Lola van Unbehagen

Ich bin zu einer Zeit 13 gewesen, als der gerade richtig groß rauskam und das Marshall Mathers-Album frisch in Deutschland erhältlich war (damals in der Kreidezeit war das noch nich so mit das digitale Musikdaunlauds) - deswegen bin ich also aus nostalgischen Gründen zunächst einmal verpflichtet, ihn zu mögen. Seh' mich noch Manga-zeichnend zur ausgeliehenen Scheibe am Schreibtisch sitzen.

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Ich hab' keinen großen Schimmer von dieser Musikrichtung und kenne eigentlich nur das Kassenschlager-Zeug von damals, welches noch heute ab und an mal bei mir läuft - und das will schon was heißen. Er hat eine recht jugendliche, "helle" Stimmfarbe und nutzt diese ausgezeichnet, um "Bewegung" in seine Lyrics zu bringen - ich mochte es immer sehr, wie er sich in Rage rappen konnte und man den Text trotz aller Schnelligkeit noch beim ersten Mal hören verstand (sofern meine Englischkenntnisse damals dafür ausreichten - da konnteste nichma eben schnell auf leo.org gehen, ney, da musste man noch ein Wörterbuch anfassen, OBWOHL man nycht in der Penne war). Seine genialen Wortspiele hab' ich daher erst etwas später so verstehen können, wie sie gemeint waren - aber eines stach schon damals positiv heraus: Die Selbstironie - und genau die privilegierte ihn auch dazu, andere auf die Schippe nehmen zu können, immer begleitet von einer anschaulichen Gesellschaftskritik.

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http://youtu.be/W0GWBFhvd8A
(wie der sein Schlüpperstrumpfhosending in die Kamera hält - ich feier' immerwieder xD Oder das Shit on you-Video mit D12, mit Duschkappen-Bizarre auf'm Scheißhaus und Slüm Shäidieh als Parkinson-Oppa hmpahaha - SCHEISS GEMA)

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Das neue Zeug juckt mich nicht groß - da bin ich Musikrecherche-technisch inzwischen zu weit vom Genre entfernt und kann keine Einschätzung geben.

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Also ich bin ja für fast jeden Spaß zu haben - aber - verdammt nochmal Darling, was hast du geraucht? Also - ich will das mal keineswegs abwertend meinen - aber - die Assoziation - ich scheiß' mir gleich ein xD So'n fetter Engel in Prada-Pumps versucht gerade,mich zu hypnotisieren, während ich nur in Ruhe meine Kippe rauchen und "Gallowdance" hören will und mich unentwegt wegdrehe. Zum Schluss gibt er mir dann sein Poesie-Album. Waren voll scheiße die Dinger - immer wenn irgendein Idiot mit seinem dämlichen Poesie-Album angefurzt kam, war das, als hätte man zusätzliche Hausaufgaben zu erledigen. Und meine Mudder immer oah - die hatte so'n Minibuch, wie sie in den 90ern modern waren - voll mit bescheuerten Weltfrieden-Poesiesprüchen. Dann kam se' mit dem Büchlein und suchte für die offensichtlich guten Freunde einen extra langen Spruch aus - und wie ich das dort so nieder-abschrieb, wusste ich genau, dass diese bornierten Ösen den Sinn davon frühestens in Zwei Jahren erkennen werden.

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Und meine Liebe will ich natürlich behalten. Dem dämlichen Federvieh brech' ich die Flügel- das ist doch kein Benehmen!

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Richtig, die Menschen ziehen in den Krieg und spielen das Kamikaze-Alluakhbar-Spiel, um neben anderen einen sozialen Tod genießen zu können. Hier, dein Schild.

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... was willst du mir jetzt mit deiner offensichtlich erzwungen gesellschaftskritischen Strg+Copy/paste-Senfdazugeberei eigentlich sagen - du hast den Kontext vollkommen falsch verstanden - und ich muss mich wundern, dass es den überhaupt misszuverstehen gibt. Also hier nochmal der Algorithmus für Konzentrationsgestörte/ Irgendwas mit Menschen und Tod zwischen BILD-und Fuckbook-Tab schnell überfliegen und sofort etwas pädagogisch wertvolles dazu beitragen-Müsser:

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http://ask.fm/LolavanUnbehagen/answer/115053988191
Ende der Menschheit
-> Massenhysterie
-> Sackgang beim Sterbevorgang/der mentalen Vorbereitung darauf.

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Kein Wort von diversen Kriegsmachenschaften und Kamikaze-Strategien - pure Abstraktion. Und wie man es dann noch hinbekommt, eben diese hineinzuinterpretieren UND auch noch mit dem feini korrekt eingefügten Zitat dort oben in eine vollkommen irrationale Verbindung zu bringen, ist mir ohnehin ein Rätsel.

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Es bedarf keiner drei Gründe, um das vaginale Unheil zu rechtfertigen - ihre bloße Existenz ist der Grund dafür. Die Vagina ist die Wurzel allen Übels - denkt nur an die drei Kernprobleme der Gesellschaft:
Leben, Ficken,Sterben - es ist ein Teufelskreis:
Jemand befruchtet deine Mutter in einem wilden Dung aus Alkoholisierung und Lückenbüßer-Beziehungsstruktur. Wie magst du entstanden sein? Du musst dir immer vor Augen halten, dass ausgerechnet deiner Entstehung der beschissenste Sex im Leben deiner Mutter zu Grunde liegen könnte - nur, wie sollte man so etwas seinem Kind ins Gesicht sagen - oder haben dir DEINE Eltern schoneinmal ausführlich von deiner Zeugung erzählt? Nein? Und wieso ist es angeboren, von Natur aus nichts davon wissen zu wollen? - Dängt mahl drübr nach.

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Nungut, eure Mutter ist also begattet worden, sie verreckt fast vor Schmerzen, weil sie euch gleich abkalben muss und sobald euch die schwitzende Hebamme eure erste Gewalterfahrung in Form eines KLapses verabreicht hat, geht die Scheiße los: Leben. Ich muss dazu nicht viel sagen, oder? - Alles aus einer Vagina.

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Und wenn dein Vater eine Dekade später herausfindest, dass du ein Kuckuckskind bist und zu deinem Pech eine angeborene Neigung zu Eifersuchtsmorden hat, hat die Vagina eben seiner Mutter - deiner Oma - ein weiteres Unheil in die Welt gesetzt, welches das dritte Kernproblem - das Sterben metaphorisch darstellt.

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Was ist das - ist das sowas Modernes, wo man seine neuesten soziologischen Küchenpsychologie-Erkenntnisse drunter schreiben darf? Oder den Pizzabelag analysieren?

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Dann will ich mal beginnen:
1. Eure scheiß Pizza ist bei WEI-TEM nicht so toll, wie ihr denkt. Ich könnte sogar behaupten, sie zu hassen. Ich hasse Pizza boah bah es ist ekelhaft - ernsthaft - habt ihr alle irgendeine Art ostnordwestasiatischer Kunstkäse-Tollwut, oder was soll das Gehabe? Stellt euch mal vor, ich würde jede scheiß Banane posten, die ich esse und sie mit diversen Postpunk-Parolen glorifizieren - und irgendwann, wenn ich genug Spastis im Schlepptau habe, die mir nur folgen, weil's auf meinem Profil regelmäßig Bananenphilosophie zu bestaunen gibt, fang' ich an, den Dingern eigene ask-Accounts zu erstellen und sie vorm Fressen mit Vaginas zu bemalen. Stellt euch das nur mal vor. Stellt es euch vor. Sofort.

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2. Eigentlich habe ich gar nicht das Bedürfnis, über irgendetwas zu schreiben. Ich habe mich deshalb von meinem Hintergrundbild inspirieren lassen und werde nun über Moos sinnieren.

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3. Es gibt nicht viel zu sinnieren über Moos - aber er hat etwas beruhigendes. Ich würde gerne in Moos dahinscheiden. Moos ist der alte Hund aus Kindertagen, der trotz Altersschwäche noch das kuschelige Fell eines Hundewelpen trägt.

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4. Gut, nun habe ich doch über Moos sinniert.

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5. Was ist das eigentlich für eine Kacke mit euren GIF-Paranoia da? Man postet EINmal ein lustiges Gif - am besten irgendwas total auf die Frage stimmiges mit Katzen, dummen Minderjährigen oder - pfffffffffff - Pizza.
Da kommt ihr an wie die Ratten - wie ein kleines Jurassic Park aus grenzdebilen Mini-T.Rex's - im Film haben die ja bekanntlich auch NUR auf Bewegung reagiert - und wenn ihr das Safari-Auto dann umgestoßen habt, verpisst ihr euch wieder, weil's sich nicht mehr bewegt.

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6. Motten. Ich liebe Motten - oh wie liebe ich Motten. Mit ihren kleinen Stolas und den Pikachu-Augen - und diese ästhetischen Anfühli-Fühler - geschwungen wie in einem Jugendstil-Gemälde. Kennt ihr diese Riesenmotten, die sich manch Beknackter sogar als Haustier hält? MUSS ich euch zeigen - ich selbst würde wahrscheinlich einen Schreikrampf bekommen, sobald ich so große Falterbeine auf meiner Haut spüren würde - aber hnnnnnnnnndnbsdhbcsdhb sie sind SO, SOHO entzückend - ihr MÜSST sie sehen!!!

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http://youtu.be/9r9Laslf4hc

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7. Ihr werdet nicht ins ewige Nirvana eintreten können, wenn ihr euch DIESES Mottenvideo jetzt entgehen lassen habt.

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9. Ja, 9. Ich möchte nicht, dass dort eine 8 steht.

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10. Und euer beknacktes Selfie bekommt ihr auch noch - damit ihr mal seht, wie man das macht. Also rauchen - auf Selfies sollten lasziv zur Schau getragene Tabakwaren unbedingt auch konsumiert werden, um einen Superlativ an kalter Hipster-Attraktivität zu gewährleisten.

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Herzlichen Dank - und ja, von Kindesbeinen an. Man wird dann nur schnell etwas perfektionistisch und bisweilen betriebsblind ("Arww ich kenne viel zu wenig Wörter das wird Kackscheiße"), wenn man dieses Hobby schon so lang hegt. Sicher wird es irgendwann Versuche geben, meine Leidenschaft in ein Buch zu binden und zu veröffentlichen; dieses soll dann aber bitte das Hirn des Lesers aus seinem Schädel exekutieren und in die Stratosphäre ballern, bis es von allein fliegen kann.
Bis dahin bin ich ganz zufrieden, für mich selbst Schriften zu stellen, um diesen affektiven Ideenfluss irgendwo hinrotzen zu können - soll mir erstmal reichen. Zum Bündeln all dieser Einfälle gehört ja auch Zeit, Arbeit und Recherche, die sich bisher noch nicht wie ein Startschuss angefühlt haben.

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Na mal gucken.
Das Lustige ist, dass ich theoretisch sofort anfangen könnte - man muss mir nur ein Wort geben und ich schreibe ne' Story dazu (he, das wär' ein lustiges ask-Spiel) - blöderweise steht mir die Zeit dabei im Weg, zudem ich selbst, weil sich meine Gedanken wie ein Schneeballsystem selbst befruchten und in alle möglichen Richtungen streuen. Müsste mich ein halbes Jahr verschanzen, aber man lässt mich nicht; ich kann#s mir noch nicht leisten. Och, obwohl - zwei-drei Monate reichen auch schon.

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Kommt auf die eigenen Anforderungen an. Das verhält sich ähnlich der japanischen Otome-Games, bei denen am Bildrand der Stand des Love-Barometers angezeigt wird:

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Ist deine Flirtstrategie die Arschkriecherei, da du nicht sonderlich viel wert auf deinen Stolz legst und einfach nur ohne Umschweife und Spielkulissenerkundung zum finalen Hentai-Belohnungsbild gelangen möchtest, musst du immer auf's Barometer achten und danach handeln.
Bietet dir das Spiel aber eine bunte Facette an Möglichkeiten, deine Figur zu individualisieren, kann das schnell mehr Spielspaß bereiten als das Hinarbeiten auf den Manga-Finalfick.

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Wenn man sich im Alltag also die Aufgabe auferlegt, die Barometerstände stets im grünen Bereich zu halten, wird es dementsprechend schwerer, einen standfesten Eigenstolz zu entwickeln, da man sich immerwieder zugunsten der Anzeige umprogrammieren muss. Man verliert damit schnell die eigenen Spielanforderungen aus den Augen.
Die Ausgestaltung bis zur Akzeptanz des eigenen Wesens dagegen kann zwar weitaus mehr Arbeit machen und Punktverlust bedeuten, sorgt im Endeffekt aber für Selbstsicherheit, die sich wiederum unmittelbar auf die Barometerstände auswirkt - man ist nicht mehr auf sie angewiesen, da das eigene bereits im grünen Bereich liegt.

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Sobald es schwerer fällt, auf sich selbst stolz zu sein, erscheint es automatisch leichter, sich diesen bei anderen zu erschleichen. Umgekehrt wird es dann schwieriger, wieder auf sich selbst stolz zu werden, hat man sich einmal gezielt nach dem Stolz der anderen gerichtet.

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Der Schwierigkeitsgrad beim Erlangen von Stolz von außen steht damit im direkten Zusammenhang mit dem eigenen, den man sich zwar härter und zeitaufwändiger erarbeiten muss, an dessen Ende aber der Hauptgewinn steht: Eine Perpetuum mobile-Dauerhaftigkeit, die bei Stolz von außen nie wirklich gegeben sein kann.
Selbst ist die Frau und selbst ist der Mann - man muss nur die Pubertät überstehen.

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