Buch 📗 oder EBook? - Teil 3

Ein «Diogenes»-Text benutzt IMMER die hauseigene «Garamond»-Schriftart, die stark auf der «Garamond Stempel» basiert. Weiterhin hat ein «Diogenes»-Text IMMER 30 Zeilen pro Seite, vollkommen egal, ob es eine Papierseite oder eine elektronische ist. Das ist das Markenzeichen des Verlags. Ein «Bookerly»-Text ist kein Diogenestext.
Meine ganze Antwort mag furchtbar pedantisch klingen, aber der Wegfall des Buchdesigns auf dem elektronischen Buchmarkt ist m.E. gravierend. Sicherlich kann man argumentieren, dass ein guter Text an und für sich durch Einheitstypographie und undurchdachten (da algorithmischen) Satz nicht sehr viel schlechter wird; aber mit demselben Argument könnte man auch sagen, dass es für ein gutes Theaterstück kein eigenes Bühnenbild und aufwendig gestaltete Requisiten braucht, solange doch dieselben talentierten Darsteller anwesend sind, die die Geschichte erzählen. Warum hat es denn überhaupt aufwendig produzierte Netflixserien, wenn wir doch auch die Tablereads zur Vorbereitung auf den Dreh streamen könnten?
Notgedrungenerweise lese ich tatsächlich Epub-Bücher und ich habe über die Zeit eine kleine Bibliothek an Schriftfamilien zusammengekauft, die mir dabei helfen, einen Text einigermaßen «passend» zu inszenieren. Aber das ändert nichts daran, dass das elektronische Lesen, so wie es heutzutage gelebt wird, einen großen Aspekt der literarischen Kunst ausspart, der m.E. nicht ausgespart werden sollte. Vor einiger Zeit habe ich einige Verlage kontaktiert und angefragt, ob sie mir ihre Druckvorstufen-InDesign-Exports (PDFs) als Ebook verkaufen würden. Die allermeisten haben das selbstverständlich abgelehnt, aber es gibt zwei mittelständische Verlage, die mir jene Exports tatsächlich als Ebook überlassen – ich namedroppe sie nicht, aber sie haben einen Platz in meinem Herzen, weil die Vertreter, mit denen ich sprach, meine Motivation komplett verstehen konnten.
Seitdem mein guter alter Ereader leider den Geist aufgegeben hat (RIP), gibt es kaum guten Ersatz. Onyx ist einigermaßen nutzbar, aber immer noch nicht dasselbe. Wann immer ich PDFs lese, ob Bücher oder Zeitungen und Zeitschriften, greife ich zumeist auf ein größeres Tablet zurück. M.E. ist das vollkommen okay, auch ohne E-Ink-Screen.
Solange die Industrie nicht einen Weg findet, alle visuellen Kunstaspekte des Buches in die elektronische Ausgabe zu integrieren, wird der EReader für meine Begriffe leider weiterhin eine Fastfood-Version der Textinszenierung bleiben.
Meine ganze Antwort mag furchtbar pedantisch klingen, aber der Wegfall des Buchdesigns auf dem elektronischen Buchmarkt ist m.E. gravierend. Sicherlich kann man argumentieren, dass ein guter Text an und für sich durch Einheitstypographie und undurchdachten (da algorithmischen) Satz nicht sehr viel schlechter wird; aber mit demselben Argument könnte man auch sagen, dass es für ein gutes Theaterstück kein eigenes Bühnenbild und aufwendig gestaltete Requisiten braucht, solange doch dieselben talentierten Darsteller anwesend sind, die die Geschichte erzählen. Warum hat es denn überhaupt aufwendig produzierte Netflixserien, wenn wir doch auch die Tablereads zur Vorbereitung auf den Dreh streamen könnten?
Notgedrungenerweise lese ich tatsächlich Epub-Bücher und ich habe über die Zeit eine kleine Bibliothek an Schriftfamilien zusammengekauft, die mir dabei helfen, einen Text einigermaßen «passend» zu inszenieren. Aber das ändert nichts daran, dass das elektronische Lesen, so wie es heutzutage gelebt wird, einen großen Aspekt der literarischen Kunst ausspart, der m.E. nicht ausgespart werden sollte. Vor einiger Zeit habe ich einige Verlage kontaktiert und angefragt, ob sie mir ihre Druckvorstufen-InDesign-Exports (PDFs) als Ebook verkaufen würden. Die allermeisten haben das selbstverständlich abgelehnt, aber es gibt zwei mittelständische Verlage, die mir jene Exports tatsächlich als Ebook überlassen – ich namedroppe sie nicht, aber sie haben einen Platz in meinem Herzen, weil die Vertreter, mit denen ich sprach, meine Motivation komplett verstehen konnten.
Seitdem mein guter alter Ereader leider den Geist aufgegeben hat (RIP), gibt es kaum guten Ersatz. Onyx ist einigermaßen nutzbar, aber immer noch nicht dasselbe. Wann immer ich PDFs lese, ob Bücher oder Zeitungen und Zeitschriften, greife ich zumeist auf ein größeres Tablet zurück. M.E. ist das vollkommen okay, auch ohne E-Ink-Screen.
Solange die Industrie nicht einen Weg findet, alle visuellen Kunstaspekte des Buches in die elektronische Ausgabe zu integrieren, wird der EReader für meine Begriffe leider weiterhin eine Fastfood-Version der Textinszenierung bleiben.
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