Katzelmacher

Als ich meine Ausbildung zum examinierten Altenpfleger anfangen wollte, musste erst einmal die Bezahlung abgeklärt werden. Vor 20 Jahren musste man dafür bezahlen, als Auszubildender zu arbeiten. Nachdem das geklärt war, waren die ersten 2 Wochen der Schule schon vorbei und dementsprechend nur noch in der ersten Reihe ein Platz frei. Neben mir saß eine Frau, welche mir gleich alle ihre Unterlagen gab, damit ich das Versäumte nachholen konnte. Schnell kamen wir ins Gespräch. Die bald anstehende Arbeit haben wir dann auch zusammen geübt. Eigentlich wollte ich gar nicht üben. Sie fragte jedoch nett und lockte mit frisch gebackenen Kuchen. Danach haben wir immer zusammen für die Prüfungen gelernt. Auch war sie erstaunt, dass ich noch im geteilten Dienst arbeiten musste, das heißt ich musste um 7.00 Uhr zur Arbeit bis 10.00 Uhr, dann ab 13.30 Uhr Schule bis 16.00 Uhr und danach ab 16.30 Uhr bis 20.30 Uhr wieder Arbeit. Wo sie arbeitete ging der Dienst schon um 6.20 Uhr los bis 13.00 Uhr sodass nach der Schule frei war. Daraufhin habe ich mich nach einen halben Jahr bei ihren Arbeitgeber mich beworben und wir waren dann bis zu ihrer Rente Kollegen. Wir treffen uns immer noch regelmäßig für Fahrradtouren oder einfach so zum reden.

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Ich arbeite als Altenpfleger. Den Beruf hatte ich als Zivildienstleistender 18 Monate kennen gelernt. Danach hatte ich im Altenheim gejobbt, um Taschengeld neben meinen Geologie Studium zu verdienen.
Mein Wunsch war immer im naturwissenschaftlichen oder geschichtlichen Bereich zu arbeiten. Der Pflegebereich war eben nur die beste sich bietende Alternative.
Ich erfahre jeden Tag die Dankbarkeit der Bewohner. Wenn ich vom Nachtwachenfrei oder aus dem Urlaub zurück komme ist es normal das gefragt wird: "Wo waren sie denn so lange, wir haben sie so vermisst."
Was ich schlimm am Beruf finde ist die immer weiter um sich greifende Bürokratie. Jeder Handgriff, welchen ich verrichte muss ich per Kürzel Unterschreiben, dass ich diesen gemacht habe. Die Pflegeplanungen, (das heißt, einen Roman verfassen, für jeden einzelnen Bewohner welche einzelnen Handhabungen wann, warum gemacht werden sollen) werden immer umfangreicher und sinnentleerter. Nur damit der medizinische Dienst etwas zum kontrollieren hat. Da muss in einzelnen beschrieben werden mit wie vielen Waschlappen und Handtüchern jemand gewaschen wird und wann und wie oft und warum überhaupt. Dieses dann für jede einzelne Tätigkeit. In der Praxis richtet sich niemand danach. Das kostet nur unnötig Zeit, Zeit die so den Bewohnern verloren geht.
Ich würde den Beruf wieder wählen, da es meinen Traumberuf, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, so nicht gibt.

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In der 9. Klasse bin ich sitzen geblieben und kam in eine Klasse, in der alle "Sitzenbleiber" zusammengefasst wurden. Dementsprechend viele verhaltensauffällige Schüler waren in dieser Klasse. Bei mir lag es an Englisch 5 und Französisch 6. Kein Lehrer war auf die Idee gekommen, das ich eine Rechtschreibschwäche hätte, obwohl ich in allen anderen Fächern (außer Deutsch) nur 1 oder 2 stehen hatte. In dieser Klasse galt ich dann bald als Streber. Da ich mich nie zur Wehr gesetzt hatte, wurden die kleinen Hänseleien immer schlimmer. Am Anfang waren es so dumme Sachen wie, Schultasche verstecken oder einfach nur auf den Boden ausschütten. In der 10. wurde der Inhalt dann aus den Fenster geworfen und während ich diesen zusammen sammelte wurde ich dann mit Wasserbomben beworfen. Im Kunstunterricht bekam ich Farbe über der Kopf gegossen. Beim Weg nach Haus wurde mir mein Fahrrad weg genommen und in einen Baum gehängt etc. Beschwerden dieses Verhaltens meiner Eltern in der Schule brachten gar nichts. Immer wenn es mal wieder besonders schlimm wurde, verließ ich auch während des Unterrichts und fuhr nach Haus. Da die Lehrer ja wussten warum, hatte dieses keine Konsequenzen. Es ging so bis endlich dieses Schuljahr zu ende war.
Ab der 11. Klasse gab es damals zum Glück schon das Kurssystem. Also wählte ich die Kurse nach den Lehrern. Bei Lehrern, welche strenger waren, gab es besagte Schüler nicht, außerdem hatten die beiden schlimmsten Schüler die Mittlere Reife nicht geschafft. So hatte ich danach keine Probleme mehr.
Ich hatte zuvor nur wenige Freunde gehabt, war schon immer gerne zwischendurch alleine für mich. Die 10. Klasse zeigte mir, wie wenig Freundschaft manchmal zählt. Nur ein Freund hatte in der gesamten Zeit zu mir gestanden. Dafür konnte ich mich immer auf meine Eltern verlassen, welche gerade in dieser schlimmen Zeit immer zu mir gestanden haben und mich getröstet haben. Ich kann nicht sagen wie oft beide oder zwischendurch Mutter allein sich in der Schule über die besagten Angelegenheiten beschwert hatten.
Nach dieser Zeit war ich nach der Suche zu mir selbst. Mein Selbstbewusstsein war praktisch bei Null. Bis heute versuche ich nun jeden Ärger aus den Weg zu gehen. Blos nicht auffallen und anderen gegenüber keine Blöße zeigen. Wenn es zu Situationen kommt, die mich in irgendeiner Weise an damals erinnern, bin ich weg.
An der Arbeitsstelle gibt es immer mal wieder bei den Neuen den Einen oder die Eine, welche angeblich nicht ins Team passen. Da werde ich dann immer ganz hellhörig und bilde mir meine eigene Meinung. Wenn ich dann merke, dass es sich um Vorurteile handelt, versuche ich den betreffenden Menschen zu helfen, sodass deren Arbeitsleben etwas erträglicher wird.
Wie man aus so einer Situation, in welcher man zum Opfer geworden ist, wieder raus kommt, weiß ich leider bis heute nicht und kann da dementsprechend auch keine Tipps geben. Wichtig ist wohl eher präventiv es gar nicht soweit kommen zu lassen.

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Dieses ist eine extrem gute Frage und daher nehme ich diese Gelegenheit wahr etwas in die Tiefe zu gehen, daher eventuell nicht für jeden geeignet das Folgende zu lesen.
Meine Einstellung zum Tod hat sich durch meinen Beruf vollständig geändert. Als Jugendlicher war ein Toter für mich etwas unheimlich und ich hatte einen Heidenrespekt davor meinen ersten Toten zu versorgen. Dann hatte ich mit "einer" ersten Toten sehr viel Glück. Die Frau wusste, dass sie demnächst sterben würde und hat sich jeden Morgen und jeden Abend frisch geschminkt. Sie hatte sich täglich frische Blumen bestellt und auch sonst alles fein säuberlich für ihren Tod vorbereitet. Als sie dann in einer meiner ersten Nachtwachen starb, habe ich es erst gar nicht richtig feststellen können. Sie sah so friedlich und durch die Schminke lebendig aus. So habe ich erst einmal einen Spiegel unter ihre Nase gehalten, um zu sehen, ob dieser durch den Atem beschlägt und dann erst einen Arzt, welcher den Totenschein ausstellen muss. Durch diese erste Erfahrung war es danach nicht mehr ganz so schwierig und langsam habe ich mich an das Ableben der Bewohner gewöhnt. Bei manchen fällt es mir immer noch schwer, wenn ein mir lieb gewordener Bewohner stirbt.
Vor dem Tod direkt habe ich kaum noch Angst seit meine Mutter mir von ihrer Nahtoderfahrung berichtet hat. Sie sprach von wunderschönen Klängen und einen Licht, welches so schön war, dass sie am liebsten da geblieben wäre. Natürlich bleibt etwas Angst zurück, denn erstens habe ich es nicht selbst erlebt und zweitens weiß ich dennoch nicht, was danach ist. Wovor ich definitiv Angst habe, ist die Sterbephase. Die kann sich über Stunden, bis Wochen hinziehen. Ein Fall haben wir zurzeit, da zieht sich das schon über Jahre hin, weil die Angehörigen wollen, dass alles getan wird, um die Frau am Leben zu erhalten. Diese liegt in Embryostellung völlig versteift, mit weit aufgerissenen Augen im Bett, ohne jede Regung.
Die meisten Menschen haben in dieser letzten Lebensphase Ängste. Sie werden dann oft sehr emotional oder versuchen es nicht wahr haben zu wollen. Da ich in der Nacht für 45 Bewohner alleine verantwortlich bin, habe ich kaum Zeit, um mich so mit diesen Menschen zu befassen, wie es eigentlich sein sollte. Ich bin dann immer froh, wenn es Angehörige gibt, welche die letzten Stunden im Heim bleiben. Schön ist, dass diese bei uns in der Sterbephase auf Wunsch mit im Zimmer übernachten dürfen. Ich empfinde dieses, wenn es von den Angehörigen wahr genommen wird, als eine sehr große Hilfe.

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Wenn ein Film gut gemacht ist und mich mitreißt, bekomme ich nur die Handlung mit und schaue gebannt hin. Sollte es sich um einen Film handeln, welcher in der Vorschau zu viel versprochen hat, dann wird das gleich ganz anders.
Nach kurzer Zeit fand ich so einen neu gedrehten Historienschinken nur noch langweilig, eigentlich hätte ich nun den Fernseher ausstellen sollen, doch stattdessen habe ich dann Fehlersuche betrieben, einen Freund angerufen und mit ihm die gefundenen Fehler ausgetauscht. Er hatte noch viel mehr an historischen Ungereimtheiten entdeckt.
Bei Schauspielen achte ich in erster Linie darauf, ob die Aufführung dem Stück gerecht wird. Eine Theateraufführung von "Nathan der Weise", bei dem die Schauspieler in Flickenjeans und oben ohne aufgetreten sind, ohne Deko und auch der Text kaum noch wiederzuerkennen war, fand ich furchtbar. Ich gehe sehr, sehr selten ins Theater, dann erwarte ich zumindest, dass ich das Stück zu sehen bekommen, wofür ich bezahlt habe.

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Dann heute ein paar weitere NDW Bands: Zuerst die Band Fee, auf lustige Weise wird hier mit Politik gespielt ohne einen ersichtlichen politischen Standpunkt zu vertreten. Als Beispiele "Doswidanja" und "Gelbe Gefahr", leider ist das dazu passende Lied "Amerika" heute wegen GEMA nicht mehr da, hätte gut zu den anderen beiden gepasst.
https://youtu.be/N1zqJUFoLiE
https://youtu.be/zBOMA3PZTn4
Bei Doswidanja fand ich als Jugendlicher cool, dass alle Staatsoberhäupter nach der Revolution bis in die damalige Gegenwart im Refrain in richtiger Reihenfolge genannt wurden, das war für Gemeinschaftskunde in der Schule von Vorteil.
https://youtu.be/LuvNMBiNnL8
Ixi eine Band die 1980 noch auf den Index stand, wegen diesem lustigen Lied. Heute so nicht mehr nachvollziehbar und auch damals wurde der Index 1981 aufgehoben, nachdem von der Spider Murphey Gang "Skandal im Sperrbezirk" zu einem Mega-Erfolg wurde. Wo wäre sonst die Gleichberechtigung geblieben. Ein letztes Beispiel der NDW ist die Band Za Za mit Zauberstab.
https://youtu.be/HK0rCsy8xRg
Dieses Lied gibt es in einen Cover von Atrocity auch in einer Metal Version.
https://youtu.be/cw9g-_hVw44
Viel Spaß beim hören. Ich mach mich dann mal wieder auf zur Arbeit.

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