Seid ihr auch manchmal überwältigt bis überfordert darüber, wie wenig ihr erst wisst und wie viel ihr eigentlich noch lernen könntet, wenn ihr die Zeit und Muße hättet? Ich schon.

100% this!
Ich kratze sehr gerne an der Oberfläche verschiedenster Themen, stets mit der Folge, dass ich mich in einem Kaninchenbau ungeahnten Erkenntnispotentials wiederfinde. Darauf folgt in der Regel die Ernüchterung, dass ich die jeweilige Materie niemals in der von mir gewünschten Form durchdringen kann, solange ich auf Arbeit und Haushalt, Lebensmittelaufnahme und Schlaf angewiesen bin.
Ich möchte mich tiefer mit Chemie und Synthese beschäftigen, bleibe aber auf theoretische Grundlagenbegriffe beschränkt.
Ich möchte mich tiefer mit Psychologie und Philosophie befassen, bleibe aber auf kurzweilige Online-Seminare beschränkt.
Ich möchte mich mit Semantik, Lexikologie und Ethymologie verschiedener Sprachen (wie z.B. gälisch, finnisch oder sanskrit) befassen, bleibe aber auf die Optimierung meiner Englisch-Kenntnisse beschränkt.
Geschichte, Musiktheorie, Voodoo, Astronomie, Botanik... Es gibt Menschen, die derartigen Themen eine ganze Lebensspanne widmen und sie dennoch nicht vollumfänglich erfassen können. Wie soll ich sie mir dann alle auf einmal aneignen können?
Diese antreibende Neugierde, die du beschreibst, ist etwas verdammt wertvolles, aber das Erkennen von Grenzen und noch viel mehr deren Akzeptanz sind ebenso wichtig für eine gesundes Gleichgewicht.
Gewiss sind das Dehnen und Durchbrechen von Grenzen elementar für neue Entdeckungen und Erkenntnisgewinn; aber wer kontinuierlich gegen eine Wand läuft, der kriegt zwangsläufig Beulen.
Weniger ist manchmal mehr, deshalb beschränke ich mich aktuell darauf, mein Interesse an Mikroprozessorik und Hackingmechanismen zu befriedigen (zugegeben auch deshalb, weil ich das im Rahmen meiner Arbeit tun kann).
Außerdem warten noch rund 30 Bücher darauf gelesen und drei neue Instrumente (Sax, Akkordeon und Sitar) darauf erlernt zu werden.
In diesem Sinne - Neugierde und Entdeckerdrang können wie ein Feuer oder gar eine Kernspaltung sein: gerichtet und kontrolliert entfesseln sie eine unheimliche Nutzleistung, die du zu deinen Gunsten einsetzen kannst. Sich selbst überlassen können sie jedoch destruktiv wirken, deine Konzentration schwächen und dich letztlich zerreißen.
Nebengedanke:
Wenn Neugierde == Leistungspotential ist, verstricken wir und andere, denen es auch so geht, damit in einem meritokratiekonformen Eskapismus? 🤔
Ich kratze sehr gerne an der Oberfläche verschiedenster Themen, stets mit der Folge, dass ich mich in einem Kaninchenbau ungeahnten Erkenntnispotentials wiederfinde. Darauf folgt in der Regel die Ernüchterung, dass ich die jeweilige Materie niemals in der von mir gewünschten Form durchdringen kann, solange ich auf Arbeit und Haushalt, Lebensmittelaufnahme und Schlaf angewiesen bin.
Ich möchte mich tiefer mit Chemie und Synthese beschäftigen, bleibe aber auf theoretische Grundlagenbegriffe beschränkt.
Ich möchte mich tiefer mit Psychologie und Philosophie befassen, bleibe aber auf kurzweilige Online-Seminare beschränkt.
Ich möchte mich mit Semantik, Lexikologie und Ethymologie verschiedener Sprachen (wie z.B. gälisch, finnisch oder sanskrit) befassen, bleibe aber auf die Optimierung meiner Englisch-Kenntnisse beschränkt.
Geschichte, Musiktheorie, Voodoo, Astronomie, Botanik... Es gibt Menschen, die derartigen Themen eine ganze Lebensspanne widmen und sie dennoch nicht vollumfänglich erfassen können. Wie soll ich sie mir dann alle auf einmal aneignen können?
Diese antreibende Neugierde, die du beschreibst, ist etwas verdammt wertvolles, aber das Erkennen von Grenzen und noch viel mehr deren Akzeptanz sind ebenso wichtig für eine gesundes Gleichgewicht.
Gewiss sind das Dehnen und Durchbrechen von Grenzen elementar für neue Entdeckungen und Erkenntnisgewinn; aber wer kontinuierlich gegen eine Wand läuft, der kriegt zwangsläufig Beulen.
Weniger ist manchmal mehr, deshalb beschränke ich mich aktuell darauf, mein Interesse an Mikroprozessorik und Hackingmechanismen zu befriedigen (zugegeben auch deshalb, weil ich das im Rahmen meiner Arbeit tun kann).
Außerdem warten noch rund 30 Bücher darauf gelesen und drei neue Instrumente (Sax, Akkordeon und Sitar) darauf erlernt zu werden.
In diesem Sinne - Neugierde und Entdeckerdrang können wie ein Feuer oder gar eine Kernspaltung sein: gerichtet und kontrolliert entfesseln sie eine unheimliche Nutzleistung, die du zu deinen Gunsten einsetzen kannst. Sich selbst überlassen können sie jedoch destruktiv wirken, deine Konzentration schwächen und dich letztlich zerreißen.
Nebengedanke:
Wenn Neugierde == Leistungspotential ist, verstricken wir und andere, denen es auch so geht, damit in einem meritokratiekonformen Eskapismus? 🤔
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