Zu kleine Schuhe.Ansonsten hatte ich wahrscheinlich fast alles schon mal an: Schottenrock, eine samische Tracht, Bademantel beim Bäcker, für wenige Minuten sogar das Korsett einer Bekannten...
Ich reagiere immer noch sehr sensibel auf die Gefühlslage anderer. Gerade bei nahestehenden Person leide ich mitunter ziemlich intensiv mit und helfe, wo ich kann. Allerdings habe ich gelernt, diesen Drang bewusst zu regulieren und wäge vermehrt rational ab, nachdem dieses Mitgefühl in großem Stil ausgenutzt wurde.
Stolz. Die Angst davor, "Schwäche" zu zeigen oder nachzugeben.Wenn der andere nicht anruft, muss ich das ja auch nicht tun - Ich lauf dem doch nicht nach, das hab ich nicht nötig! Du hast eine andere Meinung und das will ich nicht hören - ich spreche nicht mehr mit dir, bis du dich meiner Filterblase anpasst! Du willst ins Kino, ich will aufs Konzert - Dann geh doch alleine und brauchst mich in Zukunft auch gar nicht mehr zu fragen, ob ich was unternehmen will!
Das Anders-Seiende ist ein Objekt außerhalb der Subjektgrenzen.Wer sich selbst als anders definiert hat entweder das Gemeinwesen zu seinem subjektiven Zentrum erhoben und betrachtet seine eigenen Abweichungen von gesellschaftlichen Werten als anders. Oder er erlebt eine Deplatzierung seiner Position und bewertet sich selbst durch die Augen eines (eigentlich) objektiv Anderen. In diesem Kontext ist Hegels Herr-Knecht-Dialektik spannend: Der Knecht definiert sich durch die Aufgaben, die er für seinen Herrn erledigt. Der Herr und seine Wünsche sind das Zentrum der Welt des Knechtes. So wird der Herr zum Subjekt seines Seins, während der Knecht selbst sich zum Objekt - zum Anderen - degradiert.Letztlich ist das Anders-Sein Definitionssache: Entweder betrachtest du dich selbst oder den Rest der Welt als anders. Je nachdem, was du als subjektiven Maßstab wählst.... Andererseits ist die Fähigkeit, sich selbst zum Anderen zu machen, aus Anthropologischer Sicht Grundlage der Exzentrischen Positionalität nach Plessner. So sei der Mensch erst dadurch, dass er aus sich herauszutreten und sein eigenes Bewusstsein reflektieren kann in der Lage, ein Selbst-Bewusstsein zu entwickeln.
Die Sichtweise finde ich verdammt spannend - auch wenn sie auf reiner Definitionsreiterei fußt. Ich schätze, dass die allermeisten Menschen bewusst oder unbewusst auch Mitgefühl implikatieren, wenn sie von Empathie sprechen. Wenn ich mich in jemanden hineinversetzte und mir dadurch dessen Probleme ins Bewusstsein riefe, würde sich in mir auch erst mal der Impuls regen, bei der Beseitigung eben dieser Probleme zu unterstützen. Die Pflichtethische Indoktrination hat offenbar Spuren hinterlassen. ^^ Aber das ist ja an sich auch gar nicht mal verwerflich. Allerdings hat der Lauer Recht: Per Definition haben Empathie und Mitgefühl in erster Instanz nichts miteinander zu tun.Die Verunglimpfung der Empathie als "überschätzte Fähigkeit" hingegen kann ich absolut nicht teilen. Der Autor schreibt doch selbst, welche Macht in der Empathie liegt - zum Guten wie zum Bösen. Zum Weltretter alleine taugt sie vielleicht nicht, liefert aber eine elementare Basis für ein solidarische Miteinander.
Wieder so eine knifflige Frage von dir. :D Ich versuche das mal einfach impulsiv zu beantworten.Beim 'Selbst' denke ich erst an die innerlich zugrundeliegende Identität. Quasi die Identität "an-sich" (um böse Wörter zu verwenden ^^) oder ihr eigentlicher Charakter.Als das 'Ich' sehe ich den Teil des Selbst, der mit der Außenwelt in Wechselwirkung tritt und sich offenbart. Die Identität "für-sich". Die Sprache, das Denken und die Reflexion. Und das 'Ego' ist für mich wiederum der Teil des Ich, der Begierden und Bedürfnisse reguliert. Gewissermaßen der aktiv fordernde Teil der Identität.
Werte und innere Haltung eines Menschen - für wie wichtig hältst du beides? Inwiefern denkst du, bedingt das einander? Wie wirken Menschen auf dich, denen beides zu fehlen scheint?
Beide sind mMn zweischneidige Schwerter.Werte, Ethik, Traditionen und Moralsysteme sind immer von außen vorgegebene Größen. Sie schränken das Individuum ein und können seine Entfaltung behindern. Andererseits sind sie die einzige Möglichkeit, heterogene Gesellschaften zusammenzuhalten.Die Innere Haltung stellt das eigentliche Wesen des Menschen dar und entgegen diesem zu handeln schadet ihm. Wer täglich eine Rolle spielen und seine persönlichen Werte verbergen muss, verliert sich selbst. Stattdessen sollte der Mensch sich im Sinne eines liberalistischen und aufklärerischen Humanismus frei entfalten dürfen. Aber gilt das auch für einen Ted Bundy, der Mord problemlos mit seinem inneren Wertesystem vereinbart oder einen Pfleger, der alte Leute im Glauben euthanisiert, sie von ihrem Leid zu erlösen?Hier ist wieder mal das gesunde Gleichgewicht elementar. Werte sollten so weit berücksichtigt werden, wie sie die Freiheit und Unversehrtheit des anderen sichern. Sowas wie das ethische Verbot von Mord und Diebstahl ist schon okay. Innere Überzeugungen sollten nur solche Ausmaße annehmen, dass sie niemandem schaden.Und jemand, dem beides fehlt? Lebt so jemand überhaupt? Ich kann mir da nur eine vegetierende Person vorstellen, die voller Gleichgültigkeit zu allem Ja und Amen sagt. :/
haha kennste jmd der schoma iwo draußen hin gekackt hat beantwort alle meine fragen ernsthaft hier un dann mach ich anonym weg hier EHRENWORT
Haha, ich bin mal über eine Woche den Hermannsweg entlanggelatscht und habe dabei im Wald gepennt. Voll ausgestattete Badezimmer waren da eher selten. ?♂️
Faszination ist der Motor der Erkenntnis. Mit dem Erwachsenwerden nehmen wir mehr und mehr Dinge als gegeben hin und verlernen es, die Phänomene der Natur und des Geistes zu bestaunen. Und bilden uns dann auch noch ein, sie durchschaut und verstanden zu haben. Stattdessen sollten wir uns viel mehr Zeit nehmen, die Wunder der Existenz zu genießen, zu erleben und über sie nachzudenken. Eben aufgrund der bestenfalls nie verebbenden Faszination immer neue Fragen zu stellen und mehr und mehr Verständnis über das Wesen der Dinge zu erlangen.
Gibt es Momente, in denen du nicht (bewusst) denkst, nur fühlst, dich davon treiben und leiten lässt? In der Musik vielleicht? Wie intensiv ist Leben für dich in diesen Momenten? Wie schal, wenn Leben nur erdacht und reflektiert ist, fern von jedem sinnlichen Genuss?
Guter Einwand, so ein klassischer Flow-Zustand ist tatsächlich eine absolute Abkehr von sich selbst und ein völliges Aufgehen in einer Tätigkeit oder einem Objekt. Tatsächlich gibt es einige Theorien, die erst in einem Aus-sich-Herausgeheni dieser Form den Schlüssel zur Selbsterkenntnis sehen. Und Insbesondere in der Psychologie dienen solche Zustände bewusst herbeigeführt zur Stressregulation, eben weil dabei nicht aktiv hinterfragt oder durchgrübelt wird. Aber ist da nicht auch Denken im Spiel, und sei es nur unterbewusst? Bei der Musik erinnerst du dich an die Töne, bei Kunstbetrachtung verknüpfst du Erinnerungen und Emotionen, bei der Meditation konzentrierst du dich achtsam auf deinen Körper, beim Sport reproduzierst du Bewegungsabläufe.Vielleicht fällt es mir einfach zu schwer, die Begriffe Fühlen und Denken ausreichend scharf zu trennen, aber ich muss bei meiner Tendenz zum Denken bleiben.
Ich denke, dass Freundlichkeit als Ausprägungsform der Nächstenliebe oder Philia nicht als Instrument zur Manipulation verwendet werden sollte. Allerdings bin ich auch kein großer Freund des kommunitaristischen Gesellschaftsmodells. Und alleine der Begriff der Oberflächlichkeit in deinem OP raubt der Freundlichkeit mMn schon ihren Wert. Wenn ich schon das aufgesetzte Grinsen von so Leuten sehe, die mir irgendwas verkaufen oder andrehen wollen und meinen, mit ihrem freundlichen Getue einen Wettbewerbsvorteil zu erhalten, wünsche ich mir schon fast mehr Gleichgültigkeit im alltäglichen Umgang. Aber nur fast.
Was findest du die bessere Strafe für eine Freundin die eine Wette verloren hat? Füße/ oder Bauch kitzeln oder ein paar kleine Käfer auf ihren Bauch tun?was sollen wir nehmen und warum?
Unbedingt die Käfer und vergiss nicht, den Bauch vorher mit Honig einzupinseln. Das war schon im antiken persischen Reich eine beliebte Strafe bei verlorenen Wetten (siehe Scaphismus).
Fühlen kann als sinnliche Wahrnehmung des eigenen Körpers und als selbstbezogene Wahrnehmung der Gestaltqualität des eigenen inneren Aktualzustandes definiert werden. Denken hingegen ist die Reflexion eben dieser Eindrücke, Extrapolation, Negation und noch viel mehr.Im Denken verarbeitest du sämtliches Fühlen und kannst zudem metaphysische Facetten deiner Selbst ergründen. Und ich komme nicht umhin, das abgedroschene "Ich denke, also bin ich" von Rene Descartes zu zitieren. Man wisse nicht, ob alle Wahrnehmung vielleicht eine Illusion sei. Man wisse nur, dass man in diesem Moment eben darüber nachdenke. Dein Denken sei demnach der einzige belastbare Beweis für das Sein des Denkenden.Hinzu kommt, dass Gefühle oft impulsiv und unsteuerbar als Reaktion auf äußere Anlässe entstehen. Damit sind sie als Affekte eher Bestandteil des Menschen als Naturwesen (oder Zeichen seiner "Tierheit"). Definitionsmerkmal des Menschen als "zoon logikon" ist jedoch die Fähigkeit, Triebe zu regulieren und sich durch das Denken selbst zu kontrollieren. Andererseits stehen Denken und spezielle Gefühle wie Liebe oder Hass stets in direkter Wechselwirkung zueinander. Das Gefühl hat Gedanken zur Folge, Gedanken können aber auch das jeweilige Gefühl hervorrufen.Auch wenn ich mir jetzt mehrfach selbst widersprochen habe: Eine spannende Frage. So richtig entscheiden kann ich mich nicht, habe aber eine Tendenz zum Denken. Aber auch nur, weil ich die Selbstreflexion der Gefühle als Teilelement des Denkens miteinbeziehe.
Im Grunde ist Freundlichkeit doch eine Anerkennung des Seins deines Gegenübers. Wenn du das Verhalten des anderen akzeptieren und gutheißen kannst, gerne Zeit mit ihm verbringst, verhältst du dich ihm gegenüber freundlich. Und so eine soziale Anerkennung ist nun mal äußerst wichtig für die allermeisten Menschen.Im Hinblick auf die Gesellschaft stellt sie damit ein kommunitaristisch relevantes Werkzeug zur Förderung sozialverträglichen Verhaltens dar. Diese oberflächliche Freundlichkeit kann also durchaus zuträglich für den Zusammenhalt in einer Gesellschaft sein.Bleibt die Frage, ob eine derartige Verzweckung der Freundlichkeit ihr nicht den Wert raubt. Und verrät man sich durch die Affirmation von gesellschaftlich akzeptiertem Verhalten, das jedoch eventuell gegen die individuelle Überzeugung geht, nicht selbst; verrennt sich in der "mauvaise foi"?
Wurzeln können einen sehr antithetischen Charakter aufweisen. Sie halten einen Baum am Leben und geben ihm Halt, fesseln ihn aber auch an seinen Standort.Gleiches gilt für ihren symbolischen Charakter im Bezug auf das menschliche Dasein. Der Mensch wird zunächst in eine Gemeinschaft hineingeboren. Das ist in erster Instanz die Familie, später vll auch eine Dorfgemeinschaft oder Nachbarschaft. In der Vertrautheitssphäre dieser Gemeinschaft fühlt der Mensch sich geborgen und sicher, ABER sie stellt eine unfreiwillige Konstellation dar. In einer Gemeinschaft herrschen zudem kulturelle Traditionen, Regeln und klare Wertesysteme. Das grenzt die individuelle Entfaltung a priori ein.Wenn man sich nun von seinen Wurzeln löst, verliert man natürlich zunächst den Halt. Man wirft sich in die Nichtvertrautheitheitssphäre einer frei ausgebildeten Gesellschaft, die den gemeinschaftlich übernommenen Werten und Traditionen mitunter kritisch gegenüberstehen kann. Aber ist das nicht ausschlaggebend dafür, den eigenen Charakter auszubilden? Die Entwurzelung, die Kritik durch die Gesellschaft stellt den Menschen vor das Dilemma, die Traditionen seiner Wurzeln zu verteidigen oder zu hinterfragen - in beiden Fällen muss er sich in Abhängigkeit von seinen eigenen inneren Überzeugungen entscheiden.Die Wurzeln stellen demnach ein wichtiges Fundament für das Werden des Individuum dar, sofern es nicht immanent in seinem Grundzustand verharrt sondern sich ausgehend davon entwickelt.
Geht es um bestimmte Personen? Alexander der Große? Bob Ross? Martin Heidegger? James Clerk Maxwell? Lady Gaga? Howard Philip Lovecraft?
An was erkennst du Narzissmus?
Ich kann den Narzissmus natürlich nicht im Sinne einer psychologischen Diagnose erkennen. Aber die klassischen oberflächlich erkennbaren Eigenschaften wie übermäßige Fokussierung auf sich selbst, Gieren nach Ansehen, Selbstüberschätzung, Angeberei, und sich in den zu Mittelpunkt drängen machen den Umgang mit manchen Menschen echt unangenehm. Ein gewisses Maß an Egozentrismus liegt rein anthropologisch ja in der Natur des Menschen. Dennoch sollte dieser sich mMn die Waage mit Altruismus und aufrichtigem Interesse am Wesen des Anderen halten (was einem echte Narzissten übrigens super überzeugend vorgaukeln können).
Es ist schon anstrengend, wenn Leute in allzu festgefahrenen Bahnen denken. Sei es durch unhinterfragte religiöse Dogmen, Traditionen oder blinde politische Überzeugung. Das sei aber jedem gegönnt, sofern die entsprechende Person sich offen gegenüber abweichenden Positionen zeigt, Andersdenkende nicht verurteilt und sich vielleicht sogar auf einen Diskurs einlässt.Ich finde in meinem engeren Bekanntenkreis zum Beispiel sowohl linksliberale als auch maximal konservative Denkweisen, trotzdem kommen wir durch gegenseitiges Verständnis und Gespräche auf Augenhöhe gut miteinander aus. Richtig schlimm ist es allerdings, wenn jemand anderen sein eigenes Denken aufzwingen will und dabei deren Position ignoriert oder nach allen Regeln der Kunst diffamiert.Da denke ich insbesondere an das Bild des militanten Vegetariers. Ich befürworte Vegetarismus und kritische Positionen gegen die Fleischindustrie, aber empfinde den Gedanken, andere um jeden Preis missionieren zu wollen, als befremdlich und kontraproduktiv.Wobei letzteres nicht wirklich der eigentlichen Definition von Ignoranz entspricht. ?