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Einer der Choräle hatte sich aus der Mitte der Sänger erhoben, um mir ein Instrument zu reichen, das ich als Mandoline wieder erkannte. Noch immer schritt ich bedächtig, wie im Takt der Musik auf den zentralen Punkt des Raumes zu. Die Melodie und Worte der Sänger, ich verstand sie. Sie waren nicht länger ausländisches Gewäsch, es ergab nun alles einen Sinn. Und auch wenn ich dem Prinzen mit meinen Blicken zu erdolchen gedachte, wusste ich das ich meine Mutter zumindest in diesem einzigen Augenblick nicht enttäuschen wollte. Jeder wartete auf meinen Einsatz. Es wurde still im Palast, das man Federn fallen hören konnte. So setzte ich mich also auf den verzierten Hocker, atmete ruhig in den Bauch und lächelte für einen kleinen Moment, als meine Finger die Melodie des Liedes zu zupfen begannen. Hinter mir hörte ich die Fußglöckchen, der Frauen, die sich im Halbkreis um mich versammelt hatten. Ich spielte eine Weile und wusste das nun die Augen aller auf mir ruhten. Meine dunklen Irden suchten für einen Moment die zarte Silhouette meiner Mutter, doch ich fand sie nicht sofort. Es war ihre Wohlwollen und ihr Respekt, den ich für mich wieder gewinnen wollte - als meinen Lippen die Geschichte eines Mädchens verlauteten, die mir schon bald sehr viel näher stehen würde als ich bis dahin vermutete. Mein Gesang erfüllte das Schlossinnere und damit hatte ich nun nicht nur die Blicke aller Anwesenden gefangen genommen, sondern auch ihre Herzen. Prinz Djamal hatte nicht ein einziges Mal geblinzelt seit er meiner Stimme Klang vernommen hatte. Ich grüßte ihn mit einer simplen persischen Handgeste und sein erstauntes Gesicht sprach bände ehe er Sekundenspäter meinen Gruß mit einem Kopfnicken erwiderte. Die Kunst war es, diese Geschichte nicht nur vorzutragen, sondern sie auch im Tanz zu verkörpern. Weshalb ich mich alsbald erhob und mit der Mandoline in meiner Hand, der Melodie die meiner Kehle entsprang dem Prinzen weiterhin einige Schritte näherte. Hinter mir versammelten sich die Mädchen, an dessen Spitze ich stand und unterstützten mich mit ihren Instrumenten. Jede meiner Bewegungen war dazu ausgelegt meinen Betrachtern zu schmeicheln. Wie eine sachte Meeresbrise, die von der Sonne geküsst wurde.
Meine Schritte wurden um einiges schneller als ich auf die Anhöhe des Prinzen lenkte und die Tänzerinnen für einen Moment hinter mich ließ. Die Thraken, die uns einen Besuch abgestattet hatten lehrten mich außerdem, dass man demjenigen dessen Füße man bei einer Begrüßung berührte besonderen Respekt gegenüber brachte. Dies war eine Tradition, die ich nicht besonders schätzte, doch ich wollte das meine Mutter genau hinsah und verstand das ich über die Grenzen aller Güte geschritten war, damit sie meine einstige Respektlosigkeit verzeihen konnte, das obwohl ich natürlich im Recht lag.
○ ➐ ○
https://www.youtube.com/watch?v=h6lHUn20J5g
Meine Schritte wurden um einiges schneller als ich auf die Anhöhe des Prinzen lenkte und die Tänzerinnen für einen Moment hinter mich ließ. Die Thraken, die uns einen Besuch abgestattet hatten lehrten mich außerdem, dass man demjenigen dessen Füße man bei einer Begrüßung berührte besonderen Respekt gegenüber brachte. Dies war eine Tradition, die ich nicht besonders schätzte, doch ich wollte das meine Mutter genau hinsah und verstand das ich über die Grenzen aller Güte geschritten war, damit sie meine einstige Respektlosigkeit verzeihen konnte, das obwohl ich natürlich im Recht lag.
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