Fragt man nach der Zeit, so fragt man "ähnlich, wie wenn man sich nach der Herstellung von Stühlen etwa erkundigt. [... Die] Zeit als Substantiv ist schrecklich irreführend."Ich - beziehungsweise die mein subjektives Sein definierende Identität - kann im Hinblick auf die Zeit im eigentlichen Sinne als Synthese aus inhärenter Noozeitlichkeit und extrinsisch prägender Geschichtlichkeit betrachtet werden.Zeit und Zeiterleben ist letztlich zu vielschichtig, um bei dieser Fragestellung eine klare Festlegung zu ermöglichen. Mein Leib mag Ende des 20ten Jahrhundert entstanden sein, aber meine Wertesysteme beruhen mitunter auf 2500 Jahre alten Lehren. Und das was-ich-bin ist wiederum ein sich immer wieder neu schaffendes Produkt der zuletzt vergangenen Gegenwart."People assume time is a strict progression of cause to effect, but actually, from a non-linear, non-subjective viewpoint, it's more like a big ball of wibbly wobbly timey wimey stuff"
Zwei australische Printstones, ein versteinertes Belemnitenrostrum (aka Donnerkeil) und ein Stromatolith, Sedimentgestein aus fossilen Bakterien und deren Stoffwechselprodukten.
... Sinn ist ein Konstrukt des menschlichen Geistes, um die unerbittliche Willkür der Natur in einen verständlichen Rahmen zu pressen. Damit sind das Leben und die mit ihm verbundene mentale Aktivität als Ursache und Zweck der Sinnbildung zu sehen, sodass diese untrennbar miteinander verknüpft sind.
Hallo liebes Rekrutierungsbüro, ich sehe mich jetzt nicht bei den Pionieren oder Fallschirmjägern. Die Rolle eines vaterlandslosen und dolchstoßenden Sozialdemokraten, der dem Wahnsinn des Krieges Einhalt gebieten will, läge mir wohl eher.
Ich hatte früher einen Wellensittich. Der hieß Mississippi (oder kurz: Ssippi [oder wieder lang: Ssippivogel]) und lebte mit seinen Brüdern Herr Schrecklich und Lukas bei mir. Ich habe Ssippi selbst großgezogen, seit er ein hässliches, federloses Küken war. Später hat er mich auf Schritt und Tritt begleitet, mir Essen aus dem Mund gestohlen und mit dem Hund meiner Eltern gekämpft. Und er starb, wie er lebte: Als Vollidiot. Denn er hat im Sommer in der Voliere eine streunende Ratte angegriffen und unterlag erstmals in seinem vergleichsweise langen Leben.Jetzt hätte ich tatsächlich gerne mal wieder so ein paar bunte, laute Vögel. Allerdings bin ich kein Freund von Käfighaltung und in meiner aktuellen Wohnung kann ich in Ermangelung von Platz auch kein Vogelzimmer einrichten. Im Wohnzimmer hingegen steht zu viel Zeug rum, das man als destruktiver Kleinpapagei super kaputtknabbern oder mit seinem Kot verzieren könnte.Außerdem scheinen die Nachbarn hier sehr empfindlich auf Geräusche aller Art zu reagieren und auch bei Aufnahmen für diverse Musikprojekte kann ich kein Sittichgeschnatter im Hintergrund gebrauchen. Vielleicht tuts auch eine Jahreskarte für den Zoo.
Hast du schon mal ein Gedicht geschrieben? Wenn ja, worum ging ess?
In Form von Songtexten sogar schon mehrfach. Das erste handelte vom Schicksal der Bisamratte, ihrer Einschleppung nach Europa wegen ihres Pelzes und sie anschließende Verfolgung des Neobionten aufgrund seines schädlichen Werkes an Damm- und Deichanlagen. Es gab sogar ne Schwanzprämie für getötete Bisamratten. Das Manuskript ist aber leider verschollen.
An die eine Frau, die mein Herz wirklich berührt hat. An ihre zarte Berührung und das Gefühl, sie im Arm zu halten. Und dann weine ich mich voll hoffnungsloser Sehnsucht in den Schlaf.Nein Quatsch, ich mache mir momentan viele Gedanken über das Konzept der Willensfreiheit, unvollendete Projekte und Wellensittiche.
Kassierer-Konzert.Ich hoffe, dass das Bier nicht alle ist.
Tausende an Freuden vor dir....welche schnappst du dir als erstes?
Jene, welche mich in einem derartigen Augenblick der phänomenalen Reizüberflutung am intensivsten affiziert. Aber vielleicht würde ich sogar wie Buridan's Esel enden: Der Esel wird vor zwei identische Heuhaufen gestellt und verhungert, weil er sich nicht entscheiden kann, welchen er zuerst fressen soll. Unter Umständen könnte ich mich zunächst nicht zwischen all diesen gleichermaßen ansprechenden Glückserlebnissen entscheiden und würde verharren.
Wie kann man das zuhause schneller und einfacher aufräumen?
Lade jemanden ein, der kein schlechtes Bild von dir haben soll - Damenbesuch, penible Freunde, Eltern oder so. Handle im Grunde nach der plutarchschen Maxime "Gnostheti - Lasse dich erkennen!". In seinem Werk "Moralia" ging Plutarch nämlich gegen das epikureische Credo "Lebe im Verborgenen!" vor. Epikur meinte nämlich: Wenn du dein Leben heimlich und fernab der gesellschaftlichen Wertung führst, kannst du hinter verschlossen Türen treiben was du willst und wie ein Schwein leben (so zumindest ein Vorwurf, den viele Zeitgenossen Epikur machten). Plutarch hingegen erwiderte, man solle sich der Öffentlichkeit zeigen, sich "zur Vernunft bringen" lassen und durch die kommunitaristische Formung tugendhafte Werte annehmen. Nur so sei ein gutes Leben möglich.Letztlich musst du in dich selbst hineinhorchen. Willst du aufräumen, weil du dich dann wohler fühlst oder weil eine ordentliche Wohnung dem bürgerlichen Ideal entspricht? Sonst mach es doch einfach wie der legendäre, in einem Fass lebende, öffentlich onanierende Diogenes von Sinope: Lebe wie ein Schwein, sofern du drauf stehst, aber lass dich trotzdem erkennen. Das würde zumindest einem inneren Wertekonflikt vorbeugen.
Ich empfinde Süchte aller Art eher als traurig. Sie sind ein reines Paradoxon, denn man handelt aus intrinsischem Antrieb so, dass man seine eigene Freiheit beeinträchtigt und entgegen einer inhärenten Vernunft handelt.