Darüber habe ich mir in letzter Zeit ziemlich oft den Kopf zerbrochen. Mal abgesehen davon, dass ich nicht weiß, ab wann man denn wirklich erwachsen ist, habe ich einige Vorstellungen, die ich wahrscheinlich selbst nicht einhalten kann.
Ich wäre gern eine junggebliebene Erwachsene, ich möchte auf keinen Fall mein jugendliches "Ich" und meine Gedanken und Gefühle aus dieser Zeit vergessen, sondern viel mehr darauf zurückgreifen können, um mir oder anderen (jüngeren) bei Problemen helfen zu können. Ich möchte erfahren und gleichzeitig noch offen für alles sein. Kennst du diese Erwachsenen, die meinen, alles zu wissen und alles zu können und überhaupt schon alles gesehen und erlebt zu haben? Schrecklich.
Ich möchte für mich selbst verantwortlich und von niemandem abhängig sein, von dem ich nicht abhängen will. Ich möchte anderen Menschen ein gutes Vorbild sein, zum Beispiel in politischen Angelegenheiten, im Umgang mit Menschen, beim Umweltschutz etc. (aber das möchte ich auch jetzt schon). Und außerdem möchte ich, dass man sich in allen Bezügen auf mich verlassen kann, dass ich dann wirklich so zuverlässig bin, wie ich jetzt gern wäre. Ich möchte meine Ängste im Griff haben und unschöne Geschichten aus meinem Leben endgültig verarbeiten können, um frei davon die richtigen Entscheidungen treffen zu können. "Richtig" heißt für mich, herauszufinden, wann ich auf meine Gefühle und wann auf meinen Sinn für Vernunft hören muss.
Ich werde bald volljährig, also rechtlich gesehen "erwachsen". Da es sich aber überhaupt nicht so anfühlt, wird es wohl noch ein paar Jahre dauern, bis ich überprüfen kann, was aus meinen heutigen Vorstellungen geworden ist. Vielleicht erinnere ich mich mit dreißig oder so an diese Antwort, dann kann ich dir bescheid geben, wie das so geklappt hat.
View more