Werk und Schöpfer - sollte man das trennen? Lässt sich das überhaupt trennen? Teil II Ethische Aspekte
Im ersten Teil der Frage, habe ich auch ETHIK erwähnt. Dazu würde ich auch gerne die politische Bedeutung und Deutung eines Werkes zählen. Etwas salopp formuliert: schaffen anständige Menschen anständige Werke, oder um die Doppeldeutigkeit des Wortes «gut» für meine Zwecke zu nutzen: schaffen «gute» Menschen, «gute» Werke?
Wir können diese Fragestellung auch mit Blick auf Authentizität formulieren: Schafft jemand aus seinen Erlebnissen heraus automatisch künstlerisch wertvolle Werke?
Nein, gute Menschen schreiben nicht unbedingt gute Bücher, gute Autoren in der Regel schon ;) Die Kunst der Fehlinterpretation ist bei solchen Aussagen immer sofort auf den Plan gerufen: willst du damit sagen, dass gute Autoren keine guten Menschen sind?
:)))
Und schon ist eine Diskussion ad absurdum geführt. Von diesen Diskussionen gibt es viele in den Geistes- und Kulturwissenschaften, weil hier die Einsicht in die Dignität dieser Disziplinen und ihrer Gegenstände vollkommen fehlt. Das ist leider ein schwerwiegendes kulturelles Problem dieser Gesellschaft. Auch damit eröffnet sich ein ethisches und politisches Problem. Aber darüber wollte ich im Moment nicht schreiben. Zurück zum Thema:
Die HERMENEUTISCHE Trennung bezieht sich auf die Interpretationsgrundlage von Werken. Die ETHISCHE kann sowohl die Authentizität betreffen als auch die politische Korrektheit. Kann jemand über Dinge, die er selber nicht erlebt hat zum Beispiel, gute Bücher schreiben. Diese Frage würde ich bejahen: das Erlebnis ist kein Garant für eine gute Vermittlung des Erlebten. Das kann mal der Fall sein und mal eben auch nicht. Und politisch ist die Frage zugespitzt so: Können Autoren wie Heidegger und Gottfried Benn, ausgewiesene Na*z*i*s, gute Bücher geschrieben haben? Im Falle von Benn würde ich die Frage leichten Herzens bejahen, im Fall Heideggers fällt es mir schwer, was aber mit meiner subjektiven Einstellung zu Heidegger hat. Davon abstrahiert, ist diese Frage tatsächlich zu bejahen: Ernst Jünger, Heidegger oder Gottfried Benn sind Menschen, die gute Werke erschaffen haben. Aber ob sie als politisch denkende und handelnde Personen gute Menschen waren, vermag ich nicht zu beurteilen und bleibe zurückhaltend skeptisch mit Verlaub.
Nicht zurückhaltend bin ich in der Frage, ob man Werke aufgrund der biographischen oder ideologischen Verfehlungen von Menschen verdammen darf: NEIN, GANZ SICHER NICHT!
Das zeigt nur die eigene intellektuelle Beschränktheit.
Wir können diese Fragestellung auch mit Blick auf Authentizität formulieren: Schafft jemand aus seinen Erlebnissen heraus automatisch künstlerisch wertvolle Werke?
Nein, gute Menschen schreiben nicht unbedingt gute Bücher, gute Autoren in der Regel schon ;) Die Kunst der Fehlinterpretation ist bei solchen Aussagen immer sofort auf den Plan gerufen: willst du damit sagen, dass gute Autoren keine guten Menschen sind?
:)))
Und schon ist eine Diskussion ad absurdum geführt. Von diesen Diskussionen gibt es viele in den Geistes- und Kulturwissenschaften, weil hier die Einsicht in die Dignität dieser Disziplinen und ihrer Gegenstände vollkommen fehlt. Das ist leider ein schwerwiegendes kulturelles Problem dieser Gesellschaft. Auch damit eröffnet sich ein ethisches und politisches Problem. Aber darüber wollte ich im Moment nicht schreiben. Zurück zum Thema:
Die HERMENEUTISCHE Trennung bezieht sich auf die Interpretationsgrundlage von Werken. Die ETHISCHE kann sowohl die Authentizität betreffen als auch die politische Korrektheit. Kann jemand über Dinge, die er selber nicht erlebt hat zum Beispiel, gute Bücher schreiben. Diese Frage würde ich bejahen: das Erlebnis ist kein Garant für eine gute Vermittlung des Erlebten. Das kann mal der Fall sein und mal eben auch nicht. Und politisch ist die Frage zugespitzt so: Können Autoren wie Heidegger und Gottfried Benn, ausgewiesene Na*z*i*s, gute Bücher geschrieben haben? Im Falle von Benn würde ich die Frage leichten Herzens bejahen, im Fall Heideggers fällt es mir schwer, was aber mit meiner subjektiven Einstellung zu Heidegger hat. Davon abstrahiert, ist diese Frage tatsächlich zu bejahen: Ernst Jünger, Heidegger oder Gottfried Benn sind Menschen, die gute Werke erschaffen haben. Aber ob sie als politisch denkende und handelnde Personen gute Menschen waren, vermag ich nicht zu beurteilen und bleibe zurückhaltend skeptisch mit Verlaub.
Nicht zurückhaltend bin ich in der Frage, ob man Werke aufgrund der biographischen oder ideologischen Verfehlungen von Menschen verdammen darf: NEIN, GANZ SICHER NICHT!
Das zeigt nur die eigene intellektuelle Beschränktheit.
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