chamäleonzüngiges Honigpferd

Ich habe hier eine Hand voll etwas finstere Fragen bekommen, aber ich möchte dennoch versuchen, diese zu beantworten.

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Ich versuche mein ask Feed eher positiv zu füllen, daher folge ich derzeit niemandem, der seinen persönlichen Abgründen hier auf ask einen Platz gibt. Ich denke, es ist normal, dass sich eigentlich jeder in sozialen Netzwerken ausschließlich von seiner schönsten Seite zu präsentieren versucht. Das tue ich auch, keine Frage! Aber ich muss sagen, dass ich dies dennoch bedaure. Ich finde, die hässlichen Seiten der Menschen, einer Person, eigentlich der Welt, verdienen auch einen Platz. Ich finde, dass ein Gleichgewicht da eigentlich sehr wichtig ist, aber irgendwie hat es sich so etabliert, dass wir das selber gar nicht sehen, geschweige denn selbst Preis geben wollen. Alles soll hübsch und schön sein. Man möchte nichts über Probleme lesen oder sehen.
Ich will nicht wissen, dass du krank bist! Ich heuchle dir vielleicht ein "Gute Besserung!❤️", in die Inbox, aber bitte geh da bloß nicht drauf ein! Dafür kennen wir uns zu wenig.

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Ich habe das Gefühl, als gäbe es in Social Media für Seelen, Persönlichkeiten und Abgründe nur zwei Möglichkeiten: Entweder alles ist schön, Sonnenschein, Strandurlaub, Liebe, Freunde, juhu! oder du präsentierst den totalen Absturz, fotografierst deine aufgeschnittenen Arme, schreibst den ganzen Tag traurige Gedichte darüber wie grausam das Leben ist.
Und da muss ich nunmal ehrlich zugeben, für diese Art der Negativität von Fremden habe ich einfach keinen Platz in meinem Leben. Das zieht einen ja selber runter. Wenn ich jemanden wenigstens ein bisschen kennenlerne, dann ist das absolut in Ordnung, aber von völlig Fremden irritiert es mich einfach nur.

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Ich folge weder den Friede-Freude-Eierkuchen (instagram) Engeln, noch den potentiell Suizidgefährdeten. Ich folge einfach normalen, mir sympathischen Menschen, aber wie gesagt, kaum jemand macht da irgendetwas Schlimmes großartig zum Thema.
Naja und ich selbst? Seien wir ehrlich, mich kennt hier auch niemand nur ein Stück. Ich verberge meine Hässlichkeit. Ich erwähne sie, aber ahnen kann niemand die Realität davon.
Ich finde es faszinierend, wenn man so ehrlich sein kann, dass man auch den eigenen, unschönen Dingen einen Platz gibt, aber ich glaube, die meisten hier, wir wollen das eigentlich gar nicht.

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Ich glaube nicht so richtig an richtig und falsch oder gut und böse. Oftmals schließt das Eine das Andere nicht aus und ich denke, dass es da eher ein Zusammenspiel, ein Gleichgewicht als einen richtigen und einen falschen Weg gibt.
Wenn Menschen zB aneinander geraten, geht es mir oft genug so, dass ich beide Seiten absolut nachvollziehen kann, wenn ich sie kenne und eben nicht sagen könnte, du bist im Recht und der andere hat falsch gehandelt.
In einer Gesellschaft haben sich einfach gewisse Regeln durchgesetzt, es gibt einige allgemein anerkannte Dinge, die richtig und anders eben falsch sind. Manchmal wurde dies von sehr schlauen Köpfen etabliert und manchmal eben nicht.
Mit Sicherheit kann man sagen, dass es Situationen gibt, in denen man durchaus bewerten kann, ob etwas so oder so allgemein und rational betrachtet nun am besten ist oder nicht. Das denke ich schon. Aber immer ist das wohl nicht möglich.
Ich kann selbst spontan kein Beispiel nennen, indem es nur richtig und falsch gäbe, aber wie gesagt, ich vermute dennoch, dass es sowas gibt. Das Thema bietet mit Sicherheit sehr viel Raum zum philosophieren.

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Wenn ich die Einzige wäre, der es so erginge, wäre die Situation grundsätzlich natürlich etwas unangenehm. Ich halte es für den besten Weg, Kopf und Herz miteinander zu vereinen. Ich würde mich weder dem einen, noch dem anderen gänzlich hingeben wollen.
Die ein oder andere unangenehme Situation wäre also bestimmt gegeben. Sowohl "Ich mag das an dir nicht.", als auch "Hach, ich hab dich lieb."
Ich bin schon ehrlich, wobei ich mit negativen Gefühlen gegenüber anderen lieber zurückhaltend zu sein versuche. Ich hasse es, wenn ich eklig zu Leuten bin, die ich nicht mag.
Solange ich bei meinem Gegenüber für mich die gleiche Sympathie vermute, die ich empfinde, äußere ich dies durchaus auch. Glaube ich allerdings, jemanden mehr zu mögen als er mich, würde ich das auf keinen Fall sagen. Das wäre dann sehr unangenehm.

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