@eduardherzog33

Edka

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Ist Gleichheit dasselbe wie Gerechtigkeit? Warum oder warum nicht?

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Nein: Einfaches Beispiel: Verschiedene Tiere bekommen alle die gleiche Aufgabe. Sie sollen auf einen Baum klettern. Dem Affen fällt das sehr leicht, während ein Fisch große Schwierigkeiten mit dieser Aufgabe hat. Das ist Gleichheit, weil alle die gleiche Aufgabe hatten, aber es ist nicht gerecht, weil manche den anderen gegenüber bei dieser Aufgabe einen Vorteil haben.
Nopes.
(Ich fokussier mich hier mal auf den sozialen Aspekt der Frage, sonst explodiert mein brainfoggie Kopf)
Deshalb gibt es ja Gleichberechtigung: Um mithilfe einer Annäherung an Gleichheit möglichst viel Gerechtigkeit herzustellen.
Genaugenommen sind beide Begriffe ihrer jeweiligen Definition unterlegen. Man kann sie zwar relativ objektiv definieren, aber a kommt das nicht immer in der Realität an und b sind wir unserer subjektiven Perspektive (gelenkt aus Privilegien/Nachteilen, eigenen Interessen sowie persönlichen Erfahrungen) unterlegen. Ok, irgendwo sind a und b relativ dasselbe, aber you get it.
Populäres Beispiel ist die objektiv fehlende Gerechtigkeit zwischen Männern und Frauen, während man bei beiden Gruppen sehr viele Menschen finden wird, die Versuche der Angleichung subjektiv als ungerecht empfinden und nicht selten eine Gerechtigkeit als gegeben betrachten, selbst in Kenntnis der Fakten.
Eine ideale, gerechte Welt würde solche Probleme gar nicht haben. Die Realität hat sie aber.
Man kann bei objektiver Ungerechtigkeit dann zur Hinnahme oder zur Veränderung tendieren: die große Mehrheit verhält sich dabei passiv (selbst bei eigener Betroffenheit, generell solange es nicht massiv in das eigene Leben eingreift ODER gegen etwas projiziert und propagandiert wird, das schneide ich hier aber nicht an, eigenes Thema), weshalb es sinnvoll ist, solche Maßnahmen durch strukturelle Vorgaben einzuleiten.
Ein Lösungsweg - der z.B. bei der Gleichbehandlung der Frauen gewählte - kann die Angleichung sein, also das Schaffen einer künstlichen Gleichheit. Ein Vorgang wird also in die gewünschte, gerechtere Richtung verschoben - im Feminismus dann z.B. die Frauenquote - was eine Angleichung antreibt bzw. stark beschleunigt, und somit künstlich auf die gewünschte Gerechtigkeit hinwirkt.
Dabei ist zu vermerken, dass das EINEN Lösungsweg darstellt. Das Thema ist sehr interessant und tiefgreifend, aber da es hier darum geht, bleib ich dabei.
Das Ideal einer vollkommenen Gerechtigkeit, also einem Ausgleich für absolut alle Involvierten, kann dabei nie zu 100% flächendeckend und auf idealem Weg erreicht werden. Solche Schritte sind immer ein Eingriff, und jeder künstliche Eingriff, in egal welchem Belang, birgt Risiken - und es nähert sich dem Problem nur von einer Seite.
Für diese beiden Begriffe kommen desweiteren die unvermeidbaren weiteren Definitionen dazu.
Wieder Beispiel Frauen & Männer: Diese beiden Gruppen werden nie körperlich "gleich" sein, verdienen aber die *gleiche Behandlung* in der Medizin, weil das gerecht ist.
Deshalb sind Worte wie "Gleichberechtigung" deutlich stärker als BEIDE Begriffe. So kommt der schnell subjektiv ausgelegte Gerechtigkeitsbegriff gar nicht erst dran und es gibt weniger Konfusion über das eigentliche Ziel bzw. das angegangene Problem. In der Psychologie hätten wir von Eindimensionalität gesprochen, mir fehlt der Begriff außerhalb von Tests so sehr tbh :D

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Nein. Gleichheit würde heißen, dass jede Person gleich wäre, das gleiche bekommt. Aber dem ist ja nicht so.
Gerechtigkeit bedeutet eigentlich, dass jeder das bekommt, was ihm zusteht.

Language: English