Papiertiger.

1. Ja. / 2. Die vier dicken Fotoalben zu meinem Geburtstag, die meine letzten Lebensjahre mehr oder weniger zusammenfassen sollten mit Texten voller Liebe von meiner Schwester und ein wirklich schöner Fotokalender von meiner Freundin. Ich rebelliere und nenne nicht nur ein Geschenk, pf. / 3. Oh ja. Du hast diese Frage ja 2014 gestellt, also beziehe ich mich auch auf das vergangene Jahr: Ich habe einer Person, deren Art auf eine unfassbar seltsame Weise etwas tief in mir berührt hat, zwei Briefe geschrieben, einen im angetrunkenen, einen im nüchternen Zustand. Ich würde gern beide Briefe zurücknehmen. Sie sind nicht angemessen für die inexistente Beziehung zwischen uns beiden.
Eigentlich mag ich die Person, aber sie sieht mich wohl als sehr bizarr und als "zu intensiv" an, wie sie es umschrieb ohne verdammt noch mal darauf einzugehen. Ich will die Briefe wirklich zurücknehmen. Sie offenbaren viel zu viel und sind viel zu überschwänglich geschrieben angesichts der Tatsache, dass diese Person mir gegenüber viel zurückhält.

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Ich esse und trinke, wenn der Mensch, mit dem ich gemeinsam im Kino bin - ich gehe nicht allein ins Kino, in meinem Kopf ist diese Vorstellung verankert, dass ich eine Kinovorstellung mindestens mit einem weiteren Menschen besuche -, etwas zu essen und trinken dabei hat und es mit mir teilt. Sonst kann es auch schon mal vorkommen, dass ich mir selbst etwas zu essen und zu trinken mitnehme, aber das letzte Mal, dass ich das gemacht habe, ist gut und gerne mehr als ein Jahr her.
Ich kommuniziere gerne mit meinen Freunden, wenn ich einen Film ansehe. Ich rede während einer Kinovorstellung natürlich nicht den ganzen Film über, nur ab und zu mal und alles, was ich sage, hat Bezug zum Film, den wir ansehen. Ich glaube, beim Ansehen eines Films mit Gesellschaft habe ich bis auf wirklich wenige Male noch nie die ganze Zeit geschwiegen. Manchmal habe ich das gewollt, aber alle meine Freunde schweigen auch nie den gesamten Film über und wenn sie mich ansprechen, antworte ich. Solange das Licht angeschaltet ist und der ganze Saal redet, bin ich mal laut, mal leise, aber sobald das Licht ausgeschalten wird, konzentriere ich mich auf die Werbung, reagiere auf sie und äußere mich auch, wenn mir danach ist. Mein Handy ist während einer Kinovorstellung stummgeschaltet. Ich bin nur ein einziges Mal im Kino während der Vorstellung ans Handy gegangen - da war der Saal so gut wie leer, ich habe sehr leise und sehr kurz telefoniert.
Ich beobachte andere Kinobesucher dann, wenn ich laut lachen muss, aber meine Begleitung vielleicht nicht mal halb so amüsiert ist wie ich oder auch einfach nur weniger. Generell mustere ich meine Begleitung öfter mal, um zu sehen, wie sie auf bestimmte Szenen reagiert und auch, weil ich generell im Kontakt mit Menschen den Menschen sehr häufig betrachte.
Ich hab' noch nie im Kino geweint und weine auch selten beim Ansehen von Filmen. Ich bin überaus schreckhaft und erschrecke öfter mal Menschen damit, dass ich mich erschrecke. Meine erschreckte Reaktion ist für die Betroffenen oftmals das einzig Erschreckende an der Szene, die ich als eine erschreckende empfand.

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Meine engste Freundin hat mir erzählt, dass eine ehemalige Freundin von ihr sich dafür geschämt hat, dass meine engste Freundin im Kino so extrem laut lacht, wenn sie etwas lustig findet. Das ist aber einfach ihre Persönlichkeit. Verstehe Fremdschämen ja sowieso nicht. Ich reagiere auch ungehemmt so emotional auf Filmszenen, wie es gerade kommt.

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Ich bin voll verwirrt, habe ich schon mal über eine Stimme in meinem Kopf geschrieben?
Wenn ja, würde mich das voll verwundern, sowas habe ich gar nicht wirklich.
Victor, wieso musst du mich immer verwirren? Verwirrender Victor

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Na ja, sonst gibt es etwas, das in meinem Kopf meine Gedanken sagt. Das bin ja aber ich. Gerade sagt eine Stimme in meinem Kopf alles, was ich gerade schreibe. Es ist meine Stimme, nur ein bisschen sanfter als meine Sprechstimme, melodischer und so. Und beim Lesen deiner Frage erschien mein Gesicht vor meinem inneren Auge, so in etwa jedenfalls. Ich habe selbst eher sanfte Gesichtszüge (würde ich sagen?), aber die Stimme in meinem Kopf hat noch sehr viel weichere Gesichtszüge, ihr Gesicht ist diffus wie ihre Stimme. Aber beides ähnelt mir, beides ist ich.

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Ah, mein Stimmgesicht hat lange Haare, die das Gesicht einrahmen, sodass es mit dem dunklen Hintergrund, vor dem es in meinen Gedanken seltsamerweise steht, verschmilzt und noch schwerer zu erkennen ist.

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Ich habe gerade vor Lachen fast geweint! Was soll das?! Ich lache immer noch, ich habe gerade so laut gelacht, dass ich Angst habe, irgendjemanden geweckt zu haben. Außerdem tut mein Bauch weh.

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DAS IST ALLES DEINE SCHULD
WIE KANNST DU NUR

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Mir geht es gut, mir geht es wirklich gut! So temporär, so lange ich immer noch Lachwellen habe, weil ich damit gerade überhaupt nicht gerechnet habe. Ich mag dich wirklich, Victor.
Du gehst mir zwar auf den Sack mit deiner ständigen ernsten Nachfrage nach meinem Befinden (diese Frage war jetzt nicht ernst gemeint gewesen, aber das ist ja nun wirklich eine Ausnahme oder nicht?), aber auf die gute Art. Passiert mir nicht so häufig, dass Leute mich fragen, wie's mir geht und ernsthaft an der Antwort interessiert sind.

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Ich merke gerade, dass in einem Satz schon wieder Homoerotik anklang. Weiß auch nicht, was mit mir los ist.

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Ich habe keine Ahnung, wieviel Wahrheitsgehalt das hat. Man kann viel manipulieren mit dem entsprechenden Kommentar des Alltags, dem Schnitt, usw.
Und dass sich niemand vor der Kamera vollkommen natürlich verhält, ist auch ein Fakt, der nicht vergessen werden sollte.
Demzufolge kann ich also nicht wirklich über die Umstände der Kinder urteilen. Die interviewten Kinder schienen mit der Gesamtsituation entweder relativ zufrieden zu sein oder hatten sich einfach damit abgefunden oder haben für sich selbst entschieden, dieses Familienkonstrukt einmal zu verlassen, aber auch eher in ferner als näherer Zukunft.
Die Frauen - abgesehen jetzt von der ersten Frau - wussten ja alle, dass sie sich auf einen polygamen Mann einlassen. Die ersten werden sich wohl kaum ein solches Ausmaß vorgestellt haben, aber haben sich anscheinend mit den nun herrschenden Umständen abgefunden. Ich weiß aber auch, dass es in der indischen Kultur, generell in den meisten asiatischen Kulturen, auch unüblich für eine Frau ist, sich gegen den Willen des Mannes aufzulehnen. Es wird auch nicht gern, meist als verpönt gesehen.
Werden also wohl auch Frauen darunter sein, die vielleicht nicht ganz so glücklich mit dieser riesengroßen Familie sind, aber das werden sie ganz sicher nicht vor irgendeinem fremden ausländischen Kamerateam zeigen.
Was berechtigt dich jetzt dazu, das Oberhaupt als Vollpfosten zu bezeichnen? Ich selbst nehme mir nicht heraus, über seinen Charakter zu urteilen, einfach nur, weil ich ihn nicht kenne. Er scheint sich wohl in der Rolle des Paschas zu gefallen und sieht sich selbst wohl als sehr gutherziger Christ.
Das ist das Bild, was ich von ihm habe, nachdem ich mir einen Fernsehbericht eines nicht allzu seriösen Senders angesehen habe. Ziemlich wahrscheinlich, dass das genau das Bild ist, das ich von ihm erhalten sollte.
Inwiefern dieses Bild mit seinem tatsächlichen Charakterbild übereinstimmt, bleibt fraglich.

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Die Vorstellung ist mir so unangenehm, weil du mir die Frage natürlich direkt vor meinem Auslandsjahr stellen musst, boah. Ich müsste dann erst einmal darüber nachdenken, ob ich mein Jahr in Indien verkürze - ich würde es mit ziemlicher Sicherheit verkürzen - und tja, dann... wird es schwierig.
Wichtig ist mir, viel Zeit mit meinen Lieben zu verbringen, auf jedwede Geldsorge zu scheißen und all jene, die mir am Herzen liegen, ungefragt mit (im)materiellen Dingen zu beglücken. Ich würde sorgloser und unbeschwerter durchs Leben gehen, denn verdammt noch mal, wenn ich über mein Ablaufdatum Bescheid weiß, ist es auch nicht wichtig, wenn mein Verfallsdatum früher eintritt.
Der Tod wird tatsächlich selbstverständlich, harmlos und beinahe wie ein treuer Freund immer an meiner Seite sein, mich an die Vergänglichkeit meines kurzen Lebens erinnernd und an all die Schönheiten dieser Welt, die ich über mein Echauffieren über ihre gleichermaßen vorhandene Hässlichkeit beinahe vergessen hätte.

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Was ich soeben im letzten Satz formulierte, ist eins der essentiellsten Dinge, die ich unbedingt noch erleben will und in dem hypothetischen Umstand, den du in deiner Frage ausformuliertest, würde ich das auf jeden Fall, so oder so erleben.

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