Was kann jeder einzelne von uns tun, wenn er M*bbing beobachtet oder damit konfrontiert wird: 1| In der (Berufs-)Schule, 2| Am Arbeitsplatz, 3| Im Freundes-/ Bekanntenkreis, 4| Im Internet?
EINGREIFEN und helfen. Und das kann man wirklich immer, egal in welcher Situation und in welcher Umgebung man sich auch befindet. Zusätzlich kann man versuchen, es dem Lehrer oder Chef oder Admin zu melden. Oder eine vierte Person dazuholen. Was man nicht darf, ist wegschauen.
Was denkst du kann psychische G*walt bei den Betroffenen auslösen? Gerne kannst du dich über Extremauswirkungen informieren und uns hier Beispiele oder einen konkreten Fall nennen.
Oh, es hinterlässt definitiv bleibende Schäden. Man wird unsicher in vielen Dingen und verfällt in vielen Situationen in alte Verhaltensmuster. Zum Beispiel, was Konflikte angeht. Da traut man sich dann nicht, das zu sagen, was man wirklich denkt und umschreibt es so viel netter, dass der andere das Problem nicht versteht, aus Angst, der andere könnte sauer werden und auf einem rumhacken. Oder schluckt es halt ganz runter und sagt gar nix. Man ist halt weniger gefestigt als andere, wenn man so einen Terror hat ertragen müssen. Viele brauchen eine Therapie nach so einer Gewalt. Und leider, bei vielen solcher Geschichten, kann es sogar zum Suizid führen.
Hast du M*bbing schon einmal beobachtet oder sogar selbst erlebt? Bitte erzähle hier einmal von deinen Erfahrungen, wenn du möchtest:
Ja, es kam in meiner Klasse vor. Mehrfach. Ich bin einmal sogar dazwischen gegangen, als die Mobberin auf eine Klassenkameradin losging. Hab mich zwischen Wand und meine Kameradin geworfen und hinterher die Mobberin zur Schnecke gemacht. Ein anderes Mal hab ich die Person einfach zusammengeschissen. Man hat auch versucht, mich zu mobben aber es ist nicht wirklich gelungen. Ich wurde zwar deshalb zum Außenseiter der Klasse, aber ich hab einfach mein Ding durchgezogen und hab mich halt auch gewehrt. Ich glaube, meine Wut hat mir dabei immer geholfen. Denn wenn ich wütend wurde, war es mir immer schon egal, was andere von mir dachten und das hat dazu geführt, dass ich auch gerne mal mitten im Unterricht aufgesprungen bin und denjenigen, der versucht hat, mich zu triezen, angebrüllt hab. :,D Das hat dann oft dazu geführt, dass man mich in Ruhe ließ, denn wer möchte schon vor der gesamten Klasse angefaucht werden? Ich hatte das Glück, dass ich Lehrer hatte, die mich darin auch noch unterstützt haben, mich zu wehren. Aber ich war auch ansonsten ein sehr schüchternes und braves Mädchen in der Schule. Es bedeutete schon etwas, wenn ich mal ausgeflippt bin. Das war ungewöhnlich und das wussten auch meine Lehrer. Und irgendwann war ich auch an dem Punkt angelangt, wo es mir egal war, dass ich ein Außenseiter war. Ich wollte mit dem mobbenden Abschaum nichts mehr zu tun haben und hatte für die nur Verachtung übrig. Tja, und das muss ich auch ausgestrahlt haben, denn ich hatte meine Ruhe. Ich hab lange Zeit nicht gewusst, dass diese Kraft, sich durchzusetzen und die Bemerkungen der anderen an sich abprallen zu lassen, nicht jeder hat. Viele gehen daran zugrunde, vor allem dann, wenn sie null Unterstützung bekommen. Ein bisschen hat es wohl auch mit Zivilcourage zu tun. Würden andere, Mobbingopfer besser unterstützen und Partei für sie ergreifen, würden viele Geschichten vermutlich viel glücklicher enden...
Ich weiß es nicht. Ich bin nicht wirklich zu einem Schluss gekommen, was das angeht... Ich weiß ja aber auch nicht, was in der Zukunft sein wird. Ich könnte mir vorstellen, dass mein zukünftiges Ich vielleicht dankbar darüber ist, dass ich mich im Bereich meiner Krankheit langsam auch anderen öffne und da aktiver werde und auch mit anderen in Kontakt trete. Zwar bisher nur oberflächlich aber es ist ein erster Schritt.
Ich hab jetzt so lange über diese Frage nachgedacht und irgendwie habe ich keine wirkliche Antwort gefunden. Ich versuche es dennoch: Glück bedeutet für mich, es geht einem gut, man hat seine innere Balance gefunden und ist mit sich selbst im Reinen und mag sich selbst, so wie man ist.
Welche Situation, denkst du, zählt schon zu Mobbing: 1| Ein Mädchen wird ausgelacht, weil sie dicker ist als ihre Freundinnen. 2| Ein Junge wird aus der Clique verbannt, weil er sich die neuesten Nikes nicht leisten kann. 3| Ein Schüler bekommt eine schlechtere Note, weil ihn der Lehrer nicht mag.