Ernsthafte Frage, wo liegt hier Schröders Denkfehler? https://pbs.twimg.com/media/CAeelw6XEAABymj.jpg:large
Eins vorweg: Ich mag den Equal Pay Day nicht. Er suggeriert, Frauen würden aufgrund von unmittelbarer Diskriminierung 22% weniger als Männer verdienen - obwohl ein großer Teil dieser Differenz durch andere Faktoren erklärbar ist. Wichtiger ist der bereinigte Gender Pay Gap, der bei 8% liegt. Frauen verdienen also für gleiche Arbeit 8% weniger als Männer. Diese 8% sind derzeit (!) nicht durch bestimmte Faktoren erklärbar und möglicherweise (!) auf die Diskriminierung von Frauen am Arbeitsmarkt zurückzuführen - oder auf andere, noch unbekannte Ursachen.
Zu Schröders Denkfehler: Sie versteht offensichtlich nicht, was "vergleichbar" bedeutet und hat keine Ahnung von Statistik. Wenn wir von Lohndifferenzen reden, reden wir erstmal von einer statistischen Erscheinung: Es werden alle Personen eine bestimmten Gruppe (von mir aus Groß- und Einzelhandelskaufleute) in einen Topf geworfen, nach Geschlechtern getrennt und dann wird geschaut, wieviel Männer und wieviel Frauen verdienen. Da kommt eine Differenz raus. Vergleichbar bedeutet in diesem Fall nicht: Alle machen exakt dieselbe Arbeit bei demselben Arbeitgeber, sondern sie haben eine ähnliche Tätigkeit. Konkrete und gezielte Ungleichbezahlung im selben Unternehmen dürfte zumindest auf den unteren Ebenen bei größeren Unternehmen eher ungewöhnlich sein, dort gibt es im Regelfall irgendwelche Lohntabellen. Trotzdem können Männer und Frauen im Mittel unterschiedlich gut verdienen. Oder um es plastischer auszudrücken: Ich habe zwei Einzelhandelsunternehmen, die Unternehmen A und B. Beide sind auf ähnlichen Feldern tätig, beide beschäftigen je 100 Arbeitnehmer/innen, aber Unternehmen B zahlt nur 90% des Lohns, den die Arbeitnehmer/innen bei Unternehmen A bekommen. Nehmen wir an, Unternehmen A beschäftigt 90 Männer und 10 Frauen, bei Unternehmen B sieht die Beschäftigtenstruktur umgekehrt aus. Statistisch bewirkt eine solche Konstellation, dass Frauen plötzlich 8% weniger verdienen, ohne dass zwingend irgendjemand diskriminiert wurde.
So muss man die Lohnunterschiede zwischen Männer und Frauen auch in der Praxis verstehen: Sie sind Indikatoren dafür, dass möglicherweise irgendwo Probleme bestehen. Sie belegen aber kein konkretes Problem, weil sie die Ursachen für die Unterschiede nicht aufzeigen. Im Klartext bedeutet das: Ich kann nicht sagen: Wenn diese Lohnunterschiede beseitigt sind, besteht auch keine Diskriminierung am Arbeitsmarkt mehr. Denn dass diese Unterschiede auf Diskriminierung basieren, ist alleine mit einem unterschiedlichen Lohn nicht belegt. Diese Unterschiede könnten zum Beispiel auch auf unterschiedliche Präferenzen bei der Arbeitssuche zurückzuführen sein (zum Beispiel, wenn der Lohn für Frauen im Durchschnitt eine weniger wichtige Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers spielen würde als bei Männern).
Zu Schröders Denkfehler: Sie versteht offensichtlich nicht, was "vergleichbar" bedeutet und hat keine Ahnung von Statistik. Wenn wir von Lohndifferenzen reden, reden wir erstmal von einer statistischen Erscheinung: Es werden alle Personen eine bestimmten Gruppe (von mir aus Groß- und Einzelhandelskaufleute) in einen Topf geworfen, nach Geschlechtern getrennt und dann wird geschaut, wieviel Männer und wieviel Frauen verdienen. Da kommt eine Differenz raus. Vergleichbar bedeutet in diesem Fall nicht: Alle machen exakt dieselbe Arbeit bei demselben Arbeitgeber, sondern sie haben eine ähnliche Tätigkeit. Konkrete und gezielte Ungleichbezahlung im selben Unternehmen dürfte zumindest auf den unteren Ebenen bei größeren Unternehmen eher ungewöhnlich sein, dort gibt es im Regelfall irgendwelche Lohntabellen. Trotzdem können Männer und Frauen im Mittel unterschiedlich gut verdienen. Oder um es plastischer auszudrücken: Ich habe zwei Einzelhandelsunternehmen, die Unternehmen A und B. Beide sind auf ähnlichen Feldern tätig, beide beschäftigen je 100 Arbeitnehmer/innen, aber Unternehmen B zahlt nur 90% des Lohns, den die Arbeitnehmer/innen bei Unternehmen A bekommen. Nehmen wir an, Unternehmen A beschäftigt 90 Männer und 10 Frauen, bei Unternehmen B sieht die Beschäftigtenstruktur umgekehrt aus. Statistisch bewirkt eine solche Konstellation, dass Frauen plötzlich 8% weniger verdienen, ohne dass zwingend irgendjemand diskriminiert wurde.
So muss man die Lohnunterschiede zwischen Männer und Frauen auch in der Praxis verstehen: Sie sind Indikatoren dafür, dass möglicherweise irgendwo Probleme bestehen. Sie belegen aber kein konkretes Problem, weil sie die Ursachen für die Unterschiede nicht aufzeigen. Im Klartext bedeutet das: Ich kann nicht sagen: Wenn diese Lohnunterschiede beseitigt sind, besteht auch keine Diskriminierung am Arbeitsmarkt mehr. Denn dass diese Unterschiede auf Diskriminierung basieren, ist alleine mit einem unterschiedlichen Lohn nicht belegt. Diese Unterschiede könnten zum Beispiel auch auf unterschiedliche Präferenzen bei der Arbeitssuche zurückzuführen sein (zum Beispiel, wenn der Lohn für Frauen im Durchschnitt eine weniger wichtige Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers spielen würde als bei Männern).
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