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Uri Bülbül

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Wirst du gerne fotografiert? Poste ein foto <3

Ach es geht; mir macht es nichts mehr aus, fotografiert zu werden. Es gab aber auch eine Zeit, in der ich das eher als unangenehm empfand. Nun aber habe ich Spaß daran, weil es auch zu meiner Arbeit gehört, zu meinen Aktivitäten und zu meinem Wesen und Wirken. Daher nehme ich mal ein Foto Uri bei der Arbeit.
Wirst du gerne fotografiert Poste ein foto 3
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Du denkst viel zu technisch, akademisch. Im Grunde könnte man alles Geschriebene als Literatur oder Philosophie bezeichnen. Egal ob die Werke von Nietzsche oder das pseudointellektuelle Geschwurbel mancher Ask User. Alles ist eins. Warum muss man alles mit dem Skalpell trennen und spalten?

Ich möchte erst einmal sehr für diese Kritik danken. Ich nehme an, sie bezieht sich auf meine Äußerung über Nicolai: https://ask.fm/Klugdiarrhoe/answers/156189136057
In der dortigen Frage findet sich ja auch der Link zum besagten Text. Und in der Tat, kaum hatte ich die Antwort geschrieben und abgeschickt, stellte sich mir deine Frage in ähnlicher Form. Was will ich von Nicolai und was wollte er von mir und den anderen, als er uns seinen Text offerierte?
Nun führen Nicolai und ich nicht das erste Mal einen Austausch über seine Texte und die Standpunkte sind diese: er möchte seine Texte nicht kritisiert und analysiert wissen in dem Sinne, wie es ein Lektor tut, der dann vom Autor praktische Reaktionen erwartet, also noch einmal ein kritisches Herangehen an den geschriebenen Text, gegebenenfalls eine Überarbeitung. Diese Überarbeitung sieht meist so aus, dass der Autor jeden Einwand Punkt für Punkt prüft und Änderungen vornimmt oder bewusst unterlässt, indem er seine Version kritisch geprüft bestätigt. Letzte Entscheidung hat der Autor.
Das ist das gängige und professionelle Autor-Lektor-Verhältnis. Ich habe mal in einem Autor-Lektor-Seminar befunden, dass ein Suhrkamp-Lektor an einer Stelle den Romantext verschlimmbessert habe. Auch wenn ich recht hatte, meinte der Autor: ja, du magst recht haben, aber ich habe dem Lektor-Vorschlag zugestimmt. Das geht auf meine Kappe.
Das ist ein professionelles Autor-Lektor-Verhältnis.
Nikolai hat andere Absichten und Ambitionen: er möchte sich und von sich etwas mitteilen; ihn interessiert die Profession des Literaten, der fiktionale Kunsttexte schreibt und auf die Kunst wert legt, sekundär.
Ich habe damit Probleme, weil ich mich als Lektor angesprochen fühle; wobei es wahrscheinlich sinnvoller wäre, wenn ich einfach als ask-User ohne weitere Ambitionen und Intentionen mich auf Nicolais Interesse einlassen würde.
In der obigen Kritik an mir sind wichtige Punkte angeschnitten: Was überhaupt ist Literatur? Und wer bestimmt das? Vor dieser Frage stehen Autoren, Verlage und Lektoren auch immer - die Gattungsfrage wird von objektivierbaren Kritierien beantwortet, wie Stilmerkmale, Fiktionalität, Länge des Textes. Wenn dan von „Literatur“ die Rede ist, handelt es sich nicht um Gebrauchstexte: wie psychologische Gutachten, wahrheitsbehauptende Aussagen über Gott, Welt und Leben (Philosophie), Gebrauchsanweisungen, Handbücher, Nachrichten, Informationen etc. sondern um Texte, die poetisch oder fiktional sind. Ob etwas von Nietzsche geschrieben wurde oder von einem ask-User ist kein Kriterium für Philosophie, sondern einzig und allein der Inhalt zählt. Auch in der akademischen Philosophie wird beispielsweise diskutiert, ob man Nietzsches Texte als Philosophie oder Literatur ansehen müsse. Sind sie also fiktional oder wahrheitsbehauptend? Pseudointelelktuell wird etwas nur, wenn es nicht richtig durchdacht ist. Und ich muss mir überlegen, wie ich Nicolais Anliegen besser gerecht werden kann.

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Auf dem Spaziergang in die 4. Dimension taucht vor Nadia die Frage auf: Wer oder was ist Leviathan? SOKRATES Folge 384:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Kommissar Hoffmann ahnte nicht, wie rechtzeitig er am Tatort eintraf und sofort zwei Fragen hatte: 1. Wo ist Oberländer? Und 2. Ist der Fundort auch tatsächlich der Tatort? Er stand am Rand des Gartens, hinter ihm der Parkplatz an der Villa und vor ihm der Garten, und er streckte die Nase schnuppernd wie ein Hund in die Luft. Er konnte Ayleens Verwesungsgeruch bis hierher riechen – gute zweihundert Meter. Oberländer hatte angeordnet, dass der mutmaßliche Täter nicht abgeführt werden durfte, bis der Hauptkommissar ihn gesehen hatte und den Transport ins Präsidium selbst anordnete. Hoffmann fragte nicht nach dem Grund, das würde sich ihm sehr bald offenbaren. Ihn beunruhigte, dass er seinen Assistenten nicht sofort antraf. Also zückte er sein Handy und drückte die entsprechende Kurzwahltaste. «Woran leiden Sie? Los! Sagen Sie schon! Warum sind Sie hier?» Wie in Trance saß der Theaterphilosoph vor Markus Oberländer, der langsam seine Wut in Aggression steigern ließ. Er hatte den Drang, diesen Kerl zu packen und zu schütteln. Er ahnte nicht, dass Schwester Maja schon vor der Tür stand und lauschte. Wo steckte nur Dr. Zodiac? Auf Schwester Majas Nachrichten hatte er nicht reagiert. «Wenn man ihn mal dringend braucht, ist er nicht da», dachte sie. Sie war bereit, ihren Patienten zu verteidigen und auch diesen übergriffigen Hilfskommissar auf die Reise zu schicken. Sie hatte aus dem Medikamentenschrank eine Spritze herausgeholt, die sterile Verpackung aufgerissen, Nadel aufgesteckt und ein kleines Fläschchen mit dem Betäubungsmittel geköpft und aufgezogen. Sie überlegte noch kurz, worauf der Mann überhaupt hinaus wollte? Was suchte er? Wonach ermittelte er? Sie hatte den Eindruck, dass er blind im Dunkeln herumstocherte. Also war es schon höchste Zeit, ihn auch in diese Dunkelheit zu schicken, damit er seinen Zustand vielleicht begriff! Sie wollte ihn alsbald „versandfertig“ gemacht haben und nicht untätig zusehen, wie die Katastrophe ihren Lauf nahm. Zeit für den debilen Hilfskommissar zu gehen! Eine echte Chance für den Dummkopf, dachte Schwester Maja innerlich grinsend. Da hörte sie das Klingeln eines Handys im Zimmer. Der Kriminalassistent wurde angerufen.
Die Kette streifte am Schutzblech. Aber das war es nicht, was Nadia veranlasste, sich umzudrehen. Der Radfahrer hatte sein Tempo verändert. Ein freundlich lächelnder Mann um die Dreißig war auf einem alten Fahrrad bis auf wenige Meter hinter Nadia. Als ihre Blicke sich begegneten, blieb er stehen und stieg vom Rad. «Ist das eine Zeitmaschine, auf der Sie da radeln, mein Herr?» fragte Nadia schmunzelt den Mann, der in einem Anzug auf einem mindestens zweihundert Jahre alten Fahrrad fuhr. «Wünsche Ihnen eine schöne Reise, Madame», sagte der Mann. Der französische Akzent verwandelte seine Stimme in einen sanften Gesang. «Reise?» fragte Nadia nicht ohne Verwunderung. «Es ist doch eher ein Spaziergang», erwiderte sie. Da funkelten seine Augen vor Freude: «Oh wie schön, dass Sie das so sehen!»

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Gibt es jemanden der dich glücklich macht??

Mich machen Taten von Menschen glücklich oder unglücklich nicht eine Person an sich. Dem Irrtum, dass eine Person mich glücklich machen kann, werde ich nicht mehr erliegen. Das letzte Mal hat mich schier den Verstand gekostet. Mich kann niemand als Person glücklich machen.
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Aus dieser Tatsache heraus könnte man selbst erst einmal googlen, wer Kakashi eigentlich ist, bevor man andere als Möchtegern-Klugscheißer bezeichnet

LukasSteigerwald’s Profile PhotoLukas
Mich interessiert nicht, wer etwas ist, der etwas sagt, um die Aussage zu verifizieren. Da war Googlen des Urhebers der Aussage nicht vonnöten. Die passende Verwendung von Terminologie kann aber manchmal sehr hilfreich sein. Nun hast du also Anime-Ethik in unsere Welt zu transponieren versucht oder mich zumindest nach der Möglichkeit gefragt. Wir können über Nebensächlichkeiten diskutieren oder über Kernaussagen, über die Art und Weise der Diskussionsführung oder über die Inhalte.
Also noch einmal in anständigem Diskurs: wer etwas sagt, macht eine Aussage nicht wahr oder falsch, sondern deutet auf die Autoritätsgläubigkeit des Zitierenden. Das habe ich auf den Arm genommen. Dann habe ich behauptet: der pseudo-ethischen Diskurs weise auf autoritäre Denkstrukturen hin. Man kann auch mit Animes Demagogie betreiben und Menschen manipulieren. Du kannst darüber nachdenken oder es bleiben lassen und mit mir ums Recht streiten. Ist auch lustig - lustiger als Fascho-Ideologien in Animes *-*

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+1 answer in: “In der Welt [...] ist jeder, der die Regeln missachtet Abschaum. Doch wer seine Freunde im Stich lässt, ist sogar schlimmer als Abschaum - Kakashi Hatake - Ist es deiner Meinung nach möglich, dieses Zitat in unserer Welt zu replizieren?”

Wie wird man Bettwanzen los?

Hören sie dich beim Schnarchen ab? Sicher kann man durch das Schnarchen herausbekommen, welche geheimen Träume jemand hat. Da draußen ist eine Institution - die weiß über dich mehr als du selbst ^^ Institut für Psycho-Kybernetik, Abteilung Traumkontrolle.

„Da ich nun einmal nicht imstande war, die Menschen vernünftiger zu machen, war ich lieber fern von ihnen glücklich.“ (Voltaire) Was hältst du davon?

Fruhlingspfutze’s Profile PhotoLebenstänzerin
Das berührt mich zutiefst. Gerade wenn ich mein Lebensgefühl und die tiefe Krise des vergangenen Jahres bedenke! Alles stand in Frage und kein Bausteinchen mehr auf dem anderen meines Ideengebäudes, das ohnehin ein Labyrinth war und dann durch die ruinöse Stimmung sich in der Finsternis meiner geistig-seelischen Umnachtung gespenstisch entwickelte und unheimliche Schatten warf.
Was für ein toller Hinweis, dass ausgerechnet Voltaire, der große französische Aufklärer erkennt, dass er Menschen vernünftiger zu machen nicht imstande war - und wir können nun getrost sagen: wenn es Voltaire nicht geschafft hat, wie soll es ein kleiner Bülbül je schaffen? Diese Größe zu erkennen und sich einzugestehen, bedarf eben der wahren Größe, könnte man pathetisch meinen.
Aber nein, es geht um etwas anderes - und auch das kam mir letztes Jahr als Erkenntnisschatten angeflogen, liebe Sonnenwolke: Die Lösung ist das Problem.
Ich habe auf Paul Watzlawicks Vortrag auf youtube immer mal wieder aufmerksam gemacht und kann es nicht oft genug tun:
https://youtu.be/cl4aZTPsTSsKlugdiarrhoe’s Video 156075524025 cl4aZTPsTSsKlugdiarrhoe’s Video 156075524025 cl4aZTPsTSs
„Wenn die Lösung das Problem ist...“, dann sollten wir uns ein radikales Umdenken aneignen, unsere Prämissen, die stillschweigenden Voraussetzungen, all die latenten Implikationen ausgraben aus unseren Hirnwindungen und alle grauen Zellen umpflügen! Mein neuer Optimismus an diesem Ostermontag: JA, DAS GEHT!
Wenn ich an deinem Denken und in deinen Antworten die Implikationen demonstriere, fühlst du dich nicht nur entlarvt, sondern auch angegriffen und gehst in Verteidigung über. Also muss Aufklärung auch radikal neu gedacht werden: als ein Umpflügen des eigenen Gedankengutes! Und ist es nicht sowieso sinnvoller an dem eigenen Balken im Auge zu arbeiten, als anderen immer wieder zu erzählen, was sie an sich verbessern könnten?
Mit den anderen trete ich in einen Dialog nach den Prinzipen von Martin Buber und Johannes Schopp. Vgl dazu auch: Joachim Israel: Der Begriff Dialektik. Erkenntnistheorie, Sprache und dialektische Gesellschaftswissenschaft, Reinbek 1979!
Dialektik als Dialog ist eine Erneuerung in meinem Denken, was ich auch dem vergangenen Jahr zu verdanken habe. Da habe ich Dialog als Praxis einer Gesprächsrunde kennenlernen dürfen und bin davon sehr angetan und eingenommen. Und dieses Jahr kam am 11. März ein Freund auf mich zu, als ich ihm von der Aufgabenstellung an meine Praktikantin über Schauspieltheorien erzählte, und gab meiner Praktikantin und mir den Tipp: Joachim Israel zu lesen. Aufklärung funktioniert, wo jemand Bedarf und Bedürfnis anmeldet. Insofern wurde ich aufgeklärt und kläre mich nun immer weiter auf durch Umpflügen meines geistig-seelischen Ackers.
Nein, ich gehe nicht mit Voltaire konform: als soziales Wesen brauche ich vielleicht meinen individuellen Abstand zu anderen Menschen, aber fern von allen Menschen werde ich sicher nicht glücklich. Und wenn Voltaire dies ernst gemeint hätte, hätte er es nicht schreiben brauchen.

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Bleiben wir doch bei der 4. Dimension und schieben die nächste Folge SOKRATES nach. Nur so kommt man weiter, wenn es denn ein „weiter“ in der 4. Dimension gibt. SOKRATES Folge 383:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Das war für sie immer ein sehr ermunterndes und fröhliches Lebenszeichen. Und manchmal fühlte sie sich wie der Löwenzahn: sie würde ganz sicher nicht unter der schwarzen Decke, die auf ihr lastete, ersticken. Sie war auch eine hartnäckige Pflanze. Ja, mehr als das. Sie atmete tief durch, betrachtete die Bäume, das Farn, die Büsche, die Brennnesseln. Sie konnte sich bewegen, gehen, rennen, springen, tanzen. Sie begann zu laufen und zu springen. Es jubelte in ihr: das Leben war schön, ein schönes, ein wunderbares Geschenkt. Das wusste sie sehr zu schätzen, zumal sie die Schattenseiten kannte, die Finsternis, den Abgrund, die Tiefe des Todes. Das Vergessen, das Erlahmen, das langsam aus sich Heraustreten, als gehörte einem der eigene Körper nicht mehr. Im Moment aber waren Körper und Seele eins: sie atmete die frische Waldluft, spürte den leichten lauwarmen Wind, sie sprang hoch und schwang die Arme, sie spürte ihren Herzschlag, die ganze Schönheit des Lebens pulsierte in ihr. Aus der Ferne hinter ihr kamen klapprige blecherne Geräusche, das rhythmische Streifen von Eisen an Blech. Die Geräusche kamen näher, aber das interessierte Nadia nicht so sehr. Sie hörte einen Radfahrer auf einem klapprigen Fahrrad sich nähern. Gewiss würde er sie gleich überholen.
Der Schwester dauerte dieses Verhör oder Befragung oder wie man den Unsinn noch nennen wollte, schon viel zu lange. Länger wollte sie ihren Patienten, ja IHREN Patienten, denn als solchen betrachtete sie diesen etwas verwirrten Theaterphilosophen, nicht diesem Hilfskommissar und seinen wichtigtuerischen Allüren aussetzen. Schließlich hatte sie als Krankenschwester und diensthabende Pflegeleiterin eine Fürsorgepflicht. Und genau diesem kam sie nach – sehr gerne kam sie diesem sogar nach. Exakt in der Erfüllung ihrer Pflichten schickte sie schon den brutalen Bullen dahin, wo der Pfeffer wächst. Und sie überlegte, ob sie an den Medikamentenschrank gehen und eine ordentliche Dosis Betäubungsmittel in ihre Spritze aufziehen sollte. Der Hilfskommissar konnte der nächste Reisekandidat sein. Dabei störte es sie herzlich wenig, dass es draußen im Garten von Polizisten nur so wimmelte. Sie alle störten Schwester Maja nicht. Sie konnten draußen ihre Spuren sichern, so viel sie wollten, aber sich an ihren Patienten vergreifen, durften sie nicht. Und zweifellos war dieses Verhör von einem aufgeblasenen Assistenten durchgeführt einfach nur übergriffig. Dem galt es nun Einhalt zu gebieten.
Julius Hoffmann hatte sich höflich und bestimmt von Anita Garibaldi verabschiedet. Er wollte keinesfalls desinteressiert und gleichgültig wirken. «Ich werde mich um Maria kümmern», versprach er ihr. «Ich kenne Hardenberg und werde ihn aufsuchen und herausbekommen, was Maria und er miteinander zu tun haben. Nun aber werde ich zum Einsatz gerufen und ich verbinde diesen damit, mich um Maria zu kümmern.» Er legte seine Hand beruhigend auf ihren Unterarm. «Verlassen Sie sich auf mich. Ich melde mich bei Ihnen.»

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Nadia macht sich auf den Weg in den Hattinger Wald. Basti verschollen oder schon längst bei den Seeräubern? Und Hilfskommissar Oberländer versucht den Theaterphilosophen zu verhören. Dieser unter Schock: Ayleen ist tot. Gibt es einen Weg ins Land der vierten Dimension? SOKRATES - Folge 382:

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Nadia war nicht auf der Suche nach menschlichen Ab-, Tief- oder Hintergründen. Etwas verärgert und besorgt suchte sie vielmehr das kleine Delphinchen, das immer mal wieder frech und vorlaut in ihrer Badewanne auftauchte – immer dann, wenn sie sich mal gerade entspannen wollte. Sie hatte es in einem Eimer Wasser aus dem Bad getragen, um ihre Ruhe zu haben und ungestört und vor allem unbeobachtet zu sein; nun aber, da sie in ihrem Zimmer nach ihm sehen wollte, um ihm zu sagen, dass sie es gleich in den Teich im Hattinger Wald tragen würde, wo die Seeräuber ihre Lieder grölten und auf Wind in ihren Segeln warteten, wo der kopflose Kapitän auf der Brücke thronte und Rudi sein „Rüsselschweinchen“ auf der Schulter trug – nun sah sie, dass der Wassereimer leer war. Kein Wasser, kein rosafarbenes Minidelphinchen, kaum größer als eine Badeente. Sie tastete erstaunt den Fußboden ab; der Teppich war genauso trocken wie der Eimer, obwohl Nadia sich sicher war, Wasser in den Eimer gefüllt zu haben, bevor sie den Delphin hineinsetzte. «Schwesterchen, suchst du deine Kontaktlinsen auf dem Teppich?» Nadia fuhr plötzlich herum. «Mensch! Was machst du da? Hast du nichts besseres zu tun, als um mich herum zu spionieren und zu schleichen?» Ihr Bruder zuckte gelassen die Schultern. «Mach ich gar nicht. Deine Tür stand offen und ich habe dich auf dem Boden krabbeln sehen.» Er wusste, dass sie keine Kontaktlinsen besaß oder trug. «Warst du vorhin in meinem Zimmer?», fragte sie ihn mißtrauisch. «Nein, war ich nicht! Du bist komisch», antwortete er unwirsch und ging weiter. Sie trat auf den Flur und sah ihm nach. Er drehte sich zu ihr um und streckte ihr die Zunge. Nein, ihr Bruder hatte den Delphin sicher nicht versteckt. Das verriet ihr ihre Intuition. Der Delphin hatte sich mit dem Wasser im Eimer selbst davon gemacht, auch wenn sie es nicht erklären konnte, wie so etwas möglich sein sollte. Da gab es doch dieses eine Zitat mit Schulweisheit und Dingen zwischen Himmel und Erde. Von wem war das bloß? Jedenfalls war etwas Wahres an diesem Spruch. Sie beschloss zum Bassin zu gehen; es wurde allerhöchste Zeit, einige Dinge mal grundsätzlich zu klären. Dazu zählte sie auch das Geheimnis des rosa Delphins. Es war ein Fußweg von 20 Minuten etwa, bis sie den Rand des Hattinger Waldes erreichte. Knapp nach fünf Minuten ließ sie ihr Viertel und die Stadt hinter sich, ging an dem rot durchgestrichenen Namensschild der Stadt vorbei, das das Ende der geschlossenen Ortschaft anzeigte und folgte der Landstraße Richtung Südwesten. Sie musste nicht lange an der schlecht geteerten und mit Schlaglöchern versehenen Landstraße entlang gehen. Sie konnte auch parallel dazu den Trampel- und Pferdepfad auf der anderen Seite des Straßengrabens wählen. Aber sie liebte die Muster des Straßenbelags zu betrachten, die Formen und Ränder der Schlaglöcher und wie hier und dort durch Löwenzahn die Teerschicht, die mehrere Zentimer Stärke hatte, sich hügelig wölbte und aufbrach.

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Was im Leben leibst du am meisten?

Ich leibe im Leben so vor mich hin und muss sagen, ich leibte bisher nicht schlecht. Ohne Leib kein Leben, sage ich mir. Ist doch eine echte Lebensweisheit, oder?

Warum zeugst du nicht mindestens fünf deutsche Kinder??? Die Geburtenrate von Ausländern ist höher als die von Deutschen, was zur Folge hat, dass Deutsche schon bald zur Minderheit im eigenen Land werden. Irgendwann wird es hier nur noch Türken und Araber geben.

Haha, die Antwort liegt beschnitten auf der Hand.
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Sagen wir, wie es ist, SOKRATES ist zum Leben erwacht - zumindest der Fortsetzungsroman. Warum er den Namen des berühmten und maßgeblichen Philosophen aus dem antiken Athen trägt, kann man vielleicht erraten; nein, es ist kein Werbegag! SOKRATES - Folge 381:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Er hätte ja dann immer noch in der Villa auf seinem Zimmer sein können; aber dieser Kripobeamte mit seiner Hiobsbotschaft wäre verschwunden; aus diesem Traum erwacht, würde er sofort Ayleen anrufen, als hätte er das nicht schon mehrmals vergebens versucht. Aber dieses Mal wäre zuhause oder mobil ihre Stimme live zu hören und nicht verewigt auf dem Anrufbeantworter – Ayleenchen höchstpersönlich und quicklebendig! Oberländers Drohung bohrte sich durch diese Vision wie ein scharfes Messer durch eine Filmleinwand: «Und wenn Sie auch nur das Geringste damit zu tun haben sollten, dann… dann…» Uri Nachtigall beendete den Satz mit einem flehentlichen Ruf: «Ja, bitte, dann werde ich endlich verurteilt!» «Psychologen sind Durchschauer der Leere und Schwindler der Tiefe», soll Karl Kraus, ein kritischer Geist, Intellektueller und Schriftsteller einst gesagt haben. Karl Kraus‘ Aphorismen begeisterten einst eine Studienkollegin und gute Freundin des Theaterphilosophen. Sie liebte die Kritik, die Schärfe und war eine leidenschaftliche Kämpferin der Revolution auf dem Campus, bis sie plötzlich wie aus heiterem Himmel beschloss, ihren Magisterstudiengang zu verlassen und auf Staatsexamen umzuwechseln. Sie hatte Staatsexamen bis zu diesem Moment zutiefst verachtet. Sie wollte für die Revolution und das Leben studiert haben und nicht für den Staat und seine Bildungskasernen. Und dann der unerklärliche Wechsel des Weges – natürlich bei gleichbleibender Gesinnung in der Selbstwahrnehmung. Der Theaterphilosoph hatte das nicht begreifen können. Warum nur musste er jetzt, ausgerechnet jetzt daran denken. War die Tiefe an sich schon ein Schwindel? «Sie werden den Rest Ihres Lebens in der staatlichen Hölle schmoren», drohte der Hilfskommissar und schob der Drohung sofort eine Frage nach – ob das wohl eine geschickte Befragungstechnik war? «Kennen Sie Doktor Zodiac? Ein Doktor, der schon so heißt wie ein Massenmörder!» Der Theaterphilosoph begriff offensichtlich nichts: «Zodiac? Ist das nicht so etwas wie ein Sternzeichen oder eine kosmische Bahn?» Eine kosmische Bahn? Wollte dieser schräge Vogel ihn auf den Arm nehmen? Oberländer wurde wütend: «Jetzt passen Sie mal gut auf! Dr. Zodiac ist als Ihr Therapeut angegeben, und da möchten Sie ihn nicht kennen? Woran leiden Sie überhaupt? An Amnesie?» Kurz war der Theaterphilosoph drauf und dran, die Wahrheit zu sagen, einfach alles, zu erzählen, was ihm in den Sinn kam: Nein, „Amnesie“ konnte man das nicht nennen, woran er litt. Eigentlich litt er an gar nichts außer, dass ihn sein Idealismus erschlug, indem sein erträumter Sternenhimmel ihm auf den Kopf niederprasselte. Er konnte ja auch sagen, dass ihm diese gebrochene Nase zu schaffen machte und diese angebliche Verhaftung. Nein, das Wort „angeblich“ würde den Polizisten nur unnötig provozieren! Ja, er hatte auch vor seiner Verhaftung eine Menge Probleme gehabt. Aber na und? Hatten nicht alle Menschen irgendwelche Probleme? Deswegen kam man doch nicht ins Irrenhaus.

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Wie fühlst du?

Fruhlingspfutze’s Profile PhotoLebenstänzerin
Wie ich denke, kann ich beschreiben. Denken ist ein aktiver Vorgang, meine Handlung, deren Subjekt ich bin. Bei den Gefühlen aber verhält es sich anders: Ich bin das Objekt meiner Gefühle; daher macht es meiner Meinung nach keinen Sinn, nach einem heuristischen Wie zu fragen. Wenn es aber um Epfindungen geht, versuche ich mich zu öffnen; wenn ich etwas wahrnehme, möchte ich dieser Wahrnehmung auch fühlend nachspüren - ich möchte meine Wahrnehmung nachempfinden. Hierzu könnte es ein Wie geben: indem ich ich innehalte und den Empfindungen Zeit gebe.
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Viele junge Menschen können sich nicht vorstellen, dass ältere und sehr alte Menschen noch genauso fühlen können wie Teenies. Was ist deine Meinung?

Es wäre weniger tragisch, wenn es so wäre. Aber ich fürchte tatsächlich, dass irgendwann unsere Gefühle und Sehnsüchte nicht mehr zu unserem Körper passen.

Mit wie hoher Selbstverständlichkeit denkst du, alles richtig zu machen? An anderen fällt uns oft auf, was wir anders machen würden. Denkst du, andere Menschen sehen auch bei dir viele in ihren Augen falsche Verhaltensweisen? Welche könnten das sein?

LukasSteigerwald’s Profile PhotoLukas
Ich kann mit sehr hoher Selbstverständlichkeit sagen, dass ich nicht alles, womöglich noch nicht einmal das Meiste richtig mache. Aber in der Tat fällt es mir bei anderen auf, was ich anders machen würde an ihrer Stelle, aber ebenso weiß ich dass jede Situation individuell ist und ich nie an ihrer Stelle sein werde. Dennoch kritisiere ich, weil ich möchte, dass die anderen Fehler vermeiden und sich bessern und weil ich mir selbst diese Kritik wünsche und leider oft das Gefühl habe, sie nicht zu erhalten. Andere Menschen fürchten oft meine ihnen sehr harsch erscheinende Kritik. Sie finden es falsch, dass ich kritisiere, auch wenn sie nicht selbst der Gegenstand meiner Kritik sind. Ich werde zwar milder, bin mir aber auch da nicht sicher, ob ich das richtig mache. Vielleicht sollte ich hart bleiben, Aber auch Härte liegt mir nicht. Was ich mag, ist Gelassenheit, auch dann, wenn ich sie selbst nicht immer aufbringen kann.

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Wie denkst du?

Fruhlingspfutze’s Profile PhotoLebenstänzerin
Du hast mir heute eine sehr schöne und von mir höchst respektierte und bewunderte Antwort gegeben. Vielen herzlichen Dank dafür: https://ask.fm/Fruhlingspfutze/answers/154598571334
Ich möchte diese deine Frage nicht auf die lange Bank schieben. Meist sind es ja gute Fragen, die sich nicht so schnell beantworten lassen und mit denen ich mir viel Zeit lasse - leider zu häufig zu viel Zeit :(
Es ist nicht leicht, das eigene Denken und die Art und Weise des Vorgangs zu beschreiben. Die einfachste und doch sehr wichtige heuristische Komponente ist: spielend. Ich brauche etwas in meiner rechten Hand zum Spielen und Bewegen, sonst döse ich eher und denke nicht.
Wenn diese heuristische Komponente vorhanden ist, denke ich im Fluss, lasse mich treiben, meditiere über vor mir liegende Sätze, Bilder oder folge meinen eigenen Gedankengängen - assoziativ. Ich denke rhizomatisch und die Knotenpunkte sind durch Logik und Begriffe mit der dazugehörigen Rationalität verbunden, aber die Gedanken sind anarchisch, Hierarchien der Begriffe sekundär, Analogien und Metaphern, Symbole und Gleichnishafte Bilder wie Szenen gehören zu meinem Denken und ja, aber ganz gewiss auch die Sprache. Und wenn du meine Formulierung ansiehst: denke ich in Paradoxien ;) Und mich hat mal Stephen Hawkings Satz sehr beeindruckt: Eine Theorie müsse nicht wahr oder falsch sein, sondern schön. Ich bin ein Ästhet des Denkens. Und wenn man meine philosophische Haltung mal dogmatisieren und dogmatisch benennen wollte, könnte man sie „vitalistisch-ästhetizistischen Sensualismus“ nennen.
Apropos „ästhetizistisch“: «Oder anders … Was wäre ein Ideal, wenn es kein Engagement zur Verbesserung verlangte? Und was/wer wäre man selbst noch, wenn man sich inneres Streben versagte und jegliche Zuversicht durch eigene Hand auslöschte? Sein Wesen dem Boden der Resignation gleich machte?» (Sonnenwolke a.a.O.) Wow, wie schön du das gesagt hast: das hat mir Tränen in die Augen getrieben, weil ich im vergangenen Jahr drauf und dran war mich selbst völlig aufzugeben. Was wäre ich noch selbst, wenn ich es getan «und jegliche Zuversicht durch eigene Hand» ausgelöscht hätte?! Allein solche Antworten wie die deinige sind es wert weiterzumachen - immer weiter, bis der Tod, wie in dem Film „Last Action Hero“ im Kino an den verzweifelten Helden tritt, dessen Held im Sterben liegt und nur mittels Rückführung durch die Leinwand in die Welt der Fiktion gerettet werden kann, als Deus ex machina kommt und sagt: «Fiktion ist nicht mein Gebiet, aber...» und den entscheidenden rettenden Tipp gibt. Es gibt eine Dimension, die ich zu berühren hoffe, einmal berühren! Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und entsprang der Büchse der Pandora ;) Ist sie das letzte und größte Übel?

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Menschliche Niedertracht und Gemeinheit lassen mich als Humanisten doch sehr an meinem Humanismus zweifeln - manchmal. Oder sollten sie eher Motivation sein und mich in meinem humanistischen Engagement bestärken? SOKRATES Folge 380 gibt darauf auch keine Antwort:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Wollte sie ihn in diesem Irrenhaus besuchen? Der Gedanke, dass er auf ihren Hinweis hin hierher kam und blieb – warum eigentlich? Warum war er nur geblieben? - dieser Gedanke kam ihm zwar in den Sinn in diesem betäubenden Moment, aber beruhigte ihn keineswegs; es war eher wie ein Albtraum: Uri Nachtigall fühlte sich wie der Sportlehrer in dem schlechten Witz, der «Alle Speere zu mir!», rief und starb. Alles, alles an herumfliegenden, umherschwirrenden Ideen war in seine Studierstube eingebrochen: da lag ein Werk Stalins „Über die Grundlagen des Leninismus“ im selben Stapel wie Lenins „Was tun?“ und „Zwei Taktiken der Sozialdemokratie in der demokratischen Revolution“ und auf facebook hatte er eine kleine Anekdote über den türkischen Sozialdemokraten Bülent Ecevit gelesen, der sich auch als Lyriker hervortat. Des Theaterphilosophen Frau Mutter sah in diesem Poeten der Politik einen gefährlichen Kommunisten und fragte, als der Philosoph noch ein Kind war und sehr von der Sorge der Mutter ergriffen wurde, mit Angst in der Stimme, ob er denn alles enteignen würde, wenn er Regierungschef würde. Der Vater hatte ganz gelassen abgewunken: «Ach Quatsch!» Der Theaterphilosoph selbst hatte die Gedichte nicht gelesen – niemand in seiner Familie hatte diese sozialdemokratischen Gedichte je gelesen, wenn sie denn überhaupt politisch zu kategorisieren waren. Nur der Kommunismus, das war klar, war etwas Fürchterliches. So fühlte sich die mütterliche Stimme an und ging dem kleinen Jungen durch Mark und Bein. Und dann war dieses Posting auf Facebook, ganze Epochen später sollte man meinen. Das Zeitalter der sozialen Netzwerke hatte längst ins Leben Einzug gehalten: und der türkische Sozialdemokrat schaute etwas verträumt mit einer Krawatte um den Hals und einer Zigarette in der Hand mit scheelem Blick ins Leere. Fast ein Jugendfoto könnte man meinen, zu einer Zeit geschossen, als es kein Internet und soziale Netzwerke im digitalen virtuellen Raum gab. Und die Anekdote dazu war, dass Ecevit gesagt haben sollte: Eines Tages werde sich diese Ordnung ändern. Und jemand aus dem Publikum rief: «Die Ordnung ist mit sich zufrieden und findet sich in Ordnung. Wann ändern sich denn die Ordentlichen?» Die Antwort darauf machte den in die Jahre gekommenen kleinen Jungen, der irgendwann begriff, dass ein Gespenst umging in Europa und in der Welt, nun im digitalen Zeitalter endlos traurig: niemals! Er erinnerte sich an die ersten Zeilen des Hölderlin-Gedichts Mnemosyne: „Ein Zeichen sind wir, deutungslos,/Schmerzlos sind wir und haben fast/Die Sprache in der Fremde verloren.“ Ein Albtraum: «Schwer drückt der Abend/Mir auf die Brust, als/Gelte es eine Mücke zu zerdrücken/Gefangen an der Scheibe/Mit dem letzten Blick auf die Schönheit/Des Blauen Himmels, der Blauen Blumen/Der Wiesen/Des Teiches in dem/Ich als Larve im Schilf gehangen.» dichtete er deutungslos und was hätte er nicht alles darum gegeben, aus diesem Traum zu erwachen.

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Heute spreche ich eher ein ernsteres Thema an. Leider ist die Versorgungslücke im Alter immer größer. Betreibst du Altersvorsorge? Warum (nicht)? Wenn ja, in welcher Form, also welche Produkte hast du oder sparst du einfach normal monatlich am Konto?(Wenn nicht beantwortet werden will bitte löschen)

Ich frage mich, ob ich diese Frage wirklich löschen muss, wenn ich sie nicht beantworte. Interessant die Formulierung «Wenn nicht beantwortet werden will bitte löschen» Gibt es Fragen, die nicht beantwortet werden wollen? Vielleicht, wenn sie rhetorische Fragen sind. Aber wollen rhetorische Fragen nicht beantwortet werden, oder tragen sie selbstverständlich ihre Antwort schon in sich, die nicht mehr extra formuliert zu werden braucht? Versorgungslücke, Alter, ernstes Thema, leider, Produkte - ich genieße dieses Kauderwelsch.
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Wann gibt es den nächsten Sokrates-Geschichten-Teil?

Tatsache ist: die Folgen 1 - 378 einschließlich der Intermezzi sind veröffentlicht. Im Google-Drive sind sie zu finden und zu lesen:
https://docs.google.com/document/d/1O_cvvRp7qIerpzTciSZn3vyfhoTfmjkJIdMeghAcPQs/edit?usp=sharing
Das ist der erste und der zweite Band, also von der ersten bis zur 219. Folge. Damals sprach ich noch von „Teilen“, mittlerweile bevorzuge ich den Ausdruck „Folgen“. Das ist mir wesentlich sympathischer, weil „Teil“ ein Ganzes voraussetzt. SOKRATES aber ist wie meine ganze ZERFAHRENHEITSÄSTHETIK ein Werk ad infinitum. Das Ende ist der Tod, aber man lebt, als gäbe es ihn nicht. Man kann sich nicht aus dem Leben verabschieden ohne einen Selbstmord; sonst wird der Abschied zum Trug. «Eines Tages müssen wir sterben», sagt Charly Brown. «Ja, das stimmt», antwortet Snoopy, «aber an allen anderen leben wir!» Und Epikur sagt: «Sich vor dem Tod zu fürchten, ist töricht; denn dort, wo das Leben ist, ist der Tod nicht und dort, wo der Tod ist, leben wir nicht mehr!» Ich aber frage mich, wie ein an Hamlet geschulter Dialektiker: «Leben und sterben wir nicht jeden Tag ein bißchen? Ist nicht in jedem Moment Leben auch ein Moment Sterben?» Vielleicht sollten wir uns nicht nach dem Sinn des Lebens fragen, sondern nach dem Sinn des Sterbens? Das ist keine wahrhaft SOKRATISCHE Betrachtung! Sokrates erklärt uns lang und breit die Unsterblichkeit der Seele. Aber das ist doch nur ein Postulat, oder? Epikur ist wahrscheinlich kein Dialektiker und deshalb denkt er sich Leben und Tod getrennt. Was aber, wenn das Leben den Tod in sich einschließt wie die Musik Klang und Stille?
Vielleicht verstehst du nun in etwa, warum ich nicht von einem Ganzen und seinen Teilen ausgehen mag, sondern von Folgen, die auf Folgen folgen.
Das Endgültige ist vielleicht ein Ende zwar, aber jedoch ohne Gültigkeit! Daher kein Ganzes!
Ich überschaue das Ganze nicht. Ich bin in Fragmenten und Labyrinthen. Und wie ich das so schreibe, habe ich soeben den Titel meines kulturphilosophischen Buches entdeckt *-* „Fragmente und Labyrinthe - Wandeln durch Gedankengänge. Kulturphilosophische Schnipsel ohne Schnitzeljagd“.
Nun steht der Titel und die Methode ist auch klar. Aber ein SOKRATES-Geschichtenteil ist das nicht - noch nicht! Der „untrügliche Kommissar vom Lande“ wird sich durch diese meine rhetorischen Nebelschwaden nicht beirren lassen :) Der Tintenfisch sprüht Tinte, um zu entschwinden, ich sprühe Gedanken und Worte.
Die Folgen: 220 bis 378 sind ebenfalls im Google-Drive hier zu finden: https://docs.google.com/document/d/13qrVluuveBVBA3lJ2MTnajFUUZLq3Js7wKskFB1vxOY/edit?usp=sharing
Und in der Tat sind die weiteren Folgen bis 381 bereits geschrieben, wenn auch noch nicht veröffentlicht. Treib du mich nur schön an mit deinen Fragen. Gewiss werde ich die nächsten Folgen veröffentlichen und weitere schreiben, sofern mir der Tod keinen Strich durch die Rechnung macht. Man kann mit ihm nicht rechnen und muss es doch immer.

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