Lola van Unbehagen

Das muss eine gar sadistische Fee sein, wenn sie mich ehemaliges Historikstreberkind vor eine so schwere Entscheidung stellt.
Mal überlegen...Antike... altes China... Mesozoikum...- nein, letzteres lieber nicht, bei meinem Talent schaffe ich es, irgendwie am Ökosystem herumzupfuschen und die Dinosaurier sterben, mich einbezogen, ein paar Jährchen eher aus, woraufhin man dann bei Ausgrabungen einen gut erhaltenen Textilpunkt von meinem Profilfoto-Kleid findet.
Wie ist denn das eigentlich mit Kost und Logie? Ist das im Zauber inbegriffen, oder müsste ich das dazubuchen? Entsprechend kultureller 21. JHD-Gewohnheiten wäre in diesem Fall ein nicht allzu großer Zeitsprung realistischer - etwas um die letzte Jahrhundertwende herum würde mir sehr zusagen; aufgrund sprachlicher Barierren kämen dafür dann aber lediglich Schland, Großbritannien, Amiland oder Fronkraisch in Frage. Oder doch paar Jährchen eher beim Sonnenkönig persönlich - oder etwas gesetzter zu Zeiten des Wirtschaftswunders in Amerika...oder lieber die Goldenen Zwanziger in Berlin...

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Eh ich mich entschieden habe, ist die Woche schon herum. Letztendlich würde ich die Fee entweder zu einem Pauschalrundreisepaket nötigen, oder in Paranoia verfallen und ihr auf den Zahn fühlen - Arbeitgeber, familiäre Hintergründe, Konfession - am Ende ist das ne' Todesserin, die über Umwege mit Hilfe eines Zeitsprungs mein Ableben sicher stellen möchte.

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Wintergefühle existieren durchaus, genauso wie es im gleichen Zuge Herbst- und Sommergefühle geben dürfte - allerdings werden sie wohl kaum als solche deklariert, da die herkömmlichen Frühlingsgefühle mit ihrem Schwanz an Klischees für die Menschen wohl einprägsamer und legendärer sind, aufgrund der ersten Lichtblicke nach den dunklen Jahreszeiten - da wird sich gern einmal diversen Frauenzeitschrift-Saisonselbsttest-Titeln angepasst.

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Meine persönlichen Frühlingsgefühle erstrecken sich bei mir über Herbst und Winter:
Ich fühle mich unheimlich behütet, wenn draußen Stürme wüten und man mehr von der Dunkelheit hat. Die erste Schneeluft zu riechen kommt bei mir der Klischee-Emotion beim Sichten erster Frühjahrs-Flora- und Fauna nahe, ebenso verhält es sich beim typischen kaltwarmen Wintersonnenlicht.
Zudem bin ich ja, wie ich vor etwa zwei Monaten dezent hier habe durchscheinen lassen, eine verdammte Weihnachtsnutte, ich altes Kapitalistenschwein. Das kommt noch erschwerend hinzu. Ich liebe diesen Scheiß, so geheuchelt er auch sein mag.
Das alles jedoch verhält sich gegensätzlich zu meiner wortwörtlichen Dünnhäutigkeit:
Ein großer Minuspunkt ist die klirrende Kälte, sowie der Zwiebelschicht-Kleidungszwang, der einem das Körpergefühl eines tiefgefrorenen Michelin-Männchens verheißt. Schlimme Sache.

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Mein beständigstes Wintergefühl ist somit das der nicht sitzenden Wollstrumpfhose, deren nicht vorhandener Halt im Schritt sich proportional zum bisher zurück gelegten Gehweg verhält. Den theatralischen Griff in die Kimme zum Zurechtziehen habe ich mir nach dem Kindergarten glücklicherweise abgewöhnt.

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Ooooh, vielen herzlichen Dank *-* Habe mir zur Feier deines Hinweises gleich einmal das Intro auf DuRöhre gegeben - und ei, was seh' ich da - hat da einer vereinzelte Folgen geuppt? Ich seh' schonwieder eine ideale Prokrastinationsmethode auf mich zukommen...

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Haha, allerdings, das Mädel sah wirklich aus wie Misty - ich glaub' ich hab' anhand dieser Ähnlichkeit vor einiger Zeit sogar mal mit einschlägigen Suchbegriffen mein Glück bei der Recherche probiert.

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Die Eifersuchtsgefühle als minderjährige Konsumentin dagegen hielten sich in Grenzen - ich habe mir immer vor Augen gehalten, dass mir das ja doch ziemlich auf den Nips gehen würde, ständig mit anderen Menschen auf einem Schiff zusammengepfercht zu sein XD
Und dann kam ja noch dieser tragische Tod hinzu - da hatte ich wirklich dran zu knabbern - betreffende Szene ist sogar noch in meinen Synapsen abrufbar, als wär's gestern gewesen. Wie er da DiCaprio-like gen Tiefe sinkt - eine Tragödie!

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Um Himmels (Un-)Willen, nicht doch.
Ich persönlich wäre nicht dazu fähig, diese größtenteils religiös idealisierte Enthaltsamkeit mit meinen Bedürfnissen zu vereinbaren. Das soll nun nicht heißen, dass ich einen derart ausgeprägten Trieb habe, jedes ansatzweise attraktive Hutzel gleich breitbeinig bespringen zu wollen - meine Intimpartner kann man an einem T.Rex-Ärmchen abzählen. Dennoch ist Geschlechtsverkehr doch etwas, was zu zwischenmenschlichen Beziehungen dazu gehört und in einer Partnerschaft als körperlicher Ausdruck der Zuneigung verwendet wird.
Es wäre für mich eine Art Liebesentzug, der die Maske einer geheuchelten Glorifizierung trägt - ich kann mit diesem Denkmuster des sich angeblichen "Aufhebens für den anderen" schlichtweg nichts anfangen.
Dabei steht nicht mal das ausgeleierte Argument "Und dann stellt ihr fest, dass der eine auf anpissen steht und der andere auf Blümchensex" im Vordergrund, viel eher das Schönreden von veralteten Hochzeitswerten. Ich halte diese Art von "Reinheit" für überbewertet; aus den Mündern somancher Verfechter gar für vorsintflutlich.

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Auf der anderen Seite sei selbstverständlich Andersdenkenden und Auslebenden die Erfüllung gegönnt, die sie sich davon versprechen.
(Die Erfüllung... ich bin mal wieder ungewollt zweideutig.)

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Na, das ist doch eine ideale Voraussetzung - bei Indigokindern vereint sich beides: Sie besitzen angeblich eine indigoblaue Aura und sind... minderjährig. Du wirst sie lieben. XD

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Nein, aber - soll ich das hier nun wirklich erklären? Kannst... du das nicht googlen? Ich bin so motivationsfrei... ... ... ... ich müsste jetzt ausholen zur fragwürdigen Aurafotografie, überleiten zu den 70er Jahren, in denen irgendeine Person mit dieser Methode erstmals die damals noch seltenen, indigoblauen Auren bei irgendwelchen Kinnern entdeckt hat und schlussendlich eine Erörterung liefern, inwieweit besondere Symptome und Grenzbegabungen, die sich teilweise mit dem Krankheitsbild Autismus und/oder einer Hypersensibilität decken, bei Kindern mit eben dieser Aurafarbe festgestellt wurden.

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Von einer Glaubensbekennung halte ich mich jedoch fern (wohlgemerkt interessieren mich solche und ähnliche Thematiken in hohem Maße.)

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Die Betonung liegt auf ernsthaft. Ernsthafte Zuneigung zu einer Person, die nicht lediglich auf körperlichen Trieben und der bloßen Sehnsucht nach Zweisamkeit/ einem Nichtalleinsein basiert, ist der Grundstein für jede dauerhafte Liebesbeziehung, unabhängig von Distanzen.
Ist diese Zuneigung gegeben, ist es fernerhin eine Sache der Kommunikation und einer darauf aufbauenden Vertrauensbasis, eine solche Bindung unabhängig des Kilometerzählers als Liebesbeziehung aufrecht zu erhalten.
Regelmäßige physische Nähe, wie man sie aus "normalen" Beziehungen kennt, wird hier durch verbale Nähe kompensiert, bzw. durch diverse "kreative" Rituale - man spielt sich eben auf einer etwas anderen Ebene aufeinander ein.

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Oft sagen die Leute, sie seien nicht "der Typ für sowas", ich gedenke mir aber sicher zu sein, dass zumindest ein Großteil derer, die dieses Argument verwenden, schlichtweg noch nicht "gezwungen" war, eine sogenannte Fernbeziehung einzugehen - tiefgreifende Gefühle verschwinden nämlich nicht einfach so, nur weil der Verstand die Sache ab einer bestimmten Kilometergrenze für unrealistisch hält. Viel mehr halte ich dieses Hadern für ein Symptom ausgeprochenen Misstrauens, bzw. der Unfähigkeit, zu vertrauen - wo wir wieder beim Punkt Kommunikation wären.
Selbstverständlich ist hier auch der Punkt zermürbender Sehnsucht anzubringen - bei einer funktionierenden Bindung nimmt man diese aber in Kauf, ohne den Wert der Beziehung zu hinterfragen.
(Und nein, das ist keine inkompetente Romantikträumerei - ich weiß, wovon ich spreche.)

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Demzufolge:
Ja, kann sie - ich persönlich mache Liebe nicht vom Wohnort abhängig.

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Das frage ich mich nach jedem Erwachen. Am Ende ist es meist die bewusst indizierte, naive Neugier auf's Morgen, sowie die Kleinigkeiten, die zwar selten etwas zur Existenzsicherung beitragen, aufgrund ihrer weitestgehenden Kostenlosigkeit aber umso erstrebenswerter sind.

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(unerwartet beim Aufräumen ein altes Kinderfoto finden / beim Kochen den Radiosender wechseln und auf ein lang nicht mehr gehörtes, aber geliebtes Lied stoßen / Jahreszeitengerüche / Fluchen wie eine Drecksau / Missverständnisse am Telefon, die in Lachanfällen enden / grundlos angelächelt werden im Supermarkt / Köpfeln mit der Katze / der erste Biss in die Lieblingssüßigkeit bei Heißhungerattacken / ein Korsett aus überschüssigem Badeschaum bauen / eine auf sich zutreffende Botschaft in einem Film finden / aufgebrezelt in den Spiegel sehen und sich selbst begatten wollen / wenn es in einem arschkalten Raum unter der ausgelutschten Couch-Decke endlich warm wird / fremde Hunde streicheln dürfen / Weihnachtsdeko / hüpfdohlige Vogelbewegungen beobachten / den Gürtel nach einer Völlerei lockern / eilig urinieren müssen und dann endlich gehen können / geschmacklich geglückte Resterkochexperimente / unbeobachtet singen und tanzen / beobachtet singen und tanzen / die unliebsam angefangene Zeichnung doch nicht verkacken / Qualmgeruch erloschener Kerzen und Streichhölzer / Mondlicht auf dem Schlafzimmerboden, dem Gehweg, hinter Baumwimpfeln / sich in "unwichtigen" Tätigkeiten verlieren und darin aufgehen / schnarchende Hauskatzen / eifriges Fressen jeder Information zu einem interessanten Thema / zu sehen, wie der Staubsauger Haare und Dreck einsaugt / knackende Ästchen und Nadeln beim Waldspaziergang / mit Luft gefüllte Tetrapacks platzen lassen / Sexfantasien in öffentlichen Verkehrsmitteln mit ansehnlichen Fremden, die man nie wieder sehen wird / Aha-Effekte / sich nach langem Hadern dem Juckreiz von Mückenstichen hingeben / einen neu entdeckten Mitesser ausdrücken / bei UNO gewinnen / betrunken Dart spielen und treffsicher sein / in text to speech-Programme Fäkalwörter und/oder paradoxe Statements eingeben / das Sättigungsgefühl nach erfüllenden Gesprächen/ die Schlummer-Funktion beim Wecker / etc. )

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Aufschlussreiche Rauschzustände, sexuelle Handlungen und zwischenmenschliche Beziehungen habe ich oben mal soweit ausgelassen - ich meine, die dürften dabei ja auf der Hand liegen.

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Nun, ich bin seit etwa 48h ebenso weitaus dünnhäutiger als sonst, dennoch lasse ich mich durch einen schlechten Startseiten-Tag dadurch nicht tangieren, bzw. maße mir keine Beurteilung über Menschengeschmäcker an - das fand ich dann doch schon ein wenig unfair, wenn es auch etwas ungünstig formuliert gewesen sein mag. Ich bin auch des Öfteren von diversen Like-Verhaltensweisen genervt, jedoch steht es mir ja frei, galant darüber hinwegzuscrollen, um früher oder später wieder subjektiv verwertbarere Antworten genießen zu können, sofern ich es unter bestimmten Umständen denn auf eine Ablenkung durch ask.fm von meinem Gemütszustand anlege.

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Allerdings scheint meine aktuelle Ask-Kompetenz deiner Nachricht zu Folge derart negativ auf deine Laune zu wirken, dass ich es doch nur als richtig erachten kann, wenn du mir entfolgst, um dem aus dem Weg zu gehen.
Was auch immer der Grund für deinen Unmut ist - verbeiß' dich nicht allzu lang in deiner Schmach und lass' es dir bald wieder gut gehen.

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