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Uri Bülbül

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Ich wünsche euch allen einen wunderschönen guten Morgen 🐻💚☕️Bei mir scheint die Sonne, die Temperaturen steigen wieder, wie sieht euer Plan für den heutigen Tag aus? ☀️

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SOKRATES-Arbeits-T-Shirt

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Uri mit seiner neuen Arbeitsschutzkleidung. Sicherheit ist oberstes Gebot. Das T-Shirt schützt gegen die Arroganz der Dummheit und zugleich Dummheit der Arroganz.
SOKRATESArbeitsTShirt
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wann folgst du jemand auf instagram?

Meistens 5 vor 12! Wenn mein Interesse für ein Profil geweckt ist.

Welches Menschenbild hast du?

Fruhlingspfutze’s Profile PhotoLebenstänzerin
Der Mensch ist das zerstörerischste Wesen auf der Welt. Emsig arbeiten alle vollkommen destruktiv an der Zerstörung der Welt und damit auch der eigenen Lebensgrundlagen. Die einen mehr, die anderen weniger, aber niemand ist von der Mitwirkung an der Zerstörung ausgenommen. Daran knüpft sich die Verlogenheit, in der sich jeder als Teil des Guten und auf der guten Seite sieht. Das könnte mich anwidern; aber nun bin ich auch selbst ein Mensch und weiß, dass auch andere Wesenszüge in mir und in anderen Menschen schlummern und auch zum Vorschein kommen. Das macht mich nicht gerade zu einem Philanthropen, aber meine kulturpessimistische Misanthropie hält sich dadurch einwenig in Grenzen. Wenn Descartes schrieb: «Ich denke, also bin ich», denke ich, dass es besser wäre für mich den Satz umzudrehen: Ich bin, also denke ich. Das Sein, das Leben geht dem Denken voraus. Und nun sollte es mal so sein, dass das Denken zum Leben zurückfindet und sich nicht in Abstarkta verliert. Also denke ich, um das Leben zu verschönern. Aber der Mensch ist ein ignorantes und arrogantes Wesen - er ist kollektiv irrsinnig und wähnt sich vernünftig und feiert sich in seinem Irrsinn als ein vernunftbegabtes Wesen, was an sich nichts anderes ist als eine Ironie des Schicksals. Mein Denken ist von Melancholie und Trauer getrieben, die Phasen des doktrinären Optimismus habe ich hinter mir gelassen. Wenn es kein richtiges Leben im Falschen gibt, wie es Adorno formuliert haben soll, dann ist meine traurige Schlussfolgerung: ich habe nie richtig gelebt. Ich wollte es so gerne und hatte manchmal Momente einer leisen Ahnung davon, was „richtiges Leben“ sein könnte. Nun kann ich die Schönheit des Lebens in Absehung von den Hässlichkeiten des Menschseins in seiner Kultur und Kultiviertheit hier und da aufscheinen sehen und freudig betrachten. Das Aufblitzen davon entgeht mir nicht, hoffe ich. Also bin ich zwar traurig aber nicht hoffnungslos. Andererseits soll die Hoffnung als Letztes die Büchse der Pandora verlassen haben und würde demnach auch zu den Übeln zählen, die Göttervater Zeus dem Menschen sandte. Dem Mythos nach soll er den Menschen nicht für überlebenswürdig gehalten haben, andererseits aber ließ er sich immer wieder mit menschlichen Frauen ein, die er begehrte - ganz so unwürdig kann er also den Menschen nicht gefunden haben. Vielleicht aber spiegelt sich in der Mythologie die ganze Paradoxie des Menschseins. Ich entdecke in meinem vierbeinigen Gast und Freund sehr sehr viele liebenswerte Züge, die aus der Tiefe des Lebens stammen und nicht aus der Kultur und Erziehung durch den Menschen. Bei vielen anderen Hundebegegnungen habe ich gesehen, dass Hunde hässlich und gehässig werden, wenn sie sich menschliche Erziehungsmaßnahmen angedeihen lassen. Aber sie haben keine richtige Wahl, fürchte ich und frage mich, ob der Mensch eine richtige Wahl hat. Andererseits beobachte und lerne ich ja auch - kann das sein, dass man tatsächlich die Wahrheit nur mit dem Herzen erkennt?

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Ist sowas nicht haram also verliebt zu sein?

Ist wahrscheinlich Glaubenssache. Aber wer will einem solchen Glauben schon anhängen, der Liebe, Verliebtheit und Erotik verdammt?
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Was ist für dich Kopfsache?

Fruhlingspfutze’s Profile PhotoLebenstänzerin
Gewiss ist Philosophieren eine Kopfsache; oder aber auch das Schachspielen, Rechnen und Mathematik sind Kopfsache, aber dann doch bitte auch Denken und Sprechen, oder?
Natürlich gibt es Dinge, die man mit dem Kopf macht, dazu braucht man das Bewusstsein; aber darin erschöpft sich nichts. Sowohl zum Philosophieren, als auch zum Schachspielen gehört unbedingt die Intuition; ein geschultes und trainiertes Gefühl für die richtigen Schritte, der geschärfte Blick für mögliche und wahrscheinliche Fehler, die Erfahrung, die die Intuition prägt.
Kopf gegen den Bauch zu sellen, zwei Orte, die als Metaphern für Rationalität und Emotionalität stehen sollen, halte ich für den fatalsten Fehler unserer Kultur, die nicht eine rationale (vernünftige) Kultur ist, sondern eine rationalistische (vernünftelnde) Kultur, die den Menschen letztendlich um sein ganzes Sein und Leben betrügt beraubt. Mein ganzes Sinnieren, Argumentieren, Schreiben und hoffentlich auch Handeln richten sich darauf, die rationalistische Kultur aufzubrechen und zu einer sensualistischen und lebensbejahenden zu gelangen. Alle Vorstellungen von Begriffspaaren, Widersprüchen, Logiken, Schlüsselwörtern wie z.B. „Freiheit“, „Liebe”, „Gerechtigkeit“ müssen dem Rationalismus entrissen und wieder auf eine pragmatisch-vernünftige Basis gestellt werden, sonst ist ein schönes Leben nicht möglich. Um das zu erreichen, muss ich meinen Kopf ganz schön anstrengen. Das ist auf jeden Fall Kopfsache, aber mit der Leidenschaft, die dahinter steckt, ist es ganz sicher auch eine Herzenssache. Ich könnte auch sagen: mein Kopf ist mir eine Herzenssache und das Herz mir Kopfsache.
Ich habe noch vor einiger Zeit sehr gerne und sehr häufig den Begriff der „Dialektik“ verwendet. Ich wurde aber auch neben den mir bekannten Kritiken an der Dialektik auf eine Kritik aus Herzensrichtung hingewiesen, was mit der Philosophie Martin Bubers zu tun hat. Diese mir neue Kritik ist sehr wichtig und wird womöglich mein Dialektik-Verständnis verändern bzw. erweitern. Das ist ein Prozess, der gerade anläuft. Bin selber gespannt, wie er sich entwickelt und was er aus meinem Denken macht. An manchen Stellen bin ich sozusagen auch der Beobachter meiner eigenen Gedanken und Entwicklungen. Die Philosophie ist ein Prozess, eine Tätigkeit und sowohl Gedanken- als auch Lebensentfaltung. Auch der von mir so heftig geschmähte Rationalismus ist eine Lebensentfaltung - allerdings mit einem negativen Vorzeichen. Der Rationalismus ist durch und durch lebensfeindlich. Ich kann hier nur noch einmal meine Definition davon wiederholen: Rationalismus ist das Irrewerden der Vernunft an sich selbst. Ein wahnsinniges Selbstläufertum der Gedanken und Begriffe ohne Bezug auf die Lebensrealität, was aber deduktiv auf das Leben aufoktroyiert wird. Und so entfremdet sich das Leben durch den Rationalismus sich selbst. Im Moment erhebe ich Zweifel an der Demokratiefähigkeit des Menschen, weil er von Grund auf irre ist. @_@

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Um welche Uhrzeit gehst du normalerweise schlafen?

Diese Frage hat nicht einmal meine Eltern großartig interessiert. Ich ging schlafen, wenn ich müde war und stand so auf, wie die Alltagszwänge es erforderten: Schule! Die Schule war wichtig, die reglementierte und regelte das Leben wie die Arbeit meiner Eltern ihr Leben reglementierten. Das sind äußerliche Zwänge gewesen und ich habe sie mit dem Abitur abgeschüttelt. Das sollte die letzte große Prüfung in meinem Leben sein, was mir übergeordnet war und mich in Schemata zwang. Das Studium und die Zeit danach bis heute ist von inneren Rhythmen, von eigenen Vorhaben und deren Notwendigkeiten beherrscht. Ich will nicht sagen, dass ich frei bin in dem Sinne, dass ich der vollkommenen Willkür meiner Triebe unterliege. Ich nehme mir Dinge vor, sie sind mir wichtig, und um sie zu realisieren, muss ich bestimmten Regeln und Regelmäßigkeiten folgen.
Im Moment ist ja auch mein Freund Diego, der Gasthund bei mir zu Besuch und er hat auch seine Bedürfnisse, die ich nicht ignorieren kann, auch sie regeln meinen Alltag etwas, aber ich liebe diese Regelung wie ich meinen Freund liebe und spüre, wie gut er mr tut und ich mich freue, wenn ich ihm etwas davon zurückgeben kann.
Ich lebe in Freiheit. Das ist in dieser Gesellschaft und in diesem Wirtschaftssystem schier unmöglich. Und manchmal, wenn mich die Widrigkeiten in die Enge treiben, drohe ich zu vergessen, wie wertvoll die Freiheit ist und muss mir dies ins Bewusstsein rufen.
Heute habe ich ein Versprechen mir abgegeben: möchte so gerne für Sonnenwolke @Fruhlingspfutze eine sehr formelhaft aufgeschriebenen Gedankengang offener darlegen. Auch das ist ein schönes Gefühl für mich selbst; jemand interessiert sich für meine Gedanken und mir tut es gut, sie noch einmal sortiert und erläutert darzulegen. Dieses Versprechen abgegeben zu haben, ist nicht eine Einschränkung, sondern ein Ausdruck meiner Freiheit. Diese Lebensphilosophie zu leben und zu kommunizieren, drückt ebenfalls meine Freiheit aus.
Mir ist in der Kommunikation mit @Fruhlingspfutze deutlich geworden, dass sich manche Leute zurecht und unrecht zugleich über meine Kommunikationsweise aufgeregt haben: meine philosophischen Argumentationen sind schulungs- und trainingsbedingt oft sehr schlagwortartig. Das wirkt auf die Menschen überheblich und pseudogebildet. Darin tun sie mir unrecht, recht haben sie insofern, als dass die Formeln und Schlagwörter wie auch die Termini, der Erklärung bedürfen. Mein Mathe-Lehrer hat sich früher aufgeregt, wenn man den Satz des Pythagoras mit a² + b² = c² widergegeben hat. «Geht es auch in Worten und Sätzen, bitte! Es ist der SATZ des Pythagoras!» Ja, jetzt verstehe ich ihn und viele, die mir Arroganz unterstellt haben, besser. Ich muss nicht nur mit -ismen um mich werfen, sondern die Begriffe offen darlegen - bitte in längeren Sätzen. Das ist die heutige Aufgabe. Und bevor sie nicht erledigt ist, gehe ich nicht schlafen! Normalerweise schlafe ich aber einfach, wenn ich müde bin.

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Na verehrter Dichterkollege ?..Sie werden mir auch recht aggressiv hier. Was ist denn LOS !? Es hat hier jeder die Pflicht, ....freundlich und zuvorkommend aufzutreten...Na also. In fröhlicher Freundlichkeit; Graf, Dr. med. Kommissar Otto.

Sie meinen doch nicht etwa meine Matsch-Sumpf-Antwort, oder? Aber ist doch allseits bekannt und auch in der Profilbeschreibung angegeben, dass meinerseits ein gewisser Hang zur Polemik besteht und ab und an gebe ich dieser wundervollen Neigung nach und bin nicht bei jeder Frage höflich und servil wie ein Kellner.
« Es hat hier jeder die Pflicht, ....freundlich und zuvorkommend aufzutreten» - wo haben Sie das nur her? Haben sie die Nutzungsbedingungen aufmerksam gelesen und als Fachmann für feudale Ausdrucksweise mit medizinischen Kenntnissen analysiert?
Sehr gut. Machen Sie weiter so und halten Sie mich mit Korrekturen und Ermahnungen auf dem Laufenden.
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Wie verpasst man nicht den Moment wenn ein Matsch zu einem Sumpf wird?

Matsch ist Matsch und Sumpf ist Sumpf; aus Matsch wird genausowenig Sumpf wie aus einer Pfütze der Atlantik. Wer den Unterschied nicht sieht und auf den Moment schaut, um ihn nicht zu verpassen, ist an Dämlichkeit nicht mehr zu überbieten.
Wo hast du dein Hirn abgegeben? War es für dich Sondermüll?
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Ein Facebookfreund schreibt: «der todestrieb ist eine offensichtliche anlehnung an schopenhauer und an den durchdachten kulturpessimismus der beiden - eher eine philosophische kategorie metaphysischer natur als eine psychoanalytische hilfe…» (Andreas Egert) SOKRATES Folge 385:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Der Mann gehörte offensichtlich nicht in das 21. Jahrhundert, er gehörte auch nicht so recht in das vergangene Jahrhundert, das ja gerade mal 20 Jahre rund vergangen war, so dass ein Mensch mittleren Alters ganz gut beide Jahrhunderte erlebt haben konnte, ohne gleich selbst Enkelkinder zu haben. Nadia liebte ausgefallene Kleidungsstile, sie zog sehr gerne außergewöhnliche und zeitlos wirkende Kleider an. Gerade, wenn sie Spaziergänge in den Wald machen wollte, fand sie es besonders schön, ungewöhnlich angezogen zu sein. Sie war keineswegs eine oberflächliche junge Frau, vielmehr war sie wissensdurstig, neugierig und herzlich. Und ungewöhnliche Kleider zu tragen, erweiterte ihren Erfahrungshorizont, beeinflusste sie und ließ ihre Seele in anderen, seltenen Wellen schwingen. Und ihre Herzlichkeit drückte sich nicht in strahlender Offenheit und Freundlichkeit aus – so etwas konnte oft sehr oberflächliche Maskerade sein. Nadia suchte Authentizität, Wahrheit und noch mehr Wahrhaftigkeit. Und das machte sie verhalten, zurückhaltend, was manchmal etwas schüchtern wirkte und manchmal auch abweisend. Es war, als müsste ihre Seele imprägniert werden gegen das Lausige in der Welt. Und Nadia ahnte, dass dieses Lausige sie nadelstichartig plötzlich und unerwartet treffen konnte und ihr Weh tun. An dem Radfahrer aber war nichts Dorniges. Er strahle offen und ehrlich bis über beide Ohren, weil Nadia vom Spaziergang gesprochen hatte, worin er eine Reise sah. Nadia reiste sehr, sehr gerne und war auch schon viel herum gekommen, aber der Weg in den Hattinger Wald zum Bassin war nun wirklich eindeutig ein Spaziergang und keine Reise.
Der Bassin selbst hatte die beachtliche Größe eines ordentlichen Waldsees, und obwohl er an den Rändern mit Moos, Farn und Algen zugewuchert war, viele Wasserpflanzen und Schilf sich ausgebreitet hatten, war doch unübersehbar, dass er künstlich angelegt worden war und kein natürlicher Waldsee, auch wenn das sehr weit zurückliegen mochte. Die geometrische rechteckige Form, die rechten Winkel, wo an jeder Ecke des Bassins sich ein Häuschen befand - da hatte ein menschlicher planerischer Geist gewirkt, wenn es auch schon etliche Jahrzehnte her sein mochte. Aber wer legte bloß so ein großes Becken an mit einer Wasseroberfläche von 10 km²? Zu welchem Zweck sollte das Becken dienen und zu welchem Gebäudekomplex sollte das gehören? Es war weit und breit keine Straße in der Nähe, keine Überreste einer verfallenen Stadt, eines Dorfes oder eines Schlosses. Ein schier wildwüchsiger Wald mit riesigen alten Bäumen, Sträuchern, Kräutern, Büschen, Hecken, Farngewächsen und natürlich auch mit Tieren, auch wenn sie einem nicht ins Auge stachen – ganz selbstverständlich lebten viele Vogelarten, einige zwitscherten und sangen, die Spechte machten sich durch ihre Klopfzeichen bemerkbar, Tauben gurrten und bewohnten alle Ebenen des Waldes von den Baumwipfeln bis zu den Büschen. Der Mensch aber schien nicht viel Hand anzulegen, an diesen Wald.

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Welche Fragen beantwortest du wirklich ungern?

Fragen zum Musikgeschmack. Sie sind sowas von irrelevant für mich, dass sie eigentlich bei mir an der völlig falschen Adresse sind.

Das schlimsmte für einen Autor: Wenn der Charakter aus dem Buch kommt und den Autor für seine überlaufende Vorstellungskraft bestraft? :D

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was das „Schlimmste“ für einen Autor ist und ob man das so pauschal überhaupt sagen kann. Ich schreibe nunmehr seit 41 Jahren und habe nichts, was ich Schlimmes mit dem Schreiben verbinden kann. Schreiben, das Nachdenken dabei, das Phantasieren und Fabulieren, aber auch das Argumentieren und Reflektieren des Schreibens, die Theorie- und Gedankenarbeit dabei - alldas macht mir einfach Freude, erfüllt mich, bringt mich ins Gleichgewicht. Zum Schreiben gehört natürlich auch das Lesen: Lesen&Schreiben sind zwei Seiten einer Medaille. Auch das Gelesene will im Schreiben wieder verarbeitet werden - diese ganze Sphäre ist äußerst erfüllend. Die Phantasie entwickelt sich weiter, die Realitätswahrnehmung differenziert sich aus, es entsteht eine Kommunikation mit der Welt um einen herum auf eine ganz besondere Weise.
Die Freude daran hätte ich gerne weitergegeben und mit anderen geteilt. Dafür habe ich einmal das SCHREIBHAUS gegründet, so entstand ein kleiner Literaturverein, und wie jeder Verein bestand er aus mehreren Menschen, was zugleich auch bedeutete, dass verschiedene Vorstellungen, Ideale und Meinungen über das Produzieren von Literatur aufeinander prallten. Zudem brachte der Verein auch juristische Kontaminationen mit sich: Vereinsrecht, Steuererklärung, Anerkennung der Gemeinnützigkeit usw. All das lenkte zu sehr von der ursprünglichen Idee ab, entwickelte Eigendynamiken, die nicht alle erfreulich, aber auch nicht alle unerfreulich waren.
Letztendlich blieb die Idee des Schreibhauses, einpaar Literaturphilosophische Fragmente, methodologische Überlegungen über die Vermittelbarkeit von literarischer Kreativität und das szene- und handelsübliche Rüstzeug der Antworten auf Fragen: wie schreibt man Dialoge? wie erzeugt man Spannung? wie entwickelt man Charaktere? usw.
Aber es ist ein Grundmißverständnis, die Antworten auf diese Fragen als Patentlösungen zu verkaufen. Aber andererseits geht es vielen in der kreativen Schreibszene darum, ihr Bißchen Können und Erlerntes schnellstmöglich zur baren Münze umzuwandeln. Da werden schnell auch Patentlösungen zu Rezepten für erfolgreiche Literatur überhaupt, was natürlich alles totaler Quatsch ist. Da wiederholt sich die alte Sophisterei aus der demokratischen Antike, in der die Rhetorik als Schlüssel zum gesellschaftlichen und politischen Erfolg verkauft wurde, im poetischen Gewand in der Gegenwart in der Literaturszene.
So verlor ich das Interesse am Schreibhaus aber natürlich nicht am Schreiben. Das Schlimmste für einen Autor müsste eigentlich sein, das Interesse am Schreiben zu verlieren, dann wäre er halt kein Autor mehr - aber was wäre denn so schlimm daran, wenn man eh das Interesse am Schreiben verloren hat. Dann ist man eben kein Autor mehr und macht etwas anderes.
Ich aber bleibe dem Schreiben durchaus verbunden und entwickle immer mehr Freude daran. So mache ich mich an die nächsten Folgen von SOKRATES *-*

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Glaubst du, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient?

Jeder Mensch sollte alle Möglichkeiten der Welt haben - und so viele Chancen, wie man nur erhalten und vergeben kann. Warum also die Chancenzahl auf zwei begrenzen?
Im Moment beschäftige ich mich mit dem magischen Idealismus der Romantik und diese Beschäftigung wird sich sowohl in meinem kulturphilosophischen Buch „Schnitzel ohne Jagd“ als auch in SOKRATES niederschlagen.
Die Welt muss neu gedacht, die Bilder, die Visionen und Möglichkeiten neu geordnet werden. Begreifen wir das Universum als beseelt oder als Ursprung der Seele - was ja fast eine logische Banalität ist - denn was sollte sonst der Ursprung der Seele sein, wenn nicht das Universum? - begreifen wir also das Universum als beseelt, dann fügen sich alle Atome dieses Universums nach den bestmöglichen passenden Verbindungen zu einem organischen Ganzen. Da alles in Bewegung ist, fügt sich nicht alles sofort zu dieser organischen Ordnung, es gibt Reibereien, Kollusionen, Illusionen, Kollisionen, Streit, Aggression, Gewalt - alles Phänomene der mangelnden organischen Fügung der Dinge.
Bis die Seele ihre organische Fügung im Universum findet und sich die lebendige Ordnung der Dinge realisiert, sollten Menschen soviele Chancen wie nur möglich haben.

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Welche Selbstlüge(n) lebst du oder lebtest du bisher?

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Seit ich diese Frage habe, denke ich über die Aktualisierung meiner lebensphilosophischen Begrifflichkeiten nach - Nietzsche sprach zwar von „Lebenslügen“ und ich glaube, du meinst so etwas, wenn du von „Selbstlügen“ sprichst, aber ich bin mittlerweile der Meinung, dass „Lüge“ die Sache nicht trifft. Denn Lügen werden wider besseres Wissen erzählt. Wer die Wahrheit kennt und bewusst etwas anderes erzählt, lügt. Platons Satz, die Dichter lögen, ist schlicht und ergreifend Unsinn. Denn Geschichten zu erdichten oder phantastische Bilder zu malen, ist keine Lüge - die Fiktion liegt jenseits von Lüge und Wahrheit. Und da komme ich auf deine Frage: das Selbst ist eine Fiktion jenseits von Lüge und Wahrheit. Ich lebe in meinen Fiktionen und Phantasieprojektionen und versuche zu verstehen, warum mit „das Leben“ immer wieder Streiche spielt. Aber auch die Streiche sind fiktiv. Die Fiktion aber ist Realität.

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Bist du hypokritisch? Wenn ja, wie weit gehst du?

Ich bin hippokritisch - und ich gehe nicht, ich reite weit.

Was würden du zuerst retten, wenn deine Wohnung brennen würde?

Ich zuerst retten Eselin, weil ich Türke.

Was war der letzte Film, den du dir angesehen hast, und der richtig gut war?

Äußerst spannend und sehr klug gemacht fand ich die Serie Dexter. Und eine der Folgen aus der Serie war der letzte Film, den ich gesehen habe, bevor mich die Melancholie ereilte und mir Filmrezeption gänzlich verunmöglichte. Ich habe die schwarzen Wolken nun zwar hinter mir und bin, weiß nicht genau wie durch diese Schlechtwetterfront durch, aber Fime schauen kann und mag ich dennoch nicht mehr. Sie belasten mein Gemüt vielzu sehr. Was mir richtig gut tut, ist das handschriftliche Schreiben. Es hat einen erheblichen Anteil daran, dass ich die Melancholie hinter mir lassen konnte. Ein richtig guter Film ist und bleibt aber daneben noch „Lucky Number Slevin“. Äußerst empfehlenswert.

Ist das dein Freund, von dem du erzähltest? ^^

Fruhlingspfutze’s Profile PhotoLebenstänzerin
Ich weiß nicht genau, was du meinst. Was habe ich erzählt? Von dem himmlischen Spaziergang etwa, bei dem ich jubelte und frohlockte und auf den philosophischen Gedanken kam, dass der Zynismus umzudeuten sei?Ja, dieser Freund hat mich auf den Gedanken gebracht, dass die heutige Bedeutung des Wortes "zynisch" oder "Zynismus" aus der Sicht der anzugreifenden Normalität geprägt wurde und wir dringend einer diogenetischen Umdeutung des Wortes bedürfen, wenn wir eine intuitionalistische Lebensphilosophie auf sensualistischer Basis zur Überwindung des Rationalismus installieren wollen.Mein Freund Diego ist jedenfalls das Wesen, das mir herzlich am nächsten steht.Dazu hätte ich auch eine psychologische Erklärung: der Hund ist die Vollendung des hermeneutischen Zirkels ;)
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+1 answer in: “hast du angst vor hunden”

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