Die Frage lässt mich an "Nichts" von Janne Teller denken, und das ist irgendwie eine düstere Assoziation. Sie lässt mich aber auch an "Into the Wild" denken, und die letzten Worte, die Christopher McCandless schrieb: happiness only real when shared

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Wenn man den Fazit jetzt aus diesen beiden Werken ziehen will, das eine ja eine journalistische Spurensuche nach jemandem, mit dem man nicht mehr sprechen kann (Into the Wild), das andere ein fiktionales Werk, das Bedeutungssuche und teenage angst in ein krass überspitztes Szenario führt, das irgendwie doch gar nicht so fernab der Realität ist (Nichts), gemischt mit meiner eigenen Ansicht und meinen Erfahrungen (Papiertiger.), dann glaube ich, dass etwas auch bedeutungsvoll sein kann, wenn man es nicht teilt. Aber wenn mir etwas von Bedeutung ist, dass ich dann mit dir teilen kann, weil mir deine Meinung von Bedeutung ist oder weil sich eine zwischenmenschliche connection aufspannt und so eine bedeutungstragende Brücke von dir zu mir oder andersherum geschlagen wird - dann hat das natürlich einen anderen Nachhall.

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Ich glaube, ich mag an so Datevorstellungen gar nicht, dass es da so überhaupt Performance-Ansprüche gibt. Wirklich, bah. Ich habe letztens aus Nostalgiegründen "Zwei an einem Tag" erneut gelesen und weil es die neue Netflix-Serienverfilmung gibt, deren Änderungen ich auch ganz gut finde (hab ich zuletzt als Jugendliche gelesen, fand ich sehr romantisch, jaja) - die Protagonistin Emma Morley beschreibt bei einem ersten Date, wie anstrengend sie es findet, dass Männer so eine Show abziehen müssen. Ich kann das auch nicht ausstehen. Ich war, glaub ich, einmal in meinem Leben auf so einer Art Date, wo wir ganz klassisch essen gehen waren (getrennte Rechnung) und er mir danach verschiedene Kneipen und ein paar Kieze in unserer Stadt gezeigt hat, die er ganz gut kannte - und er war dann auch in einer Art Alleinunterhalter-Rolle. Ich meine, er war wirklich witzig, anders als das beschriebene Date von Emma Morley in "Zwei an einem Tag". Aber ich finde irgendwie, man kann weggehen von dieser Erwartung an sein Gegenüber, dass er einen irgendwie besonders beeindrucken muss oder weiß der Kuckuck?

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Aber ich meine, okay, wenn euch das wichtig ist... Außergewöhnliche erste Dates, die aber auch Katastrophen werden könnten und teuer sind, Escape Room, Fallschirmsprung, Hängegleiterfliegen. Oder wenn ihr irgendwo in der Nähe etwas zum Bewandern habt, sowas kann ganz schön sein und auch außergewöhnlich, wenn ihr denn beide sowas mögt. Oder picknickt halt, jetzt wird es wärmer, und macht den Einkauf davor zusammen.

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Ich mag am liebsten, wenn mir eine Person sympathisch erscheint aus welchen Gründen auch immer, und wenn wir dann auf ein "Date" gehen, dass es eben nichts großes Besonderes sein muss. Es ist doch schon besonders genug, dass bei aller Unterschiedlichkeit der Menschen es Personen gibt, die mich interessieren und berühren und ich ins Herz schließen kann. Das ist für mich immer noch eins meiner Lieblingswunder, das natürlich immer noch auf dem Wunder gründet, dass sich überhaupt Leben auf diesem Planeten entwickelt hat und ich als menschliche Lebensform einer anderen begegne und denke: Cool, lass mal gern bisschen mehr Zeit zusammen verbringen. Reicht doch, oder nicht?

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Finde die gegenteilige Annahme traurig. Ich glaube schon, dass es bedingungslose Liebe gibt. Ich habe früher so bedingungslos geliebt, dass ich mir damit irgendwie selbst geschadet habe, nur mich selbst nicht und heute würde ich sagen: Die Kinder in meiner Familie, die mir nahe stehen, liebe ich von ganzem Herzen und frei von Bedingungen. Ich wurde von meiner Mutter nie bedingungslos geliebt, aber als Kind von meiner Schwester, und darüber bin ich sehr froh. Ich glaube, in einer idealen Welt hätte jedes Kind bedingungslose Liebe verdient - und ich meine wirklich jedes - und deshalb finde ich die Vorstellung so traurig, das als Möglichkeit ausklammern zu wollen.

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Wenn du nur die romantische Liebe meinst: Ich glaube, Absprachen sind immer nötig. Kommunikation über Grenzen und Bedürfnisse, Ausloten von Kompromissen, dem anderen gut tun wollen und sich selbst nicht vergessen. Ein Ich und ein Wir haben. Ich glaube aber trotzdem, dass meine Liebe an sich bedingungslos ist. Ich habe irgendwie nie gelernt, wie man mit Bedingungen liebt und ehrlich gesagt, will ich das auch nicht lernen.

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Ich verstehe das Mindset hinter der Frage nicht. Heißt das auch, du hast deine Mutter nur ein einziges Mal richtig geliebt (wenn du sie denn geliebt hast, man muss seine Erzeuger nicht obligatorisch lieben) und danach gedacht: Schade, alles Schlampen, auch Mutti.
Hast du dich selbst nur ein einziges Mal richtig geliebt, und dir danach gedacht: Uff, was für eine Zeitverschwendung, Liebe für jemanden aufzubringen, mit dem ich jeden Atemzug verbringe #hatemyself #hateeveryone #deep

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Was soll das überhaupt heißen: jemanden ein einziges Mal richtig zu lieben? Was ist "richtig lieben" und was ist "falsch lieben"? Entweder ich liebe halt, oder ich liebe nicht. Und es gibt daneben auch noch Wertschätzung, Respekt, große Zuneigung, Bewunderung, die ich zum Beispiel nicht immer unbedingt komplett gleich setze mit Liebe, oder alles oder mehrere dieser Dinge können gleichzeitig stattfinden. Bewunderung ist für mich noch am wenigsten synonym mit der Liebe, weil sie eine Distanz schaffen kann, die ich in der Liebe nicht fühle. Bewunderung heißt, jemanden auf ein Podest zu stellen, und ihn damit automatisch von mir zu distanzieren. Die Augenhöhe wird nicht mehr gewahrt. Deshalb ist Verliebtheit für mich für eine Zeit lang fine, aber die Liebe danach - wenn sie kommt - mag ich immer noch mehr, weil sie ein Zuhause schafft, das nicht äußerlich ist, sondern sich in einem Band zwischen zwei Menschen findet. Oder mehr.

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Respekt ist für mich eigentlich erst mal was Selbstverständliches, deshalb auch nicht ganz so gleichzusetzen mit Liebe, finde ich. Aber Liebe ohne Respekt funktioniert nicht.

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