Stinkstiefel

Ich brauche keinen Beschützer.
Diese "Ich muss beschützt werden/Ich muss sie beschützen"-Mentalität habe ich nun wirklich nicht und besonders romantisch oder toll finde ich sie auch nicht.
Mein ganzes Leben lang habe ich dafür gekämpft, mich selbst "beschützen" zu können, auf mich selbst aufpassen zu können. Und das klappt bisher wunderbar.
Ich mag es nicht besonders, in der Hinsicht auf andere angewiesen zu sein.

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Aber sollte ich einmal in eine brenzlige Situation kommen, dann würde mein Lieblingsmensch alles daran setzen, mich aus dieser Lage zu befreien und mir zu helfen. Umgekehrt gilt das natürlich genau so - man gibt aufeinander acht, ist für den anderen da, man ist sich gegenseitig eine Stütze und Hilfe. Aber selbst darauf möchte und kann ich mich nicht verlassen - mir ist die Selbstständigkeit in der Hinsicht schon recht wichtig.

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Das kommt ganz darauf an, was ich mit meiner Zeit mache. Wenn ich am Handy oder im Internet bin, fliegt die Zeit. Wenn ich draußen laufen gehe, mir irgendetwas anschaue, ein gutes Buch lese oder mit jemandem Gesellschaftsspiele spiele, vergeht die Zeit angenehm "langsam".

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Ich habe gemerkt, dass sich eine Stunde im Internet und eine Stunde draußen komplett unterschiedlich anfühlen - während die Stunde im Internet gefühlt nur einen Augenaufschlag dauert, so dehnt sie sich beim Spazierengehen und es kommt mir vor, als erlebe ich viel, viel mehr.
Das ist mitunter ein Grund für mich, nicht den ganzen Tag vor dem PC oder am Handy zu verbringen - die digitale Welt und das Netz sind Zeitfresser.
Und da ich sowieso schon sehr das Gefühl habe, dass die Zeit viel zu schnell voranschreitet, konzentriere ich mich lieber ein wenig mehr auf jene Tätigkeiten, bei denen die Zeit nicht so unangenehm rasant zu verfließen scheint.

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Durch mein Fenster sehe ich die dunkle Nacht,
nun, wer hätte das gedacht?

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So stürmt es draußen, wütend, rasend,
sodass die Tannen sich neigen, nein biegen!
Und drinnen schreit der Kessel gasend,
während meine Sinne dem Lärme erliegen.

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Das Kindergeplärre hoch droben nimmt zu,
die Katze schreit, sie braucht zu fressen.
Alles was ich tu, ist mich sehnen nach Ruh,
da schreit mein Mann als wär' er besessen.

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Er deutet auf die Spinne in der hinteren Ecke,
die unschuldig ihr Netzlein webt.
Und sie fällt mir auf den Kopf, die Decke,
so einen Stress hab' ich lang nicht mehr erlebt.

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Manchmal, da will ich sie alle erschIagen,
aber in aller Liebe, ich werd sie ertragen.

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Doch falls ich den Verstand verliere,
und in meiner Wut das Haus planiere;
so wisset alle, ich habe euch gern,
und ein bisschen gerner noch, bleibt ihr mir fern.

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"ReLiGiOn iSt aN aLlEm ScHuLd" - Bye. Ich mag es nicht, wenn Menschen so unbedacht und trotzig wie kleine beleidigte Kinder etwas in den Raum werfen. Von mir aus darf die Person glauben, was sie mag, aber darauf zu beharren, etwas madig zu reden, weil es ihr nicht in den Sinn passt, empfinde ich als unreif.

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"Eine Frau/ein Mann mUsS..." Nö.

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"ÄnDeRe dOcH mAl dEiNe MeInUnG uNd sEi NiChT sO sTuR" Nö. Mache ich dann, wenn ich es als sinnvoll empfinde oder wirklich dazugelernt habe und nicht, weil xy das so besser ins Bild passt.

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Und dann gibt es noch jene Argumente, die so an den Haaren herbeigezogen sind und nur in den Raum gestellt werden, damit die "argumentierende" Person bloß einen Grund hat, wieder gegen einen zu schíeßen. Das sind meistens jene, die bei allem was zu meckern haben und sich auch wirklich nur dann melden, WENN sie was zu meckern haben. Meistens sind deren Argumente nicht gut durchdacht, unlogisch und unschlüssig. Ich könnte sowas stundenlang analysieren und es den Personen unter die Nase reiben. Aber nö. Keine Lust. Seelenfrieden ist wichtiger, deshalb... "Ja, du hast ja soooOoo Recht!"

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Meine Mom ist Christin, deshalb haben wir schon immer Weihnachten gefeiert (obwohl Weihnachten ein heidnisches Fest ist, aber manche wissen das nicht).
Sprich, es gab gutes Essen, eine Bescherung, Weihnachtsfilme und an den Feiertagen kam die Familie zusammen.
Dann war es noch "Tradition", dass mein Bruder, ich und Papa zusammen den Weihnachtsbaum holen, im Anschluss schön spazieren oder Schlitten fahren gingen und dann irgendwo einkehrten, um eine heiße Schokolade zu trinken.
Aber dieses Jahr wird letzteres wegfallen, genau so wie die Familienzusammenkunft, denke ich.
Ich selbst feiere zuhause kein Weihnachten mehr, weil ich weder Christin noch Heidin bin, aber ich werde eingeladen von Mama und da sage ich nicht nein. Zumal ich die Weihnachtszeit immer sehr liebte aufgrund der Stimmung und dem ganzen Drumherum (und es noch immer tue).
Mama und ich backen außerdem gerne Plätzchen zusammen.

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Also wenn ich in der Natur an einem wirklich einsamen Ort bin, dann fühle ich mich meistens friedlich. Ich genieße die Ruhe, die man an solch verlassenen Orten schon förmlich spürt. Auch achte ich meistens darauf, dass es wirklich Orte sind, an die andere Menschen nicht gehen.
Generell fühle ich mich aber recht oft unwohl, wenn ich irgendwo bin, wo auch andere Menschen auftauchen könnten. Man weiß nie, was ihnen durch den Kopf geht. Wenn ich alleine irgendwo bin und mir kommt ein fremder, mir suspekt erscheinender Mann entgegen, spannt sich alles in mir an.
Mir hilft es, mich dann anzuziehen wie der Sensenmann, weil dann ICH diejenige bin, von der man lieber schnell Abstand gewinnen sollte, hahaha.

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Und gewiss gibt es auch Orte, die etwas so mystisches, beinahe schon unheimIiches ausstrahlen, dass ich mich lieber davon fernhalte. Nicht mal, weil ich Angst habe, sondern weil ich das Gefühl bekomme, dass dieser Ort unberührt bleiben möchte.

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Ich verstehe dich aber - gerade wenn man recht viele H0rrorfilme oder -serien schaut, kann einen da schnell mal ein muImiges Gefühl befallen. Und ganz ehrlich... Man weiß ja auch nie, wer oder was da draußen so alles herum wuselt.

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Wenn es sein muss, komme ich sehr lange mit wenig Essen aus. Dann wird sich von Vorräten ernährt und das zusammengeworfen, was noch da ist.
Und wenn es nicht anders geht, muss ich mir das Essen eben einteilen, ob ich jetzt Hunger habe oder nicht - dann denke ich mir mit knurrendem Magen, dass auch wieder bessere Zeiten kommen werden.

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Aus Haferflocken und Apfelmus zum Beispiel kann man "Brötchen" backen.
Aus hartem Toast/Brot kann man arme Ritter machen.
Rosinen sind ein guter Süßigkeiten-Ersatz.
Aus alter Backschokolade kann man sich Brotaufstrich machen.
Reis mischt man mit Gemüsebrühe und würzt es.
Oder es gibt den "Zaubertopf": Da werfe ich alles, was noch da ist, rein. Meistens sind das Kidney-Bohnen, Tomaten, Kartoffeln und ein wenig Reis, dazu Gewürze, auf die ich gerade Lust habe. Das wird dann mit etwas Wasser gekocht, bis es aussieht wie Chili.
Die Not macht erfinderisch.

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Ein bisschen merkwürdig.
Ich konnte mir meine Schnürsenkel nicht selbst binden, aber dafür komplizierteste Lego-Modelle nach kurzem Blick in die Anleitung nachbauen. Und das mit fünf oder sechs Jahren.

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Ich konnte kein Fahrradfahren, bis ich sieben Jahre alt war, aber habe dafür ganze Bücher voll mit eigenen Comics gezeichnet.

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Mama hat lange gedacht, dass ich immer nur meinen Kopf durchsetzen will, weil ich so stur und launisch sei - das dachte sie auch, als ich mich nach zwei Stunden im Kaufhaus mitten auf den Boden gelegt und angefangen habe, laut zu schreien. Dabei war das ganze einfach so wahnsinnig überfordernd und kräftezehrend für mich, dass ich nicht wusste, wie ich anders damit umgehen soll. Und sowas ist öfter passiert, wenn Mama mich mitgenommen hat in die Öffentlichkeit.

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Als ich sieben war, war ich auf dem Spielplatz verabredet mit einer Freundin. Dúmm nur, dass ich da gerade neu meinen GameBoy bekommen habe und die ganze Zeit auf der Schaukel saß und zockte - meine Freundin war so verzweifelt, dass sie anfing zu weinen, weil ich sie keines Blickes würdigte und nur auf den GameBoy fixiert war. Ich KONNTE mich in dem Moment aber nicht für sie interessieren. (Ich glaube, danach waren wir keine Freundinnen mehr)

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Ansonsten... Ich habe ziemlich hochgestochen geredet und war den anderen Kindern sprachlich voraus, aber weil ich mich irgendwie dafür geschämt habe, habe ich angefangen, die Kinder-Sprache der anderen zu imitieren.
Außerdem weiß ich noch, dass ich nicht gerne mit Baby-Puppen gespielt habe wie die anderen Mädchen, sondern lieber mit selbst gebastelten Fröschen, Schiffchen, Blumen und Besen.
Ich hatte im Kindergarten eine beste Freundin mit ADHS, die mir im Schwimmbad in einem WutanfaIl den Rücken bIutig gekratzt hat - ich liebte sie trotzdem. Sie hatte auch nur mich, weil die anderen Angst vor ihr hatten. Ich aber nicht, ich nahm ihre Eigenarten einfach stumm an und hatte meistens keine Probleme damit.
Ich war immer nur verknallt in Jungs, in die auch meine beste Freundin verknallt war und umgekehrt. Wenn die Jungs für sie uninteressant wurden, wurden sie es für mich auch. Und umgekehrt.
Ich weiß noch, dass ich in der ersten Klasse meinte, in einen vier Jahre älteren Jungen verknallt zu sein. Jedes Mal, wenn meine "Peíniger" mich in den Pausen verhauen wollte, kam dieser Junge aus dem Nichts wie ein Ninja angerannt und hat meine "Feínde" verhauen. Danach ist er genau so schnell verschwunden, wie er erschienen ist. Ich fand das immer wahnsinnig cool. Ich frage mich manchmal, was aus ihm geworden ist.

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Ich liebte Weihnachten, zeichnete und las stundenlang Comics, schaute nachts (weil ich nicht schlafen konnte) mit meinem angeheiterten Dad Western, schlief lieber in einem Zelt in meinem Zimmer als in meinem Bett), stellte viel Zeug an, aß heimlich vom Nutella, wenn Mama mich kurz aus den Augen ließ, hásste es, früh aufzustehen, liebte Tiere, ärgerte meinen Bruder, bastelte viel, ...

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Ups.

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