Patrick Bateman als role model? Seriously, I'm too old for this s*it. American Psycho war literally eine Satire auf Kapitalismus und Konsumismus und Ellis sagte später, dass er sein eigenes psychisches Vakuum mit Konsum zu füllen versuchte - und es gibt Idioten, die DAS als Vorbild sehen? Geez ...
Jep, like I said: Keine Ahnung von der eigentlichen Lore und lediglich ein Herunterbrechen auf oberflächliche Stereotype, die man augenscheinlich zu Gesicht bekommt. Bateman karikiert ja quasi durch seine strenge Routine eine Art hypermaskuline Disziplin, an der sich viele Gym Bros ein Beispiel nehmen. Die jeweiligen Hintergründe des Charakters bzw. die Meta-Ebene des Films sind dabei bedeutungslos oder werden für das Sigma Male Trope erst gar nicht näher in Betracht gezogen. Die männlichen Protagonisten werden für dieses Narrativ unglaublich simplifiziert, was ja auch irgendwo patriarchale Strukturen widerspiegelt. Ich verstehe beispielsweise nicht, was Officer K aus Blade Runner dort zu suchen hat. Oder Batman. Es scheint sich dabei wohl auch eine Art einsames und auf sich alleine gestelltes Märtyrer-Syndrom durchzusetzen. Es wäre ja mehr als amüsierend, wenn es dabei nicht reale Untertöne hätte. Diese Trends lassen sich ja zum Teil auch bei weiblichen Personen mit dem "femme fatale" - oder "femme fragile" - Phänomen beobachten, die sich genau der gleichen Séxismen bedienen. "Dark and light female energy" und andere Bullshît-Konsorten dieser Art sind seit geraumer Zeit schon Nischen im Internet, die sich soziokulturell aufs Alltagsleben übertragen. Zu meiner Zeit war das wohl das Tumblr-Girl-Trope oder irgendeine andere Subkultur, die digital Ausdruck gefunden hat (aber noch lange nicht so gefährliche Ausmaße annahm). Das klingt alles zunächst unglaublich trivial und dumm, aber so erstarken Rollenbilder heutzutage. Im digitalen Zeitalter. Und viele sind vollkommen d'accord damit, ohne das näher in Frage zu stellen, weil es auch wieder ein Aufbegehren ist.