Stinkstiefel

Heute waren wir in der Stadt und samstags hatten die Geschäfte bisher IMMER bis um 20 Uhr offen, vor allem Thalia - da wollte ich nämlich unbedingt rein. Haben nämlich geplant, nachmittags hinzugehen und ein wenig zu schauen.
Gegen sechs Uhr standen wir dann vor einem geschlossenen Geschäft. OBWOHL DER SONST IMMER BIS 20 UHR OFFEN HATTE. Ich verstehe es nicht.
Mit Herzrasen bin ich dann zum Kaufhof gelaufen, weil die im Untergeschoss auch eine Bücherecke haben, NUR UM DANN ZU SEHEN, dass die KEINE Bücherecke mehr haben. Sie war einfach nicht mehr da. Stattdessen waren da jetzt Uhren und so ein Zeug. Bin dann zu den Rolltreppen gegangen, weil da immer eine Beschreibung zu jedem Geschoss steht und was man dort so findet, ABER DIE HABEN DIE ÜBERBLICK-LISTEN einfach weggemacht.
Wollte dann mit letzter Kraft in den Rewe, um mir an der Salattheke einen Salat zusammenzustellen, ABER DIE HABEN DIE SALATTHEKE WEGGEMACHT?!?!?!???!?? WAS. IST. DAS.
War dann total am Ende, weil ich mich einfach nicht mehr zurechtgefunden habe. Sind in den C&A geflüchtet, wo ich mir einen riesigen Pulli genommen und über den Kopf gezogen und mich dort in einer Umkleidekabine verkrochen habe.
Den Pulli haben wir gekauft, sind wie Zombies zum Auto gelaufen und dort saß ich dann erstmal ein paar Minuten und hab in die Leere gestarrt.
Dann ging es wieder, wir haben uns auf den Heimweg gemacht und ich bin meine Lieblingsstraße runter gefahren, AUF EINMAL blendet mich ein kurzes Licht und ich zucke heftig zusammen, nur um zu kapieren, dass ich geblitzt wurde, weil man da plötzlich nicht mehr 50, sondern NUR NOCH 30 fahren darf.
Da war dann Ende, ich bin an die Seite gefahren und musste mich eine Viertelstunde erholen, ich stand GANZ kurz vorm Meltdown.
Blitzer sind echt nicht Autisten-freundlich, bro

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Was ein Taaaaaaag, jetzt sitze ich hier und ich wette, dass ich in einer Woche richtig hart über diesen Tag lachen werde xd

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Weil es zu meinem heutigen Tag passt - kleine Abenteuer und Ausflüge bzw. Erkundungstouren liegen mir sehr am Herzen.

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Ich bekomme Glücksgefühle, wenn ich an Orten bin, die mir gefallen oder die irgendetwas ganz eigenes, merkwürdiges haben; Orte, deren Atmosphären so stark oder angenehm sind, dass ich mich völlig fasziniert an ihnen verliere.
Das sind Momente, in denen ich aufblühe, wie ein Kind über die Wiesen renne, hüpfe, kichere, mich im Kreis drehe und alles in mich aufzunehmen versuche.
Das ist, um es mal knallhart zu sagen, momentan einer der wenigen Aspekte, die mich wirklich wieder etwas FÜHLEN lassen. Und solche Erlebnisse helfen mir ungemein dabei, mich selbst wieder zusammenzuflicken, mich Stück für Stück wieder zu spüren.
Es sind Momente, in denen ich mich frei fühle - frei und einfach... wie ich, als Wesen, im Moment.

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Vorhin ist schon wieder was Gutes passiert:
Mein dreibeiniger Kater hat sich in sein Katzenklo gesetzt, hat Pipi gemacht und direkt danach angefangen, hart zu drücken und zu pressen. Da wusste ich schon bescheid, dass er groß macht.
Er hat eine einzige, winzige Wurst gemacht und wollte schon wieder aus dem Klo raus, hat aber während dem Rausgehen immer noch gedrückt - hab ihn also hochgehoben um zu schauen, ob da eventuell etwas im Fell festhängt.
Jedenfalls hat er in der Luft einfach weitergedrückt und da kam noch was raus und ich in meinem aufkommenden EkeI wollte den Kater ein bisschen zu schnell wieder runter in sein Klo setzen, sodass ihm die Wurst aus dem Híntern gefallen, in hohem Bogen durch die Luft gesaust und schließlich gegen die (geflieste) Wand geklatscht ist.

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Bin ich froh, dass die Wand gefliest ist, hahahaha
Das war mal wieder so eine Situation, die aus einem Cartoon hätte sein können. xd
Glaube, der Kater braucht jetzt langsam doch mal Windeln.

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Mir fällt gerade ein merkwürdiges Erlebnis ein, als meine Eltern und einige ihrer Freunde mit uns und deren Kindern essen waren in einem hübschen Restaurant mit Außenbereich.
Da war auch ein Junge dabei, den ich damals als etwa Neunjährige toll fand - er war bestimmt zwei, drei Jahre älter als ich.
Jedenfalls sind wir Kinder draußen im Hof spielen gegangen, haben uns vorgestellt, in einem riesigen Königreich zu leben und irgendwann wollte besagter Junge, dass wir jüngeren seine "Untertanen" sind und er der alleinige Herrscher. Ich wollte aber mit ihm zusammen regieren und habe das auch so gesagt, da kam er plötzlich näher, hat mich am Hals gepackt, mich beschímpft und am Hals in die Luft gehoben (der Typ war riesig, okay). Ich baumelte an seinem Arm, bin fast erstíckt und war einfach nur geschockt, wie der drauf war.
Als er mich wieder runter gelassen hat, musste ich erstmal drauf klarkommen, hab mir eine ruhige Ecke gesucht, kurz dort verweilt und meine Enttäuschung sowie meinen Schmerz runtergeschluckt, um dann meinem Bruder zur Hilfe zu eilen, der ebenfalls am Hals von dem Typen gepackt wurde...

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Was eine Erinnerung, hahaha... Ich glaube, den Typen hab ich danach nie wieder gesehen.
Das Witzige ist, dass ich zuvor schon mal so eine Erfahrung machen musste - es kam uns jemand zuhause besuchen, ich war vielleicht fünf Jahre alt und auf meine kindliche Weise in den Jungen verknallt. Wir waren oben auf meinem Baumhaus und irgendwie haben wir begonnen, uns ein bisschen zu zanken, und dann hat er mich aus meinem Baumhaus gestoßen, ich bin runtergefallen. Bis heute ist's mir ein Rätsel, wie ich das unversehrt überstehen konnte. Jedenfalls hat meine Mom den Jungen samt Mutter in hohem Bogen rausgeworfen und zwar nicht nur aus unserem Garten, sondern auch aus unseren Leben. xd

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Nein, nichts hat sich entspannt.
Gestern Nacht wurde mir alles zu viel, Gedanken, Gefühle und Sinneseindrücke haben sich angestaut und mich überfordert, ich lag mit einem Shutdown im Bett und habe die Decke über meinen Kopf gezogen. Danach war ich sowohl körperlich wie auch psychisch sehr erschöpft und auch heute merke ich noch die Nachwirkungen.
Ich habe keine Lust, dass es noch schIimmer wird, deshalb werde ich mich sehr wahrscheinlich morgen kránk melden. Es geht einfach nicht mehr und ich muss auf mich achten und mir diese Auszeit gönnen. Es staut sich immer und immer wieder etwas an und ich KANN leider einfach nicht so funktionieren wie meine Arbeitskollegen. Ich brauche eine Pause, wenigstens eine Woche - ich habe nämlich Angst, dass ich sonst gar nicht mehr aus meiner Erschöpfungsphase rauskomme.

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Ich schreibe sehr viel lieber - im Sprechen und direkten Kommunizieren bin ich wirklich eine Niete, es sei denn, es handelt sich um Menschen, die ich schon länger kenne und mag.
Sprechen fällt mir außerhalb meines kleinen Kreises an Vertrauten sehr schwer, da ich meine Gefühle und mein Verständnis und das, was ich meine, nicht direkt artikulieren und verbal ausdrücken kann. Erst sehr viel später im Nachhinein fällt mir ein, was ich hätte sagen können/sollen aber selbst, wenn ich in jenem Moment die richtigen Worte parat gehabt hätte, heißt das nicht, dass sie auch genau so aus mir heraus gekommen wären.
Beim Schreiben ist das anders - da setzt mich nichts und niemand unter Druck, alles ist geordnet, ich kann währenddessen klar denken und eine Satzstruktur festlegen.
Wenn ich jemandem gegenüber stehe, ist das nicht so. Da verlangt man eine sofortige Antwort von mir, hinzu kommt, dass mich der soziale Part des Gesprächs stresst und da kommen auch noch die ganzen Sinneseindrücke hinzu. Es gibt aber manchmal Ausnahmen, zum Beispiel, wenn ich gerade sehr gut drauf bin und viel Energie dafür verwenden kann, "normal" rüberzukommen. Kleine Patzer kann ich dann geschickt überspielen. Tue ich all das jedoch zu oft oder zu lang, fällt das alles wieder in sich zusammen und ich bin ein sprachloser Fetzen, der hilflos in der Leere flattert.

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Die würden bestimmt denken, ich hätte irgendwo einen Ast oder eine Pflanze entwendet, die sich zufälligerweise auf einem Grundstück befindet, das nicht mir gehört.
Erst heute habe ich bei einem Spaziergang vor dem "Palast" reicher Leute einen riesigen, entwurzelten Bambusstrauch liegen sehen, der bestimmt schon um die vier Meter hoch war. Ich blieb wie angewurzelt stehen und habe alle Möglichkeiten abgewägt, wie ich das Ding am besten nach Hause bringen kann - mein Mann hat mir das aber schnell ausgeredet.

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Oder sie würden denken, ich hätte irgendeinem rassístischen oder misogynen EkeIpaket eine reingehauen. Sowas kam in der Schule öfter vor, ich konnte mich einfach nicht zurückhalten.

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Oder sie würden denken, ich hätte mal wieder irgendwo geparkt, wo eigentlich niemand parken darf oder wäre einen Weg entlang gefahren, den man nicht fahren darf und wäre eiskalt erwischt worden. Kann schon mal sein, dass man mitten in der Natur auf einem Hügel meine alte Kutsche stehen sieht, haha.

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Heute war es sehr, sehr stressig für mich auf der Arbeit.
Wir müssen einmal wöchentlich für die Arbeit sehr viel Zeug einkaufen gehen und bisher wurde ich davon ausgenommen, weil ich nicht Vollzeit arbeite und weil ich mein Auto erst abends zur Verfügung habe, da mein Mann es momentan für die Arbeit braucht.
Jedenfalls sind meine Kollegen und meine Chefin auf die Idee gekommen, dass ich trotzdem einkaufen soll - aber nicht in der Arbeitszeit, sonst komme ich mit der Arbeit nicht hinterher.
Also habe ich eine ellenlange Einkaufsliste in die Hand gedrückt bekommen und bin direkt nach der Arbeit abends eine Stunde vor Ladenschluss losgefahren, um das alles zu besorgen.
Ich stand unter Zeitdruck, musste in drei verschiedene Supermärkte und extrem viel Zeug einkaufen. Ich habe im Supermarkt beinahe einen Meltdown und einen damit verbundenen Schreikrampf bekommen, weil mir das alles zu viel wurde. Es ist ja so schon überfordernd genug für mich, privat einkaufen zu gehen...
Jedenfalls hatte ich exakt zu Ladenschluss alles zusammen, bis auf einige Dinge, die ich einfach nicht finden konnte. Das habe ich dann zur Arbeit gebracht und im Büro abgestellt.
Als ich am nächsten Tag zur Arbeit kam, wurde ich sofort zum Mitarbeitergespräch gerufen, ohne Ankündigung, was auch nicht besonders toll war. Da habe ich einen saftigen Anschíss kassiert, weil ich so "schIecht" eingekauft hätte, Waren fehlen würden etc. und da wurde dann auch gleich die Gelegenheit genutzt, nochmal eine Schippe draufzulegen und mir alles an den Kopf zu knallen, was ich "faIsch" mache. Unter anderem fielen Sätze wie "Die anderen schaffen das doch auch" oder "Wo bist du mit deinem Kopf?".
Ich bin in Tränen ausgebrochen, weil ich einfach nicht mehr konnte, zusätzlich kam hinzu, dass ich mich erst nicht einmal erklären konnte, weil die Situation so überfordernd und plötzlich war, dass ich keinen Zugang zu sinnvoller verbaler Kommunikation finden konnte. Bei mir laufen in solchen Momenten einfach die Tränen, selbst, wenn ich das nicht möchte und versuche, sie zurückzuhalten.
Es wurde kritisiert, dass ich weniger Stunden arbeite als die anderen und trotzdem nicht solche Leistungen erbringe wie die anderen und immer "durch den Wind" wirke und das wurde mir schon oft gesagt.
Ich jedoch gebe immer mein Bestes und versuche, anderen keine Unannehmlichkeiten zu bereiten - anscheinend bekomme ich das jedoch nicht hin und man versteht mich komplett falsch.
Und weil ich meine Gefühle und Gedanken in dem Moment verbal überhaupt nicht ausdrücken konnte, kam ich mir vor wie jemand, der laut um Hilfe schreit, aber kein Ton die Kehle verlässt.
Ich habe mich dann einer lieben Kollegin anvertraut, aber auch die konnte mich nur bedingt verstehen und hat mich mit anderen verglichen.
Ich stecke seit einem Jahr in einem fétten autistischen Burnout, wie viel schIimmer muss mein Zustand noch werden? Mir graust es davor, morgen wieder arbeiten zu gehen, obwohl ich den Job an sich recht gerne mache.

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Nun ja, zwischen Mann und Frau gibt es klare, biologische Unterschiede - GeschIechtsorgane zeichnen die Biologie aus, aber nicht nur die. So hat eine Frau zum Beispiel eine Gebärmutter und Eierstöcke, der Mann eine Prostata etc.
Auch die Gehirne von Frau und Mann unterscheiden sich und wenn man noch mehr ins Detail geht, gibt es Unterschiede in der DNA bzw. den Chromosomensätzen.
Dadurch, dass die Hirne unterschiedlich sind, haben, denke ich, beide gegenüber dem anderen gewisse Vorteile und Nachteile in bestimmten Bereichen.
Und all das zusammen machen einen Mann spezifisch sowie eine Frau spezifisch, auch im Denken oder im Verhalten (Ausnahmen gibt es, weil man sowas nie über einen Kamm scheren kann, es gibt ja zum Beispiel auch intersexueIIe Menschen, die mit beiden biologischen GeschIechtern geboren werden oder mit keinen eindeutigen etc.).

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Dann gibt es noch das "soziale GeschIecht", man ordnet sich also einem Geschlecht zu, mit dem man sich identifiziert (heißt, eine biologische Frau kann sich als Mann oder nonbinär oder was auch immer identifizieren). Damit habe ich persönlich nicht viel zu tun und es ist in vielen Hinsichten für mich unlogisch, weil ich mein Innenleben, meine Hobbys, meine Vorlieben, meine Gedanken und Gefühle, keinem Geschlecht zuordne - das hat für mich nämlich rein gar nichts mit Geschlechtern zu tun und all das obliegt einer gesellschaftlichen Struktur und Zuordnung, die sich jederzeit wieder ändern kann, weil sich menschliches Moralverständnis sowieso jederzeit wieder ändern kann und definitionsabhängig ist.
Hier eine Definition des sozialen GeschIechts: "Dieses soziale Geschlecht (englisch „gender“) wird durch die Bewertung von Aussehen, Körpersprache und Handlungsweisen, die als „männlich“ oder „weiblich“ gelten stark kulturell definiert: Zum Beispiel durch „Jungs- und Mädchenabteilungen“ bei Spielsachen, Kleidung, Büchern, und Filmen; die schon Kindern beibringen, welchen Rollen sie zu entsprechen haben."
Ich denke mal, das ist also eine Art der Rebellion gegen die zahlreichen veralteten und menschenfeindlichen Rollenbilder, in die Mann und Frau angeblich zu passen haben.
Da ich dieses menschenfeindliche System mit seinen Rollenbildern jedoch noch nie anerkannt habe, es auch nicht anerkennen werde und weiterhin einfach ICH sein werde unabhängig von den Meinungen anderer, empfinde ich diese Art der Rebellion ebenfalls als unlogisch.
Mir wurde mal gesagt, als ich ähnliches wie eben äußerte, dass ich ganz klar "nonbinär" sei - das bin ich in meinen Augen aber nicht, ich möchte aus dieser Art des Denkens nämlich rausgehalten werden und muss nicht in weitere Schubladen gesteckt werden.

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(Falls jemand all das anders sieht, dann ist das in Ordnung für mich, hier habe ich lediglich meine Sichtweise bekannt gegeben!)

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