Nach dem 2. Weltkr.ieg kam der Wunsch nach nie wieder Kr.ieg auf. Gemessen an diesem Wunsch und der heutigen globalen Situation, wie viele Punkte gibts du der Menschheit auf einer Skala von Ares bis Jesus? (Falls du nicht religiös bist darfst du auch die Skala von Jeanne d'Arc bis Gandhi verwenden.)
Nein, "nie wieder Kr.ieg" war von Käthe Kollwitz - und das war 1924. Didn't age well back then, did it? Joschka Fischer ergänzte später: "Nie wieder Kr.ieg, nie wieder Auschwitz". Ein Oxymoron - was ihm seinerzeit auch durchaus bewusst war. Ohne die internationale Kri.egsbeteiligung der Alliierten hätte es keine Befreiung der überlebenden Inhaftierten gegeben.
Jesus war eine historisch nur ohne Namensnennung gut fünf Dekaden später durch Tacitus erwähnte Figur, deren Identität überwiegend eine religiöse Sage ist. Gandhi mag ein Symbol des Friedens sein und seine historischen Beiträge seien ihm ungenommen, aber er war auch ein Haustyrann (sehr mild formuliert).
Warum stelle ich das in den Raum? Weil es m.E. wichtig ist, sich bei diesen Fragen nicht in Heldenverehrungen zu ergehen.
Die Periode des 1. und 2. Weltkr.iegs wird heute oft von Historikern auch als der "Zweite Dreißigjährige Kr.ieg" bezeichnet - um die epochalen Zusammenhänge deutlich zu machen. Die Angst vor dem 3. Weltkr.ieg war im Wesentlichen durch den Kalten Kr.ieg der Alliiertenmächte begründet und eng mit dem furchtbaren 2. WK verbunden.
Es gibt in der Menschheitsgeschichte keine deutlich verbriefte Periode, in der es nirgendwo auf der Welt kr.iegerische bzw. krie.gsähnliche Auseinandersetzungen gegeben hätte. Kr.ieg und Territorialdenken liegen im Wesen des Menschen. Käthe Kollwitz' künstlerisches Thema lag, lange vor dem 1. WK, in der Ästhetisierung des menschlichen Niedergangs, Gebrechen und der Verzweiflung. Ihre berühmtesten krie.gsähnlichen Motive sind Radierungen von 1903, die sich auf die Zeit eines Bauernaufst.andes irgendwann im 14. Jahrhundert beziehen. Ihre Illustrationen von Hauptmanns Webern stammen aus den 1890er Jahren.
Eine solche Künstlerin sieht und empfindet die Grauen dieser Welt mit wachen und offenen Augen.
Es mag nach all den Relativierungen überraschen, dass ich selbst ziemlich pazifistisch bin. Nur kann ich immer noch eine Utopie von der Realität unterscheiden. Krie.ge liegen so im historischen Wesen des Menschen, dass es unmöglich ist, sich ein Urteil über die Realität gemessen an einer Utopie zu erlauben.
Der Grund, weshalb ich sage, dass ich "ziemlich" pazifistisch bin, ist der 2. WK. Stellen wir uns für einen Moment vor, die Welt hätte nicht auf Deutschlands "R.ape of Europe" (Lynn Nicholas) reagiert. Die Amerikaner hätten gesagt: "America first!", die Briten hätten sich unterworfen und die Franzosen hätten gesagt: "Ach, ja, Vichy ist eigentlich ein ganz schönes Wort!" Die Katastrophe, die über diesen Kontinent gezogen wäre, die Verskla.vung und Ausr.ottung der Polen, der Slawen, selbst der Südslawen - trotz aller Solidarität der grausamen Ustashe - Europa wäre zu einer Höl.le geworden.
Und das ist m.E. auch ein Grund, weshalb gerade Neon.azis in den letzten Jahren plötzlich "friedensbewegter" wurden - ohne starke Opposition gehen einem gemeinhin die schlimmsten Grausamkeiten leichter von der Hand.
Jesus war eine historisch nur ohne Namensnennung gut fünf Dekaden später durch Tacitus erwähnte Figur, deren Identität überwiegend eine religiöse Sage ist. Gandhi mag ein Symbol des Friedens sein und seine historischen Beiträge seien ihm ungenommen, aber er war auch ein Haustyrann (sehr mild formuliert).
Warum stelle ich das in den Raum? Weil es m.E. wichtig ist, sich bei diesen Fragen nicht in Heldenverehrungen zu ergehen.
Die Periode des 1. und 2. Weltkr.iegs wird heute oft von Historikern auch als der "Zweite Dreißigjährige Kr.ieg" bezeichnet - um die epochalen Zusammenhänge deutlich zu machen. Die Angst vor dem 3. Weltkr.ieg war im Wesentlichen durch den Kalten Kr.ieg der Alliiertenmächte begründet und eng mit dem furchtbaren 2. WK verbunden.
Es gibt in der Menschheitsgeschichte keine deutlich verbriefte Periode, in der es nirgendwo auf der Welt kr.iegerische bzw. krie.gsähnliche Auseinandersetzungen gegeben hätte. Kr.ieg und Territorialdenken liegen im Wesen des Menschen. Käthe Kollwitz' künstlerisches Thema lag, lange vor dem 1. WK, in der Ästhetisierung des menschlichen Niedergangs, Gebrechen und der Verzweiflung. Ihre berühmtesten krie.gsähnlichen Motive sind Radierungen von 1903, die sich auf die Zeit eines Bauernaufst.andes irgendwann im 14. Jahrhundert beziehen. Ihre Illustrationen von Hauptmanns Webern stammen aus den 1890er Jahren.
Eine solche Künstlerin sieht und empfindet die Grauen dieser Welt mit wachen und offenen Augen.
Es mag nach all den Relativierungen überraschen, dass ich selbst ziemlich pazifistisch bin. Nur kann ich immer noch eine Utopie von der Realität unterscheiden. Krie.ge liegen so im historischen Wesen des Menschen, dass es unmöglich ist, sich ein Urteil über die Realität gemessen an einer Utopie zu erlauben.
Der Grund, weshalb ich sage, dass ich "ziemlich" pazifistisch bin, ist der 2. WK. Stellen wir uns für einen Moment vor, die Welt hätte nicht auf Deutschlands "R.ape of Europe" (Lynn Nicholas) reagiert. Die Amerikaner hätten gesagt: "America first!", die Briten hätten sich unterworfen und die Franzosen hätten gesagt: "Ach, ja, Vichy ist eigentlich ein ganz schönes Wort!" Die Katastrophe, die über diesen Kontinent gezogen wäre, die Verskla.vung und Ausr.ottung der Polen, der Slawen, selbst der Südslawen - trotz aller Solidarität der grausamen Ustashe - Europa wäre zu einer Höl.le geworden.
Und das ist m.E. auch ein Grund, weshalb gerade Neon.azis in den letzten Jahren plötzlich "friedensbewegter" wurden - ohne starke Opposition gehen einem gemeinhin die schlimmsten Grausamkeiten leichter von der Hand.
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