Hast du schon einmal beim lesen eines Buches geweint ?
Ja, mindestens einmal. Und zwar am Ende beim "Vorleser" von Bernhard Schlink. Ich hatte gehofft, dass Hanna, die Protagonistin, am Ende noch eine Chance bekommt, nach den vielen Jahren ihrer Haft. Ich habe mich gefreut, dass Michael sich um sie kümmert, dass er sie abholen möchte, wenn sie aus dem Gefängnis entlassen wird - ich glaube nach über 15 Jahren Haft.
Als er dann am Morgen da ist, hat sie sich erhängt in ihrer Zelle. Eine Angestellte des Gefängnisses fragt Michael dann noch, warum er sich in all den Jahren nie persönlich bei ihr meldete, warum er ihr nie auf ihre Briefe antwortete.
Da musste ich weinen, das empfand ich als unglaublich berührend. Hanna wirkte auf mich sehr sympathisch, kalt, berechnend, aber auch sympathisch - und sehr erotisch. Schlink hat das super beschrieben, die Affäre zwischen Hanna und Michael. Allerdings hatte ich beim Lesen des Buches die ganze Zeit ein komisches Gefühl: Kann man so viel Mitgefühl haben mit einer NS-Mitläuferin? Oder war sie gar eine größere Täterin?
Ganz am Ende, als eine jüdische Frau ein Geschenk der verstorbenen Hanna ablehnt, da kommt diese Jüdin als kaltherzig und hart rüber. Da war mir eigentlich sofort klar, dass das Buch dafür kritisiert werden wird - als ich dann recherchierte, fand ich die Kritik von jüdischen Verbänden recht schnell.
In Schlinks Buch werden Sympathien mit den Tätern geweckt, was ich aber gut finde. Auch Täter im Nationalsozialismus waren Menschen. Auch sie haben Eigenschaften, die gefallen können - vielleicht liebe ich das Buch deshalb so sehr. Es handelt von Schuld, aber auch von Sühne. Hanna bereut aufrichtig, und sie bekommt keine Chance mehr auf ein zweites Leben. Ein großartiges Buch, ich liebe es.
Als er dann am Morgen da ist, hat sie sich erhängt in ihrer Zelle. Eine Angestellte des Gefängnisses fragt Michael dann noch, warum er sich in all den Jahren nie persönlich bei ihr meldete, warum er ihr nie auf ihre Briefe antwortete.
Da musste ich weinen, das empfand ich als unglaublich berührend. Hanna wirkte auf mich sehr sympathisch, kalt, berechnend, aber auch sympathisch - und sehr erotisch. Schlink hat das super beschrieben, die Affäre zwischen Hanna und Michael. Allerdings hatte ich beim Lesen des Buches die ganze Zeit ein komisches Gefühl: Kann man so viel Mitgefühl haben mit einer NS-Mitläuferin? Oder war sie gar eine größere Täterin?
Ganz am Ende, als eine jüdische Frau ein Geschenk der verstorbenen Hanna ablehnt, da kommt diese Jüdin als kaltherzig und hart rüber. Da war mir eigentlich sofort klar, dass das Buch dafür kritisiert werden wird - als ich dann recherchierte, fand ich die Kritik von jüdischen Verbänden recht schnell.
In Schlinks Buch werden Sympathien mit den Tätern geweckt, was ich aber gut finde. Auch Täter im Nationalsozialismus waren Menschen. Auch sie haben Eigenschaften, die gefallen können - vielleicht liebe ich das Buch deshalb so sehr. Es handelt von Schuld, aber auch von Sühne. Hanna bereut aufrichtig, und sie bekommt keine Chance mehr auf ein zweites Leben. Ein großartiges Buch, ich liebe es.