrationen hinzuzufügen. (Problem bei AI ist: Sie ist extrem gut, aber sehr schlecht darin, wirkliche Häßlichkeit in Charakteren darzustellen, ergo muss alles sehr schön aussehen). Falls ich in 100 Jahren mit der Übertragung fertig sein sollte, werde ich mir den Roman vielleicht in Heftformat drucken lassen. Es ist bisher kein sehr guter Roman, zumindest nicht stilistisch - man merkt aber ein gewisses erzählerisches Feuer und einige Beschreibungen sind amüsant (z.B.: "Er war etwa siebzig Jahre alt, von kleiner Gestalt und sein Gesicht bot nichts Bemerkenswertes als den scharfgeschnittenen Mund, um welchen ein auffallend sarkastischer Zug spielte. Unzufriedenen Blickes schau- te der alte Herr um sich, schüttelte das Haupt, wartete eine kurze Weile und entschloss sich dann zu rufen: »Marianne!«"). Die Autorin war seinerzeit 25 Jahre alt und da sie viel in Zeitungen veröffentlichte, bin ich gespannt, wie sie sich über die Jahrzehnte entwickelt hat. Ich finde es immer noch schade, dass sie vollends in Vergessenheit geriet. Oh, mein Entwurf für den Beginn des Romans sieht übrigens so aus - it isn't perfect, I know.