[6] - Was haltet ihr von der AFD? Eine Alternative? - @andmanba

Dass diese Partei in ihren Spitzen zeitweise überwiegend aus Marktliberalen bestand, hat allerdings sicherlich zur sukzessiven rechten Vereinnahmung der Partei beigetragen. Libertäre tendieren dazu, stark pragmatisch zu denken. Wenn sie eine Gelegenheit sehen, hohen Gewinn (in dem Fall Wählerstimmen) abzuschöpfen, dann nutzen sie sie in der Regel auch. Da haben manche Libertäre gar kein großes ideologisches Problem mit. Aber dazu würde ich jetzt natürlich kein Namedropping machen, das kann jeder für sich selbst beantworten.
Zeitgleich aber hat man dem rechtsr.adikalen Spektrum die AfD in der politischen und medialen Rezeption komplett überlassen. Lucke stand (mit einigen wenigen Mitstreitern) am Ende völlig alleine an der Spitze einer Partei, die ihm entwachsen war – und das nicht im positiven Sinne. Und selbst einige der Leute, die sein politisches Erbe angetreten haben, ist die so radika.lisierte Partei, dann später angeblich zu radikal geworden.
Aus der Perspektive 2012-2014 gegriffen (darauf würde ich mich jetzt beschränken), haben Politik und Medienlandschaft, in dem trügerischen Versuch, für einen gewissen innenpolitischen Frieden zu sorgen, zwei ganz unterschiedliche junge Parteien in der öffentlichen Wahrnehmung «naz.ifiziert». Und das aus der Hoffnung heraus, sie durch diese Polarisation zu zerschlagen. Die Politik hat nicht ausreichend bemerkt, dass die Piratenpartei schon in ihrer Struktur nicht überlebensf.ähig war, sondern hat geglaubt, sie sei über diese Strategie gefallen, diese Strategie sei ergo eine erfolgsversprechende. Das hat in meinen Augen zu einer verheerenden Entwicklung geführt. Um das genauer zu beleuchten, möchte ich nochmal an die zehn Jahre zurückgehen:
Das Problem der NPD in den 2000er Jahren war es, dass der Begriff «rechtsra.dikal» ein wohldefiniertes negatives Image hatte. Sie haben (mit vereinzeltem Erfolg) versucht, Neuwähler anzuwerben – diese ganzen furchtbaren Aktionen mit den Schulhof-CDs zu Beginn der 2000er Jahre, etc. Ich erinnere an ein bemerkenswertes Interview mit dem NPD-Finanzier Rieger (mittlerweile verstorben), der ein Flugblatt herausbrachte mit dem Titel: «Bin ich rechts.radikal?» Darauf waren dann haufenweise populistische Thesen, die den geistig etwas einfachen Menschen dann suggerierten, dass «rechtsra.dikal» ja nicht besonders schlimm sei. Auch in seiner Kommunikation machte Rieger ungewöhnlich deutlich, dass die Hauptzielgruppe das eher wenig gebildete Milieu sei, um es freundlich zu sagen.
Jetzt wieder zurück zu 2012-2014. Die Rezeption der Piratenpartei hatte eine andere Zielgruppe als jene der frühen AfD. Hier wurde kein nennenswerter Schaden angerichtet, mal ganz davon abgesehen, dass die Piraten sich ja eh selbst zerpflaumt haben.
Zeitgleich aber hat man dem rechtsr.adikalen Spektrum die AfD in der politischen und medialen Rezeption komplett überlassen. Lucke stand (mit einigen wenigen Mitstreitern) am Ende völlig alleine an der Spitze einer Partei, die ihm entwachsen war – und das nicht im positiven Sinne. Und selbst einige der Leute, die sein politisches Erbe angetreten haben, ist die so radika.lisierte Partei, dann später angeblich zu radikal geworden.
Aus der Perspektive 2012-2014 gegriffen (darauf würde ich mich jetzt beschränken), haben Politik und Medienlandschaft, in dem trügerischen Versuch, für einen gewissen innenpolitischen Frieden zu sorgen, zwei ganz unterschiedliche junge Parteien in der öffentlichen Wahrnehmung «naz.ifiziert». Und das aus der Hoffnung heraus, sie durch diese Polarisation zu zerschlagen. Die Politik hat nicht ausreichend bemerkt, dass die Piratenpartei schon in ihrer Struktur nicht überlebensf.ähig war, sondern hat geglaubt, sie sei über diese Strategie gefallen, diese Strategie sei ergo eine erfolgsversprechende. Das hat in meinen Augen zu einer verheerenden Entwicklung geführt. Um das genauer zu beleuchten, möchte ich nochmal an die zehn Jahre zurückgehen:
Das Problem der NPD in den 2000er Jahren war es, dass der Begriff «rechtsra.dikal» ein wohldefiniertes negatives Image hatte. Sie haben (mit vereinzeltem Erfolg) versucht, Neuwähler anzuwerben – diese ganzen furchtbaren Aktionen mit den Schulhof-CDs zu Beginn der 2000er Jahre, etc. Ich erinnere an ein bemerkenswertes Interview mit dem NPD-Finanzier Rieger (mittlerweile verstorben), der ein Flugblatt herausbrachte mit dem Titel: «Bin ich rechts.radikal?» Darauf waren dann haufenweise populistische Thesen, die den geistig etwas einfachen Menschen dann suggerierten, dass «rechtsra.dikal» ja nicht besonders schlimm sei. Auch in seiner Kommunikation machte Rieger ungewöhnlich deutlich, dass die Hauptzielgruppe das eher wenig gebildete Milieu sei, um es freundlich zu sagen.
Jetzt wieder zurück zu 2012-2014. Die Rezeption der Piratenpartei hatte eine andere Zielgruppe als jene der frühen AfD. Hier wurde kein nennenswerter Schaden angerichtet, mal ganz davon abgesehen, dass die Piraten sich ja eh selbst zerpflaumt haben.
Liked by:
my v is for vendetta
Katzelmacher
Кошка
Olli Wer?