@zerstreuterprofessor

käthe

Welche deiner seltsamen Angewohnheiten fielen dir gar nicht mehr auf, würde dich nicht ständig jemand darauf aufmerksam machen?

Ich puste grundsätzlich mein Essen an, bevor ich es mir zu Gemüte führe. Ja, auch Eis. Das fiele mir sicher nicht auf, würde ich nicht ständig danach gefragt werden. Außerdem berühre ich Besteck nicht mit dem Mund, nur mit den Zähnen, das ist für mich Gewohnheit, aber anderen fällt das schnell auf, wenn ich zum ersten Mal in ihrer Gegenwart esse.
Mir würde auch nicht auffallen, dass ich Gegenstände oft für ein paar Sekunden wie mit Zauberhänden, die sich an einem Ofen wärmen, fixiere, um sicherzugehen, dass sie nicht verschwinden oder nicht umfallen.
Mein Auge fürs Detail, besonders in Diskussionen, fällt anderen oft als sehr pendantisch auf, aber für mich ist es selbstverständlich und nicht nur Angewohnheit, sondern bedeutender Teil meines Wesens.
Meine Angewohnheit, es mir überall bequem zu machen, fällt anderen Menschen meist sehr schnell auf, weil ich unerschrockene und passionierte auf-dem-Boden-Sitzerin bin und auch in fremden Häusern keine Scheu habe, mich irgendwohin zu pflanzen.
Daran muss ich wegen vorheriger Angewohnheit denken: Ich bin seeeehr offen, was bestimmte (Tabu)themen angeht, womit ich in den letzten Wochen eine bestimmte Person laut ihren Aussagen sehr verwundert habe, auf positive Art.
Wenn ich "Weißt du was?" frage, warte ich wirklich jedes Mal ab, bis mein Gegenüber "Was?" fragt, damit ich fortfahren kann, und wenn er das nicht macht (manche Freunde meinen, mich mit Dingen wie grinsendes Abwarten oder "Nein, aber du wirst es sicher gleich erzählen" aus der Bahn werfen zu müssen, oh je), bin ich schnell frustriert und habe das Gefühl, nicht weiter reden zu können.
Ich verspreche mich manchmal, ohne es zu merken und andere lachen dann und machen mich drauf aufmerksam - wenn das nicht so wäre, würde ich das nicht raffen. (Beispiele sind: "Anflächsgriffe", "eine Flasse Wascher", "Friedenshausbruch" und "ich pfeife nicht nach deiner Tanze") (letzteres hat für einen großen Lachanfall gesorgt)
Wenn ich eine Frage habe oder etwas nicht verstehe, zeichne ich mit meinem Zeigefinger oft einfach so ein Fragezeichen in die Luft oder sage am Ende meiner Frage "Fragezeichen", darauf werde ich häufig angesprochen. Und! Anstatt ein "?" zu schreiben, schreibe ich manchmal "Fragezeichen". (Ich weiß übrigens nicht, warum das so ist.)
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Was erdet dich?

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Seit unserem Treffen letztens bekam ich Lust, hier mal wieder vorbeizuschauen und mich bemerkbar zu machen. Und vor ein paar Nächten träumte ich sogar von ask, oha. Hi!
Mein engster Freund erdet mich ungemein mit seiner bloßen Anwesenheit, davon erzählte ich dir ja bereits. Das empfand ich schon am Anfang unsrer Freundschaft so, als wir noch nicht so tief vertraut miteinander waren wie jetzt, und ich habe mir lange gewünscht, mehr von ihm aufsaugen zu können - inzwischen wohnen wir zusammen und es tut mir wirklich gut, sein Geerdetsein um mich zu haben, weil er in keinem Moment von ihm abgetrennt zu sein scheint, im Gegensatz zu mir. Das färbt auf mich ab und fischt mich nicht selten aus meinen Gedanken- und Gefühlssuppen raus, in denen ich mich hin und wieder verfange.
(Mein Flummidasein ist inzwischen ein Running Gag von uns, lol, er macht sich manchmal sanft lustig darüber, dass ich in meinem Erleben so aufsaugend und am hin und her oszillieren bin.)
Es erdet mich auch häufig, gedanklich von meinem Standpunkt aus wegzuzoomen, mir meine kosmische Bedeutungslosigkeit vor Augen zu führen und gleichzeitig zu spüren, dass ich dennoch bin und immer die Möglichkeit habe, mich in all dem Chaos zurückzubesinnen. Dabei hilft mir mein enger Kontakt zur Natur auch ungemein.
Ich las letztens ein Zitat von Edith Stein, das mich berührte und mir noch auf deine Frage einfällt, weil es mich in einem wackligen Moment erdete;
"Denn der unleugbaren Tatsache, dass mein Sein ein flüchtiges, von Augenblick zu Augenblick gefristetes und der Möglichkeit des Nichtseins ausgesetztes ist, entspricht die andere ebenso unleugbare Tatsache, dass ich trotz dieser Flüchtigkeit bin und von Augenblick zu Augenblick im Sein erhalten werde und in meinem flüchtigen Sein ein dauerndes umfasse. Ich weiß mich gehalten und habe darin Ruhe und Sicherheit - nicht die selbstgewisse Sicherheit des Mannes, der in eigener Kraft auf festem Boden steht, aber die süße und selige Sicherheit des Kindes, das von einem starken Arm getragen wird - eine, sachlich betrachtet, nicht weniger vernünftige Sicherheit... Ich stoße also in meinem Sein auf ein anderes, das nicht meines ist, sondern Halt und Grund meines in sich haltlosen Seins."

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Erzähle mir von einem Moment, den du genossen hast, wenn du magst:

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Gestern fuhr ich mit drei Freunden, drei Herzallerliebsten, nach Österreich, um durch den Schnee zu wandern und rodeln zu gehen. Wir liefen zuerst ein gutes Stück bergauf, kehrten in einer Hütte zwischen Berggipfeln ein und fuhren dann wieder alles mit dem Rodel nach unten. Ich fuhr als erste los und jedes Mal, wenn ich nach ein paar Hundertmetern auf die anderen wartete, war da nur friedliche Stille, Dankbarkeit und ich. Gefolgt von einem erneuten Zusammentreffen und geteilter Freude, alle mit einem breiten Grinsen im Gesicht und ungezähmten Herumalbern.
Ich bin dankbar für meine Freunde und dafür, dass sie Kind geblieben sind.
Vor allem, nachdem sich die letzten zwei Monate schwer und dunkel anfühlen, ich viel alleine war und ins Wanken geriet, war der Tag gestern wie eine Tasse warmer Tee an kalten Tagen für mich.

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Welches ist dein liebstes Indoor-Entertainment?

Uni. Schleiche mich regelmäßig mit Freunden, die studieren, in Vorlesungen mit rein und einerseits gibt mir das ein genugtuendes Gefühl und andererseits kann ich so "trotz" meiner Lage über Themen die mich interessieren was lernen, hehe

Was verbindest du mit deinem aktuellen Profilbild?

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Das ist ein Gekritzel, das ich in einem meiner älteren Notizbüchern fand und ich glaube, ich wollte damit unterstreichen, was ich drumherum schrieb; nämlich, dass es im Fluss schnell passiert, sich an den unterschiedlichsten Dingen festzuklammern und sich emotional zu versklaven, vielleicht wegen der Angst vor der Strömung und vor dem, was geschieht, wenn man aufhört sich zu wehren, statt sich dem Treiben und Nichtanhaften zu widmen und alles zu nehmen, wie es kommt, ohne es zu bewerten.
Ich mag dieses Gekritzel immer noch und lächle bei dem Gedanken daran, dass sich mein damaliges und mein heutiges Ich dadurch die Hand schütteln könnnen.

An was hast du heute Morgen zuerst gedacht?

An ein ehrliches Gespräch, das ich letzte Nacht mit einem Freund führte, während wir zu ihm liefen. Ich schätze an ihm, dass er seine Aufmerksamkeit genau dort hinlenkt, wo sie gebraucht wird und es tat gut, mit ihm über dieses Thema, das mich schon seit einiger Zeit beschäftigt, zu reden. Es wirbelt mich regelmäßig auf und ich habe das Gefühl, dass ich mich und mein Befinden zu häufig von ihm vereinnahmen lasse. Vor allem in den letzten zwei Jahren konnte ich einiges an Schmerz und emotionalem Ballast loslassen - Glaubenssätze, die nicht meine waren, die sich in mir formten und blind von mir genährt wurden, aber in einem Punkt fällt mir das Loslösen noch schwer und es fühlt sich so an, als würde mich seine schwere Anwesenheit von innen heraus vergiften, meinen Blick trüben und einen lähmenden Mantel aus Widerstand über mich werfen.
Kein leichter Morgen war das, aber das ist okay.

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Worauf freust du dich diese JAhr am meisten?

Möchte immer noch wandern gehen, mit zwei engen Freunden zusammenziehen und im August auf die Modem nach Kroatien und danach nach Albanien düsen - das sind mehr oder weniger die einzigen Dinge, die ich bisher ernsthafter geplant habe und der Gedanke an sie löst in mir glucksende Vorfreude aus.
Generell freue ich mich aber auf alles, was kommt, selbst wenn es nicht meinen momentanen Vorstellungen entsprechen wird - mein trotteliges Verhältnis zu Plänen ist mir sehr wohl bewusst -, ich begrüße alle Wandlungen mit offenen Armen.

Ist es dir wichtig, dass deine bessere Hälfte sportlich ist?

Mir ist vor allem wichtig, dass sie keine Hälfte ist *boom*

Hi, wie geht’s?

hii, ich habe heute zum ersten mal seit einer längeren pause wieder ein tässchen kaffee getrunken und fühle mich energetisch immer noch aufgeladen, bin immer wieder fasziniert davon, wie sehr sich ein system an substanzen und gifte gewöhnen kann, wenn sie regelmäßig eingreifen
das beobachte ich im moment zum beispiel noch mit gras und künstlichem zucker/essen generell und es ist nötig, meine beziehung zu beidem zu überprüfen. es befriedigt mich im moment, dass ich das endlich zulassen und ehrlich mit mir selbst sein kann
es gibt ein paar prägende komponenten, die die marionette meines befindens gerade lenken, aber unabhängig von meiner ab und an wild und wirr sprudelnden oberfläche erinnere ich mich doch auch an die tiefliegende bedingungslose ruhe, die mir innewohnt - mir geht's tiptop :-)

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Wie gehen andere mit deinen Emotionen um? © @LucaHatDochKeineAhnung

tittengrabschernumberone’s Profile PhotoPapiertiger.
So, wie sie mit ihren eigenen umgehen, nehme ich mal an?
Ich denke, ich selbst gehe mit Emotionen anderer so um, wie ich mit meinen eigenen umgehe - ich tat mir bisher zum Beispiel schwer damit, mit Wut anderer umzugehen und tue mir auch schwer damit, mit eigener Wut umzugehen beziehungsweise das, was sie mir implizieren möchte, ohne Widerstand zu fühlen. Und solange ich keinen Frieden mit ihr gefunden habe, wird das so bleiben und sich darauf auswirken, wie ich ihr im Außen begegne und sie mir. Auf der anderen Seite sind die Emotionen, mit denen ich gut umgehen kann, deren Nachhall ich ohne Widerstand fühle, auch die, mit denen ich, bei anderen gesichtet, entsprechend umgehe.
Ein Spiegelspiel, werfen wir im Kontakt mit anderen doch immer einen schweigenden Ball unserer Wahrheiten hin und her, dessen Botschaften sehr wohl entschlüsselbar sind, wenn denn hingeschaut und nicht nur gefangen und geworfen wird.
So wie in unserer Biologie Rezeptoren empfänglich für bestimmte Reize sind, docken die Informationen über andere, die mich von außen erreichen, immer noch an meine durch mein Leben geformte Rezeptoren an - so kommt es mir zumindest vor.

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Language: English