Darf man "Ich bin stolz ein Deutscher zu sein" sagen? Bist du stolz ein Deutscher zu sein? Warum? Warum nicht?
Aber ja doch. Wenn du mich fragst, frage ich zurück: wer will dir das verbieten? Ich bin ein Radikaldemokrat, je mehr Demokratie, desto besser. Meinungs-, Rede-, Versammlungs- und Organisationsfreiheit gehören neben der Pressefreiheit zu den demokratischen Grundrechten. Du darfst sagen, was du willst und stolz sein, worauf du willst. Das sind deine demokratischen Rechte. Deswegen muss aber nichts von dem, was du sagst und worauf du stolz bist, richtig sein. "Stolz" ist für mich ohnehin ein zu hochtrabender und chauvinistischer Ehrbegriff. Dann auch noch in Kombination mit der Nation als Nationalstolz ist er eindeutig chauvinistisch. Das Konstrukt von Nationalstaaten ist dem 19. Jahrhundert und seinem Entwicklungsstand im Vergleich zu Feudalstaatlichkeit geschuldet und angesichts der globalisierten Welt im 21. Jahrhundert völlig überholt und unzeitgemäß. Die Prämissen und Denkweisen der Nationalstaatlichkeit werden den globalen Vernetzungen und Verflechtungen von Beziehungen nicht gerecht und ignorieren die Tatsache, dass nationale Autonomie oder gar Autarkie Phantasiegebilde sind. Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und sagen, dass der Imperialismus das nationalstaatliche Denken benötigt, um sich im Kampf um Rohstoffe und Märkte gegenüber der Konkurrenz und den ausgebeuteten Ländern vorteilhaft zu platzieren. Aber die Welt braucht ein solidarisches Miteinander und Füreinander aller Menschen und Gesellschaften. Ob wir schnell genug unsere globale Realität dieser Notwendigkeit annähern können oder nicht, wird zeigen, ob wir die zum Überleben der Menschheit notwendige Kollektivintelligenz besitzen oder nicht. Wenn der Amazonas Regenwald abgebrannt und abgeholzt wird und die grüne Lunge des Globus immer kleiner wird, kann der nationalstolze Deutsche auf seinen Wald stolz sein, wie er will, das ist in etwa so, wie wenn der linke große Zehe sagt: was geht mich der Lungenkrebs des Körpers an, dem ich zugehöre? Ich bin stolz Fuß zu sein!
Deine Frage impliziert mit „darf man“ einen Moralismus. Ich lehne Moralismus strikt ab und erst recht in politischen Zusammenhängen, weil er eine offene Diskussion und einen ehrlichen Meinungsaustausch verhindert und andere Meinungen moralisch verurteilt. Das ist nicht im Sinne der Demokratie und könnte eher ein Normierungsmittel eines theokratisch-autoritären Staates sein, wie er zum Beispiel in Iran, Afghanistan oder der Türkei vorhanden ist. Aber moralisierende theokratisch-autoritäre Denkweisen machen auch nicht vor Nationengrenzen halt und sind überall anzutreffen, so auch in Deutschland. Ich kann hier nur wie ein Schmetterling seinen Flügel schlägt kräftig philosophieren und hoffen, dass ganz chaostheoretisch dadurch ein globaler Wirbel erzeugt wird, der neue politische Denkweisen überall zur Durchsetzung verhilft. Dazu gehört aber, dass jeder seine Meinung frei und offen auf den Tisch packen darf! Ja, packen dürfen muss!
Deine Frage impliziert mit „darf man“ einen Moralismus. Ich lehne Moralismus strikt ab und erst recht in politischen Zusammenhängen, weil er eine offene Diskussion und einen ehrlichen Meinungsaustausch verhindert und andere Meinungen moralisch verurteilt. Das ist nicht im Sinne der Demokratie und könnte eher ein Normierungsmittel eines theokratisch-autoritären Staates sein, wie er zum Beispiel in Iran, Afghanistan oder der Türkei vorhanden ist. Aber moralisierende theokratisch-autoritäre Denkweisen machen auch nicht vor Nationengrenzen halt und sind überall anzutreffen, so auch in Deutschland. Ich kann hier nur wie ein Schmetterling seinen Flügel schlägt kräftig philosophieren und hoffen, dass ganz chaostheoretisch dadurch ein globaler Wirbel erzeugt wird, der neue politische Denkweisen überall zur Durchsetzung verhilft. Dazu gehört aber, dass jeder seine Meinung frei und offen auf den Tisch packen darf! Ja, packen dürfen muss!
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