Lola van Unbehagen

http://youtu.be/9TnMdKAplpk
Das lief damals, als ich 3 Jahre war auf und ab im Radio, und irgendwann verband ich es in all meiner Kleinkindheit mit dieser luftig-locker-sanften Weiblichkeit, die meine Mutter und ihre damalige beste Freundin immer ausstrahlten. Ich hielt diese Art von Charme für sehr erstrebenswert, und so ruft dieser Song in mir stets positive, behütete Gefühle hervor. Ob ich heute noch unbewusst danach strebe, kann ich gerade nicht einschätzen, es mir aber sehr gut vorstellen, weswegen ich u.a. dieses Lied mit reinnehmen musste (wobei die sanfte Seite wohl etwas auf der Strecke bleibt.)

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http://youtu.be/4TV_128Fz2g
Das ist einfach ein typisches Lola-Lied - dass ich rauche( -n kann) wie ein Schlot ist dabei nur das i-Tüpfelchen.

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http://youtu.be/HrOwdYWfq6w
Herrlich übertrieben in Bezug auf meine Person, jedoch ebenso wahrheitsträchtig. Musikalisches Kabarett, sozusagen.

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http://youtu.be/L3fP18gIoAY
Es lässt sich hier fast jedes beliebige Stück dieser Band einsetzen - ich bin praktisch damit erzogen worden.

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Da gibt es so einiges - die Laube im Kleingarten zum Beispiel. Sie trug diesen typischen in Chemikalien-getränkten Holzfassadengeruch, der sich mit alten Möbeln und staubigen Decken vermischt. Im Sommer war es immer wie im Dampfkessel in dem Teil, und wenn der nette Onkel Eddi aus der Nachbarlaube mal ne' Merci-Schokolade rüberwachsen lassen hat, wurde sie beim Malen mit Filzern, die nicht mehr gehen innerhalb weniger Sekunden trinkbar.
Onkel Eddis Laubengeruch war ähnlich kurios - immer, wenn es mal einen Grund gab hinüberzugehen, war ich wie paralysiert von diesem Geruch - ich war der Meinung, es roch nach purer Sahneschokolade; aber irgendwie ist das aus heutiger Sicht nicht mehr logisch zu erklären - eventuell war es nur ein sehr seltener Mischgeruch aus Fidschi-Kippenqualm und... nein, ich kann es mir wirklich nicht erklären. Der reinste Pädo-Traum wäre das, könnte man diesen Geruch in Dosen abfüllen.

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Auf den großelterlichen Gartenlaubenregal befand sich zudem so eine spittelige Spardose - ihrerseits bestehend aus einem Bierfass, auf dem ein fetter Mann in bayerischer Trachtenkleidung stand. Ich fragte meine Oma immer über die Figuren auf dem Regal aus, wenn wir mal in der Laube übernachteten, und es kam dann dazu, dass dieses Spardosenvieh den Namen Günther erhielt. Und dass er tot war. Ich könnte mir sogar vorstellen, das Gespräch in eben diese Todesrichtung gelenkt zu haben - ich war so ein komisches Überlegungskind, das sich vorm Einschlafen immer versucht hat vorzustellen, wie es ist tot zu sein.

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Oh und - der bescheuerte Puppenwagen - der ging ziemlich schnell kaputt, da er nur aus billigem Plastik bestand, und man kam dann kaum einen Meter weit damit, weil das Teil ständig zusammenklappte.

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Dann natürlich die Waldspaziergänge, bestenfalls mit Pilzsammlerei. Oder der Geruch von übertoastetem Brot mit Honig. Die bärenförmigen Honigbehälter aus der Tschechei - wenn die leer waren, hat Omma da meist noch paar Tage lang Krümeltee reingefüllt, den wir aus der Öffnung trinken konnten. Dazu noch dieser Radio Jingle - und Biene Maja-VHS. Billig-Yoghurette. Eulenartiges Gickern meines Opas. Der Süßkram-Kasten in der Anbauwand. Penetrante Blumenmuster auf langen Faltenröcken. Bilder von bayerischen Landhäusern mit Blumenüberschuss.

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*Lola blinzelt und sieht dem Tod ins Gesicht*

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Lola: "Verdammte Sch... hatt' ich was im Tee? Liquid XTC vielleicht? Wobei - eigentlich ist ja nie jemand dabei, wenn ich mir Tee mache, kann also auch keiner was reingetan haben. Höchstens nachmittags, wenn Muddern mal ihre Tupperdosen abholt oder mir Kuchen bringt - und da mach' ich ja keinen Tee, sondern wenn dann mal nen' Cappuccino. Müsste ja zudem bedeuten, dass mir meine Mutter Schaden zufügen möchte - oder sie entpuppt sich nach Jahren mütterlich-engelhaften Daseins als kranke Sektenguru-Frau, die ihren Nachwuchs auf eine höhere Bewusstseinsebene heben möchte und ihm so inkognito Horrortrips beschert. Oder sie ist eine Sadistin, die den Gedanken an leidende Verwandte in die Realität umsetzt und sich daran ergötzt - Moment, wenn sie sich daran ergötzen wollen würde, müsste ich ja auch installierte Kameras in der Bude haben...
Naja, ich könnt's schon verstehen, wenn sie mich umbringen wollen würde - so ein nutzloses Scheißkind, das den Gong nicht hören will. UND ICH MÄLDÄ MYCH YA IMMER NYCHT MIMIMIMIIII. Nein, ich mag meine Mutti - aber wäre das mit den Kameras wahr, dann wüsste sie ja auch, wie ich beim Kopulieren drauf bin - oder ob sie das kulant überspulen würde?"

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Sensenmann: "Sind Sie nun fertig?" (< mit einer typischen Trickfilm-Leichenbestatter-Stimme, die das r rollt.)

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Lola: "Ich denke, sie würde es kulant überspulen. Also wenn ich ne' Tochter hätte... hm...nein, die würde höchstens Fünf werden, wenn man sie mal mit meinen Zimmerpflanzen vergleicht. So endet die Kette also - aha, und deswegen will sie mich eliminieren - weil ich keine gesunden Nachkommen zeugen werde. Wie ist denn das eigentlich, wenn Stiefgeschwister kopulieren? Kriegen die dann rechtlich auch eins auf den Deckel, oder gibt's dann höchstens nen' Familienkrach? - Jetzt würde sicher so ein ask-Anon fragen, ob's denn passieren kann, dass man sich in den eigenen Bruder verliebt, weil er zufällig genau dem Beuteschema entspricht - und ich würde vermuten, dass das eher selten der Fall sein dürfte, da wohl allein die Pheromone schon sexuell abstoßend wirken, um Inzest zu vermeiden, hätte aber selbst keinen Schimmer."

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Sensenmann: "Was versuchen Sie hier? Zehren Sie nicht an meinem Geduldsfaden, Madame van Unbehagen!"

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Lola: "Kitty? KITTYYYYY? Ist das wieder so'n scheiß Wachtraum... oder ne' Astralreise? Könnte sein - eventuell befinde ich mich aktuell in einer anderen Ebene des Seins..."

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Sensenmann: "Ich -"

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Lola: "- kannst du mal aufhören, mir auf den Sack zu gehen? Ich hab' zu tun."

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Sensenmann: "Sie erörtern paranoide Scheiße. Glauben Sie mir - Sie werden mir noch danken, wenn Sie mich nun endlich fortfahren lassen."

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Lola: "Dann ab in die Karre und raus aus meiner Bude - ist ja nicht zu fassen - kommt der Spast einfach hier reinspaziert mit irgendeiner scheiß Angeberaxt aus'm Schuppen. Auf Wiedersehen, ich will meine Ruhe."

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Sensenmann: "..."

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*Lola stirbt*

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Ja, habe ich. Favoriten hatte ich nicht, da ich vorher keine Sekunde meines Lebens damit verschwendet habe, mich über die Kontrahenten zu informieren, geschweige denn sie zu recherchieren.
Ich weiß nicht, ob meine Schreibe etwas starrer als sonst wirkt, da ich an einem fremden Laptop sitze und mich habe vollaufen lassen, so dass ich nicht ständig dem Zwang unterliege, mein mitschauendes Publikum auf die dreisten Methoden der Medienmacher hinweisen zu müssen.

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Aufgrund des (ob inszenierten oder nicht inszenierten) Siegeszuges des Conchita war die gesamte Glotzi-Truppe, inkl. mir, jedenfalls höchsterfreut, da eben dieser Sieg als einträgliches Statement gegen homophobe Politik osteuropäischer Länder gilt und somit als positiv zu erachten ist.

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Für eine Erörterung der Länderfreundschaften bei der Punktevergabe bin ich gerade zu selbstgefällig - während der Live-Punkteverkündung war ich dahingehend entweder meine Nikotinsucht bedfriedigen, oder habe dafür gesorgt, dass ich nicht mit einem leeren Glas mitklatschen muss.

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Alles in allem bin ich zufrieden.
Man mag es kaum glauben, dass sowas politisch korrektes mal aus Lolas virtuellen Mund hervordringt - aber ich find's gudd.
Toll gemacht. Conchita ftw.

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OAH!!!!! OAAAAAAAAAAAAAAH!

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Ich mache das Ding also auf, teste erstmal aus, was geht und nicht geht, um mir diese Vater-Mutter-Kombos besser verinnerlichen zu können und stelle dann mit großer Sicherheit fest, dass ich mit dem scheiß Polizisten wahrscheinlich die letzte Runde fahren muss, wegen diesem unsympathischen Mädel im Ringelpulli - allerdings habe ich lediglich den Rahmen dieser Denkstruktur erfasst und weigerte mich dann aus Trotz dem "Spiel" gegenüber zu verknüpfen, auf welchem Weg ich denn nun so weit komme, mit dem Polizisten die letzte Runde fahren zu können, weil ich vorher schon so viel falsch gemacht hatte und meine Fehler zuzüglich zu meiner subtilen Misserfolgsaggression nicht rekonstruieren und rückgängig machen wollte (zu deutsch: Ich hab' mich geweigert vorausschauend zu denken). Ohne ihn zu lösen schloss ich den Test, öffnete ihn sofort erneut und bekam den Mumpitz innerhalb von drei Minuten hin.

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Manchmal muss man sich nur trauen, nochmal ganz neu anzufangen, damit die Verwirrung durch gemachte Fehler nicht mehr vorhanden ist -.- Der erste Anlauf dürfte... ich hab' nicht auf die Uhr geschaut...waren auf jeden Fall mehr als 15 Minuten, in denen ich den Wald vor lauter Bäumen nicht sah.

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