@Aergernis

Der Geschichtenerzähler

Ask @Aergernis

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Solltest du noch nicht all zu müde sein - würdest du mir vielleicht eine romantische/süße Geschichte erzählen, wenn möglich nach wahrer Begebenheit?

Anna
Ich schlage meine Augen auf. Es fühlt sich warm in meinen Armen an. Ich schließe meine Augen wieder, die Sicht ist eh noch verschwommen wie meist morgens und kuschele mich stattdessen näher an die Wärme heran, an ihre Brust, fühle die Wärme auf ihren Wangen, als sie merkt, wo ich meine Nase hineinstecke, höre ihr leises Lachen. Sie riecht gut, ihre Finger fahren zärtlich durch mein Haar, ziehen nicht ganz so zärtlich an meinem Ohr. Ich beiße ihr in die Haut, sie schlägt mir auf die Schulter. Dann lachen wir beide aber bald schon sind unsere Lippen anders beschäftigt.
Kleidung wird überbewertet, reden auch. Auf ihrer Haut sammeln sich ein paar mehr Knutschflecken an, während sie sich mit Bissen revanchiert. Mein Bart kratzt auf ihren Schenkeln, meint sie. Und dass ich es ja nicht wagen soll, den Bart abzunehmen. Ihr Atem ist aber schon etwas schwer und ich kann sie sowieso nicht mehr so gut verstehen, ich konzentriere mich auf ihren Geschmack. Sie zieht an meinem Haar, wirft ihren Kopf zurück. Schließt mich in ihre Arme, als ich wieder über ihr bin, hält mich fest. Sie hatte eine ihrer Hände unter ihrem Kopf. Ich ziehe sie weg, hebe auf mein Monopol als Kissen Anspruch. Wir lachen beide, drücken uns eng gegeneinander. Sie beißt in mein Ohr. Dann lässt sie los und wirft den Kopf zurück. Für einen Moment hören wir beide auf zu denken. Dann legt sie ihren Kopf in meine Schulter.
Wenig später stehe ich in der Küche. Es kommen Schalen in das Rüherei, als sie mich beim Kochen kitzelt, dafür verschüttet sie die Hälfte der Milch als ich ihr mit dem Kissen eins überziehe. Während sie mich durch die Wohnung jagt und dann im Wohnzimmer, auf meiner Brust sitzend, die Hände sauberleckt, brennen die Brötchen ein bisschen an.
Ich schlage vor, Frühstücken zu gehen. Sie weigert sich. Man müsse sich anziehen. Ihre Logik ist einer der Gründe, warum ich sie liebe.
Noch nie haben verbrannte Brötchen so gut geschmeckt.
Und während ich an all das denke, frage ich mich, wie lange es wohl dauern wird. Ich bin hier. Sie nicht. Beides wird sich nicht so schnell ändern.
Einen Moment noch überlege ich. Dann markiere ich die Zeilen, kopiere sie, speichere sie ab. Morgen werde ich ihr wieder schreiben. Sie wird ihren Tribut einfordern, eine Geschichte. Meine Muse. Und ich werde ihr diese geben.
Ich liebe es, wenn sie errötet. Auch, wenn ich es nicht sehen kann.
Ich liebe sie.

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Bitte eine Geschichte über eine beliebige Person, die nicht akzeptiert wird (von Familie, Außenstehenden), so wie sie ist und was ihre Vorgehensweise ist.

Anna
"Du kannst das nicht tun!"
Sie schrie ihn an, schlug ihm auf den Rücken. Er drehte sich nicht um. Er war schon immer das schwarze Schaf der Familie gewesen... hatte in der Schule versagt, seine Zukunft verspielt. Dann war er zum Islam übergetreten - für seine katholischen Eltern ein Gräuel - aber schien doch zumindest die Kurve gekriegt zu haben... bis er ihnen sagte, dass er nach Pakistan reisen würde, um den Koran zu studieren. Sie dachten sich vermutlich schon, dass das nur die halbe Wahrheit war. Und sie hatten recht. Er seufzte auf, dann drehte er sich zu seiner Mutter um.
"Ich muss tun, was ich tun muss..."
Seine Stimme war sanft, stockend. Er würde lügen wenn er behauptete, dass ihn das kaltließ. Immerhin hatte sie ihn geboren, aufgezogen...
"Du hast immer gesagt, ich soll einen höheren Sinn im Leben finden... Und das habe ich getan. Jetzt muss ich den Weg gehen..."
Er lehnte freundlich ab, als ihm ein Steward ein Getränk anbot. In der Tat würde er nicht in Pakistan bleiben. Nach zwei Monaten würde man ihn über die Grenze bringen, nach Afghanistan, in ein Ausbildungslager. Je mehr er sich mit dem Islam auseinandergesetzt hatte, desto stärker war er auch mit den Vorurteilen gegenüber dieser Religion konfrontiert worden... und hatte erkannt, wie viele Menschen das Wort Gottes beschmutzen. Er hatte erkannt, dass es nur einen Weg gab, diese Sünder in ihre Schranken zu weisen... der Dschihad, der WAHRE Dschihad.
Und da stand er zwei Monate später... auf einem Marktplatz in Kabul. Er schwitzte unter seinen Gewändern... kurz musste er kichern als er daran dachte, dass Sprengstoffwesten aus Gore-Tex doch eine enorme Hilfe wären, als er den Konvoi sah. Amerikanische Soldaten, die verlegt wurden... Er sah zu einem der Häuser auf. Dort würde jemand mit einer Kamera stehen, ihn überwachen. Gewährleisten, dass er seine Mission zu Ende bringen würde. Und bei Allah, das würde er.
Dann setzte er sich in Bewegung.
Die Leute sahen ihn entgeistert, erschrocken an, als er sich dem Konvoi in den Weg stellte. Häufig wurden Leute, die so eine Dummheit wagten, einfach erschossen, aber Allah war mit ihm. Der Humvee hielt an, der Bordschütze richtete sein MG auf ihn, während der Fahrer etwas auf Parsi brüllte.
Er schüttelte den Kopf und antwortete in perfektem Englisch.
"Auf dem Balkon im ersten Stock des Hauses mit der Apotheke befindet sich ein Terrorist. Dieser soll überwachen, dass hier ein Sprengsatz detoniert. Ich habe wichtige Informationen über islamistische Zellen in der Gegend gesammelt und bitte um Schutzhaft."
Er saß in einer Zelle, lächelnd. Allah war ihm gnädig gewesen, sie hatten mehrere der Hunde erwischt, die in seinem Namen mordeten. Er war kein Freund der Amerikaner... aber sie waren der Feind seines Feindes. Seines WAHREN Feindes.
Er hatte etwas bewirkt.
dschihad bi l-yad: Den Dschihad durch Taten, d.h. durch richtiges moralisches Verhalten.

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Geschichte zu Thema : Ritzen

Schnurbartfrau’s Profile Photo$øρhιε
Das Leben war scheiße.
In der Schule hassten mich alle. Vor allem Ann-Marie, diese eine Schlampe, die immer hinter meinem Rücken redet... Und meine Eltern verstehen mich natürlich nicht. Niemand versteht mich. Auch meine Freunde nicht, die mich doch nur trösten wollen... die reden auch bestimmt schlecht von mir.
Ich gehe durch die Straßen... Ich drehe die Lautstärke an meinem IPod etwas hoch, will mit diesen Menschen nichts zu tun haben. Um in die Innenstadt zu kommen muss ich durch diesen Teil durch, wo diese ganzen Assis und Kanacken leben in ihren ausgetragenen Klamotten. Scheiß-Bratzen.
Schnellen Schrittes tragen mich meine Füße aus dem Assighetto heraus, wärend ich weiter nachdenke. Wie meine Eltern ausgetickt sind, als sie die blutige Rasierklinge entdeckt haben. Es hatte zwar wehgetan, aber dieser Schmerz ist nichts in Vergleich zu dem, den mir meine Mitmenschen antun... Sie alle, die mich unterschätzen, mich nicht akzeptieren wie ich bin: Anders.
Vor mir blockiert irgend so ein Opa den Weg. Soll mal hinne machen. Ich murmele etwas verächtliches und drängle mich an ihm vorbei. Ist auch nicht besser als die anderen.
Ich denke daran, wie grausam sie alle mir gegenüber sind. Sie sehen nicht ein, dass ich besser bin als sie, ich könnte Künstler werden... Aber wenn sie so weitermachen, werde ich es ihnen irgendwann zeigen. Wenn ich es auf dieser Welt nicht mehr ertragen kann.
Ein Bettler sieht zu mir auf. Arbeitsloses Pack. Ich setzte mich vor den Stadtbrunnen hin und zünde mir eine Zigarette an, sehe mir die Leute an. Die Schlampe da drüben, Anastasja, hatte ich mal geknallt. Ihre Mutter hat sich geschieden, jetzt harzt sie. Und dann hat SIE mich verlassen... Miststück. Ist genau wie alle anderen... es gibt einfach keine guten Menschen auf dieser Welt.
Sie hatte ihn auch gesehen, tat so, als ob sie ihn nicht bemerkt hätte und eilte nach Hause. Dort schloss sie sich in ihrem Zimmer ein, weinte. Sie hatte das Arsch tatsächlich mal geliebt. Und dann, als es ihr dreckig ging, hatte er sich betrunken, sie als 'Assi' beschimpft... und als billig... und dass er sie immer haben konnte.
Sie waren betrunken gewesen, sie war kaputt von der Arbeit, und als er sie dann zu Boden drückte...
Sie kniff die Augen zusammen, nahm eine Schere - Kindersicher, zum Lachen - und drückte sie sich in die Haut ihres Arms. Um zu vergessen.

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sag mal bist du eigentlich völlig behindert? halt einfach mal deine fresse was willst du überhaupt? geschichten erzählen? ahhaahah bist du ein opfer

DerBöseHater
Sagt jemand, der noch nicht einmal Groß- und Kleinschreibung, Punktierung oder Kommasetzung beherrscht und anscheinend zu viel Zeit hat, da er sich als Hobby statt etwas produktivem das Mobbing von fähigeren und intelligenteren Menschen ausgesucht hat. Außerdem unter Homophobie leidet - die meistens auf Komplexe oder unterdrückte Gedanken hindeutet - es schafft, selbst auf einer Seite wie Ask keine Freunde zu finden... ich habe bestimmt etwas vergessen aber wenn ich es darauf anlegen würde, würde ich bestimmt noch etwas finden, mein unterentwickelter, missverstandener, einsamer und leider viel zu nerviger... nennen wir es mal nicht Freund.

Könntest du mir Tipps geben, wie man eine Geschichte gut aufbaut?

Shariinaa’s Profile PhotoSharina
Ich kann dir nur sagen, wie ich es mache. Die Grundidee bekomme ich meist aus Filmen oder Büchern, Rollenspielen oder auch Träumen. Es kommt nicht darauf an, das Rad zu erfinden sondern darauf, was man aus dem Rad macht.
Charaktere sollen möglichst realistisch sein. Natürlich, es kann fantastische Elemente geben, Magie, Sci-Fi aber die PERSÖNLICHKEIT soll echt sein. Sie haben gute und schlechte Seiten, haben Angst, hassen und lieben. Einer meiner Lieblingscharaktere ist latent pädophil weil er als Kind in der Militärakademie vom Ausbilder vergewaltigt wurde und er ist einer von den 'guten' in dem Rollenspiel, wo er vorkommt. Eine andere Figur hat einen starken Hang zum Sadomasochismus.
Und ansonsten... ich schreibe einfach so, wie ich gerne lesen würde. Ich mache das ganze kaum bewusst, schreibe meistens erst einen Vorentwurf und bearbeite dann, was mir nicht gefällt. Die Handlung sollte schlüssig sein, interessant. In der MPS-Geschichte gibt es sehr viele Lücken, was aber daran liegt, dass ich nur die EINE Seite der Persönlichkeit beschrieben habe.
Ich hoffe du kannst mit diesem Wust aus Informationen etwas anfangen. :)

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Dann erzähl doch mal ne kleine Geschichte, haha :)

This world was never worthy...
Der Mann summte in Gedanken den Text mit, als er so über die Straße ging. Er ging gerne. Es war billig, man konnte dabei Musik hören, war draußen. Die Leute hasteten an einem vorbei, ignorierten einen, jeder mit sich selbst beschäftigt. Alle Individuen außer mir. Ha ha.
Er ging auf den Bordstein... er fühlte ungerne Pflastersteine unter seinen Füßen. Es war einfach so. Als er an dem Café vorbeiging sah er, wie eine Kellnerin die Tische abräumte. Etwas fallen ließ. Und für einen Moment dort stand und resigniert auf den Boden sah... vermutlich stand sie schon seit dem Morgen dort und war auf den Beinen.
Ohne ein Wort kniete er sich vor der Frau hin.
Mit schnellen Fingern sammelte er die Zuckertüten ein, die aus dem Glas gefallen waren. Er konnte einen Blick auf ihr Gesicht erhaschen, sie war schön, wie die meisten Kellnerinnen aber vor allem war sie erstaunt. Ihr Blick war komplett ungläubig. Fast schon ein bisschen... verdächtigend. Vermutlich erwartete sie irgendwas, eine schlechte Anmache, eine Bitte nach einer Telefonnummer.
Eine der Tüten war unter einen Hocker gerutscht, er hob sie auf und legte sie ihr in das Glas hinein. Kein Dreck dabei, keine der Tüten geplatzt. Das ganze hatte wielange gedauert, zehn, zwanzig Sekunden? Niemand sonst hatte angehalten. Keiner hatte der Frau eines Blickes gewürdigt. Keiner ihre Resignation gesehen. Verstanden, wie ein solcher Moment einen ganzen Tag zerstören kann. Oder retten.
Der Mann sah zu der Kellnerin auf, ins Gesicht, lächelte. Vermutlich fiel ihr gerade erst auf, wie er aussah. Schlabberhosen, schwarzes T-Shirt mit dem Aufdruck eines Kuhschädels, der Schriftzug 'WACKEN' dadrüber, etwas fettiges Haar. Sie lächelte ihn an. Nicht das Lächeln einer Kellnerin, die auf ihr Trinkgeld hofft, eines Menschen, der konventionelle Höflichkeiten austauscht. Es war ein warmes Lächeln, durch und durch freundlich. Dreizig Sekunden. So lange hatte es gedauert, um ihr den Tag zu retten und ihm selbst ein gutes Gefühl zu geben.
"Vielen Dank..."
"Keine Ursache."
Er nickte ihr zu, drehte sich um und ging weiter. Er hatte noch einen Termin, sah nicht zurück. In Gedanken bewahrte er sich dieses Lächeln auf. Er hatte ihr nicht auf die Brüste gesehen, sie nicht angeflirtet. Er hatte ihr nur geholfen.
Am nächsten Tag konnte er sich nicht mal mehr an ihr Gesicht erinnern. Und er fragte sich, ob es umgekehrt das selbe war.

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Was für eine Wirkung hat Musik auf dich bzw kann Musik auf dich haben?

Schninchen’s Profile PhotoDschninsch
Musik ist für mich in den meisten Fällen die Hintergrundmusik für alles an Geschichten, was ich mir so ausdenke, so komisch sich das anhört. Ich laufe durch die Gegend, mit einem MP3-Player, und denke mir Szenen oder Geschichten aus, die auch etwas von der Musik, die ich höre, abhängig sind. Oder umgekehrt. Manchmal höre ich eher ruhige Musik, dann ist es auch eine ruhigere Geschichte, manchmal will ich aber mehr Action und wechsele dann zu, zum Beispiel, einem Spiel-Soundtrack.

Ja, Robert ist ein Kopf mit enorm viel Wissen und Fantasie darin, von ihm kann man viel Neues kennen lernen. Würdest du mir eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen? Haha. :)

Anna
Das Profil ihrer Schuhe gräbt sich in meine Hände.
Ich beiße die Zähne zusammen, dann ist sie auch über den Zaun, hängt noch auf der anderen Seite und reicht mir ihre Hand. Ich nehme sie, ziehe mich an ihr hoch. Ich sehe, dass es etwas wehtut, genau wie sie gesehen hat, dass es mir wehtat, als ich ihr herüberhalf. Aber wir wissen beide, was auf der anderen Seite ist. Ich bin oben, sie lässt sich fallen und ich folge ihr. Dann nehme ich ihre Hand und wir gehen weiter.
Rechts lassen wir eine Art Verwaltungsgebäude liegen, gehen über den Asphalt. Ich zeige ihr eine ehemalige Garage, dahinter steht ein Baum, über den man auf das Dach klettern kann. Kurz darauf liegen wir auf der Teerpappe und sonnen uns...
Man kann ein großes Gelände überblicken... aber außer uns ist niemand dort. Ich lächele sie an, sie quietscht auf, als meine Hand sich unter ihr Top schleicht... aber wenn man schon einmal die Gelegenheit hat, sich komplett zu sonnen... wobei es dort noch einen besseren Platz gibt. Sie lächelt. Sie weiß, welchen Platz ich meine. Ich habe ihr schon davon erzählt.
Es ist wirklich ein Platz, für Hubschrauberlandungen und das Exerzieren der Soldaten. Man kann ihn weit überblicken aber die Bäume und Gebäude geben Sichtschutz zu den Wanderwegen und der nahen Autobahn. Niemand anders ist hier. Ich breite eine Decke aus und wir legen uns darauf, kuscheln uns aneinander. Sie legt ihren Kopf auf meine mittlerweile nackte Brust, ich streichele ihr Haar, massiere ihren Kopf, während sie ihre Augen schließt.
Von dem Moment haben wir beide schon lange geträumt...
Ich küsse ihr auf die Stirn. Es gibt hier noch so viel zu entdecken, so viel zu tun... wir haben auch noch Essen dabei... aber jetzt ruhen wir erstmal aus.
Ich merke, wie sie auf mir eindöst.
(Inspieriert von einem wirklich existierenden Ort. :3)

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Du bist so gut :o bekomme ich eine geschichte von einem alleinerziehenden vater der seine tochter verlor?

iSmokePot’s Profile PhotoRobin
"Zwei Minuten."
Er nickte, lud durch. Dann stürmten sie in die Bank hinein.
Der Wachmann leistete kaum Widerstand aber das Schloss der Panzertür war widerspenstig. Hinterher dauerte es länger. Etwa dreizig, vierzig Sekunden, aber als sie in den Wagen einstiegen, hörten sie schon die Sirenen. Sie gaben Vollgas und zitterten, ihr Atem war sichtbar, kleine Wolken vor ihren Mündern. Es war eine Schrottkarre und die Heizung funktionierte natürlich nicht.
"Wir hätten doch sprengen sollen?"
Er schüttelte den Kopf.
"Dann hätte es eher die Bank zerlegt als uns."
"Ach. Und das weißt du, weil du ja SO der Sprengexperte bist."
"Muss unser Meisterschlossknacker erst sagen."
Sie stritten sich weiter. Die beiden konnten sich noch nie leiden... dann, plötzlich, hielt der Wagen an und eine Waffe war an seinem Schädel. Wenn er so neunmalklug war, kam er alleine bestimmt eher davon. Er fluchte, schnappte sich seinen Rucksack und rannte die Böschung herunter, der Wagen schoss davon.
In dem Zaun war ein Loch, er kroch hindurch. Er konnte schon die Hunde hören... rannte und rannte und rannte, bis er plötzlich ausrutschte. Und sich erst umsah.
Eis.
Es hing in Zapfen von den Hütten und Zäunen, glitzerte in der Sonne. Er war im alten Weihnachtsdorf gelandet. Es war vor Jahren abgebrannt, dichtgemacht worden aber Jugendliche gingen immernoch hierhin um zu kiffen. Aber nicht im Winter. Doch es war wunderschön.
In einem anderen Leben war er hier mit seiner Tochter gewesen. Sie hatte die Rentiere geritten, bei dem Weihnachtsmann auf dem Schoß gesessen. Ihrer Mutter entflohen, die soff und fluchte. Sie waren immer draußen gewesen, so oft wie möglich.
Bis sie irgendwann seine Waffe in der Schublade gefunden hatte. Sie war viel zu klein und die kindersichere Sicherung war gar nicht so kindersicher gewesen.
Sie war ausgeblutet, während er 'arbeiten' war. Die Mutter zu dem Zeitpunkt schon verschwunden, seit er ihr den Schnaps nicht mehr zahlen wollte.
Er hatte alles vermasselt.
Er hörte, wie sie auf ihn zukamen, sah sich nocheinmal um. Das glänzende Eis, das wunderschöne Laub. Er zog das Magazin aus der Waffe, leerte die Kammer. Selbstmord bringt dich in die Hölle. Aber er würde sich nicht töten.
Als der Polizist in den Lauf der leeren Waffe sah, drückte er ab.

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Echt coole Ideen hast du :D || bekomme ich eine Geschichte von einem jungen paar das ein Sorgenkindes leben führt ?

Onlyshit156’s Profile PhotoNeuer acc @LKIxxy
"Bis heute Abend!"
Er stieg in den Wagen, fuhr in Richtung Uni. Jessi würde heute noch in dem Büro ihres Vaters aushelfen. Er musste im Grunde nur die Zeit rumkriegen. Geld löst nicht alle Probleme aber dank dem Geld wusste er das Ergebnis seiner Klausur jetzt schon.
Er setzte sich in die Uni, lehnte sich zurück und zockte unter dem Tisch auf seinem I-Phone. Angry Birds.
"Dir ist die Metaphorik nicht klar, oder?"
Er drehte den Kopf zu der Seite. Eine dieser Gammler, eine Stipendiatin, hatte das Spiel bemerkt.
"Die Schweine fressen die Eier. Die Vögel der Kinder. Diese werden alles tun, um ihre Kinder zu retten, opfern sich dafür. Wie diese armen Schweine im Irak und Afghanistan, die sich gegen uns auflehnen. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie es ist, für etwas zu arbeiten, du Parasit?"
"Ich arbeite doch."
Er zuckte mit den Schultern.
"Ich sitze hier, bin an der Uni..."
"...und machst nichts. Und bestehst trotzdem. Glaubst du, wir sind blöd? WIR sind hier, weil wir uns den NC ERLERNT haben. Wir haben gearbeitet. Und du wirst die Kohle kriegen, wenn deine Eltern abnippeln... und sie verprassen. Du lebst für nichts."
Die Tusse drehte sich wieder ihren Notizen zu.
Am Abend fuhr er wieder ins Apartement. Umarmte seine Freundin, küsste sie und nagelte sie an die Wand, als sie drinnen waren. Sie duschten sich, zogen sich um, Disco. Sie warf sich noch eine X ein, um in Stimmung zu kommen.
Warum musste sie eigentlich in Stimmung kommen?
Die Frage schoss ihm einfach so durch den Kopf... Normalerweise dachte er nicht so viel. Und für den Abend ließ er es auch bleiben.
Aber Stimmung kam bei ihm nicht auf. Er nahm keine X.
Er sah die ganzen tanzenden Leute, Studenten oder schon arbeitende... man kannte sich bei Namen, hatte Kontakte. Sie waren alle gleich. Wie er.
Er ging auf die Toilette und legte seinen Kopf in die Hände.
Einundzwanzig Jahre. So lange lebte er jetzt schon. Er hatte alles gehabt, was er gewollt hatte. Er hatte das teuerste Spielzeug gehabt, die geilsten Mädels gefickt, ein schnelles Auto, ein großes Apartment. Er hatte immer auf die Streber und Schmarotzer herabgeblickt...
Er hatte nie etwas getan. Nie ernsthaft gearbeitet, nie gelernt. Er hatte kein Ziel. Nach der Uni hatte er die Anteile an der Firma. Arbeiten musste er nicht mehr.
Er legte seinen Kopf in die Hände und schluchzte bitterlich auf.
Er war im Arsch.

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Schöne Geschichten, auch wenn der "normale" ask-user mit sovielen Buchstaben hintereinander überfordert sein wird - ist mal was völlig Anderes hier (y) :)

Ich muss zugeben, dass sich mein Mitleid mit dem 'normalen' Ask-User in Grenzen hält. :P
Vielen Dank für das Kompliment. Ich gebe mein Bestes.

Nun, erzähle mir eine Geschichte, die der Wahrheit entspricht.

Stephenson hob den Kopf, sah in den Nachthimmel. Es war heute klar, es gab Nordwind, der Rauch der beiden Städte verdunkelte den Himmel nicht. Es war eine perfekte Nacht. Seine Leute arbeiteten schon daran die Messgeräte aufzubauen. Nachtarbeit war alles andere als ideal. Der ganze AUFTRAG war alles andere als ideal...
Noch wenige Tage zuvor waren er, Robert und Joseph in London gewesen. Es war ein großer Tag gewesen, sie waren beim Herzog von Sutherland gewesen, einer der wenigen Adeligen, die dieses gewagte Unternehmen unterstützten... abgesehen von den höchsten Kreisen natürlich. Man munkelte, dass das Königshaus selbst über Ecken und Enden mehrere der annähernd fünftausend Aktien erworben und dem Herzog für den Erwerb selbiger eine größere Summe zur Verfügung gestellt habe. Es war ein Projekt, dessen Ausgang den gesamten wirtschaftlichen und technischen Fortschritt des Empires bestimmen konnte. Und er wurde dafür bezahlt die Drecksarbeit zu erledigen.
Die Tachymeter waren schon aufgebaut, einer der Assistenzen entnahm Bodenproben. Ian, ein schottischer, rothaariger Kerl mit grausamen Manieren und einem Kreuz, das schon den einen oder anderen Wildhüter in die Flucht geschlagen hatte. Aber heute konnten sie nicht auf dieses Glück hoffen. Die örtlichen Adeligen hatten Patroullien aufgestellt um sie von ihrem Grund und Boden zu vertreiben. Anders als von Sutherland hatten sie nämlich Anteile an den Kanälen, die seit Urzeiten als Transportwege zwischen Liverpool und Manchester verwendet wurden. Langsam und teuer, versteht sich. Weswegen sie diese Eisenbahnline bauen wollten...
Dann sah er einen Mann zwischen den Pfosten hindurchflitzen, einen örtlichen Wilderer, den sie als Führer in Sold genommen hatten. Er hatte sein Gewehr dabei und Stephenson wusste, was das zu bedeuten hatte. Robby, sein Junge, lud schon seine Pistole... hinter der nächsten Hügelkette waren sie. Die Männer der Landbesitzer...
Dann, Schüsse. Niemand viel, sie kamen von weiter östlich. Stephenson hoffte, wartete, während alle anderen mit blankgezogenen Waffen warteten... es war unerträglich...
"Sie sind drauf reingefallen, die verdammten Hunde!"
Erleichtertes Aufatmen. Die Ablenkungstruppe hatte in die Luft geschossen, um die Büttel auf sich zu ziehen. Sie mussten jetzt schnell machen... aber es war machbar.
Etwas später. Eine Kneipe irgendwo zwischen Liverpool und Manchester. Sie saßen am Tisch, Joseph, sein Sohn Robert und George. Sie feierten. Joseph machte einen Witz darüber, dass sie jetzt diejenigen seien, auf die sie sonst herabblickten, die die Gesetze brachen. Eigentlich nur die Drecksarbeit erledigten, was Robby zum Lachen brachte und George die Mundwinkel verziehen ließ. Dann hob letzterer sein Glas, Whiskey, ein guter.
"Auf die Zukunft!", sagte er. Und alle taten es ihm gleich.
Am 15. September 1830 eröffneten sie den Liverpool-Manchester Railway, eine der ersten Eisenbahnstrecken, Großbritanniens. Und der Welt.

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Ankündigung an alle, die interessiert sind:

Aergernis’s Profile PhotoDer Geschichtenerzähler
Da ich jetzt an der Uni bin, deswegen nur noch wenig Zeit habe und sowieso vergessen habe, welches Passwort ich für diesen Account benutzt habe (verdammt -.-), werde ich hier vermutlich nur noch selten bis gar nicht online sein. Es hat mir hier Spaß gemacht aber ich habe das Gefühl, dass es andere Plätze gibt, auf denen ich mich wohler fühle. Ich werde den Account jedoch nicht löschen, sodass ihr immer noch die Geschichten lesen könnt.

"Ich kann dich zu dem schönsten, oder zu dem reichsten, oder zu dem mächtigsten Mann von der Welt machen", sagte ihm die Fee, die plötzlich aus dem Wasserhahn herauskam. "Ich will aber nichts von alledem", antworte der Junge, der sich eigentlich nur ein Glas Wasser in jener Nacht holen wollte...

eccentricRob’s Profile PhotoAndy McQueen
Die Stirn runzelte die Stirn. Sie war schon etwas übermüdet... natürlich hatte sie heute die Spätschicht erwischt. Der Job kotzte sie an, aber manchmal gab es interessante Momente. Dieses Kind zum Beispiel.
"Aber warum denn nicht? Warum willst du das nichts?"
Der Junge lehnte sich mit den Armen auf das Waschbecken, sah der Fee in die Augen. Er war nicht einmal überrascht gewesen, nur... neugierig.
"Weißt du... Reichtum und Macht. Was will ich mit Reichtum? Ich will mich selbst versorgen können, frei sein. Würde ich dich jetzt um Reichtum bitten... ich hätte nichts erreicht. Und Macht korrumpiert nur. Wenn ich Macht hätte, wüsste ich nicht, ob ich sie gut einsetzen kann... Ich will die Verantwortung nicht, sie macht nur unglücklich. Und Schönheit? Ich bin ein Romantiker. Wenn ich mich jemals verlieben soll, will ich nicht wegen meiner Schönheit geliebt werden, verstehst du?
Urrm... darf ich mal die Flügel anfassen? Sofern das nicht als Wunsch zählt..."
"Ist schon OK."
Die Fee setzte sich gedankenverloren hin, als der Junge ihre Flügel berührte... es machte Sinn. Ein logisch denkender Mensch. Sie hätte nicht gedacht, dass sie so einem schonmal begegnet.
"Wer waren eigentlich deine letzten Kunden?"
Jetzt errötete sie... das war ihr doch etwas peinlich.
"Michael Jackson... Bush... du hast recht. Sie haben sich Reichtum und Macht gewünscht. Die Trottel... Aber... was wünscht du dir denn?"
"Du siehst müde aus."
Nicht die Antwort, mit der sie gerechnet hatte. Aber ehrlich. Und wahr. Die Schichten brachten sie um...
"Weißt du... ihr Menschen habt häufig so ein einfaches Leben. Ihr erschwert es euch aber gegenseitig... kannst du dich mal beeilen? Ich muss noch weiter..."
"Musst du nicht."
Der Junge lächelte die Fee an, stupste ihr plötzlich leicht gegen die Nase, was sie mit einem Niesen quittierte.
"Ich wünschte, dass du - wenn du es willst - ein Mensch bist."

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Erzählst du mir eine Geschichte über ein blindes Mädchen im Mittelalter?

BlackAqua’s Profile PhotoLiz
"Du darfst es sogar behalten!"
Sie schüttelte den Kopf. Die Stimme des Kerls klang etwas... kratzig, manchmal piepsig. Konnte die Tonlage nicht halten. Das viel den wenigsten Menschen auf, es war nicht so extrem, aber ihr schon. Sie mochte die Stimme nicht, aber eine Stimme sagt wenig über eine Person aus. Die Worte dagegen mehr.
"Du wärst nicht die erste, die das macht. Du kriegst einen Knüppel und wer als erstes das Ferkel erschlägt..."
Das gequälte Schreien eines Tieres gehörte zu einem der unschönsten Geräusche, die sie je gehört hatte. Sie schüttelte sich, dann versetzte sie dem Typen einen Stoß gegen die Brust. Er war etwas größer als sie und schien kräftig zu sein, trug etwas aus kratzigem, einfachen Stoff.
"Nein heißt nein. Es mag vielleicht erheiternd für euch sein, wenn ein paar Blinde übereinander stolpern und sich ausversehen gegenseitig die Knochen brechen und es wird bestimmt noch besser, wenn einer mal der Tusse dort die Brüste angrabbelt. Auch wenn die meisten von ihnen das tun müssen, wenn sie nicht verhungern wollen. Aber ich hab's nicht nötig. Wenn ich noch sehen könnte, würde ich mir das auch als Zuschauer nicht antun. Also verzieh dich aus meinem Laden!"
Die Stimme des Kerls klang jetzt wütend. Verletzter männlicher Stolz... es war zum Lachen.
"Nun hör mal, du..."
Plötzlich bekam seine Stimme etwas piepsiges. So ein Besenstiel kann schon wehtun, wenn er mit voller Kraft genau zwischen die... Sie packte ihn beim Kragen, schob ihn zur Ladentür und schmiss sie hinter ihm zu. Dann lehnte sie sich gegen den Tresen und seufzte.
Zurück zur Arbeit.
Die Bürste fuhr fast liebevoll über den weichen Wollstoff... er war gut gewalkt. Nur wenige konnten die Qualität eines Tuches so fühlen wie sie... viele wunderten sich darüber, dass sie auch die Farben gut traf. Wenn sie wüssten, dass Indigo anders riecht als Purpur - sie hatte es einmal in der Hand gehalten - und dass die Farbe auch das Gefühl der Faser subtil veränderte...
Sie lehnte sich gegen den Heuballen, seufzte glücklich auf. Dann klingelte die Tür. Kundschaft.
Sie machte sich wieder an die Arbeit.

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Liked by: contezy J punkette

Erzähl.

Er sah in den Himmel. Es sah nicht gut aus. Auf diese Ernte kam es an. Er hatte Schulden, hatte die Saat für dieses Jahr mit Kredit erworben. Natürlich gab es keine perfekte Ernte. Aber diese sah nicht gut aus.
Wolken zogen auf.
Die letzten Tage waren drückend heiß gewesen... Er hatte rumtelefoniert, aber die Arbeiter würden noch etwas brauchen, bis sie kamen. Wenn das Korn nicht eingefahren war und es regnete, würde es verderben. So viel steht fest.
"Es ist so heiß..."
Er sieht zur Seite, zu seiner Tochter, beugt sich zu ihr herunter um sie hochzuheben. Sie schwitzte, ihre Stirn war heiß. Ein Lächeln verbarg seine Sorgen.
"Bald wird es regnen, Kleine... Siehst du diese Wolken da drüben? Die Form?"
Und seelenruhig erklärte er ihr, woran man den Regen erkannte, während er im innersten tiefste Angst davor hatte, dass seine Voraussage früh eintraf.
In der Nacht schlief er schlecht. Es war schwül und er hatte Angst... Wenn er pleite ging, musste er in die Stadt ziehen oder als Hilfsarbeiter schuften. Das Konto für das College würde er nicht anrühren, das hatte er sich geschworen. Aber er würde nicht mehr einzahlen können...
Am nächsten Morgen wachte er von Geplätscher auf.
Das Fenster war tropfenverhangen und bot einen schönen Blick auf das goldene Kornfeld, dass sich vor seinem inneren Auge bereits in schimmligen Schlamm verwandelte. Etwas kann man noch retten, vielleicht sogar genug, aber für den Moment war er entmutigt. Ein ganzes Jahr harte Arbeit, das Feld bestellen, Krähen schießen, der Kampf mit der Bank. Umsonst.
Etwas zupfte an seinem Bein. Seine Kleine. Sie grinste ihn fröhlich an, was ihm einen Stich ins Herz versetzte. Draußen rannen Regentropfen von den Weizenhalmen, glänzten, verwandelten den Boden in Matsch.
"Darf ich rausgehen und spielen?"
Er überlegte, dann nickte er. Er nahm das Telefon und ging auf die Terasse, sah ihr zu, wie sie Schlammburgen baute und in Pfützen sprang, den Regen mit ihrem Mund auffing, während er die Hilfsarbeiter und ein paar andere Leute anrief. Leise murmelte er zu sich selbst.
"Genieß es, solange du noch kannst..."

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Erzählst du mir eine Geschichte ?

Schnurbartfrau’s Profile Photo$øρhιε
Er kam vom Markt zurück.
Er war Lehrling bei einem Steinmetz. Nicht der hellste, deswegen war er nicht genommen worden. Er hatte... Schultern, war mit ordentlich Kraft ausgestattet und konnte tun, was man ihm sagte. Andere nannten ihn einen Einfaltspinsel. Gerade war er ganz glücklich.
Aus einem Haus gab es Geschrei.
Er sah mal hin, er hatte Zeit und war neugierig. Irgendwelche Männer zerrten zwei Frauen aus dem Haus... mittlerweile fand sich schon eine Menschenmenge ein.
"Diese Schlampen haben Unzucht getrieben?"
Der eine Mann sah hasserfüllt in die Menge. Der Lehrling sah zurück, runzelte die Stirn. Unzucht? Inwiefern...
"Wir haben sie dabei erwischt, wie sie miteinander kopulierten, auf widerlichste Art und Weise und dabei Gott und der Natur frevelten!"
Ein Raunen ging durch die Menge.
Er verstand all das nicht. Warum erhoben die Leute so ein Geschrei...? Und dann trat einer der Männer der Frau in den Magen. Er war ein Büttel, trug die Insignien. Er wendete den Blick ab.
"Was denkt ihr, ist die Strafe für so einen... widerlichen Akt? Was meint ihr?"
"Schlitzt sie auf, die Hexen!"
"So sei es. Du da! Du siehst kräftig aus. Komm her!"
Jemand packte ihn beim Arm, zog ihn in die Mitte des Mobs.
"Pack das Weib, halt ihren Kopf unten!"
Schaudernd wandte er sich von der Szene ab.
Er ging nach Hause. Langsam, nachdenklich. Er hatte Angst... was diese Männer getan hatten, war furchtbar. Es war etwas, was er nicht mehr vergessen würde...
Er betrat die Stube. Der andere Lehrling sah, dass er zurück war, kam zu ihm, schloss die Tür hinter ihm. Dann legte er ihm die Arme um die Hüfte, küsste ihn auf den Nacken, bevor er merkte, dass etwas nicht stimmte. Er sah ihm in die Augen.
"Was ist denn los...?"

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Liked by: contezy Sharina No Name

Vielleicht fällt dir ja eine Geschichte zum Thema Schönheit ein... Eventuell eine Gegenüberstellung von "echter" Individualität versus dem langweiligen Schönheitsideal unserer Zeit- ich meine, die Menschen sind doch so oberflächlich heutzutage. Sie werden immer mehr zu lebendigen Leichen aus Plastik

eccentricRob’s Profile PhotoAndy McQueen
"Hey, Süßer."
Wie es ihn anödete. Er wendete den Kopf, um in ein Meer aus Wimperntusche, Puder und was-weiß-ich-was zu sehen. Dieses Gesicht beheimatete mehr Chemie als die Tabletten, die sein Bruder sich vor der Disco einzuwerfen pflegte.
"Hey."
"Willst du tanzen?"
Sein Blick wanderte herunter, zu ihren Schuhen. High-Heels. Niemand, der gut tanzte und bei Verstand war tanzte mit High-Heels. Zumindest nicht in der Disco... er hatte entsprechende Choreographien gesehen, aber dort war der Boden nicht so voll mit Füßen und Glas.
"Nee, lass mal. Danke."
Erstaunlich, wie schon ein einfaches 'Danke' eine Lüge sein kann.
Er blickte auf die Tanzfläche, sah sie an, lächelte. Nicht die Gummipuppe von eben. Die eine seine. Dann ging er zu ihr hin.
Später standen sie an der Bar.
Sie war klein, aber sagte häufiger scherzhaft, dass sie mit zwanzig Zentimeter Absätzen auch so groß wäre wie das ganze Kroppzeug hier. Grinsend erinnerte er sich daran, wie er beim ersten Mal Angst davor hatte, sie unter sich zu erdrücken. Das hatte sich hinterher nicht als ein Problem herausgestellt.
Plötzlich tippte ihn jemand auf die Schulter. Er wendete sich zu dem Kerl um. Wieder einer der Intelligenzler, die glauben, so eine Basecap sehe mit Etikett besser aus.
"Warum hast du sie stehen gelassen?"
Er lenkte meinen Blick zu einer der Gummipuppen. Eine von den ganzen. Er konnte sie eh kaum unterscheiden.
"Was geht dich das an?"
"Ich bin ihr Bruder. Und du lässt sie für sowas stehen?"
Sie gingen hinaus. Der Typ von vorhin musste sich vermutlich immer noch einen Lappen unter die Nase halten. Der Club war für sie jetzt gestorben. Plötzlich schlang sie ihre Arme um seine Schultern, hüpfte an ihm hoch um ihre Lippen auf sein Kinn zu pressen. Er hielt sie an der Hüfte, grinste sie an und sah ihr ins Gesicht. Sie war ungeschminkt. Und wunderschön.

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Liked by: contezy Andy McQueen

Und wieso bist du noch wach? :)

Anna
Ich habe mit ein paar Menschen gechattet, die mir sehr am Herzen liegen, aber aufgrund von Insomnie oder Zeitunterschieden zu eher... merkwürdigen Zeiten online sind. :)
Außerdem habe ich zwischendurch den Kurzfilm angesehen, den Robert Adler mir geschickt hat und den ich nicht zum Einschlafen empfehlen kann...

ich liebe deine Geschichten. Du bist echt kreativ.. Weiter so :)

Vielen Dank. Ich gebe mein Bestes. :)
Den letzten Kommentar betreffend: Dass meine Geschichten irgendwelchen Homophoben missfallen ist eines der besten Komplimente, die ich kriegen konnte.
Womit ich deines keineswegs schlechtreden will. :P
Liked by: Sharina LEON maddi

Das gleichmäßige Ticken einer Uhr erfüllte einen kalten, weißen Raum. Ein weißes Bett, mit ebenfalls weißem Bettbezug, stand in der linken, hinteren Ecke, auf dem ein Mädchen von höchstens 7 Jahren saß. Das Kleid, welches sie trug, war, wie nicht anders zu erwarten, weiß.

Nach einiger Zeit betrat jemand der Raum. Ein Arzt, mehrere Assistenten. Komplett in weiß gekleidet, wie sollte es sonst sein. Er war ein älterer Mann mit weißem Haar, der sich zu ihr herunterbeugte, lächelte.
"Wie geht es?"
"Gut, danke."
Die Stimme des Mädchens war hell und klar. Die Umgebung war bedrückend aber sie schien sich wohlzufühlen. Der Arzt fragte sie, ob er ihre Geschichte erzählen durfte. Sie nickte und er drehte sich zu den Assistenten um.
"Das ist Laura... sie ist sechs Jahre alt und leidet unter einer ausgeprägten Form der Chromophobie. Sie hat Angst vor Farben. Ihre Eltern habe erzählt, dass Farben seit sie vier war dafür gesorgt haben, dass sie sich unwohl fühlt, eingeschüchtert ist. Dann hatte sie eine Panikattacke... In einem Kinderrestaurant. Seitdem kann sie keine Farben mehr sehen, das Zimmer wurde extra für sie umgestaltet. Wir hatten schon einige Therapieansätze, Konfrontation oder die Suche nach dem Auslöser... aber all diese Ansätze waren erfolglos. Wir stehen vor einem Rätsel."
Die Gruppe ging weiter, das Mädchen nahm sich ein weißes Stofflamm und spielte.
Die Tür öffnete sich wieder.
Eine Krankenschwester kam herein. Sie hatte langes, schwarzes Haar, war recht bleich aber ihre Lippen waren sehr rot, vermutlich geschminkt. Das Mädchen wurde sichtlich nervös, als sie sie ansah und als die Frau sich hinkniete und sie anlächelte, lächelte sie zurück.
"Hey."
"Hey."
Die Frau war schön. Sehr schön. Das Mädchen war sich nicht sicher, aber selbst ohne die Lippen wäre sie nervös. Ihre Stimme war etwas tief, rauh.
"Du hast Angst... der Lippenstift, oder?"
Sie nickte scheu.
"Was würdest du geben, wenn du keine Angst mehr haben müsstest?"
Das Mädchen überlegte. Sie war klein, aber ihre Fantasie war stark und sie konnte sich viele schlimme Dinge ausmalen. Aber... sie hasste den Raum. Wieder hinauszukönnen, den Vögeln zuzuhören, Wind auf ihrer Haut zu spüren...
"Viel."
Sie nickte, hob ihre Hand und streichelte die Wange der Kleinen. Sie zuckte zusammen.
"Schließ deine Augen. Du wirst keine Farben mehr sehen können... aber erzähl nie den Ärzten, dass ich es war, OK?"
Sie nickte und presste ihre Augenlider zusammen.
"Wir wissen immer noch nicht, wer es ihr injiziert hat. Wir können es definitiv nicht heilen... Ihre Tochter wird blind bleiben... Es tut mir leid."
Die Eltern nickten... die Mutter weinte ein wenig, fasste ihre kleine Tochter bei der Hand. Ihre Augen blickten stumpf in die Welt... und sie traten aus der Klinik heraus.
Das Mädchen lächelte.

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Ich stand aufgerichter vor ihm. Sein blutverschmiertes Gesicht starrte mich aus toten Augen an. "Na los, tu es endlich!" Seine Stimme klang kratzig und ich war für einen Moment bewegungsunfähig. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, schließlich hatte ich einen Auftrag...

Schninchen’s Profile PhotoDschninsch
Ich wusste nichts von ihm.
Die Befehle waren klar. Perimeter sichern, Zielpersonen ausschalten, das Gebiet halten bis Verstärkung eintraf. Sie waren kontaminiert, das Risiko schlicht zu hoch.
Die Musik vom Duty-Free-Shop ergab einen merkwürdigen Kontrast zur restlichen Athmosphäre.
Die Feuerschutztüren waren schon geschlossen, der Flughafen umstellt. Niemand kam rein oder raus aus den verschiedenen Sicherheitszonen: Die Wartehallen für alle weiteren Zivilisten, die Gates für die Fluggäste, die Läden für die Kontaminierten.
Der Mann, der mir ins Gesicht sah, hatte eine Halbglatze, leicht ergrautes Haar. Sein Jackett saß schlecht... ich musste wie eine Terroristin oder sowas auf ihn wirken. Wir hatten die Gänge schnell gestürmt, die Menschen in die angewiesenen Bereiche getrieben. Der Mann hatte sich gewehrt, ich hatte ihn niedergeschlagen und dann erfahren, dass er eine der Personen war. Er kniete vor mir, die Pistole an seinem Schädel.
"Ich habe Frau und Kinder. Aber das interessiert euch Dreckssäcke doch nicht. Na los! Tu es und lebe damit! Du wirst zur Hölle fahren!"
"Das habe ich auch."
Ich hatte Frau und Kind daheim, das stimmte... Und das brachte mich in die Wirklichkeit zurück. Er war kontaminiert. Die Krankheit konnte sich ausbreiten, wenn ich nichts unternahm. Aber... wenn er nun nicht infiziert war... Ich nickte.
"In Ordnung. Bleiben sie dort wo sie sind, Hände hinter dem Kopf bis medizinisches Personal eintrifft."
Er wirkte erstaunt, tat aber, was ich von ihm wollte. Aus einem anderen Teil des Flughafens kamen einzelne Schüsse. Sie waren also schon an der Arbeit...
Er knurrte.
Ich konnte mich noch umdrehen, als er auf mich zustürzte. Er war doch infiziert. Seine Zähne bohrten sich in mein Handgelenk, zerfetzten Stoff und Haut. Seine Fäuste schlugen auf meinen Magen, ich keuchte auf, hob meine Pistole an seine Schläfe und drückte ab, zwei-, dreimal. Hirn klatschte an die Wand und eine der Kugeln schlug in meine Schulter. Ich hatte mich selbst angeschossen.
Ich war kontaminiert.
Ich schnappte mir die Maschinenpistole, stellte auf Vollautomatik und hielt sie mir unters Kinn.

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Da lag er nun, im Krankenhaus- er, der noch so jung war, hatte tatsächlich Krebs. Tausende von Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Er bereute so vieles, nicht getan zu haben...

eccentricRob’s Profile PhotoAndy McQueen
Er war zwanzig Jahre alt.
Er hatte jetzt viel Zeit gehabt, über sein Leben nachzudenken. Und er war zu dem Schluss gekommen, das Sterben scheiße war. Knochenmarkskrebs ist auch scheiße, es tat verflucht weh, jeder Zoll seines Körpers, die ganze Zeit. Morphin hielt ihn eher am Leben als die Chemo aber, verdammt... selbst mit den Schmerzen wollte er noch nicht abkratzen.
Er hatte ein gutes Leben gehabt, verdammt noch mal. Jede Sekunde seines Lebens genutzt. Erst recht, als er erfahren hatte, dass er nicht mehr viele dieser Sekunden haben würde. Das Leben war SCHÖN gewesen. Und er wusste, dass es weiter schön wäre. So viel, das er noch erleben konnte, sehen konnte.
Irgendwer hatte gesagt, man hatte ein gutes Leben gehabt, wenn man mit einem Lächeln stirbt. Das hatte er nie verstanden. Seiner Meinung nach musste man um lächelnd zu sterben ein beschissenes Leben und einen guten Tod gehabt haben. Und bei ihm war es genau umgekehrt gewesen.
Er drückte auf den Knopf zur Selbstmedikation, eine weitere Portion Morphin floss in seinen Körper. Er keuchte vor Erleichterung auf. Mittlerweile nahm er das Morphin nicht mehr, um den Schmerz zu vergessen. Der Schmerz war ein ständiger Begleiter, das Morphin eine temporäre Erleichterung. Er wusste, lange machte er's nicht mehr.
Aber Aufgeben war nicht.

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