Pit

Liebe Fritzi, entschuldige bitte, dass ich mich so rar gemacht habe. Hinter mir liegt eine schwere Zeit. Dieses Jahr war besonders hart. Ohne das es theatralisch klingen soll, es gab eine Reihe von schweren Schicksalsschlägen. Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, also sage ich es so, wie es ist. Sechs meiner engsten Freunde und Vertrauten sind von uns gegangen. Das hat mich nicht nur traurig, sondern auch demütig werden lassen. Sie alle gingen viel zu früh. Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Dann hat mich, trotz aller Vorsicht und Vierfachimpfung die Cerberusvariante von Corona erwischt. Aber ein Lichtblick blieb. Mein bester Freund hat eine Frau gefunden, die ihn zu schätzen weiß. Seit dem geht es wieder bei ihm bergauf.
Ich hatte alles andere hinten angestellt, war Tag ein Tag aus nur für ihn da, kam an meine Grenzen, war schon verzweifelt und selbst depressiv. Doch nun habe ich die Zuversicht, er wird es schaffen in sein Leben zurückzukehren! Es ist eine ungeheure Erleichterung.
Das Weihnachtsfest in diesem Jahr haben wir alle gemeinsam genossen und sind guter Dinge. Der heutige Tag war besonders. Diese Frau ist ganz besonders, fasst wie meine Frau! Ich gönne sie ihm vom ganzen Herzen, glaube, dass sie ihm nicht nur gut tut, sondern uneigennützig und emphatisch begleiten wird.
Ich denke oft auch an Dich, Katzelmacher, an Tom und die vielen anderen, die ich hier schätzen gelernt habe, verfolge eure Beiträge und freue mich, ohne Euch persönlich zu kennen, dass es Euch gibt!
Dies ist vielleicht mein persönlichster Seelenstrip, aber er ist aufrichtig.
Ich hoffe, Dir geht es gut und Du hast eine wundervolle Zeit. Das ist nicht so einfach daher gesagt! Aber es ist Weihnachten! Und da sagt man die Wahrheit.

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Liebe, tiefe ehrliche Liebe, die auf Gegenseitigkeit beruht, ist phantastisch, beflügelnd und uneigennützig.
Liebe tut nur weh, wenn sie nicht auf Gegenseitigkeit beruht, egoistisch ist oder durch Unerfahrenheit zerstört wird.
Häufig spielen Äußerlichkeiten eine Rolle. Das ist praktisch der Anfang. Die Verliebtheit. Je tiefer man aber den Partner oder die Partnerin kennenlernt, desto mehr sieht man Ecken und Kanten, desto mehr gibt es Eigenschaften, die man mag oder verabscheut. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob man damit leben kann, ob sie veränderbar sind oder nicht akzeptabel sind. Der schlimmste Feind einer Liebe ist Egoismus, gefolgt von fehlender Empathie. Liebe bedeutet nicht nur den anderen Menschen attraktiv zu finden vom rein äußerlichen, sondern von dem, was den anderen Menschen ausmacht: sein Fühlen und Denken, seine Phantasie, sein Einfühlungsvermögen, sein Lachen und Weinen, seine Aufopferung und Uneigennützigkeit, seine Art, Dich verstehen zu wollen, sich anpassen zu wollen und natürlich auch eine Ähnlichkeit der Bedürfnisse. Wenn es im Bett nicht klappt, hilft vieles andere im Leben nicht darüber hinweg! Das ist sehr wichtig, aber nicht das allerwichtigste. Finde selbst heraus, wie Du es ganz allein für Dich siehst.

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Eine toxische Beziehung zu charakterisieren ist sehr vielschichtig und setzt voraus, dass eine gewisse Lebenserfahrung vorhanden ist, die zugleich eine gewisse Fähigkeit zum Vergleichen ermöglicht.
Es gibt einige Punkte, an denen Du eine toxische Beziehung festmachen kannst:
- [ ] Du fühlst Dich gestresst, wenn Du mit ihr oder ihn zusammen bist. Du hast Angst etwas sagen zu können, was einen endlosen und sinnlosen Streit auslösen kann. Man ist bemüht Streitthemen um wichtige Dinge aus dem Weg zu gehen, auch wenn sie einem sehr wichtig und existenziell sind
- [ ] Du machst alles für sie oder ihn ohne eine Gegenleistung zu erwarten und Dir wird immer wieder signalisiert, dass es nicht genug ist. Von der Gegenseite wird aber nur genommen und selten ein vergleichbares Handeln an den Tag gelegt. Egoismus ist vorherrschend, Kontrolle über den anderen wird angestrebt
- [ ] Man lügt, um keine heftige Reaktion zu erfahren bzw. den Frieden zu wahren. Man gaukelt dem Anderen vor, jemand zu sein, der man gar nicht ist und baut dazu ein Lügengerüst um sich auf.
- [ ] Man heuchelt Empathie, ohne sie zu haben und verunglimpft den anderen bei vielen Gelegenheiten. Man hat nur ein Ziel: sich nach außen in einem guten Licht darzustellen, den Partner dabei aber zu degradieren
- [ ] Du stellst Deine eigenen Wünsche, Bedürfnisse hinten an und versuchst alles um dem anderen zu gefallen, nimmst sogar unglücklich zu sein in Kauf
- [ ] Du ziehst Dich innerlich zurück, gehst in eine Passivhaltung über und vergisst selbst zu leben. Du wirst neidisch auf andere Menschen, die Harmonie und Geborgenheit ausstrahlen
- [ ] Du hoffst darauf, dass sich irgendwann Einsicht zeigt und Dein Partner/in auf Dich zugeht, Du hältst Dich an jedem Strohhalm fest, um dann noch mehr enttäuscht zu werden. Der andere will nämlich nichts ändern oder kann es nicht, weil es an Einsicht fehlt
- [ ] Du löst Probleme des anderen. Wenn Du aber Probleme hast, stehst Du allein da, fühlst Dich verraten und verkauft
- [ ] Der andere setzt Dich ständig in Konkurrenz mit anderen Menschen, setzt Dich ständig unter Druck und dass gibt dieser Person ein Gefühl von Stärke und Macht

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Ich könnte noch Vieles mehr aufzählen, will es aber nicht. Toxische Beziehungen habe ich nur ganz wenige selbst erlebt und dann das einzig Richtige getan: sie beendet. Ohne wenn und aber. Aber ich erlebe sie Umfeld zunehmend häufig. Dann heißt es einem kühlen Kopf bewahren und sie behutsam zu begleiten. Man muss eine solche Beziehung selbst erkennen und die erforderlichen Schlüsse daraus ziehen. Der einzige Vernünftige Weg ist, es gar nicht soweit kommen zu lassen. Ansonsten läuft man Gefahr, in eine Angststörung oder Depression zu rutschen. Trennung ist da der einzig richtige Schritt.

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