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Uri Bülbül

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Glaubst du an das übernatürliche? An Geister und ein Leben nach dem Tod?

lina_soo’s Profile Photoʟɪɴᴀ
Ich denke immer mehr, dass wir bei diesem Thema unsere Begriffe überdenken müssen: was ist denn "natürlich", dass wir von da nun zum "Übernatürlichen" kommen? Ein "Leben" nach dem Tod, wird es, wie wir uns das "Leben" vorstellen sicher nicht geben. Und was genau sind das für Erscheinungen, die wir in unserer dreidimensionalen Welt "Geister" nennen? Mit der modernen Physik und der Mathematik kommen wir in Hypersphären des Denkens und des Seins, so dass wir auch sagen können, dass gewisse Abschattungen aus anderen Dimensionen in unsere dreidimensionale Welt uns als Gespenster oder Geister vorkommen, sofern wir sie überhaupt wahrnehmen. Ich würde die Romantik auf die philosophische Interpretation der Quantenphysik oder der Relativitätstheorie und höherer Mathematik aufbauen.
https://g.co/kgs/msN2m7
https://www.youtube.com/watch?v=An0jeAQ8UUgKlugdiarrhoe’s Video 166994333113 An0jeAQ8UUgKlugdiarrhoe’s Video 166994333113 An0jeAQ8UUg
Vgl. 1928 Prozess und Wirklichkeit von Alfred North Whitehead
Mit anderen Worten ein Hyperwürfelschatten erscheint einem Würfel vielleicht als ein Geist oder Gespenst, wenn er etwas davon wahrnimmt.

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Was haben wir heute für einen Mond?

Vor einpaar Tagen noch habe ich auf Insta einer Freundin einen Kommentar geschrieben, sie hatte ein schönes Foto mit Dächern und einem nachtblauen Himmel gepostet, worin ein Sichelmond zu sehen war. Der Mond ist zunehmend; es könnte sein, dass wir nun schon oder bald einen schönen Halbmond bekommen. Ich werde mir den Himmel am Wochenende ganz genau anschauen.

Love

«Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht, so
2
wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen
könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben,
also daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. »
(1. Korinther - Kapitel 13, Das Hohelied der Liebe)
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Wie bist du überhaupt auf die App ask.fm gekommen?

Ich bin über den PC und ganz ohne "App" über meine damalige Schulpraktikantin im Theater auf ask aufmerksam gemacht worden. Das Spiel von Fragen und Antworten reizte mich und gefiel mir gut. Die ask-Münzen waren noch nicht eingeführt, ebenso wenig gab es VIPs! Mir schwebte von Anfang an so etwas vor, wie Straßenphilosophie im virtuellen Raum zu betreiben, so begann ich meine Aktivitäten. Bei meiner damaligen Partnerin zuhause erntete ich wenig Verständnis für diese Form der Aktivität, weil der ökonomische Nutzen überhaupt nicht ersichtlich war, weil es ihn auch nicht wirklich gab. Es war eine l'art pour l'art Aktivität für eine kulturelle und philosophische Bildung nach dem Motto: ich lerne durch fragen und antworten. Als der Theaterleiter meine Aktivität im Büro sah, sagte er: «Oh, da hast du genau das richtige Medium für dich gefunden!» Wie es sich Jahre später herausstellte, hatte auch er kein tieferes Verständnis für meine philosophische Motivation. Nimmt man die Philosophen der Neuzeit als Beispiel, ist die Philosophie ein Spezialgebiet hochgelehrter Personen, die nur für Kollegen und Studenten mit speziellen Interessen lehrten. In der englischen Aufklärung spielt ja noch die staatspolitische Bezugnahme wie bei Thomas Hobbes eine Rolle; nimmt man aber Descartes oder Leibniz oder später Hegel sind das Universalgelehrte und Theoretiker, die mit dem "gemeinen" Volk nichts mehr zu tun haben. Sokrates gilt als eine historische Figur der Philosophie, die in der Antike, die Philosophie von den Sternen (Astronomie und Mathematik) in die Stadt, auf den Athener Marktplatz holte. In der Neuzeit gibt es zwar eine Richtung, die im Zuge der Aufklärung sich "Popularphilosophie" nennt, aber die Brücke zwischen hohem Spezialistentum und dem Trivialdenken des Alltagsmenschen (auf dem Marktplatz anzutreffen) wurde nicht geschlossen. So zieht sich die Philosophie in einen Elfenbeinturm zurück, der sie in gewisser Weise in die Sterilität führt. Mein sprachanalytischer Professor sagte zu mir an der Universität: «Herr Bülbül, was wollen Sie hier, Sie sind viel zu vielseitig!» War das nun ein nett ausgedrückter Rausschmiss, weil derselbe mir auch schon mal in einer Vorlesung, in die ich etwas später kam, gesagt hatte: «Herr Bülbül, immer wenn Sie kommen, wird es schwierig!» Er hatte mich die Treppen hinunter kommen sehen und hatte kurz den Faden über Platons Sprachphilosophie verloren. Wie auch immer, ich habe viel von ihm gelernt und bin durchaus der Meinung, dass Philosophie nicht in den Elfenbeinturm gehört, sondern auf den Marktplatz, wo man alle möglichen und unmöglichen Leute treffen kann und diese sowohl inspirieren als auch sich selbst von ihnen inspirieren lassen sollte. Die universitäre Schnöselei verlor im Laufe der Zeit immer mehr ihren Reiz auf mich. Wenn ich mir die Shoutouts hier anschaue, weiß ich, dass ich inmitten des Wahnsinns gelandet bin, wovon sich die universitäre Philosophie nichts träumen lässt. Hier bin ich richtig! °-°

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+2 answers in: “Kann mir jemand erklären wie dieser bot funktioniert ?”

Können wir bitte in die Sokrates-Geschichte auch einen sprechenden Igel mit lila Stacheln, der Igor heißt, einbauen? Und zwar so, dass Igor funktionsmäßig so ist wie so eine Zukunftsvorhersagungskugel, die Zukunftsvorhersagungsleute manchmal haben, nur dass er halt keine Kugel ist, sondern ein Igel?

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Auf meinem RedNotebook findet sich am 30.07.2016 folgende Geschichte, die ich Dir nicht ohne Grund als Antwort auf Deine neuen Vorschläge hin schicken möchte. Ich notiere mir Deine Vorschläge und schaue, wie und wo ich sie passend zum Gesamtkonzept des SOKRATES-Romans unterbringen kann; aber genau diese Vorgehensweise gehört ja auch zum "Gesamktkonzept". Dazu hatte ich mich auch schon im Vorwort zum ersten Band der Buchausgabe geäußert und vielleicht etwas zu theoretisch meine Poetik dargelegt, die eine kommunikative Form der Literaturproduktion als Alternative zu Genieästhetiken darstellt.
"Genieästhetik" fasse ich mal kurz so zusammen: Der Autor benimmt sich wie ein begnadetes und von Musen geküsstes Einzelwesen, das seine ganze Kreativität aus sich allein schöpft und mit seinem Werk der Welt zu Füßen wirft wie Perlen vor die Säue! Das hat etwas Arrogantes, Eitles und Menschenverachtendes! Die Menschen sollen kaufen und lesen, was der Autor geschrieben hat, dazu sind sie gut genug, aber sollen bitte schön, den Autor unbehelligt sein nächstes Werk schreiben lassen.
Nur - wer entscheidet, wie gut ein Werk wirklich ist? Die Literaturkritik? Die Lektoren der Verlage? Die Bestsellerlisten der großen Magazine? Die Literaturwissenschaft? Letztere sicher nicht! Die Literaturwissenschaft erkennt gute Literatur erst, wenn der Verlagsname für diese Literatur bürgt :)
Aber nun zu deinen alten Vorschlägen:
«Ich will auch bitte, dass in der Geschichte eine große bunte Libelle namens Lilli vorkommt und die so groß ist, dass man sich auf die drauf setzen und durch die Luft fliegen kann auf ihr, bitte. :3
und Lilli soll dann bitte Nemo adoptieren, weil Nemos Eltern verschwunden sind und deshalb weint der dann und dann hört Lilli das und fliegt zu dem Baum hin, wo das Nasenbär-Nest ist, wo Nemo drin ist und dann nimmt die ihn mit zu sich nach Hause und kümmert sich um ihn.
Und dann sucht Rudi Nemos Eltern, weil Lilli Rudi kennt und die ihm gesagt hat, dass er das machen soll und weil Rudi lieb ist, macht er das dann und bringt die Eltern von Nemo zu Nemo zurück und dann kümmern sich seine Eltern wieder um Nemo und deshalb freut Nemo sich dann.
Ich will bitte, dass in der Geschichte auch ein Kettenkarussell drin vorkommt und ein Kinderkarussell mit Autos, bitte. :3 »
Erinnern wir uns, Rudi ist der hispaniola solenodon, und im Moment als Haustier bei den Seeräubern!
Ich wünsche mir auch von anderen kreative Vorschläge! Ich habe zwar genug eigene Ideen und Konzepte für die Geschichte, aber ich will eben nicht im eigenen Saft schmoren und nur mein "Eigenes" servieren. Meine Literatur folgt der Poetik der Dialoge und Diskurse! Lilli jedenfalls wird nun nicht mehr lange auf sich warten lassen - ich weiß schon ganz genau, wann und wo sie auftauchen wird - Du wirst überrascht sein und ich werde mich über Deine Überraschung sehr freuen. Ein bißchen habe ich vorgegriffen, aber die Überraschung bleibt trotzdem, denke ich *-*

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Können wir bitte in die SokratesGeschichte auch einen sprechenden Igel mit lila
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@Maulwurfkuchen ist nicht untätig. Essays und andere Dinge interessieren ihn und er möchte einen Igor in der Geschichte haben. Indessen geht es auf der Intensivstation weiter. SOKRATES - Folge 433:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Der Mann legte seinen Dienstausweis auf den Tisch. Dasselbe Format wie eine Versichertenkarte einer Krankenversicherung oder wie eine Scheck- oder Kreditkarte oder eine Clubkarte… alle Dinge glichen sich irgendwie an, die Vielfalt wuchs nur scheinbar, im Grunde wurden die Formate weniger, Individualität ging verloren; dieser lange Kerl aber wirkte individuell auf die junge Ärztin. Er hatte sein eigenes Format, seine Persönlichkeit reduzierte sich nicht auf die Karte, definierte sich nicht einmal über sie, die da nun auf ihrem Schreibtisch lag und den Dienstausweis eines LKA-Beamten darstellte. «Es ist, als hätte ein dilettantischer Autor diese Geschichte geschrieben. Wir haben hier eine Patientin im künstlichen Koma nach einem schweren Verkehrsunfall, auf einem Waldweg mit dem Auto gegen einen Baum gerast. Notoperation und künstliches Koma aber keine EEG-Aufzeichnungen vom Chefarzt angeordnet. Ich mache das auf eigene Faust als Diensthabende und stelle eben genau das fest...» Sie wies auf das Papier mit den Kurven. «Dilettantischer Autor», wiederholte Suthers grinsend. «Das kann natürlich sein. So dilettantisch womöglich, dass er gar nicht weiß, worauf er hinaus will. Aber wir wollen ihm vergeben. Nachsicht macht die Menschlichkeit aus.» Dr. Wagner sah ihn erstaunt und aufmerksam an. Hatten sie auch Pfaffen beim LKA? Er glaubte an den dilettantischen Autor wie Pfaffen an den Heiligen Geist. «Und was genau sind Sie beim LKA?», fragte sie ihn so neutral wie nur möglich. «Sonderermittler», antwortete der Lange kurz angebunden. Er hatte sich in die EEG-Kurven vertieft. «So etwas wie X-Files?», fragte die Ärztin weiter. Er widmete ihr keine größere Aufmerksamkeit und hatte ihre Frage nur beiläufig gehört und fast nicht wahrgenommen. «Innere Revision», murmelte er. «Ich habe eine Schwester, aber sie ist nicht verschwunden, folglich auch nicht von Außerirdischen entführt!» «Sie heißen ja auch nicht Mulder, sondern Suthers!», erwiderte die Ärztin und fügte in einem fragenden Ton hinzu: «Innere Revision?» «Schauen Sie sich das an! Sie zeigt eine Aktivität, als wollte sie telekinetisch etwas aufhalten!» Theresa Wagner sah auf die Kurve, ja, zweifellos war das eine enorme Aktivität, aber die Interpretation des Beamten, der gerne ein Special Agent wäre, fand sie weithergeholt. «Sie sind doch in der Fangemeinde der X-Files», sagte sie. «Arthur Francis Suthers – das hört sich nicht deutsch an! Was macht denn die „innere Revision“ so den lieben langen Arbeitstag?» «Franz – würde Ihnen das besser passen? Wäre das vaterländisch genug?», erwiderte Suthers in einem schärfer werdenden Ton. Plötzlich sah er sie direkt an: «Kennen Sie Alfred Ross?» Im ersten Moment schüttelte sie den Kopf. Aber dann fiel es ihr ein: «Ach!» «Ach?» «Hier war so ein Grobian von der Polizei, ich glaube, ihr Partner. Der hieß so!» Suthers brauchte nicht weiterzufragen. Sie kannte ihn nicht wirklich. «Zu Ihrem Namen müsste noch ein „Sir“ davor gestellt werden!», sagte sie.

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Eventuell ist es zu persönlich, aber wie steht es mit der Beziehung zu ihrer Tochter heute? Pflegen Sie einen engen Kontakt mit ihr? Welchen Weg hat sie eingeschlagen? Teilt sie Ihr Interesse für die Philosophie?

Eventuell ist es zu persönlich… Eigentlich ist diese Eventualität in der Frage in Kauf genommen. Ich nehme sie in der Antwort auch in Kauf. Wenn ich einen Lebensweg gegangen bin, der wie alle Lebenswege voller Fragwürdigkeiten und Fehler steckt, um an einen Punkt zu kommen, an dem ich eine Philosophie des Lebens denkend, lebend und schreibend in der Überwindung des Rationalismus methodisch zu verankern und zu praktizieren versuche, dann kann ich auch offen mit Fragen dieser Art umgehen, die nicht ohne Absicht und Hintergrundwissen gestellt werden. Diese Frage kann nur die Tochter selbst interessieren und darüber nur indirekt als Anteilnahme an den Fragen der Tochter die Mutter. Wenn es die Mutter selbst noch interessieren sollte, hat sie ein ernsthaftes Problem, weil sie Probleme macht, die dann nach Lösungen schreien. Aber denken wir positiv: es interessiert die Tochter. Sie müsste wissen, dass ich keinen Kontakt zu ihr habe, sie müsste alt und vor allem klug genug sein, den direkten Kontakt zu suchen. Alle weiteren Fragen müssten in längeren Klärungsprozessen angegangen werden, die Beantwortung aber ist ein dialektischer Prozess. Die Antworten finden Tochter und Vater gemeinsam. Da sind wunde Punkte nicht ausgeschlossen aber ohne einen Weg gegangen zu sein, wird man keinen neuen Standpunkt erreichen.
Ich hatte gesagt, die Jugend brauche mit anderen Menschen aus anderen Generationen gemeinsam jeden Tag, um die Misere zu meistern und nicht nur den "Friday for Future". Leider sind die Angepassten generationenübergreifend in der Mehrheit. Dennoch gebe ich weder Widerstand noch Hoffnung auf. Eine Philosophie muss eine gelebte Philosophie sein und nicht hinter Buchdeckeln oder Seminararbeiten verschwinden. Aber auch gelebte Philosophien verlangen Komplexität und viel textgestützte Gedankenarbeit. Dies habe ich versucht zu leben und wäre auch bereit, dies mit meiner Tochter zu tun, aber nur sie kann sich darauf einlassen und einlassen wollen. Bisher konnte sie es nicht, vielleicht auch, weil sie die nötigen Zeichen nicht sah oder zu senden wusste. Vielleicht wächst sie nun allmählich über ihre Gegebenheiten hinaus. Wer weiß? Die letzte Frage, die sie gestellt hat, lässt allerdings wenig Spielraum für Hoffnung. Mehr als der biologische Erzeuger war ich bisher nicht, für mich ist Vatersein eine soziale Rolle, die jenseits der bürgerlichen Definitionen und Diskurse von Mensch zu Mensch gelebt werden muss, aber nicht reibungslos geschehen kann.
Wir müssen uns vor Augen halten, dass Patriarchat und Kapitalismus auch Rassismus implizieren. Die biologische Abstammung wird zur Grundlage der Konstitution des Sozialen gemacht. Davon wollten sozialistische und kommunistische Ideen wegkommen. Nicht die biologischen Eltern allein sollten für die Erziehung der Kinder zuständig sein, sondern die ganze soziale Gemeinschaft. "Um ein Kind zu erziehen, bedarf es einer ganzen Dorfgemeinschaft" heißt es sprichwörtlich.

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Was halten Sie von der heutigen Jugend? (Finde es übrigens durchaus erstaunlich, dass sie anders als ihre Altersgenossen sich mit dieser Art von Plattform auskennen, und sich auch im Bereich der medialen Kommunikation relativ jung und zeitgenössisch ausdrücken können, und Jugendsprache verstehen)

Wenn du auf meiner Seite etwas herunter scrollst, wirst du irgendwo auf mein Zitat des Vortrags von Paul Watzlawick stoßen, dass die Lösung das Problem sei. Paul Watzlawick kann ich wirklich jedem ans Herz legen. Du kannst auch auf youtube einfach "Watzlawick" und "die Lösung ist das Problem" eingeben und wirst den Vortrag finden. Unser ganzes Leben beschäftigen wir uns damit nach Lösungen für Probleme zu suchen, die wir uns selbst erschaffen haben. Hierzu passt auch Watzlawicks Buch, was du auf youtube auch als Hörbuch findest, "Anleitung zum Unglücklichsein". Unsere seelische wie geistige Freiheit fängt damit an, dass wir unsere Strukturen erkennen, die uns beeinflussen, leiten und verleiten. In dem erstgenannten Vortrag zitiert Watzlawick eine Schelte der heutigen Jugend, die man wirklich fast überall hören könnte. Aber das Zitat ist 3000 Jahre alt! Sie hat jegliches Recht so zu sein, wie sie ist, wenn es denn aus der Jugend kommt und nicht aus der Dummheit und den lebensfeindlichen Strukturen, in die wir hineingeboren werden. Dies aber hat mit der Jugend an sich nichts zu tun, das betrifft alle Menschen, ob jung oder alt!
Finde es übrigens durchaus erstaunlich…
Bla, bla, bla! Spar dir dein Lob, wirkt arrogant und hohl! Die Verallgemeinerung in deinem Urteil, was du mit "Altersgenossen" triffst, zeigt, dass du dich mit Details der geistesgeschichtlichen Strömungen, Mentalitätsfragen und scheinbaren Generationskonflikten nicht beschäftigt hast. Wenn dich dein geistiges Vorankommen wirklich interessiert, wirst du deine Vorurteile und deine eigene Denkweise analysieren und zu neuen Erkenntnissen gelangen. Ich wünsche uns allen, auch und insbesondere mir selbst, dass ich über mich hinaus wachse. Identitätsfestschreibende Urteile sind da wenig förderlich. Auch Technik- und Medienumgang ist nur sekundär eine Frage des Alters, sondern eher eine Frage der geistigen und seelischen Flexibilität, die man an sich entwickeln muss. Geschenkt und in die Wiege gelegt wird das niemandem. Leider wachsen viele Menschen mit wenig Chancen dazu auf, fallen in festgefügte Strukturen, in Vorurteile, die sie für die Realität halten und kommen nur dann ins Grübeln, wenn diese Realität durch Krankheit oder Katastrophen Risse bekommt. Manchmal genügen aber auch neue Freundschaften, Begegnungen oder außergewöhnliche Erlebnisse. Also raus aus der Matrix ;)
Ich bin weit davon entfernt der Jugend Vorwürfe zu machen. Schaue mir dann doch lieber meine Generation an und die davor liegenden, sie verbocken, was sie verbocken, halten lebensfeindliche Strukturen aufrecht, kauen alten Mist immer und immer wieder und rauben den kommenden Generationen immer mehr Chancen. "Fridays for future" wird leider nicht reichen. Die Jugend braucht mit anderen Menschen aus anderen Generationen gemeinsam jeden Tag, um die Misere zu meistern. Leider sind die Angepassten generationenübergreifend in der Mehrheit.

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Ich lese deine Antworten gern. Aber die Natur der Kulturphilosophie sehen zu können, maße ich mir nicht an. Ups, hier haben wir sie wieder: die mehr-oder-weniger Dichotomie Natur-Kultur :D

StadtderNebel’s Profile PhotoMel Whatever
Ich freue mich darüber, dass du meine Antworten gern liest. Was will ich mehr? Danke schön dafür *-*
Wenn wir von der "Natur" der Kulturphilosophie sprechen, ist es natürlich, haha, metaphorisch gemeint. Ein und dasselbe Wort wird in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet. Im ersten Fall ("Natur" der Kulturphilosophie) meinen wir das Wesen, das Charakteristische, der Kulturphilosophie. Charakteristisch ist, dass wir uns philosophisch mit Kultur beschäftigen: nach dem Wesen der Kultur fragen, was Kultur ausmacht und wo Kultur in unserem Sein ihren Platz einnimmt usw. Also solltest du auch ganz pragmatisch vernünftig auch deinen Beitrag dazu liefern können und eine begründete Meinung dazu haben, was alles zur Kultur gehören kann - eine eigene Meinung ist doch in einer demokratischen und aufgeklärten Gesellschaft, die wir zu sein vorgeben, keine Anmaßung.
Im zweiten Fall meint "natürlich" "selbstverständlich. Will sagen: es ist selbstverständlich metaphorisch gemeint. Es sei denn ich habe was verpasst und die Metaphern wachsen wie Affenbrotbäume im Urwald - das wäre dann schon ganz anders "natürlich metaphorisch" quasi bio-metaphorisch, würde ich sagen :))
Und die Kultur-Natur-Dichotomie ist für mich eine Verführung, noch einmal mich darüber auszulassen, worin sie besteht und wie sie sich dialektisch auflöst. Nein, nein, ich versuche mal der Verführung zu widerstehen, auch wenn du mir so leckere Käsehäppchen vor die Nase hältst. Ja, diese Dichotomie wird uns so schnell nicht loslassen, ich kann ja kontern: wenn wir unsere menschliche Natur erkennen, also das wesentlich Menschliche an uns, dann werden wir auch nicht umhin kommen, unser Verhältnis zur Natur und zur Arbeit und damit zur Schaffung der Kultur zu überdenken. In einem entfremdeten Sein, in dem wir unsere eigene Natur nicht erkennen und uns selbst fremd sind, erleben wir Natur und Kultur als Dichotomie.
Ich schicke dir mal einen Gedankenstrich, vielleicht magst du dich dazu auslassen.

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+3 answers in: “Was machen Sie beruflich?”

Mit welchem Oberbegriff fasst du deine Tätigkeiten?

StadtderNebel’s Profile PhotoMel Whatever
Ich habe mich schon fast ganz deutlich in meiner Profilbeschreibung auf ask ausgedrückt - aber eben auch nur "schon fast", wie ich es nun bemerke! Denn die Attribute "schriftstellernd" und "philosophierend" führen zum Substantiv "ask-User"! Das ist nicht ganz unlustig, wie ich finde: ich bin also von Beruf "ask-User"! Und wenn die hiesige Redaktion mal eine ordentliche und geistreiche Professionalisierung hinbekäme, statt die albernsten Maßnahmen zu ergreifen, müsste ich hier mit Feuermünzen entlohnt werden, die ich in Bitcoins oder Euros umtauschen kann. Aber so tickt die Welt nicht! Ich trage mich mit dem Gedanken, mich in einem Traktat damit auseinanderzusetzen, wie sie tickt und wo sie mich platziert, um nicht zu sagen: stehen lässt! Seit drei Tagen hadere ich mit mir, ob ich dieses Traktat wirklich schreiben sollte oder nicht :'(
Wie auch immer: ich fasse meine Tätigkeiten beruflich zusammen als Literat und Philosoph! Und wenn wir das noch enger führen wollten, würde ich mich als Kulturphilosoph bezeichnen. Auf der Gratlinie zwischen Philosophie und Literatur sich anzusiedeln, macht eigentlich die Berufsbezeichnung schon nebulös. Vergangene Woche kam das Gespräch auf, ob Hölderlin Philosoph oder Dichter sei, er werde ja eindeutig als Dichter gehandelt. Man kann natürlich auch sagen: wir beantworten die Frage geschickt: in erster Linie war er verrückt! :)))
Ich selbst habe mir den Spitznamen Hölderling gegeben. Bitte, etwas Wahnsinn gehört zum Geschäft, oder?
Jedenfalls hat Hölderlin dasselbe studiert wie Schelling und Hegel. Und Schiller wurde Geschichtsprofessor, ohne je Geschichte studiert zu haben und seine Antrittsvorlesung in Jena als Geschichtsprofessor ist eine philosophische. Wir heute idealisieren diese Autoren zwar, zugleich aber arbeiten wir diametral gegen ihre favorisierte Berufspraxis. Bei uns werden Berufe von der Stellenausschreibung definiert und nicht von den Subjekten, die Berufe ergreifen und tätig werden.
Um auf mich zurückzukommen: ich werde mich vorerst mit der Bezeichnung Kulturphilosoph zufrieden geben. Für mich sind diese Antworten kulturphilosophischer Natur. Was meinst du?

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+3 answers in: “Was machen Sie beruflich?”

Ich weiß, dass Sie Philosoph sind, falls das als Tätigkeit auch so gefasst werden kann, und natürlich habe ich auch hier gestöbert, aber jede Frage aufmerksam durchzulesen schaffe ich auch nicht mal eben so. Mich interessiert es nur, da ich selbst vor dieser Wahl stehe und Sie demnach mehr wissen.

Wenn du diejenige Person bist, die mir noch weitere und unter anderem auch eine persönliche Frage gestellt hat, möchte ich dich jetzt schon mal wissen lassen, dass mich deine Fragen beschäftigen und ich an Antworten schreibe, die ich eigentlich heute schon hier veröffentlichen wollte. Aber ich bin noch nicht so weit, wie ich gerne sein wollte. Also wird es noch auf folgende Fragen eine Antwort geben, bitte noch um etwas Geduld:
* Was denken Sie über „Talent“? Denken Sie Talent ist eine Veranlagung, die für uns bestimmt ist, falls wir sie entdecken sollten, überdurchschnittliches Potenzial zu haben, oder erlernen wir unser eigenes Talent aufgrund unserer Interessen (sind diese Zufall?) und die Bereitschaft zur Hingabe dafür?
* Eventuell ist es zu persönlich, aber wie steht es mit der Beziehung zu ihrer Tochter heute? Pflegen Sie einen engen Kontakt mit ihr? Welchen Weg hat sie eingeschlagen? Teilt sie Ihr Interesse für die Philosophie?
* Was halten Sie von der heutigen Jugend? (Finde es übrigens durchaus erstaunlich, dass sie anders als ihre Altersgenossen sich mit dieser Art von Plattform auskennen, und sich auch im Bereich der medialen Kommunikation relativ jung und zeitgenössisch ausdrücken können, und Jugendsprache verstehen)
Ich müsste, um meine Antwort auf diese obige Frage präzisieren zu können, bitte genauer wissen, vor welcher Wahl du stehst! Philosophiestudium ja oder nein?
Das Studium der Philosophie ist nicht unmittelbar und direkt schon eine Berufswahl an sich: die Philosophie kann die Grundlage diverser Berufe im Kultur- und Bildungsbereich sein und auch in die Wirtschaft hineinreichen. Philosophie führt auch zu politischen Berufen - es sind sehr viele Wege offen, die nicht von vornherein eingeengt werden sollten und auch nicht können, indem man Philosophie schon an sich als eine Berufswahl betrachtet.
Zwei berufliche Richtungen sind aber mehr oder weniger eng mit dem Studium verbunden: a) du studierst, um Lehrer zu werden und Philosophie in der Schule zu unterrichten. b) du beabsichtigst eine universitäre Laufbahn an der Universität mit Master, Dissertation und eventuell einer Habilitation, um Philosophieprofessor/in zu werden.
Vieles hängt von deiner Neigung und Begeisterung ab, was natürlich auch etwas mit der Neigung zu tun hat. Ich persönlich bin kein gutes Laufbahnbeispiel. Ich kann dir aber Informationen geben, wie jemand am Informaionsschalter einer Bahn; diese sind auch ebenso zuverlässig. Ich kann mich auch gerne spezifisch als Mentor anbieten; wenn du meine Homepage und meine Antworten hier aufmerksam liest, kommst du selbst zu einem Urteil, ob ich als Mentor für dich geeignet bin.
Es ist aber auf jeden Fall ein Irrtum, die Entscheidung für ein Philosophiestudium an sich schon für eine Berufsentscheidung zu halten.

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+3 answers in: “Was machen Sie beruflich?”

Was machen Sie beruflich?

Was hätten Sie denn gerne? Selten geht eine Frage so aufregend knapp an meiner Person und an meinem Leben vorbei wie diese. Nicht auf meinem Profil hier gestöbert? Nichts gefunden, was Ihnen zeigen könnte, wie deplaziert diese Frage ist? Könnte doch wirklich ein "Shoutout" sein, wie es hier immer genannt wird, wenn Leute zu Nonsensefragen verleitet werden oder sich verleiten lassen ;)
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Eigentlich ist so ein Essay doch eigentlich das gleiche wie wenn man bei ask eine gedanken-überlegungsmäßige Antwort zu einer Frage schreibt, oder? Also quasi so wie das zum Beispiel https://ask.fm/Maulwurfkuchen/answers/150921762411 nur dass halt der inhaltsangabenmäßige Einleitungssatz fehlt?

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Du hattest ja schon gesagt, dass ich eigentlich bei der Beantwortung deiner Frage nach einem Essay gar keine Definition liefern sollte, sondern einen Einleitungs- und einen Schlusssatz. Aber es erscheint mir doch sehr wichtig, über den Essay als eine literarische Gattung oder Textgattung zu sprechen. Ist das Wesen eines Essays einmal erläutert, finden sich zu den jeweiligen Essays, die man schreiben möchte auch Anfangs- und Schlusssätze. Ich arbeite als sprachanalytisch ausgerichteter Philosoph gerne damit, wie Wörter und Begriffe gewöhnlich oder alltäglich verwendet werden. Ich gehe im Falle von "Essay" davon aus, dass kaum jemand ihn regelmäßig in seiner Alltagssprache benutzt. Also schaue ich auf die gängigen Definitionen - früher eher Duden oder Speziallexika, je nach Wort, heute einfach mal googeln, obwohl das oft verpönt ist, wobei ich nicht verstehe, was an Google und Wikipedia, was Informationen anbelangt, so verwerflich sein soll. Google als Informationskrake und dann womöglich auch noch in Verbindung mit den Profilen der Individuen auf Sozialen Netzwerken, stellt uns wirklich vor schwerwiegende Probleme, aber mal googeln und schauen, was bei "Essay" sich ergoogeln lässt, kann ja mal nicht schaden, denke ich, was natürlich auch eine gewisse Naivität hat, denn im Grunde verrate ich auch Informationen über mich, wenn Google weiß, was ich alles wissen will. Bei "Essay" jedenfalls kommt: «Abhandlung, die eine literarische oder wissenschaftliche Frage in knapper und anspruchsvoller Form behandelt». Zu unterstreichen ist die "anspruchsvolle Form". Für den Autor bedeutet das, dass er sich besonders viel Mühe beim Verfassen gegeben haben und sehr kunstvoll geschrieben haben sollte. Der Essay verlangt demnach sowohl gedankliche als auch stilistische Feinarbeit. Bei Wikipedia steht, der Essay: «ist eine geistreiche Abhandlung, in der wissenschaftliche, kulturelle oder gesellschaftliche Phänomene betrachtet werden. Im Mittelpunkt steht oft die persönliche Auseinandersetzung des Autors mit einem Thema». Auffällig die Formulierung "Phänomene betrachtet". Das hat neben einer sachbezogenen Komponente auch die Einbeziehung des Betrachters in den Essay. Insofern ist es nur konsequent, wenn ausdrücklich gesagt wird, dass die "persönliche Auseinandersetzung" eine Rolle spielt - das können Beweggründe sein, warum sich der Autor überhaupt mit dem Thema befasst, oder was der Prozess der Beschäftigung mit ihm selbst gemacht und wie er ihn eventuell verändert hat. Der Essay ist also nicht nur eine objekt- und sachbezogene Abhandlung, sondern eine, die den Erkenntnisprozess einbezieht. Das sind doch viel wichtigere Aspekte als ein Anfang- und ein Schlusssatz, meine ich! Und ich würde schlichtweg bestreiten, dass ein "inhaltsangabenmäßige[r] Einleitungssatz" notwendig zu einem Essay gehört. Deine Antwort answers/150921762411 erfüllt meines Erachtens die Kriterien eines Essays. Du solltest sie in SOKRATES als Delphin mal mit dem Theaterphilosophen diskutieren.

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Alles Gute zum Geburtstag noch nachträglich übrigens :3

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Vielen Dank, dass Du an meinen Geburtstag denkst. Ich habe mir ja schon länger vorgenommen 4 SOKRATES-Bände in einem Band mit 450 SOKRATES-Folgen, den kleinen Intermezzi und immer den dazu gehörigen Fragen und Kommentaren als Buch zu veröffentlichen. Also langsam muss ich meine Vorsätze sehr, sehr ernst nehmen und dabei finde ich auch Deine Verbundenheit und Dein Interesse für meine ask-Seite @Klugdiarrhoe sehr motivierend und hoffe, dass wir noch einige Jahre und weitere 450 Folgen und vielleicht sogar noch mehr zusammen entwickeln. @StadtderNebel hat sich ja auch sehr für SOKRATES interessiert. Das sind wirklich kostbare Motivationsschübe! Natürlich motivieren mich auch die vielen Ideen und Themen, die ich selber noch im Kopf und in der Phantasie habe, die manchmal zu kurz kommen, weil der Handlungsfaden ja zwar viele Stränge haben soll, aber nicht abreißen darf. Der magische Wald hat sich schon zu einer großartigen Welt für sich entwickelt, das Polizeipräsidium ist dafür etwas in den Hintergrund geraten, Philomena steckt noch in Casablanca, wird aber dabei so dringend sowohl im Ministerium, als auch in der Psycho-Villa gebraucht, hat aber auch eine sehr wichtige Verbindung in den Hattinger Wald, der bisher noch völlig unbeleuchtet geblieben ist, in der Erzählung. So verfliegt die Zeit und wir verfliegen mit ihr, oder wir verfliegen im Leben und denken, die Zeit verfliegt. Im Zusammenhang mit Geburtstagen kann man darüber nachdenken, oder aber man kann es auch bleiben lassen und sich den Taten der Phantasie und der Kreativität widmen. Ich fürchte, ich habe hier wieder einen Zwischenweg gewählt und ermahne mich zur Besinnung auf die nächsten Schritte, die anstehen: Wege entstehen dadurch, indem man sie geht! Wir gehen weiter - du mit dem Geodät durch den Hattinger Wald und ich in der Planung und Ausformulierung der nächsten Folgen. Und Dr. Theresa Wagner auf der Intensivstation indem sie einen wichtigen Hinweis von dem Sonderermittler erhält.

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Er war verschwunden - weg für immer! Und nun ist er wieder da! Aus der Zelle im Polizeipräsidium entfleucht, steht er plötzlich im Flur der Intensivstation: Special Agent Francis Arthur Suthers. SOKRATES Folge 432:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Blutdruck, Puls, Atmung, alles schien in Ordnung. Nachdenklich betrachtete sie die junge Kommissarin. Sie hatte ungefragt und unaufgefordert ein Elektroencophalogramm der Kommissarin gemacht – einfach intuitiv. Irgendetwas hatte Doktor Theresa Wagner dazu bewogen und das Ergebnis war erstaunlich. Die aufgezeichneten Aktivitäten überstiegen alle Erwartungen, die von den Schulbüchern der Neurologie herrühren konnten und etwas mit Kühnheit durchmischt wurden. Ich wusste es, hatte Dr. Wagner gemurmelt. Etwas Triumphales lag darin, wenn sie auch nicht genau wusste, was nun dadurch bestätigt worden war. Und nun war sie sich nicht sicher, ob sie das Ergebnis den Patientenunterlagen hinzufügen oder besser für sich behalten sollte. So viele Fragen ihres Chefarztes hätten sich anschließen können, wenn sie die Unterlagen durch ihre eigenen wie eigensinnigen Untersuchungen bereicherte. Aber dieses asynchrone Muster aller Frequenzbänder war sehr bemerkenswert und sie wunderte sich schon etwas, warum bisher keine EEG-Untersuchung anberaumt worden war. Im Kopfbereich lagen keine gravierenden Verletzungen vor, ein paar leichte Schürfungen an Stirn und Schläfe konnten auch bei der Rettungsaktion durch die Feuerwehr aus dem zerknautschten Autowrack herrühren. Aber immerhin war die Kommissarin eine Koma-Patientin, also gehörte doch ein EEG obligatorisch dazu. In diese Gedanken vertieft verließ sie das Stationszimmer und traf auf dem Flur auf einen fremden Mann. «Was machen Sie hier? Hier sind Besuche nicht gestattet!» Der über 1,90m große schlanke Mann mit rotblonden leicht gewellten Haaren und roten Knabenbacken lächelte sie besänftigend an und sagte etwas lispelnd: «Arthur Francis Suthers mein Name, komme vom Landeskriminalamt im Auftrag des Innenministeriums des Landes.» Dr. Wagner sah den Mann unbeeindruckt an: «Kommen Sie in mein Arbeitszimmer. Ich kann Sie nicht zur Patientin lassen! Und ich bitte Sie, sich auszuweisen!» Ihrem Wunsch konnte der junge Mann mit dem sympathischen Lispeln und Lächeln in ihrem Büro nachkommen. «Seit die Kommissarin hier ist, tauchen die seltsamsten Typen auf!», sagte Dr. Wagner, musste dann aber sofort lächeln. «Sie gehören noch zu den weniger seltsamen!» «Danke.» Mehr sagte er nicht, was sie überraschte. Musste ein Ermittler des LKA nicht sofort nachfragen? Dieser aber hatte seine Aufmerksamkeit schon auf etwas anderes gerichtet. «Sie haben die EEG-Aufzeichnung der Kommissarin hier?» Theresa war verunsichert. Warum interessierte sich ein Polizist für das EEG? «Verstehen Sie etwas davon?», fragte sie ihn. «Wenn ich einen Blick darauf werfen darf.» Es war plötzlich etwas Vertrautes zwischen ihnen. Und sie entfaltete die Rolle mit der Kurve, gespannt auf seine Reaktion. Und tatsächlich: er konnte etwas mit den vor ihm liegenden Kurven anfangen und erkannte sofort das Wesentliche, was auch sie bewegte. «Eine sehr ungewöhnliche Aktivität für eine Patientin im Koma! Könnte das EEG eines Schachspielers mitten im Turnier sein!»

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Das Spiel ist aus! Die einzige Frage, die jetzt noch übrig bleibt ist: Worum ging es und wer hat gewonnen?

Das Spiel ist aus? Die einzige Frage, die noch offenbleibt, deutet eigentlich darauf hin, dass es nicht aus ist! Es ist ein Kreislauf und wird wiederkehren - die Zwischenbilanz: man weiß nicht einmal, worum es ging und wer gewonnen hat. So gehen Liebesbeziehungsstreitereien. Und ja, immer denkt man, das Spiel ist aus und alles beginnt von vorne. Es gibt eigentlich nur Verlierer und worum es ging, ist eigentlich völlig irrelevant, denn im Grunde ging und geht es immer um etwas anderes. Aber um was? Tja, wenn man das mal wüsste. Es wäre so wichtig, in der Liebe achtsam zu sein, den anderen nicht zu verletzen, aber genau da scheint die Liebe wirklich blind zu machen. Allzu schnell gerät man in Stromschnellen der Leidenschaften, der Eitelkeiten, der Eifersucht, der Minderwertigkeitskomplexe, der Selbstzweifel und denkt: Das Spiel ist aus! Aber worum ging es und wer hat gewonnen?

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Habt ihr mal eine Person mit dem selben Geschlecht auf den Mund geküsst ?😊

Sehe ich aus wie die beiden? Dafür hatten die "Sozialistischen Staaten inklusive der große Bruder die Homosexualität unter Strafe gestellt. Ich bin dafür, dass jeder küssen darf, wenn er will, solange beide Spaß daran haben. Für mich kommen Knutschereien mit Männern nicht in Frage.
Habt ihr mal eine Person mit dem selben Geschlecht auf den Mund geküsst

Basti beschäftigt sich mit Essays, braucht einen ersten und einen letzten Satz für einen Essay, Klugdiarrhoe verliert sich in Essay-Definitionen, die er essayistisch formuliert und die Ereignisse in SOKRATES nehmen ihren Gang Folge 431:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Wäre das Wolfi namens Jonathan wirklich so viel gefährlicher und bösartiger als seine domestizierten Artverwandten – die Hunde? Nein, wenn Basti @Maulwurfkuchen sich um Jonathan kümmerte, konnte Jonathan nicht böse werden, das wusste der Autor und Philosoph eigentlich auch selbst ganz genau, der ja mit einem sehr gefährlich aussehenden Hund spazieren ging, vor dem sich fremde Menschen fürchteten oder zumindest Respekt hatten und sogar die Straßenseite wechselten, dieser Hund aber äußerst lieb und friedliebend war, mit Kindern in der Straße und zuhause spielte und zwischen streitende Hunde ging, um zu schlichten. Zugegeben, er hatte auch etwas Eigenwilliges und hörte nicht immer, aber weder seine Menschenmama noch sein Menschenvater, der philosophierende Literat, hatten Wert darauf gelegt, ihn auf Kommandos abzurichten. Und alles, was er verstand, befolgte er ja auch… wenn ihm nicht zwischendurch etwas anderes in den Sinn oder in die Nase kam. Zum Beispiel zeigte er sich von seiner besten Seite, wenn bei den Spaziergängen, sein Menschenpapa und er auf andere Menschen mit Hunden stießen oder auf Menschen, die sich für ihn interessierten, weil er eben so aussah, wie er aussah, wofür er ja nichts konnte. Da machte er neben @Klugdiarrhoe brav Sitz und tat so, als wollte er dem Gespräch folgen. Geduldig war er nicht sehr lange, denn, um seinen Papa an den wahren Grund seiner Bravheit zu erinnen, stupste er mit der Nase Papas linke Hand und Jackentasche, worin sich die Leckerchen für ihn befanden. Er wusste genau, dass Papa dieser Aufforderung nicht lange widerstehen konnte, zumal er ja auch ein wenig durch das Gespräch abgelenkt war. Da saß die Hand besonders locker und ging immer wieder in die Jackentasche, um die vor dem Spaziergang zurechtgemachten Leckerchen zu verfüttern. Manchmal nur streichelte er ihm über den Kopf und sah in seine lieben und bittenden Augen, sagte, es sei nun genug. Der Fehler aber war, dass er seinem vierbeinigen Söhnchen in die Augen gesehen hatte, sie so unwiderstehlich lieb ihn anblickten, dass er wieder schier willenlos in die Jackentasche greifen musste. So ähnlich sollte auch Jonathan erzogen werden – gewiss würde nichts Böses von ihm ausgehen. Dessen war sich Basti sicher. Wo viel Liebe ist, muss das Böse weichen! Aber ließ das Böse auch immer Raum für die Liebe? Diese Frage werden wir so schnell nicht beantworten können – aber dafür philosophiert der Literat ja auch, denkt und dichtet. Was hingegen sehr passend am Namen des Wölfchens erscheint, ist die klangliche Nähe zur jungen Kommissarin, die auf dem Weg zur Psycho-Villa verunglückte und nun im städtischen Krankenhaus im Koma lag. Die eine hieß Johanna, der andere Jonathan. Vielleicht könnte sich ja daraus etwas entspinnen, wenn Johanna nur aus dem Koma erwachte! Genau danach aber sah es momentan gar nichts aus. Doktor Theresa Wagner überprüfte auf der Intensivstation die Geräte, die Johannas Lebensfunktionen aufrecht erhielten und die Medikamentendosis.

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Aber das beantwortet ja jetzt die Frage nicht. Weil du hättest ja theoretisch auch einen Hund adoptieren können oder einen Baum oder so, aber du musst ja irgendwie irgendeinen Grund gehabt haben, warum du dich für ein Kind entschieden hast, oder?

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Ich finde schon, das ich sogar ziemlich am Anfang deine Frage beantwortet habe, was ich ja oft bei Fragen nicht mache, weil ich noch irgendeinen anderen Sermon schwafeln muss, was mir wichtig erscheint. Ich schrieb ja. «Jedes Leben im Sinne von Lebewesen möchte sich fortpflanzen», so auch ich. Ich war völlig verliebt in meine damalige Freundin, geradezu verschossen in sie und wir hatten beide viel Spaß aneinander und wollten auch ein Baby. Mehr Gedanken habe selbst ich mir nicht gemacht: wäre ein kleines Baby nicht total süß? Und ich komme heute noch nicht wirklich umhin, diese Frage mit Ja zu beantworten. Manche finden es ja nicht so gut, in jungen Jahren ein Kind zu bekommen. Der Vorteil von jungen Eltern aber ist definitiv, dass sie eine große Chance haben, ihren Kindern lange erhalten zu bleiben. Ich habe eine siebzig jährige Bekannte, die mit ihrer neunzig jährigen Mutter noch Marmelade einkocht und die beiden gemeinsam viel Freude daran haben. Ich liefere oft Obst aus meinem Garten und bekomme dafür ein oder zwei Gläser als Marmelade zurück. Aber ich muss auf deine Frage zurückkommend sagen: eine echte "Entscheidung" war das nicht. Wir wollten einfach ein Baby. Eine Entscheidung setzt für mich mindestens zwei gleichwertige Alternativen voraus, die dann abgewogen werden, bis man sich für die eine entscheidet.

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Aber das beantwortet ja jetzt die Frage nicht Weil du hättest ja theoretisch
+1 answer in: “Warum wolltest du damals ein Kind haben? Beziehungsweise was ist überhaupt der Sinn vom Kind-Haben? Weil ich verstehe das nicht, weil es ist ja so, dass die meisten Leute nicht unsterblich sind und dann ist das Kind irgendwann ohne seine Eltern auf der Welt und das ist doch irgendwie untoll, oder?”

Hältst du dich immer an den Plan, den du gemacht hast?

HerrMama’s Profile PhotoTino Kales
Ich halte es da mit der zwei Groschen Oper: Ja, mach nur einen Plan, sei ein großes Licht; mach dann einen zweiten Plan; gehn tun sie beide nicht! Warum reimt sich im Zusammenhang mit Plan Licht auf nicht? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mir Perspektiven ausmalen sollte, an Dingen arbeiten oder aktiv wirken, Schritte unternehmen, durchaus schöne kreative wie positive Ziele ausmalen und anstreben im Sinne von auf den Weg machen. Was unterwegs alles passiert, wird eine Bereicherung sein und der Weg ist eigentlich das Ziel, Ziele dürfen ruhig mutieren - wozu also viele Pläne und wozu der Zwang, sich an sie halten zu müssen?

Der Weg in die Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert, sagt man, also pflastere ich diesen Weg schön weiter: dieses Jahr soll es mit SOKRATES ganz intensiv weitergehen und viele Informationen kommen auch auf meine Homepage www.uribuelbuel.de. Hier nun Folge 430:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Wenn Basti alles absichtlich steuern und willentlich beeinflussen könnte, würden die Dinge hier und andernorts wirklich ganz anders aussehen. Das war ja wohl völlig klar! Aber es lag so vieles gar nicht in seiner Hand. Was zum Beispiel den Namen des Wölfchens betraf, hatte er @Klugdiarrhoe schon Vorschläge unterbreitet:
«Aber wir könnten das Wolfi auch Jonathan nennen, weil Jonathan ist auch ein richtig schöner Name, finde ich. Oder wir nennen es als Hauptname Jonathan und spitznamenmäßig trotzdem Wolfi. :3» - keine Antwort!
Oder auf seinen Einwand, Wolfi sollte nicht böse sein, @Klugdiarrhoe könne sich ja ein weiteres Tier ausdenken und in die Geschichte schreiben, das dann böse sein könne: «Aber ich will nicht, dass Wolfi böse ist. :c Können wir das so machen, dass Wolfi lieb ist und du dafür sein Name aussuchen darfst? Und du darfst dafür auch von mir aus ein anderes böses Tier in die Geschichte einbauen. Weil ich hab die ganze Zeit schon mich mit dem lieben Wolfi geistig angefreundet Dinofino» - Auch keine Antwort! Was sollte Basti alias Dinofino @Maulwurfkuchen davon halten? Er wusste nicht, dass der philosophierende Schriftsteller sich genau Notizen über seine Fragen und viele Gedanken machte, unter anderem, wenn er mit seinem allerallerbesten Freund am Südwestfriedhof seiner Stadt spazieren ging, ging durch den Wald zur uralten Schmiedemühle, wo die Stahlbearbeitungskunst vielleicht überhaupt ihren Anfang nahm, durch den Wald und auf dem Grenzpfad zwischen Wald und Friedhof wandelte, während sein Freund den Hang hinunter rannte in ein Tal mit Bachlauf und vielen vermoosten umgekippten alten Bäumen, Sträuchern und Büschen – er ging spazieren und dachte über Bastis Vorschläge nach, was er ihm auf seine Anregungen antworten und wie er diese in den Roman einbauen wollte. Er hatte ja auch andere Themen und Handlungsstränge zu verfolgen und zu bearbeiten, so zum Beispiel Philomena in Casablanca, Luisa bei ihrem uralten Liebhaber Marcellus Adonis Narrat, die im Koma liegende Kommissarin, die die ältere Schwester von Luisa war und den Theaterphilosophen mit ihrem brutalen Kollegen Alfred Ross verhaftet hatte. Aber nun ihre Schwester vor dem unsäglichen Verhältnis mit dem alten Mann gar nicht bewahren konnte. Da war auch der Förster, der genau den Nachnamen hatte wie sein Beruf. Und dieser Förster, Friedhelm mit Vornamen, hatte etwas getan, was er nur schwer oder womöglich gar nicht verkraften konnte. Wie sollte nur von diesem Schrecklichen die Rede sein können? Der philosophierende Schriftsteller konnte es ja selbst kaum in Worte fassen, um es anderen zu erzählen! Außerdem war ihm auch nicht ganz geheuer, dass sein Vater nun im SOKRATES-Roman aufgetaucht war und sich mit Basti auf den Weg machte, den Wolfswelpen aus der Gefangenschaft zu retten, der den Namen Jonathan bekommen sollte. Warum sollte ein Wolf, der wie ein Hund aufwachsen und von Basti liebevoll und freundschaftlich betreut werden sollte, nicht auch auf den Namen Jonathan hören?

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Was wäre denn dein alternativer Vortrag zum Präpkurs gewesen? Siehst du das Vorgehen in der Gerichtsmedizin als ähnlich kritisch?

Mein Problem mit dem Präpkurs ist ein methodisches. Mich stört es nicht weiter, Leichen zu präparieren und an ihnen anatomische Studien zu betreiben - so bildet man aber keine Mediziner aus! Ich weiß natürlich auch, dass genauso Mediziner ausgebildet werden, aber genau deshalb sind wir mit der Medizin da, wo wir sind und das ist nur eine Erfolgsgeschichte, wenn man sie an Aderlass und anderem Humbug vergleicht und nie Möglichkeiten und Methoden anderer Heilkünste hinzuzieht und sich auch neue Entwicklungslinien ausmalt, die paradigmatisch anders sein könnten, wenn man sie nur zu denken wagte. Ärzte, die sich in Krankenhäusern in 24-Stunden-Diensten ausbeuten lassen, unkonzentriert und fahrig, aus dem Schlaf gerissen sich zu nächtlichen Noteinsätzen begeben und dies als eine besondere Leistung des Fortschritts begreifen, haben sich den Irrsinn als Normalität antrainiert! Ja, ich weiß, das ist die Realität, aber eine, die anders sein könnte, wenn wir uns vom Paradigma des linearen Technikfortschrittes und dem Diktum des Geldes und des Profits verabschieden würden.
Gerichtsmedizin ist eine sezierende Spurensuche. Sie will nicht heilen, sie versucht die Todes- oder Verletzungsursachen herauszufinden. Dazu geht sie sezierend und analytisch vor. Daran ist nichts auszusetzen. Sie untersucht übrigens nicht, vorher in Formaldehyd eingelegte und vorpräparierte Leichen, sondern Phänomene, die sie vorfindet. Das ist doch etwas grundsätzlich anderes als ein Präpkurs im medizinischen Grundstudium vor dem Physikum!
Meiner Meinung nach hätte der Abschied vom Präpkurs etwas Beispielhaftes, Symbolisches gehabt! Es wäre ein Paradigmenwechsel in der Medizin vom 19. Jahrhundert und dessen technizistischen Materialismus weg hin zu einem organisch-energetischen Umgang mit dem Leben. Statt Präpkurs gäbe es in meinem Modell Gesprächsstudien zur Anamnese mit Patienten, Praktika in Seniorenheimen, Sterbebegleitung, Seelsorge auf Krebsstationen usw. usf. All diese Dinge und Ansätze sind rudimentär auch vorhanden, aber das Gesamtsystem macht die Rudimente kaputt und verschüttet sie. Es geht nicht darum, den Präpkurs durch Studien an Plastikmodellen zu ersetzen und Anatomie zu pauken; am Anfang des Studiums muss die Begegnung mit dem Leben stehen, mit organischen Einheiten, mit der Seele des Menschen und der Natur. Anatomiekenntnisse sind auf jeden Fall zu erwerben, es kommt auf das Wie an!
Die Medizin geriert sich aber als unantastbar, allmächtig und allwissend. In Tat und Wahrheit aber sind die "Halbgötter in Weiß" längst schon zu Grippeverwaltern am PC verkommen, die lediglich der Pharmaindustrie zuarbeiten. Wie die Demokratie ist auch der Humanismus durch seine inhumane Praxis zugrundegewirtschaftet im wahrsten Sinne des Wortes, bevor er tatsächlich erblühen konnte.

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+1 answer in: “Meine Mama spricht gerne darüber, dass viel medizinisches Wissen aus dem Mittelalter leider verschüttet ging. Gibt es überhaupt wissenschaftlichen Fortschritt? Ist das eine Frage, die dich interessiert?”

Melancholie ist absurd. Eine homogene Mischung aus Gegensätzen. Vermutlich sollte man sich nicht nur von Süßigkeiten ernähren, aber Zucker macht süchtig...

Wir können uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen, heißt es bei Albert Camus und ich fasse das als alter Schreibhäusler meiner Literaturinitiative www.schreibhaus.de als eine kreative Schreibaufgabe auf. Das ist doch eine Herausforderung: Sisyphos als glücklicher Mensch; Camus beschreibt seine erdbeschmutzten Hände usw., während er den Felsen den Berg hinauf stemmt. Ich möchte ihn im SOKRATES wiedersehen - diesen Sisyphos von Albert Camus - irgendwo am Rande des Hattinger Waldes - vielleicht schon auf dem Weg von Basti und dem Landvermesser Bülbül, den Wolfswelpen zu retten, kommen sie zu dem Berg, an dem sich Sisyphos abmüht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass mein Vater sehr viel Verständnis für Sisyphos hätte - er würde die Sinnlosigkeit der Tätigkeit gar nicht sehen - wenn das, seine Aufgabe ist, dann erfüllt er sie gewissenhaft! Das würde für ihn zählen! Sonst kann er es auch lassen. Und wenn er es nicht lassen kann, dann soll er es gut machen! Das wäre der der Landvermesser Bülbül! Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, sagt man, das kennst du ja als Gartenbauerin! Klar muss auch ich mich mit dem Absurden beschäftigen! Ja, Zucker macht süchtig, diese süße Melancholie zuckert unser Leben. Ich mag das. Und die nächsten Folgen des SOKRATES bekommen Ideen und Anregungen. Das Wolfi wird gerettet, das habe ich ja schon vorweg genommen, um erzähltechnisch etwas Luft zu haben für Exkurse. Ja, und ein Exkurs zieht mich magisch zur Melancholie, zu Sisyphos und zu einer Begegnung zwischen ihm, Basti und dem Landvermesser. Wieviel Landvermessung hast du in deinem Studium des Gartenbaus? Da muss doch geplant und abgesteckt werden. Kannst du auch mit einem Theodolit umgehen? Oder mit einem Niveliergerät? Ich selbst habe mich ja in früher Jugend schon der Philosophie verschrieben, Winkelfunktionen, Kreise, Halbkreise, Dreiecke, Logarithmen, Tabellen - neee, das war die Welt meines Vaters, und was er daran spannend fand, verstand ich nicht, obwohl sein Landrover schon sehr cool war und das Fahren durch das Gelände. Dann aber ödes Warten, sengende Hitze manchmal, ich als Kind durstig, quängelnd. «Papa, wann bist du fertig?» Haha, einmal habe ich aus purer Langeweile den Gang raus gemacht und den Landrover den Berg runter rollen lassen. Da war Papa schon etwas angesäuert, obwohl in dem Gelände nicht viel passieren konnte und auch nichts passiert ist. Ich bin auch nicht im Rover geblieben, Gang raus, Uri raus, das Ding kam langsam aber äußwerst lustig in Bewegung, dann auch Papa. Ich habe nicht gelacht. Heute schmunzle ich darüber - ist das auch Melancholie? «Eine homogene Mischung aus Gegensätzen» - so könnten wir doch das Leben beschreiben, und ich meine, es hätte wirklich etwas Feines und Befreiendes. In dieser heutigen Nacht werde ich nicht traurig sein, höchstens etwas sentimental.

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+1 answer in: “Vielleicht habe ich das Ganze ad absurdum geführt, vielleicht bin ich dort aber noch nicht angekommen. Wo fängt die Absurdität eigentlich an? Hat sie einen Anfang? Wenn ja, ist dieser kleiner als ihr Ende?”

Meine Mama spricht gerne darüber, dass viel medizinisches Wissen aus dem Mittelalter leider verschüttet ging. Gibt es überhaupt wissenschaftlichen Fortschritt? Ist das eine Frage, die dich interessiert?

StadtderNebel’s Profile PhotoMel Whatever
In meiner AStA-Referentenzeit habe ich mich intensiv mit diesem Thema zu beschäftigen versucht. Einige nachhaltige Schlüsselerlebnisse sind mir hängengeblieben. Ich hatte das Referat für Kritische Wissenschaften und versuchte darin einen Paradigmenwechsel. Traditionell konzentrierte sich das Referat im gemeinsamen Büro mit dem Referat für Grund- und Freiheitsrechte auf Antisemitismusforschung und Studien über den autoritären Charakter. Ich wollte den Begriff der Kritischen Wissenschaft weiterfassen und Technikfolgenabschätzung, Diskurse des Fortschritts und wissenschaftliche Theoriebildung und inhaltliche Entwicklungen verstärkt thematisieren. Ich meine mich auch zu erinnern, dass es damals einen Bund Kritischer WissenschaftlerInnen gab. Mein Konzept sah vor, die Referate Kultur und Hochschulpolitik mit in die vernetzte Arbeit einzubeziehen. Das fand großen Zuspruch in meiner Organisation, weil es aus Fraktionsbündnisgründen strategisch gut war, die Nachbarreferate mitzunehmen und einzubinden. Parlamentarisches Strategiedenken und inhaltliche Ambitionen hatten eine interessante Schnittmenge, also konnte ich mit meinem Konzept antreten und war sehr Willkommen.
Zu einem ersten heftigen Konflikt kam es, als ich einen Paradigmenwechsel in der Medizin diskutieren und über studientechnische Veränderungen nachdenken wollte. Im Fachbereich Medizin hatten wir viele WählerInnen. Mein Flugblatt aber stieß auf Widerstand und wurde sofort von der Organisation wieder rückgerufen und eingesammelt. Die Studierenden der Medizin waren von der Richtigkeit und Wichtigkeit ihres Studiums absolut überzeugt und duldeten keine Einmischung "von außen" aus einem politischen Referat im Studierendenausschuss. Es drohte zu einem Eklat zu kommen zwischen Fachschaft Medizin und meiner Organisation. Ich hatte in ein Wespennest gestochen. Damals war die Heilige Kuh der Fachschaft der Präpkurs und die anatomischen Studien an eingelegten Leichen - ich wollte den Sinn dieser Kurse vor dem Physikum in Frage stellen, weil das eine bestimmte materialistische Herangehensweise an den Körper und an das Leben symbolisiert und die Menschen vergegenständlicht. Das Thema war im Kleinparlamentarismus schnell vom Tisch und am Ende meiner Amtszeit nach zwei Jahren wurde das Referat wieder von Frankfurter Schülern übernommen und die Arbeit auf Antisemitismusforschung und autoritäre Strukturen konzentriert. Diese Dinge haben mich durchaus geprägt und sind nicht spurlos an mir vorübergegangen. Ich selbst konzentrierte mich nach meiner AStA-Zeit auf die Wissenschaftstheorie der Geisteswissenschaften und auf die sprachanalytische Philosophie. Die allgemeine Wissenschaftstheorie war ad acta gelegt. Zum wissenschaftlichen Fortschritt sage ich nur: Fortschritt ist abhängig vom Bezugssystem. Außerhalb eines solchen Systems ist er nicht auszumachen. Das Bezugssystem der Technologie liefert eindeutige Fortschritte - von einem Wissenszuwachs kann man in diesem Zusammenhang nicht sprechen :(

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