@LolavanUnbehagen

Lola van Unbehagen

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„Die Bevölkerung wird angehalten, einen individuellen Vorrat an Lebensmitteln von zehn Tagen vorzuhalten“, heißt es in der „Konzeption zivile Verteidigung“, die das Kabinett am Mittwoch beschließen soll. (F.A.S.) Deine Meinung und Gedanken dazu?

Kasperletheater auf dem üblichen medialen Niveau. Woher stammt der Satz denn genau? Hat sich da ein hohes Tier im Anzug hingestellt und mal Klartext gesprochen, wie es derzeit (und eigentlich schon unter der Hand seit etlichen Jahren) so aussieht? Wo GENAU die Verbindungen, wo GENAU die Ursachen liegen und was wir mit unseren achso wertvollen Steuergeldern eigentlich noch so bezahlen, außer paar unliebsamen Trauma-Mashallas mit Maulwurf-Potential?
Nej, das ist ein EIN Satz aus einem KONZEPT, das offiziell noch nicht mal fertig ist, und die Frankfurter Allgemeine hat diese erstbeste Panikphrase wie die Bulli für's Schreikind schonmal vorsorglich warmgebrüht. Das ist jetzt die Quelle, auf die sich auch die anderen Zeitungen und Radioredaktionen stützen und jetzt stehen da Hunderte von metaphorischen Babysittern um's Gitterbett, in dem der ningelige besorgte Bürger liegt und geben noch Grund zum lauter Schreien mit ihrem Gedudel, und zwar ohne Sinn und Verstand:
Auf der einen Seite schlumpft die Allgemeinheit über politische Untätigkeiten herum; das Vertrauen in die Politik war zu meinem erfahrbaren Lebtag selten augenscheinlich so niedrig - und jetzt, wo mal so eine KONZEPT-Vorsorge-Floskel aus 'ner Affentheater-Reaktion auf den jüngsten "Terror" durchsickert, wird der Anstoss zur latenten Panik auch noch dankend angenommen? So nach dem Motto "OUHW NÄ ish hab kein Vertrau'n mehr in die ish glaub' denen NICHTS mehr NICHTS was wie bitte was haben die gesagt OMG OMG OMG WANN MACHT NETTO ZU?"
Welcher Gedanke ist denn der wirklich angstschürende - der eines theoretischen Angriffs in IRGENDEINER (den Angaben nach sogar vordergründig virtuellen) Form, oder der weitaus plastischere eines Versorgungsengpasses, der daraus entsteht und es uns für 2 Wochen mal nicht erlaubt, jederzeit das zu kaufen, zu fressen und zu saufen, wonach es uns gerade ist? Das jetzt mal bitte nich in den falschen Internethals KRIEGen, ich meine nur...Krieg sehen wir gewissermaßen jeden Tag, nur die Abwesenheit von Versorgung kennen wir gar nicht mehr so wirklich; und die größte Angst entsteht vor Sachen, die man nicht kennt. Wenn du dir aus 'nem Informationsmasochismus heraus ständig die Kriegs-Bilder und das Gesabbel dazu gibst, dann ist das salopp gesagt nichts, das man nicht "kennt", auch um drei Ecken herum: Eskalierende Demos und brennende Asyleinrichtungen kennen wir auch schon, ist auch 'ne Form von Krieg; und dieses polarisierende Rumgedödel in den Facebook-Kommileisten übrigens auch; ganz zu schweigen von der Thematik des gläsernen Menschen - und ja, "Die Bevölkerung wird angehalten[...]" ebenso, das ist ein Krieg mit unserer Angst. Ängstliche Massen lassen sich leichter dirigieren und sind vorhersehbarer. Welchen Informationsgehalt besitzt diese Phrase? Was SAGT diese Phrase im Grunde? Sie sagt derzeit lediglich "Habt Schiss (bitte noch mehr als ohnehin schon)", nicht mehr und nicht weniger. Dieser Aufforderung werd' ich sicherlich nicht Folge leisten.

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Liked by: Tyler Durden Hodor

Dich gibts ja auch noch

Na aber natürlish - hab hier in letzter Zeit so bisschen die Rolle der Wald-und Wiesendistel angenommen, die man nur merkt, wennse piekst/liked. Würde ja an dieser Stelle nochn saloppes "Unkraut vergeht nycht" ransetzen, was ich aber als phytodiskriminierend erachte hinsichtlich der Tatsache, dass die Kräuter, die man im Schulgachtn als Unkraut rauszupft mitunter die beste Heilwirkung haben #distelsamen#zb#unterstützen#die#leberfunktion

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In welcher Form hattest du deine ersten Erfahrungen mit Vergänglichkeit? Ich weiss, es ist ne persönliche Frage aber darum geht es auch.

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Ich muss im Kleinkindalter gewesen sein, da gab es eine Zeit, als ich mit meiner Muddi regelmäßig zum Ententeich spaziert bin, um die Vögel dort mit unserem vertrockneten Brot zu bewerfen und sich an dem wässrigen Schnabeltreiben zu erfreuen. Der Weg zurück führte über eine Straße den Schotterweg die Wohnsiedlung entlang, hinauf zu dem Haus, in dem wir unsere Mietswohnung hatten; und diese Straße war zwar nicht viel, dafür aber flott befahren, wenn es an die Feierabendzeit ging. Als wir diese Straße also überquert hatten, wurde die Stimme meiner Mutter urplötzlich hochfrequent und wies mich auf eine IMMENS FETTE, riesige Kröte hin, die gerade den Bordstein hinabsprang, um über die Straße zum Ententeich zu hüpfen. Wir standen dort und beobachteten also diesen riesigen Lurch, wie er mittlerweile auf der Mitte der Fahrbahn angekommen und hoffentlich bald am sicheren Ententeich war. Es kam, wie es kommen musste - mitten auf der Straße legte die Riesenkröte eine Verschnaufpause ein; meine Mutter konnte die Spannung der potentiellen Gefahr fast nicht ertragen und wollte noch hinrennen, um das Tier zum Weiterhüpfen anzuscheuchen - da bretterte von Rechts mit einem ZWOOOM in Vollkaracho ein Auto drüber, GERADE als die Kröte weiterhüpfen wollte - sie zerplatzte wie eine schleimige Seifenblase unter den Rädern des Vehikels; das Blut-Gedärmgemisch, das im kleinen 360°-Umkreis nach allen Seiten spritzte, machte auf dem Asphalt ein Geräusch wie ein kurzer, plötzlicher Platzregen (prägt sich halt ein).
Meine Mutter versuchte das noch bisschen flach zu reden, so als Heul-Prävention - war aber nicht nötig; ich stand wie angewurzelt da und hab' wie üblich wahrscheinlich nicht mal meine Gesichtsmuskeln irgendwie konstruktiv mit eingebracht. Zu knabbern hatte ich da eher an dieser gefühlt forschen Erbarmungslosigkeit, die so ein Auto mit sich brachte: Die Kröte wollte nach Hause und konnte halt nicht so schnell, weil aber das Auto schneller nach Hause wollte musste sie sterben. So gesehen.
Wobei "Tod" ja ein sehr abstrakter Begriff ist, wenn du gerade erst gelernt hast, mit deinen Gliedmaßen umzugehen und Gegenstände zu benennen - da bleibst du mit deinen Kindergedanken mehr im Leben, und die lagen nach dem Tag der Kröte nicht auf dessen Vergänglichkeit, sondern auf dessen Unfairness (was wiederum eng mit Vergänglichkeit verknüpft ist, wenn man sich allein die Phasen der Trauer(bewältigung) mal einverleibt. Alles eine Suppe mit 1000 Blickwinkeln.)

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Wer das machen möchte, möchte das machen

LolavanUnbehagen’s Profile PhotoLola van Unbehagen
Einleitendes Geplänkel (ist eigentlich egal):
Jetzt war ich mal wieder länger als die provisorischen paar "Da bin ich auch registriert"-Minuten hier und mich ereilte das Dünken, mal wieder so Zeitvertreibungs-Fantasierungs-Gaga zu fabrizieren (und dann hab' ich erstmal 10 Minuten gesucht wie das hier überhaupt geht - hab' ich echt vorm großen studivz-Angleichs-Update die letzte Massenfrage verschickt? NJa und alte Kamellen durchliken konnt' ich mir natürlich auch nicht verkneifen; war auch gleich wieder ein Anflug von Oldskul-Entfolgungs-Zippen-Feeling, als danach tatsächlich ein Follwer fehlte ahaha <3)
Darum geht's aber nicht. Es geht darum:
____________________________________
Aufgabe:
____________________________________
1. Konvertiere das Gefühl, das dich heute/in letzter Zeit am stärksten beschlichen hat in eine Person. Gib' ihr eine Statur, Kleidung, eine Haarfarbe, eine Stimmlage, von mir aus auch einen Musikgeschmack und alles, was dir einfällt und hilft, das Gefühl zu personifizieren - Hauptsache, du gehst so weit wie möglich ins Detail und hast am Ende einen Mensch vorm geistigen Auge, der dein vorherrschendes Gefühl des bestmöglich verkörpert. Beschreibe diese Person nun in eben dieser detailhaften Manier in deiner Antwort, erwähne jedoch NICHT, um welches Gefühl es sich dabei handelt.
2. Lass' deine Folgis raten, um welches Gefühl es sich handelt (sofern du überhaupt möchtest, dass es öffentlich gewusst wird - musst du ggf. drunter schreiben ob geraten werden darf oder nicht). Wenn du dem ersten richtigen Antworter einen Preis verleihen willst, kannst du das gerne tun, musst ihn dir aber selbst ausdenken (damit das gesagt ist man weiß ja hier immer nicht).
3. Fleißaufgabe bei eventuellem Spaß an der Freude:
Verfasse einen Dialog zwischen deiner Gefühlsperson und dir; nimm' dazu ggf. die Erinnerung an einen Moment zur Hilfe, in dem dich dieses Gefühl besonders stark beeinflusst hat (Kernaufgabe wäre also hier: Konvertierung der Wirkung des Gefühls auf dich in einen Dialog).
So. Das war's auch schon. Hatte mal wieder Bock. Wenn ihr auch Bock habt, würde das richtig bocken. Aber wie immer halt - Frei Schnauze, ne? (Hoff' übrigens dass ich die richtigen Profile erwischt habe; 'nen Teil davon gibts ja gar nicht mehr aber hab jetzt auch keinen Ellan auszusortieren/zu recherchieren - meldet eush, wenn was ist.)

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Was würdest du für einen guten Zweck tun?

Dummi-Weltschmerz-Zitatbilder liken UND teilen ("wahrä wortä"), mal Bio-Fleisch kaufen wenn der Flaschenpfand stimmt und Samstagnacht nach der ersten Vorgly-Phosatvergiftungserscheinung "Ish hab ja nichts gegm Ausländers aber" sagen, um endlich zu einer internationalen Lösung des Nahost-Konflikts beizutragen. Außerdem darüber NACHDENKEN (morgen 10 Jahre Nachdenkjubiläum) an irgendwas mit Tieren und Strahlenschadenkindern zu spenden (was aber nicht geht weil man schon Bio-Fleisch gekauft hat und sonst bei der Behörde für Gewollt und nicht gekonnt offiziell als zu Gutmensch registriert wird).

#wednesdaywisdom gib jemandem, den du kennst, hier einen Rat

und dann soll ich das screenshotten und betreffender Person per E-Mail und FB-Chronikeintrag übersenden (anstatt ihr in heimeliger Zweisamkeit bei Trank und Musik besagten Rat auf Anfrage direkt ins Gesicht zu singen, ohne dass ypsen mitunter grenzdebil sozialprojizierende Internetbratzen mitlesen dürfen)? #wednesdaykloppiness

Was ist peinlicher als dieses Lied von der Polizei Köln? https://www.youtube.com/watch?v=htTVAXMQYoE

Lichterschatten’s Profile PhotoKryptisch
HMHAHAHA OAH NEE ey aber ich find' das schon bissl fahrlässig was die da geuppt haben; das scheißt sich doch direkt in die Psyche irgendwelcher Jungschis die nach ihrer Roundabout-Phase herausgefunden haben dass sie nur gute Menschen sein wollen - dann sehen die das, erinnern sich an die sweeten Demo-Stories von irgendnem' Bekannten bei der Bullerei und sehn ihren Berufswunsch noch unnötig glorifizierter als ohnehin schon, weilse harte regeltreue Bürger sein können die auf altersgerechte Wochenendgestaltung verzichten. In dem kuhlen Song fehlen nämlich paar Sachen, und zwar der Verwesungsgeruch verreckter Alkis, einsamer Omas ohne Angehörige oder postsuizidaler Schizos, mit dem sie dann konfrontiert sind, wenn die Wohnung aufgebrochen wird (ganz zu schweigen vom Anblick der Schmeißfliegen-Maden die sich unter der angefressenen, toten Haut langschlängeln, wenn's lang genug her ist). Oder diese obergeilen Flashback-Trauma-Zustände die eintreten, wenn sich einer vorn Zug geschmissen hat und die Bullerei die erste Instanz vor Ort sein muss (oder eben nach "brennenden Menschenteilen auffer Autobahn", ne?) - Notwehr durch Waffeneinsatz hinterlässt auch Spuren; da hilft dir son swäggiger Rap auch nicht mehr viel. Vielleicht darfste auch mal irgendwann helfen nen aktiven Pädo auflaufen zu lassen, und wennde in der "richtigen" Abteilung bist kannste dir die sichergestellten Kinderpornos erstmal alle schön reinziehen, bevor du Cowboy spielen darfst - die meisten sitzen da und kotzen sich voll; aber isja gut für die Figur bei diesem geislten Job der Welt, nycht wah? Von der allgemeinen Abgestumpftheit die im Berufsalltag eintreten (=PTBS-Symptom) kann fang ich mal nich an - dazu gibts ja inzwischen genug ACAB-Geshishtn, nech?
Ich würde das Ding auch nicht mal wirklich als peinlich bezeichnen, sondern mehr als künstlerischen Bewältigungsversuch - hat ja immerhin einer aus den eigenen Reihen vom Zaun gelassen, wie man in der Infoleiste lesen kann. Halt' ich jetzt gar nich mal für so blöde solang's hilft, nur besteht halt durchs Uploaden die Gefahr der Realitätsverzerrung bei Berufswunschsuchenden, die mit "dem geilsten Job der Welt" ihrer Wunschvorstellung vom grünstichigen Äktschn-Film-Protagonisten gerecht werden wollen. Ich meine... so blöde sind Menschen manchmal wirklich...oft... je nach...dem...

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Liked by: Ruu Kryptisch

Eine kritische Frage, ohne viel Vorgeplänkel, für Sie serviert, von Ihrem Doctor Parranoia: "Wir müssen aufhören, weniger Menschen zu essen!" Kannibalismus gegen den Welthunger?Nach der Todesstrafe die Verspeisung des Schwerstverbrechers zu verhängen sollte doch abschrecken, oder? - Doctor Parranoia

DoctorParranoia’s Profile PhotoWillkommen im Irrenhaus
Zunächst einmal sollten wir bedenken (du musst dich mir jetzt in so einer Wäschesteif-steifen Anstalts-Schwesternuniform mit Damenbart und Tüchtigkeits-Wackelarmspeck vorstellen), dass es durchaus Psychopathologien gibt, die das verspeist werden bisweilen als (sexuell) ekstatischen Gedanken erleben und in einer Manier des Wahns darauf hinarbeiten würden; liegen doch in der Vergangenheit vermehrt Fälle von Tötung vor, in denen die Intention des Mordes in einem eben solchen Verspeist-werden lag. Weiterhin sind aus diesen Pathologien nachweislich entartete Meister-Schüler-Konstruktionen hervorgegangen, die zu einer wahrhaft wahnhaften Subkultur aufkeimen könnten, wäre die Schwerstverbrecher-Vesper ersteinmal gesetzlich etabliert. Anzubringen wäre zudem das traditionelle kannibalistische Verständnis diverser Naturvölker, welches sich in nicht minder pathologischer Form in westkulturellen Irrenköpfen in derlei Manier zu manifestieren ersuchen könnte, eine gewisse Form eigener Boswilligkeit durch das zelluläre Gedächtnis des zukünftig eigenen toten Fleisches anhand von Nahrungsaufnahme weiterzugeben, um damit schlussendlich den Teufelskreis absonderlich boshafter, psychopathologischer Verhaltensweisen aufrecht zu erhalten. Eine Sache, die nicht eintreffen muss, jedoch Betreffende umso mehr ambitioniert, Verhalten und Verbrechen einer angestrebten Höchststrafe anzupassen.
Ergo wäre eine von Ihnen erfragte Gesetzesänderung für viele Dunkelziffern an Zielgruppe ein im wahrsten Sinne des Wortes gefundendes Fressen und somit lediglich das zweite Ende der Fleischwurst, jedoch nicht deren Lösung.
- gez., Schwester van Unbehagen

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Ist die Welt für dich: Die Erde? Oder etwa das gesamte Dasein?

ReenRoundhousePoke’s Profile PhotoTexters Kettensägenmassage
beides also äh ja also in Gesprächen zB macht's sich verständlicher für den Erdball "Die Welt" zu benutzen; für mich selbst beim Überlegen oder Gedankenspielen ergibt sich aus "Welt" dagegen ein Gefühlsanflug, der nicht nur den Planeten, sondern auch die Dimension, in der sich das gesamte Planetensystem und käsebrot überhaupt alles befindet, was ins Dasein der für uns erlebbaren Dinge in dieser Dimension hineinzählt. Nun muss man natürlich auch nach dem Wegsein fragen, und das wäre ja alles, was für uns aufgrund Dimensionsinkompatibilität subjektiv nicht erlebbar ist, weil wir keinen Schimmer haben, wies in eventuell höheren Dimensionsgefilden so abgehen kann. Deswegen kann die Welt in unserer Sprachdimension lediglich Erde samt Dasein sein, jedoch nicht das Wegsein, da es außerhalb unserer Welt ist. Nicht wahrrr?
#raupe#äliß

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«Wissen nützt allerdings nur, wenn man es auch ernst nimmt.» Hast du dich schon mal mit dem Begriff des «realisierten Wissens» beschäftigt? Was könntest du dir darunter vorstellen?

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ich gehe mal stark davon aus, dass dieser Begriff die Diskrepanz um das metaphorische Kind vorm heißen Herd behandelt - die Eltern können 100 Mal rumlappen dass die Patschehand Schaden davon trägt, wenn sie aus reiner Neugier haptischen Kontakt zur erhitzten Platte sucht; das alleinige "Wissen" (was für mich aber nicht als Wissen zu definieren ist) darum reicht aber nicht, um die Gefahr zu realisieren; es gehört fürs Kind entweder eine vertrauensvolle Hörigkeit gegenüber den Eltern dazu (Lernen durch Vertrauen; bzw. über die Erfahrung(sberichte) anderer), eine Verbrennung (Lernen durch Erfahrung) oder halt jemand, der sich mit dem Bengel mal vorsichtig der heißen Platte nähert und in sicherem Abstand die Hand darüber hält, um die ausgehende Hitze auch spürbar zu machen (keine Idee wie ich das jetzt formulieren soll mein Hirnnerv drückt; vielleicht Lernen durch Zeigen). Nach den letzten beiden Dingen zumindest würde ich das Wissen um die Gefahr heißer Herdplatten als realisiert betrachten. Wobei sich hier für mich persönlich wieder so'n Paradoxon ergibt, das in der Formulierung des Begriffs "realisiertes Wissen" selbst liegt, und schonwieder so ein Symptom gesellschaftlicher Massenfehldefinition aufzeigt: Wenn ich als Lola vor jemandem über "Wissen" spreche, dann schließt das für mich schon mit ein, dass dieses Wissen auch realisiert ist; ich gehe da automatisch von aus (weiß aber, dass ich das bei meinem Gegenüber nicht immer kann), weil alles, was in dieser Hinsicht nicht realisiert ist, nicht mehr als reine Information ist. Herd ist heiß = Information; Erleben/Erfahrung, dass Herd heiß ist = Wissen. Was hat das jetzt also mit ner Massenfehldefinition zü tün? Ish sage es sogleish; das Kind und der Herd ist nämlich im Grunde ein viel zu theoretischer Vergleich - bedenkt man nun aber einmal das ganze Gesabbel um Bildung, Abschlüsse und wie lang sich wer unter welchen Umständen auch immer den Ar sch in nem Bildungsinstitut breit gesessen und daran seinen Wissensstand samt Selbstwert definiert hat, wird das ganze schon bisschen plastischer - mit anderen Worten: Bildungsintelligenz. Du kannst in Büchern lesen und an Unis lernen, wie sämtliche Lebewesen von innen aussehen, wie du rechtlich gegen den Knallerbsenstrauch deines Nachbarn vorgehst, wie die Psychopathologie eines Mordlustigen aussieht, wie das Himalaya-Gebirge entstanden und von welchen Kulturen es geprägt ist; welche Vor- und Nachteile bestimmte Wirtschaftsformen haben, wie man Statistiken erstellt, um seine Thesen zu untermauern und dass Extremismus nicht toll ist. Solang dieses erworbene "Wissen" aber nicht realisiert ist, bleibt es auf ewig Information; und heuer wird reine Information für meinen Geschmack in zu großem Stil mit Wissen verwechselt ("öh shau här ish hab den und den abschluss ish hab reshd"), was wohl der Grund dafür ist, wieso der hiesige Fachjargon dafür noch eine Extra-Begriffs-Etikette hervorbringen muss xD OAH und die Zeichen wieder nee keinen Bock zu teilen ende

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Gibt es Ereignisse, denen du bestimmte Gerüche zuweist? Erwecken denn auch diese Gerüche Erinnerungen?

aiprecious’s Profile Photoinemuri.
tierischer Verwesungsgeruch = Spielen hinter den Johannisbeersträuchern
ganz bestimmte Sonnencreme mit ganz bestimmtem Blütenstand-Geruch = wie ich mit 13 in Ungarn 30 Minuten im versifften Balaton-Ufer stand und versucht habe, diesen Typen mit dem Alien-Gesicht anzusprechen (und wie alle Verwandten abends sagten, was er für ein "interessantes" Gesicht hat, nachdem ich's dann wirklich geschafft habe)
ganz bestimmter Gartenlaubengeruch = zerschmolzene und wieder hart gewordene Merci-Schokolade von Ommas Gartennachbar bekommen
Herbstlaub-Qualm = Kuchen und Äpfel vom Bauernmarkt, Ringelblumensalbe, Kesselgulasch mit der Nachbarschaft
leicht angebrannter Toast mit Honig = Übernachten bei Omma und Oppa
weißer Tequila mit Zitrone = Jugendzimmer des Freundes mit pinker Kotze dekorieren (Drachenfruchtlimo machts möglich)/ wegen Anbindungsproblemen den Abend in der Dönerbude verbringen und mit Lederwesten-Günthers quatschen
verdorbene Acrylfarbe = irgendwie Muttis Vase fertig bekommen
Hartgummi-Unterseite meiner Ökolatschen mit 11 Jahren (ja, ich habe die angerochen) = Auf vox mit der ABF den ersten Anflug des Millenium-Anime-Trends miterleben, während die Eltern im Garten Würste fressen
oranges fa-Deodorant mit grünem Durchsichtigkeitsding an der Drehkappe = Ferienlager Netzschkau, typisches Ferienlagerwander-Halbniesel-Grauregenwetter zur Göltschtalbrücke
Edelschokoladen-Feinschmeckerladen-Abteilungsgeruch = wie Schwester und ich immer einen tierförmigen Schoko-Lolli bekommen haben, wenn Muddi was aus diesem GEFÄHRLICHEN Laden der Kindergaumenfreude benötigte und uns dabei an der Backe hatte
Tierhandlungsgeruch = mein erster Taschengeldgoldfisch für damals 7 Mark, den ich mir nach dem Tod meines Lieblingsfisches im Wohnzimmer-Aquarium noch am selben Tag erstand. Weiterhin, wie ich dem Verkaufsonkel erstmal gestikulieren musste, welche Maße unser Aquarium hat, da ich selbstverständlich allein dort aufgekreuzt bin.
verbrannte Milch = eine ganz bestimmte Kurve in meiner Heimatstadt, die immer nach überstrapaziertem Trabi-Auspuff roch, was für mich damals aber nur als "verbrannte Milch" zu verstehen war
abgestandener Bong-Qualm = Berlin Neukölln, die Nacht wird lang (und das angedrogte Warten auf die Nachtbusse zum auditiven Training)
Zitronensäure = frisch umgeräumtes Jugendzimmer als After Winterlager-Surprise (die extra angefertigten Holzregale rochen wochenlang danach)
frisch ausgeblasene Kerzen en masse = alle Geburtstagsgäste wurden soeben von Vati nach Hause gefahren; der Tag ist vorbei, guck' dir deine Geschenke nochmal in Ruhe an und verteufele den morgigen Tag für seine plötzliche Wieder-Normalität
uh es weh, uh es weh, uh es weh

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Liked by: Antimagnum inemuri.

Welche Running Gags gibt es in deinem Feundeskreis?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Sind jetzt nur noch ein paar Veraltete:
"Mein Horoskop trifft zu"
-> Hatte in der Schule mit meiner engsten Freundin so ein Briefbuch - Briefchronik, besser gesagt (sind 4 Bücher geworden, die pubertäre Bipolaritäten von der 7. bis zur 11. hoch authentischst dokumentieren; da greifste dir schon manchma an die Birne wennde das liest; und nej, das kann man leider nicht so leicht löschen wie unliebsame ask-Antworten im ersten Jahr nach der Menarche). Wir haben uns da immer so paar Schnipsel aus Zeitschriften mit reingeklebt, die gerade irgendwie zum Geschriebenen passten - so auch mal Horoskope, die wir hübsch illustriert fanden. In einem Antwortschreiben meiner Freundin hieß es dann "Ey mein Horoskop trifft zu [Aufzählung der Omen]", und immer, wenn auf irgendwelche ominösen Art und Weisen etwas in unserem Alltag passiert, wird die Erzählung dazu auch nach 10 Jahren noch mit "Und ey mein Horoskop trifft wieder zu" eingeleitet. Macht sich im Sprachflow natürlich gägig-flockiger als die Bedeutungserklärung hier.
"Böböbö Sebastjahn *aufs eigene Knie einkloppen*"
Sag' ich mit meinem besten Freund immer, nachdem ein situationsbedingter Flachwitz unbedingt ausgesprochen werden musste. Hatten damals an der Berufsschule so einen, der immer abgekalfterte Witze wieder etablieren wollte, nur die Kurve zu unserem Zwerchfell hatter leider nie bekommen. 3 Mal darfste raten, wie er hieß.
Ansonsten war mal noch "Wir feiern wenn's brennt" (Plakat-Verleser meiner damaligen Bescheidenheit zum Feuerwehr-Dorffest), ist aber nicht mehr aktuell; "ßäxy Slafanzug" benutzen wir auch nur noch im Ernstfall (= Persiflage auf verschlonzte Mädschn, die sich in nem verbeulten kik-Negligée wie Dita von Teese fühlen nur weil Spitze dran ist; also wenn jetzt zB bei Frauentausch sone Dampfwalze auf brünftig macht, DANN würden wir synchron "ßäxy slafanzug" lispeln. Nee bei Dampfwalzen galt das nicht... müsste jetzt aber noch die Hintergrundstory dazu schreiben und hab' keinen Elan sowas Doofes auch noch auszuformulieren.)

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Liked by: vale. ialociN

Beim Autofahren stößt man des Öfteren am Straßenrand auf Gedenkkreuze, an ehemaligen Unfallstellen. Was sind deine Gedanken, wenn du eine solche Stelle siehst?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Dass ich als Kind dachte, dort lägen die Leishn der Toten drunter, weil man sie nach dem Unfall gleich dort begraben hat (war für mich irgendwie logisch, Menschen gleich dort zu verbuddeln, wo sie dahingeschieden sind weil Aufwand sparen. Friedhöfe haben da noch nicht so richtig in mein Weltbild gepasst.).
Und halt so spirituelles Zeuch.

Hast du bereits die Liebe deines Lebens gefunden? wenn nicht, bist du hoffnungsvoll?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Wenn wir hier von der Liebe des LÄBMS sprechen, endet das zwangsläufig in einem selbst - denn niemand ist dir deinen Lebtag lang so bedingungslos nah wie du selbst, und es liegt an der eigenen Person, sich in seiner Ganzheit selbst zu lieben. Immerhin weißt du nie, wie die Pfade mal verlaufen, und die einzige Sicherheit, die einzige Person, die mit 100%er Gewissheit immer da sein wird, ist man selbst. Wenn man das nach der ersten hinweisenden Midlife Crisis noch nicht verstanden hat, geht die Kacke solange weiter, bis man's tut. Und das ist es doch, wenn es um Liebesbeziehungen geht: Im Grunde sucht man sich erstmal selbst im anderen; er dient als Spiegel. Man findet evt. irgendwann raus, dass, wenn man keinen zu großen Stock im Arsh hat, es möglich ist, sich in JEDEM wiederzufinden, und zwar auf die unterschiedlichsten Arten. Das schließt auch negative Gefühle mit ein; wenn du nun zB ein Mensch bist, der absolut keinen Wert auf Materielles legt, dann aber jemanden vor dir hast, der Geld oder Statussymbole zur höchsten Priorität hat, erinnert dich der Sackgang dabei doch nur an den Aspekt in dir, der damit nicht im Einklang ist. Das Bedürfnis nach Liebe ist eine Suche nach sich selbst, und erst, wenn man sie in SICH gefunden hat, kann man sie auch wirklich ausleben, wirklich HABEN, indem man mit anderen verschmilzt; WIRKLICH verschmilzt, ohne durch das bittersüß liebliche Emotional-Ectoplasma des Ineinander-verschmelzens einfach unbewusst - manchmal sogar bewusst- blinde Flecken zu füllen, die man selbst an sich noch nicht offen gelegt, und gelernt hat zu lieben. Alles davor ist dekompensatorischer Kinnergarten, was aber nicht schlimm ist, weil das zur Suche gehört.
Hat auch überhaupt nix mit Egomanie zu tun; es ist so, dass sich in dir etwas ändert, wenn du dich wirklich liebst - also ohne Verdrängung und aber's. Du bekommst dann die Fähigkeit, nicht jeden Scheiß auf andere zu projizieren, die Welt zu sehen wie sie ist - UND - das wichtigste - pure, essentielle Liebe weiterzugeben. Auf Spruchbildern auch bedingungslos genannt (wie oft das benutzt aber missverstanden wird nee ich bin leise).

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Welchen einen Ratschlag würdest du deinem jüngeren Ich geben?

"Hebe dir eine SIM-Karte mit Guthaben auf, denn in 10 Jahren wirst du Pokemon mit deinem Handy fangen können, jedoch beim einschalten drei Mal die Pin falsch eingeben und deinen PUK-Brief versaubeutelt haben, was dazu führt, dass du am 16.7.2016 aus Frust durch deine 55m²-Wohnung läufst und ohne Karte im Telefon Ratzfratze fängst, um sie wütend an den verschissenen Professor zu schicken. Aber nicht mal das wird funktionieren."

Denk daran, dass heute niemand an Peter Günter-Griesbommel gedacht hat, der uninteressanteste Mensch des Tages. Niemanden interessierts wer er ist oder was er gar nicht gemacht hat. Wie würdest du wirken, um morgen die uninteressanteste Person des Tages zu werden?

ReenRoundhousePoke’s Profile PhotoTexters Kettensägenmassage
Ich dachte erst, es würde reichen, einfach unbeweglich auf nem überspannten dreckweißen Baumwoll-Spannbettlaken liegen zu bleiben (auf einer blauen abgebumsten Millenium-Schlafcouch), was allerdings schonwieder mit dem Halbschlaf- bis Schlafzustand korelliert, der dann nach etwa 15 Minuten eintreten würde; dafür ist mein Traumleben leider immernoch zu ynteressant. Müsste wahrscheinlich in den sauren Apfel beißen und auf Tavor bei Primark shoppen gehen, damit ich auch ja keine zu interessanten Gedanken habe und zu interessante Dinge kaufe - wobei nee, warte ma, Primark Kinderarbeit und so... das geht schonwieder ins Interessante... außerdem stellt sich die Frage, was ich dann nach Ladenschluss mache, um bis Mitternacht uninteressant zu bleiben... also nochmal - NEE ICH WEISS KLEIDERKREISEL - einfach den ganzen Tag unter jeden neuen Thread meinen hässlichen Katalog anpreisen und so kik-Rabatt-Floskeln benutzen, als hätte mein Account ne eigene Steuernummer beim Finanzamt - nee, geht auch nicht, da schwillt mir irgendwann die Krawatte, und dann wird's wieder interessant. Ins Koma versetzen lassen geht auch nicht, denn da nämlich keiner weiß, wie dieser Zustand während des Zustands ist, entstehen daraus schonwieder viel zu interessante Fragen. Ich müsste eine Möglichkeit finden, den ganzen Tag lang nur einen einzigen, substanzlosen Gedanken zu denken (weil das pue NICHT-Denken schonwieder zu nihilistisch ist Komma = trend-interessant), und dabei weder Körper noch Charakter zu haben (weil Biochemie und Persönlichkeitsstruktur auch schonwieder für irgendwen zu interessant sein könnten, trotz uninteressanter Untätigkeiten.)
Wenn ich mir nun also bei meinvz TROTZ des Jahres 2016 ein Profil ohne Foto anlege, nicht interagiere und den ganzen Tag davor sitzen bleibe in der substanzlosen Hoffnung, eine Gruppeneinladung zu bekommen, KÖNNTE das was werden; aber NUR, wenn man virtuell bleibt (wegen der Körpersache). Nee.. ja doch so ungefähr, wir nähern uns dem Uninteresse.

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Wie weit gehen deine Erinnerungen zurück in die Vergangenheit? Meinst du, viele sind von Erzählungen der Eltern/Anderer beeinflusst?

aiprecious’s Profile Photoinemuri.
Ich bin, was das angeht erinnerungstechnisch recht autark; wenn ich meiner Muddi aus dem Kontext heraus so paar "Oah und damals"-Sachen erzähle, kann ich manchmal erahnen, wie sie innerlich so ein Urzeit-Spongebob-Gesicht bekommt und dabei feststellt, dass mein pausbäckiger Kopp gar nicht so abwesend war, wie alle immer taten. Natürlich sind Fotoalben und Heimvideos eine sehr gute Erinnerungsstütze, was meinem Archiv wohl in positiver Weise zuträglich war - die detailverliebtesten Erinnerungen dagegen bewegen sich tatsächlich fernab von Fotos und VHS. Das kannst du mir jetzt abkaufen oder nicht; in meiner frühsten Erinnerung lieg' ich mit noch unfähigen Beinen im Kinderwagen und schau' ins von nackten Ästen marmorierten Frühabendhimmel-Pink, während meine Mutter mit einer anderen Frau Worte tauscht, die ich noch nicht kenne.

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Captain, my Captain - Was möchtest du mir heute mal sagen?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Erzähl ich halt ausm Nähkästschn. Ich war also letzte Woche in der verstressten Innenstadt unterwegs und begann schonwieder ein Sichtfeld zu bekommen, als sei ich in ner werbefinanzierten Virtual Reality: Es ging nurnoch um's Ausweichen; nicht um's Erleben - genießt du im Vorbeigehen ein bisschen zu lang, droht gleich Gefahr von egomanischen Fahrradmenschen angekorkst zu werden; hinzu kommen Patrouillen von Wesen mit Tunnelblick, die scheinbar nurnoch auf Fibelschrift-große Konsumklapsen-CoorporateDesigns hin irgendeine menschliche Reaktion aus sich herauspressen können. Sei's drum. Ich kam am Zielort an, und ließ mir gut und günstig beim Friseur-Training einer Freundin die Birne nachfärben; der dazu gereichte Pfefferminztee konnte mich ein bisschen erden. Da mir irgendein Kackautomat 2 Tage zuvor die EC-Karte einzog, konnte ich mich nicht gleich wieder ausm Brennpunkt verpissen, sondern musste einen Umweg zur Bankfilale einplanen, die es hier hinten am Ortsausgang nicht gibt. Ich war ohnehin schon recht missmutig an diesem Tag; es war einer dieser Tage, an denen man sich fragt, was man im Generellen eigentlich noch hier soll, während man sich aus Gewohnheit dabei pragmatischerweise den Glauben an die Menschheit verlieren lässt. Wenige Meter vor der Bank drang eine Stimme von links zu mir durch: "Entschuldigen Sie bitte, dürfte ich Sie etwas fragen?" - ich habe selten so einen übervorsichtigen Obdachlosen getroffen; es lag eine fast traumatisierte Scheu in seiner Tonlage, gleichwohl aber auch Wahrhaftigkeit, die sich jedem Misstrauen über Heuchelei entzog. Ich sagte ihm also, er solle seine Hand öffnen und schüttete ihm mein Kleingeld-Fach hinein; immerhin hab' ich ja den Luxus, in einer Wohnung bei Tee und Fraß die Menschheit verteufeln zu können; was soll ich da meinem Klimpergeld hinterhertrauern. Der folgende Erguss an Dankbarkeit war unvergleichlich; es machte mich verlegen; ich sagte, wir säßen doch alle im selben Boot. Wir kamen ins Gespräch - ich erzählte ihm von meinem Missmut, er mir von seinem. Sein Kumpel fragte eine junge Frau nach Kleingeld, sie ignorierte konfus weitergehend.
Früher, da war er ganz oben, meinte er. BWL habe er studiert, auch eine Rucksack-Tour durch Südamerika gemacht, mit der er mehr gelernt habe, als in mehreren Jahren hier in Deutschland. Vor allem darüber, wie gut Menschen sein können. Im Hintergrund gab es eine laute Auseinandersetzung mit kurzer Handgreiflichkeit; er stellte sich in mein Sichtfeld; ich solle das nicht sehen, meinte er. 7 Jahre habe er sich dann beim Bund verpflichtet; sie schickten ihn nach Masar-e Sharif, Camp Marmal; das größte Feldlager außerhalb der BRD. Drei Menschen habe er erschossen; man sah in seinen Augen, dass dieser "Umstand" nie zur Vergangenheit geworden war. Es fällt mir schwer, das so augenscheinlich trocken zu schreiben; allerdings sind viele Worte hier nicht nötig. Es spricht für sich, endet aber damit nicht: http://ask.fm/LolavanUnbehagen/answers/136212033631

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