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Stell dir vor, du hättest die Möglichkeit einen Film zu drehen, wovon würde der handeln und wie würdest du ihn umsetzen?

Er würde in der Karibik um 1720 spielen und sich lose an "Der Ekel" von Sartre orientieren. Außerdem würde ich ihn als Kammerspiel konzeptionieren.
Der Sohn einer Dirne ist in einer gut besuchten Hafenspelunke aufgewachsen und hat sich von kleinauf seinen Lebensunterhalt durch das Musizieren vor besoffenen Seefahrern verdient. Doch mit jedem Tag wächst "Der Ekel" in ihm. Die widerlichen Betrunkenen, die Profession seiner Mutter, schließlich sogar die Verrenkungen seiner Finger beim Spielen der Gitarre - die Krabbenhand wie bei Sartre.
Und schließlich wird ihm bewusst, dass er sich eigentlich vor der Sinnlosigkeit der Existenz ekelt. Er verbringt jeden Tag mit den gleichen repetetiven Handlungen und scheint dem Hamsterrad nur durch den Tod entkommen zu können.
Doch dann zieht er den Schluss, dass die Sinnlosigkeit ihn doch eigentlich frei mache. Wenn die Existenz nicht teleologisch auf ein Ziel hin gerichtet ist, kann er tun, was er will. Mit dieser Erkenntnis schwindet der Ekel er fährt zur See, sieht die Welt und gestaltet sein Sein in Freiheit aus.

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Ist Jammern ein Mantra der Passivität? Wie denkst du darüber?

Fruhlingspfutze’s Profile PhotoLebenstänzerin
Das ist so unfassbar treffend, ein Wunder dass ich diese Bezeichnung jetzt zum ersten Mal höre. :D
Jammern selbst setzt sich eben aus dem Klagen oder Sich-Beschweren sowie dem Unwillen oder der Unfähigkeit, selbst zu handeln zusammen. Die repetitive Verbalisierung kann da schon einem Mantra gleichkommen.
Allerdings ist Passivität ja nicht immer etwas selbst gewähltes. Manche können ihren Unmut nur äußern und nicht alleine aktiv dagegen vorgehen.
Andererseits kann jeder aus den ihm gegebenen Mitteln das beste machen. Aber vll bin ich auch zu sehr Stoiker, dass ich diese Sichtweise vertrete.

Welcher Schmerz ist schlimmer für dich: Körperlich oder geistig?

Zunächst sind beide kurzfristig durch Schmerzmittel und Ablenkung, sogar durch Alkohol, mehr oder weniger erträglich zu gestalten. Während sich körperliche Beschwerden jedoch während der Schmerzbehandlung durch Heilung der Ursachen von selbst aufheben (abgesehen von chronischen Erkrankungen wie Fibrmyalgie oder so), verschlimmern sich Depressionen, Angstzustände, Psychosen etc ohne sachgemäße Behandlung eher.
Das macht geistigen Schmerz abstrakter und unberechenbarer, weil simple Ursache-Wirkung-Relationen nicht greifen. Bei nem Beinbruch kriegst du Schmerzmittel und einen Gips. Bei Depressionen probiert man 30 Psychopharmaka an dir aus und schickt dich von einem Therapeuten zum nächsten, um nach 1-2 Ursachen zu finden, die sich dann vll sogar bekämpfen lassen.
In seiner Gesamtheit ist geistiger Schmerz mMn demnach als schlimmer zu bewerten.
Allerdings ist das ganze natürlich auch situationsabhängig zu sehen.
Irgendwo im Wald 30 km von jeder Zivilisation entfernt finde ich mich leichter mit chronischer Depression ab als mit einem spontan verstauchten Fuß und der damit einhergehenden Notwendigkeit, mich unter körperlichen Schmerzen irgendwie zum nächsten Dorf schleppen zu müssen.

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Würdest du dich als ehrenvoll bezeichnen?

Ehre definiert sich als Anspruch auf gesellschaftliche Achtung, den das Individuum zum Beispiel durch Entsprechen der moralischen Norm und konformen - also in gewissem Maße vorhersehbaren tugendhaften - Handlungen erlangen kann. Damit einhergehend ergibt sich auch der Begriff des Ehrenmannes, dem man vertrauen kann und dessen Ehrenwort Gold wert ist.
Obgleich ich versuche, ethisch vertretbar und hilfsbereit zu handeln, erhebe ich keinerlei Anspruch auf derartiges Ansehen. Dafür steckt mMn zu viel Unfreiheit in gesellschaftlich aufgebürdeten Werten und den im Rahmen von Tugendhaftigkeit vorausgesetzten deterministischen Verhaltensweisen.
Und prinzipiell ist "Unehrlichkeit" letztlich auch nur ein gesellschaftliches Konstrukt. So galten im Mittelalter Berufe wie Weber, Turmwächter, Totengräber und Bader (aka Ärzte) als "unehrlich".
Warum? Diese Berufe waren schlicht und einfach nicht ehrbar. Punkt. ?‍♂️ Klingt willkürlich, is aber so.
Und jetzt stell dir mal eine Gesellschaft ohne diese "unehrlichen" Berufe vor. Alle unbekleidet, seuchengeplagt und von Feinden überrannt. Na dann viel Spaß mit der Ehre. ^^

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Wir leben in einer Welt der Normen. Welche Normen findest du nützlich, welche sollte man abschaffen?

Industrienormen sind super. Seien es Papierformate, Schrauben oder Kommunikationsprotokolle - du weißt immer, was du hast und kannst firmenübergreifend unabhängig arbeiten, wenn sich alle Beteiligten an die Normen halten.
Gewisse gesellschaftliche Normen wie Tötungsverbot, Schutz von Eigentum, Verkehrsregeln etc gefallen mir prinzipiell auch sehr gut.
Der normativen Charakter von gewissen Idealvorstellungen hingegen missfällt mir persönlich: Leistungsgesellschaft, Regelstudienzeit, Höflichkeit - Wer dem nicht entspricht verliert schnell an Ansehen.
Ich ziehe es vor, nach eigener Räson zu handeln. Wenn ich in meinem Studium ein Thema vertiefen will, will ich mir dafür 1/2 Jahr extra nehmen dürfen. Wenn ich einen schlechten Tag habe, will ich auf der Arbeit nicht den pseudofröhlichen Grinsemann machen. Wenn ich unbekleidet in meiner Wohnung rumlaufe, will ich am nächsten Tag keine Botschaft vom Nachbarn im Briefkasten finden, dass ich mir was anziehen solle.
Zusammenfassend kann ich mich mit allem anfreunden, was ein zweckmäßiges Miteinander ermöglicht. Regeln des sogenannten Anstandes oder "weil das alle so machen" bzw "weil wir das immer so gemacht haben" gehören mMn hingegen intensiv hinterfragt.

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Liked by: Papiertiger.

#MeinPosteingang What job exists because people are assholes? Welcher Job existiert, weil Menschen Arscxlöcxer sind?

MSP_kirbydance’s Profile PhotoUser not found
Die Frage stellte sich Thomas Hobbes schon im 17. Jahrhundert. Er ging davon aus, dass Menschen von Natur aus egoistisch und gewalttätig sind. Dadurch habe aber auch jeder Angst davor, von irgendwem beraubt oder ermordet zu werden - und dieser bedrohliche Behemoth treibe die Menschen in die Arme des "Leviathan" - so auch der Titel seines Hauptwerkes.
Dieser Leviathan ist bei Hobbes Sinnbild des Staatssouveräns, da dieser wie das gleichnamige Seeungeheuer seine überwältigende Macht subtil unter der Oberfläche verberge. Ihm solle sämtliche Verfügungsgewalt über das Volk zuteil werden.
Doch wie sieht dieser Souverän aus? Idealerweise bildet er sich aus dem Volkskörper (der angehängte Bildausschnitt stammt vom Deckblatt des Leviathan und zeigt das ganz nett auf).
Frei nach Montesqueu teilt sich dieser wiederum in Legislative, Judikative und Exekutive - die wiederum die Aufgabe haben, die 4rschige Natur des Menschen im Zaum zu halten.
Die damit verbundenen Berufe sind entsprechend:
Politiker und Abgeordnete,
Richter und Anwälte,
Polizisten und Beamte.
Der Haken an der Sache: Auch in diesen Berufsgruppen sind Gier, Korruption und generelle 4rschigkeit nicht auszuschließen. ?‍♂️

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MeinPosteingang
What job exists because people are assholes

Welcher Job

Drei so unterschiedliche Persönlichkeiten, mit so unterschiedlichen Lebensauffassungen, da interessiert es mich, warum gerade diese 3 Persönlichkeiten. Was macht jede Einzelne für Dich so besonders?

Xjorn’s Profile PhotoKatzelmacher
Ich würde einfach gerne beobachten, wie die drei sich über Oppression und das Konzept der Freiheit unterhalten.
Wallace als Streiter gegen die Fremdherrschaft der Briten und deren Vorgehen gegen die schottische Kultur.
Marx als Streiter gegen die Unterdrückung und Ausbeutung aufgrund von Vermögenswerten.
Michels als Streiter gegen Ständegesellschaft und Vasallentum (Von mir aus auch ein beliebiger anderer Vitalienbruder, wobei Michels soweit ich weiß der am sichersten historisch belegte Vertreter der Truppe ist).
Außerdem sprachen sie wohl alle englisch, was die Kommunikation erleichtern würde. Die Likedeeler waren auch im englischen Seeraum unterwegs und Marx lebte im Londoner Exil.
+1 answer in: “#MeinPosteingang TF #447: Wenn du drei Personen aus der Geschichte zum Essen einladen könntest, welche wären das?”

Soweit ich weiß, war das antike Ägypten die einzige Hochkultur, welche absichtlich versucht hat auf Geld zu verzichten. Was dazu führte, dass es keine Inflation gab. Wie könntest Du Dir unsere Gesellschaft weiterhin mit allen Annehmlichkeiten, doch ohne Geld vorstellen?

Ohne Geld würden zweifelsfrei deutlich weniger Luxusgüter produziert werden und wir würden auf Tauschgeschäfte mit Rohstoffen zurückfallen oder auf eine kommunistische Produktionsgesellschaft mit all ihren Zwängen ausweichen müssen. Aus liberalistischer Sicht nicht erstrebenswert.
Sogenannte Annehmlichkeiten entfielen somit zu einem großen Teil. Aber wie viele dieser Annehmlichkeiten brauchen wir? Sind sprechende Toiletten und über das Internet steuerbare Kaffeemaschinen wirklich nötig?
Allerdings implikatiert die Widernatürlichkeit des Geldes ja nun keine prinzipielle Ablehnung. Das sagt ja nur aus, dass Geld ein konstruiertes Mittel zur Wertbestimmung und In-Relation-Setzung von natürlichen Gegenständen und deren intrinsischen Werten ist. Geld selbst hat keinen Wert, weil es an sich kein Gegenstand ist (abgesehen von der Projektion des Geldwertes auf Münzen, Scheine, Wertpapiere, irgendwelche Zahlen auf dem Kontoauszug etc).
Bzw sollte es keinen Eigenwert haben. Gewinnstreben um des reinen Kapitalzuwachses willen ist mMn verachtenswert.
Und auch die Übernatürlichkeit des Geldes stellt sich als widernatürlich dar. So findet man bei Georg Simmel die These, dass hinreichende Mengen Geld eine gottähnliche Verfügungsgewalt über die Realität schenke und Karl Marx spricht ihm mit dem Begriff "Kapitalfetischismus" den Charakter einer religiös verehrten stofflichen Instanz zu.
Was ich stellenweise als sehr treffend ansehe. Außerdem ist Geld durch seinen virtuellen Charakter endlos, der Hunger nach Kapital kennt a priori keine Grenze.
Ich bin jedoch nicht für die Abschaffung des Geldes, wie du vll interpretiert hast. Dafür ist es schlicht zu praktikabel.
Ich sehe es auf Basis dieser Ausführungen lediglich als widernatürlich an. Woran - abgesehen von blinder Chrematistik und Raubtierkapitalismus etc - ja nichts schlechtes sein muss.
Denn ist nicht auch der Mensch durch seine Grenzexistenz zwischen Körperding und Geistwesen (vgl. Plessner) gewissermaßen naturfremd?

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+1 answer in: “Lust auf schreiben ?”

Schüler und Lehrer bekommen bei diesem heißen Wetter hitzefrei, andere Arbeitnehmer in der Regel nicht. Sollte es hitzefrei für alle geben? Wie ist das bei dir geregelt? Ist es an deinem Arbeitsplatz kühl oder heiß? Stellt dein Arbeitgeber dir Getränke bei den heißen Temperaturen zur Verfügung?

Ich hab im Sommer mitunter die meisten Überstunden gesammelt, weil die Klimaanlage in meinem Büro so leistungsstark ist. ^^ Zur Bereitstellung von Getränken sind Arbeitgeber meines Wissens sogar verpflichtet. Bei uns ist zum Beispiel ein Wassersprudler fest installiert. Das ist wie ein zweiter Wasserhahn, wo aber eben Sprudelwasser rauskommt.
Aus der Perspektive des Bürostuhlritters spricht also nicht viel für hitzefrei, aber bei Bauarbeitern, Gärtnern, GaLa-Bauern etc sehe ich das schon anders. Die sollten nicht bei 35, 40+ °C in der prallen Sonne schuften müssen. Insbesondere, weil die mitunter auch noch dicke Schutzkleidung tragen.
Gibt es da vielleicht sogar eine entsprechende Regelung? ? Wäre eigentlich inhuman, falls nicht.

Ich vermisse dich mein Schatz :( <3

Das ist nachvollziehbar und natürlich, aber du kannst dein Leben auch ohne mich führen. Wahrscheinlich sogar noch besser.

PAP von deinem Mittagessen!

Wot?Oo
Hat PAP nicht irgendwas mit Gebärmutterhalskrebs zu tun? Wo ist der Kontext zum Mittagessen?
Liked by: lana

#MeinPosteingang TF #484: Was war das verrückteste, was du jemals gemacht hast?

MSP_kirbydance’s Profile PhotoUser not found
Ich habe mir ein Holzschild mit der Aufschrift "The End Is Near" umgehängt, einen Aluhut aufgesetzt und den irren Propheten aus "Das Leben des Brian" rezitiert.
- "Die Augen des Tieres werden rot sein vom Blute lebender Kreaturen und ganz Babylon wird sich erheben!" etc
For the lulz ?‍♂️
Liked by: Perla La Gadeon

„Psychologie als Wissenschaft hat ihre Grenzen, und wie die Mystik die logische Konsequenz der Theologie ist, so ist die letzte Konsequenz der Psychologie die Liebe.“ Was hältst du von dieser Aussage?

Fruhlingspfutze’s Profile PhotoLebenstänzerin
Der Vergleich mit der Mystik ist spannend. Diese bezeichnet an sich ja spirituelle Erfahrungen jenseits von Konfession und des In-Worte-Fassbaren. Eine kontemplative Verbindung zu einer nicht näher definierbaren überweltlichen Entität.
Das trifft doch ziemlich genau auf das eigentliche Wesen der Liebe zu. Im Vergleich mit der Mystik wären Beziehungsformen aller Art dann mit Religionssystemen gleichzusetzen. Und der Theologie als diejenige Wissenschaft, die mystisch erfahrbares in Worte zu bannen versucht, fände sicher auch ein Äquivalent.
Aber wäre diese Äquivalent wirklich die Psychologie? Soziologie als Wissenschaft menschlicher Beziehungen ließe sich mit Religionswissenschaften vergleichen. Philosophie ist wahrscheinlich zu unscharf abgegrenzt, da sie all diese Disziplinen beinhaltet.
Die Psychologie scheint hier zwar am ehesten zuzutreffen, aber sie verfolgt bei der Beschreibung der Liebe zwangsläufig einen subjektivistischen Ansatz (was ja auch in meinem Sinne ist, aber dennoch sollte eine Wissenschaft über den Tellerrand hinausgehen). Denn die Psychologie befasst sich mit der Seele (griechisch "psyché") des einzelnen Menschen sowie mit seinen Denkmustern.
Liebe hingegen ist mindestens intersubjektiv wenn nicht gar objektiv. Klar kann man auch Liebe für leblose Gegenstände empfinden, aber wenn ein zweites, drittes oder xtes Subjekt hinzukommt, haben wir schon eine intersubjektive Dynamik. Und auch hier sehen wir ja eigentlich nur die Ausformungen der unfassbaren Entität Liebe!
Ich sehe da eher eine Kombination aus Psychologie und philosophischer Ontologie.

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Es ist Muttertag! Wirst du ihr heute deine Dankbarkeit zeigen?

Dieser Tag hat für mich einen ähnlichen Charakter wie der Valentinstag oder Geburtstag: Wir feiern jemandem, den man eigentlich das ganze Jahr über feiern könnte und vielleicht sollte.
Ich wage zu behaupten, dass ich ein ordentliches Verhältnis zu meinen Eltern habe, sehe aber nicht ein, sie an bestimmten Tagen gottgleich zu behandeln.
Meine Nachricht an meine Mutti lautete übrigens "Alles Gute zum von den Nationalsozialisten etablierten Tag der exklusiven Mutterehrung" ?‍♂️

Ich könnte keiner Fliege was zuleide tun, aber dem Frosch schon; was hältst du von solchen Einstellungen und wie wirkt das auf dich? Wird oftmals dazu geneigt, sich moralisch besser zu stellen?

Klingt im ersten Augenblick nach Doppelmoral, weil Leben mit zweierlei Maß gemessen wird.
Aber warum tust du dem Frosch etwas an? Liebst du Fliegen so sehr, dass du sie vor dem Fressfeind schützen willst? Manchmal lassen sich abstrus wirkende Handlungen durch die Motivation zumindest nachvollziehen.
Sich moralisch besser zu stellen empfinde ich hingegen als absolut kontraproduktiv. Ich bin selbst überzeugter Vegetarier, würde aber nie jemanden von einem hohen Ross herab missionieren wollen.
Ich will ja selbst auch nicht von überheblichen Fleischessern wegen Mangelerscheinungen oder militanten Veganern wegen Tierleid in der Milchwirtschaft belehrt werden.
Gesprächen auf Augenhöhe gegenüber jedoch bin ich aufgeschlossen. Ich weiß, dass der Mensch seine evolutive Entwicklung durch Omnivorismus gestützt hat und dass Milchvieh unter Dauerträchtigkeit und Kälbertrennung leidet. Da brauche ich keinen ideologischen Frühstückstischmessias, der mir das beim Verzehr meines Käsebrotes erzählt - denn Käsebrot ist ein gutes Brot!
Ich bin davon überzeugt, dass ein paar moralisch überkorrekte viel weniger bewirken können, als ein gesamtes Volk von halbwegs ethisch denkenden Menschen.
Wenn derjenige der gerne Fleisch isst nicht auf Discounterhack für 1,42 pro Pfund zurückgreift wäre auch schon was getan.
Ein grundlegendes Besserstellen seiner Selbst aufgrund von ethischen Überzeugungen schreckt mMn eher ab und lässt andere in ihrem statischen Gedankengebäude Schutz suchen, als dass es zum nacheifern bewegt.

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Liked by: Katzelmacher

Q4A Seit ich Kind war, wusste ich von der Existenz eines Halbbruders, den ich bis heute nicht kennengelernt habe. Wisst ihr von einem Familienmitglied oder Verwandten, zu dem ihr noch nie Kontakt hattet? Würdet ihr versuchen, den Kontakt herzustellen oder wäre das unwichtig für euch?

t_style’s Profile Photo┣███Andy Entity██▇═────⠂⠅
Die Familie meines Opas lebte in Ostpreußen, als die Rote Armee einmarschiert ist und hat sich infolge der Flucht verstreut. Meine Großtante lebt in Stockholm und ich habe sie schon getroffen, ihre Kinder und Enkel aber nicht.
Ansonsten weiß ich von einem Cousin meines Opas in Frankfurt und einem irgendwo in Schleswig-Holstein, aber weder mein Opa noch einer der beiden will wirklich Kontakt aufbauen.
Im wirklich nahen Familienkreis wie bei dir sind mir selbst allerdings keine Fälle dieser Art bekannt.

Lust auf schreiben ?

Okay. Wollen wir uns über die verschiedenen Konzepte zur Erreichung der Eudaimonie unterhalten?
Über die Vor- und Nachteile von FPGAs und ASICs?
Utilitarismus oder Pflichtenethik?
Heuristische Reglerparametrierung?
Vielleicht auch über das widernatürliche Wesen von Geld und Kapital?
Oder über Welpen. Welpen sind prima.
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Ist der Sieg über sich selbst ein Sieg oder eine Niederlage?

Knifflige Frage ?
Ein Teil des Selbst siegt immer über einen anderen Teil dieses Selbst. Folgerichtig erleidet dieser eine Niederlage.
Man muss also die Folgen für das Ich in Summe abwägen.
Wenn beispielsweise das Über-Ich über das Es triumphiert und damit Triebe, Affekte, Libido und Destrudo kontrolliert, gewinnt das Gesamtsystem Ich Herrschaft über das eigene Tierhafte. Auf Dauer unterdrückte Bedürfnisse hingegen wirken sich nachteilig aus und verursachen Unzufriedenheit, wodurch dieser Sieg sich in eine Niederlage wandeln kann.
Tugenden ergeben sich aus einen Widerstreit antagonistischer Eigenschaften. Geiz vs Prasserei, Egoismus vs Selbstaufgabe, Angst vs Draufgängertum - das Gute liegt in der goldenen Mitte.
Sollte nun aber einer dieser Impulse obsiegen, gerät das komplette Ich in eine Schieflage.
Je nachdem wie der Kampf gegen sich selbst geartet ist, kann ein Sieg natürlich auch ein wahrer Sieg sein.
Kämpft man beispielsweise gegen eine Sucht, eine schlechte Angewohnheit oder sonstige Laster, ist ein Sieg über den verursachenden Persönlichkeitsfaktor natürlich auch ein Sieg für das Ich.
Naja, und wenn man gegen sich selbst Schach spielt oder so, ist alleine der Erkenntnisgewinn neuer Taktiken ein Sieg.
Ich würde mich jedoch stattdessen als Kontrahent anbieten, ich habe viel zu lange nicht gespielt. :D

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Welche Selbstlüge(n) lebst du oder lebtest du bisher?

Fruhlingspfutze’s Profile PhotoLebenstänzerin
Falls aktuell welche präsent sein sollten, werde ich sie nicht ohne kritischen Blick von außen erkennen.
Erster Gedanke: ich lüge mir selbst nichts vor.
Und aller Wahrscheinlichkeit nach wäre das schon die erste Lüge. ?‍♂️
Ansonsten war ich mal davon überzeugt, jedem helfen zu können.
Und dass sich mein Wert durch die Anerkennung anderer definiere. Beziehungsweise, dass der Begriff des Wertes überhaupt auf Menschen applizierbar sei.
Oder dass Formeln und Zahlen den kompletten Kosmos widerspruchsfrei und allumfassend beschreiben können.
Ich hab mir auch mal selbst weißgemacht, dass Sport Unsinn sei und ich mich mit 150 kg auf 1,97 m Körpergröße wohlfühlte.
Durchhalten bis es von selbst besser wird war auch mal ein beliebtes Credo.

Danke dir. Hoffentlich auch auf eine wirklich angenehme Art. Belehrungen würden mir jetzt fern liegen, schließlich sind es nur meine Blickwinkel, die ich ein bisschen näher bringen will, und keine absoluten oder allgemeingültige Wahrheiten.

Fruhlingspfutze’s Profile PhotoLebenstänzerin
Genauso habe ich es aufgefasst. :)
Du hast deinen Blickwinkel artikuliert, den ich dann entweder annehmen und reflektieren oder eben pauschal ablehnen konnte. Ich tendiere prinzipiell zu ersterem Prozedere, was ja auch hier, zumindest für mich, wieder zu fruchtbarem Diskurs geführt hat.
Und die Existenz von objektiven Wahrheiten an sich können wir ja weder ausschließen noch beweisen. Ich für meinen Teil denke schon, dass alles Seiende ein inneres Wesen hat, das niemand alleine vollständig erfassen kann.
Ich stelle mir die Wahrheit - was auch immer das sein mag, denn diese Frage kann Bücher füllen - gerne abstrakt vereinfacht als einen dreidimensionalen Körper vor.
Wir stehen beide vor ihm. Du siehst die linke Flanke und ich sehe die rechte Flanke. Aber wer kann die Rückseite sehen?
Soll heißen, subjektiv erkenne ich viel weniger als wir gemeinsam intersubjektiv erkennen können. Das objektive Wesen (also das Gesamtbild inkl der Rückseite) können wir jedoch nicht ohne weiteres erfassen.
Sofern es überhaupt vorhanden ist. Vielleicht ist die Welt ja rein subjektivistisch und wir sehen nur Fassaden ohne echte Substanz dahinter - aber auch diese Denke füllt Bücher.

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Language: English