Ohh, zeig mal was ??
Ich sehe einen Kopf. Im Spiegel.
Ich sehe ihn,
obwohl ich nicht davor stehe.
Niemand steht davor. Niemand.
Wieso sehe ich dann diesen Kopf?
Ich stelle mich davor. Vor den Spiegel.
Mein Kopf neben den, den man im Spiegel sieht.
Er blickt mich an.
Meinen Körper. Meine Arme, meine Beine. Meinen Leib.
Jetzt fällt mir auf: Es gibt nur den Kopf.
Der Kopf im Spiegel hat keinen Körper!
Das Gesicht. Es ist nicht meins.
Ich gehe einen Schritt nach rechts. Direkt vor das Spiegelgesicht.
Mein Kopf verschmilzt mit diesem...nein! er versteckt sich dahinter.
Der Kopf im Spiegel - er ist nun nicht mehr
körperlos.
Er lenkt seinen Blick - oder ist es meiner? - auf
meinen Körper. Meine Arme, meine Beine. Meinen Leib.
Alles dies ist nun auch seins.
Ich gehe wieder nach links. Der Kopf ist noch immer
auf meinem Körper. Über meinen Armen, meinen Beinen. Meinem Leib.
Der Platz, an dem der körperlose Kopf zu sehen war -
leer.
Ich bewege mich vom Spiegel weg.
Greife an meinen - neuen? - Kopf. Glas.
Er ist aus Glas!
Der Schock lässt mich stolpern, wanken. Ich falle.
Der Glaskopf. Er knallt auf dem Boden auf
Er zersplittert. In tausend Scherben zersplittert er!
Ich sehe. Ich sehe mich. Mich und die Scherben.
Nein!
Es ist nur mein Körper. Meine Arme, meine Beine. Mein Leib.
Er liegt dort.
Tot.
Wie kann ich ihn sehen?
Mein Kopf. Er ist im Spiegel.
Mein Kopf. Er wartet.
Er wartet. Auf einen anderen Menschen.
Einen Menschen, der sich vor den Spiegel stellt.
Und mein Leben beendet.
- Spiegelleben, 2011/12, M.N.
Ich sehe ihn,
obwohl ich nicht davor stehe.
Niemand steht davor. Niemand.
Wieso sehe ich dann diesen Kopf?
Ich stelle mich davor. Vor den Spiegel.
Mein Kopf neben den, den man im Spiegel sieht.
Er blickt mich an.
Meinen Körper. Meine Arme, meine Beine. Meinen Leib.
Jetzt fällt mir auf: Es gibt nur den Kopf.
Der Kopf im Spiegel hat keinen Körper!
Das Gesicht. Es ist nicht meins.
Ich gehe einen Schritt nach rechts. Direkt vor das Spiegelgesicht.
Mein Kopf verschmilzt mit diesem...nein! er versteckt sich dahinter.
Der Kopf im Spiegel - er ist nun nicht mehr
körperlos.
Er lenkt seinen Blick - oder ist es meiner? - auf
meinen Körper. Meine Arme, meine Beine. Meinen Leib.
Alles dies ist nun auch seins.
Ich gehe wieder nach links. Der Kopf ist noch immer
auf meinem Körper. Über meinen Armen, meinen Beinen. Meinem Leib.
Der Platz, an dem der körperlose Kopf zu sehen war -
leer.
Ich bewege mich vom Spiegel weg.
Greife an meinen - neuen? - Kopf. Glas.
Er ist aus Glas!
Der Schock lässt mich stolpern, wanken. Ich falle.
Der Glaskopf. Er knallt auf dem Boden auf
Er zersplittert. In tausend Scherben zersplittert er!
Ich sehe. Ich sehe mich. Mich und die Scherben.
Nein!
Es ist nur mein Körper. Meine Arme, meine Beine. Mein Leib.
Er liegt dort.
Tot.
Wie kann ich ihn sehen?
Mein Kopf. Er ist im Spiegel.
Mein Kopf. Er wartet.
Er wartet. Auf einen anderen Menschen.
Einen Menschen, der sich vor den Spiegel stellt.
Und mein Leben beendet.
- Spiegelleben, 2011/12, M.N.
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Tamara Gärtner
rosalie
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