Ich bin da sehr zwiegespalten.
Auf der einen Seite hat er etwas schlimmes getan, auf der anderen Seite ist der Mann über 90, und die Wahrscheinlichkeit, dass von ihm eine echte Bedrohung ausgeht, halte ich für sehr gering. Im Gegenteil, sollte er die letzten siebzig Jahre nicht in U- oder Einzelhaft verbracht haben, hat er vielleicht Freunde und Familie, die durch dieses Verfahren nur unnötig belastet werden, und gerade, diejenigen, die bewusst nach etwas suchen, um das derzeitige System in Misskredit zu bringen, könnten sich an sowas aufhängen. Im Stil von: "Momentan funktioniert so wenig, dass noch alte Leute zu x Jahren Haft verurteilt werden, für eine Tat, die ewig her ist."
Allerdings muss man auch sagen, dass ich es gut finde, dass man den Prinzipien der Rechtssprechung treu bleibt. Mord verjährt nicht, und Beihilfe ebenso wenig. Ob es nötig ist, so einen Trubel um einen Prozess, dessen Angeklagter in einigen Jahren ohnehin stirbt, zu machen? Nein, das finde ich nicht.
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